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ESCARNIUM – Inexorable Entropy

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cover artwork ESCARNIUM Inexorable Entropy
cover artwork ESCARNIUM Inexorable Entropy

Band: ESCARNIUM 🇧🇷
Titel: Inexorable Entropy
Label: Everlasting Spew Records
VÖ: 09/05/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

3,5/5

Death Metal aus Brasilien. Das ist fast immer eine gute Idee – brasilianische Bands gehen mit enormer Leidenschaft ans Werk, und gerade im Death Metal ist das ein essenzieller Bestandteil.

„Inexorable Entropy“ ist ein rohes, aggressives Bekenntnis zum Old-School-Death-Metal.

Nach dem cineastischen Intro „Fentanyl“ schlägt „Relentless Katabasis“ sofort brutal zu – wie der Titel verspricht, in aggressivem, unermüdlichem Tempo. Knochenschreddernd. Dämonische Growls, knallharte Drums. Die Gitarren wirken eng verzahnt, der Bass sticht ebenfalls positiv hervor. „Cancerous Abyss“ führt das gnadenlose Tempo fort und wird von fiesesten Growls getragen. Starke Riffs, gute Tempowechsel und ein fast akustisches Outro erzeugen eine dichte, verstörende Atmosphäre. Kompositorisch ein wenig zu viele Wechsel, aber insgesamt ein wuchtiger Track.

Das Album „Inexorable Entropy“ ist Death Metal pur – kompromisslos roh, aggressiv und old-school. Der Sound ist dick und schwer, eine massive Klangwand für Fans der klassischen Schule. Wilde Solos inklusive.

Der Titeltrack ist eine komplexe Komposition: langsames, düsteres Intro, danach Blastbeats und eine feine, fast fragile Melodielinie auf der Leadgitarre. Solide Riffs, doch dominierend ist das Rhythmusfundament – unterstützt von hallenden, bestialischen Vocals. Das Solo gegen Ende bringt eine fast melancholische Note ins Spiel. Ein Höhepunkt des Albums – musikalisch wie kompositorisch.

Aggressiver, verzerrter Sound, brutaler Angriff und beeindruckende Riffs.

Die Brasilianer aus Salvador (Bahia) gründeten ESCARNIUM 2008. Victor Elian (Goath, ex-Impetuous Rage) – Gitarre, Gesang – ist das einzige konstante Mitglied. Schon früh dabei, wenn auch mit Unterbrechungen: Gabriel Dantas (Limítrofe) – Bass und Nestor Carrera (Black Cascade, Blacklayer, Rotborn) – Drums. Letzter Zugang war Alex Hahn (ex-Magoth) an der zweiten Gitarre. Trotz Line-up-Wechseln veröffentlichten ESCARNIUM drei Alben – das 2016 erschienene „Interitus“ gilt als ihr bislang bestes. Dazu kamen zahlreiche EPs, Singles, Splits und Compilations.

The Heritage“ setzt mit noch aggressiverem und verzerrtem Sound neue Maßstäbe – ein brutaler, direkter Song mit einem infernalischen Riff und Growls aus der Hölle. Doublebass-Drumming inklusive. Ein weiterer Höhepunkt. In der Mitte des Albums angekommen, tobt das Soundinferno. „Revulsion Of Carbon“ bleibt auf bestialischem Kurs: brutale Growls, ein düsteres Solo, tiefgestimmte Riffs. Wieder ein starker Kontrast durch das akustische Outro – meditativ, aber mit Nachdruck. Ein Nackenbrecher. Definitiv ein weiteres Highlight.

Druckvolle Songs, dynamische Tempos, düstere Atmosphäre.

Die Produktion ist roh und betont so den Old-School-Charakter. Viel Fokus liegt auf Gesang und Solos, die Drums sind ebenfalls sehr präsent im Mix. Etwas mehr Präsenz für Rhythmusgitarre und Riffs wäre wünschenswert, da sie tragende Elemente sind. Einige atmosphärische Passagen sind hervorragend eingebaut. Inhaltlich bleibt man traditionellen Themen treu: Misanthropie, Dekadenz und Nihilismus prägen das Konzept von ESCARNIUM.

Through The Depths Of The 12th Gate“ startet mit Blastbeats und erstickenden Vocals. Eine melodische Passage in der Mitte, mit finsterer Leadgitarre, verstärkt das dunkle, groteske Gesamtbild. Chaotisch, aber mitreißend. Ein hohes, schrilles Solo rundet das Stück ab, ehe verzerrter Wahnsinn und wummernder Rhythmus den Track mit besessener, fast wahnhafter Energie beenden. „Ashen Path“ ist ein kurzer, atmosphärischer Zwischenton, der den Kontrast zum folgenden Song „Pyroscene’s Might“ schafft – ein aggressives, bedrückendes Stück mit variablen Tempos und mehreren Spannungsbögen, die durch eine zentrale Melodielinie verbunden werden. Ein unnachgiebiger Song mit besessener Wucht.

Roh, drückend, leidenschaftlich.

Was das Album auszeichnet: die rohe Gewalt, die düstere Atmosphäre, die mit den Songs erzeugt wird – aber auch die Kontraste durch sensible Melodien an einzelnen Stellen. Und: Es steckt unglaublich viel Leidenschaft in diesem Werk.

Mit „Inexorable Entropy“ liefern ESCARNIUM ein starkes, kompromissloses Werk ab. Death Metal in seiner reinsten Form – ohne große Ablenkungen, aber mit genug Dynamik durch langsamere und akustische Passagen. Eine hämmernde, höllische Maschine.

Fazit: ESCARNIUM liefern mit „Inexorable Entropy“ brutalen Old-School-Death Metal. Roh, höllisch und leidenschaftlich – ein echtes Ungetüm aus Brasilien.

Tracklist

01. Fentanyl
02. Relentless Katabasis
03. Cancerous Abyss
04. Inexorable Entropy
05. The Heritage
06. Revulsion Of Carbon
07. Through The Depths Of The 12th Gate
08. Ashen Path
09. Pyroscene’s Might

Besetzung

Victor Elian – Guitars, Vocals
Gabriel Dantas – Bass
Alex Hahn – Guitars
Nestor Carrera – Drums

Internet

ESCARNIUM – Inexorable Entropy CD Review

DRUDENSANG – Geysterzvvang

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cover DRUDENSANG Geysterzvvang
cover DRUDENSANG Geysterzvvang

Band: DRUDENSANG 🇩🇪
Titel: Geysterzvvang
Label: Folter Records
VÖ: 16/05/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

4/5

Die deutsche Black-Metal-Szene entwickelt sich mit der eindringlichen und stimmungsvollen Veröffentlichung von »Geysterzvvang« von DRUDENSANG weiter. Das Album demonstriert eine meisterhafte Mischung aus atmosphärischer Dunkelheit und roher Intensität, die den Platz der Band in der modernen Black Metal-Landschaft fest etabliert. »Geysterzvvang« ist somit ein atmosphärisch dichtes Black-Metal-Album, das ein Gleichgewicht zwischen Brutalität und eindringlicher Lyrik herstellt.

Düstere, eisige Welt

Vom ersten Stück an taucht DRUDENSANG den Hörer in eine düstere, eisige Welt ein. Krámpns Gesang ist eindringlich und kehlig, seine Texte beschwören Verzweiflung und alte Mystik herauf. Seine Bassarbeit untermauert die dichte, beklemmende Atmosphäre und verleiht den Kompositionen eine düstere Tiefe. Perchts Gitarrenriffs und die Riffs von Lemarchant an der Leadgitarre verweben komplizierte Melodien und dissonante Harmonien zu einem Klangteppich, der sowohl chaotisch als desgleichen hypnotisch ist.

Das rhythmische Fundament, das von Nefastus am Schlagzeug gelegt wird, ist unerbittlich und treibt jeden Track mit einem donnernden Puls vorwärts. Henkers Keyboards fügen eine unheimliche, ätherische Ebene hinzu und verstärken die eindringlichen Melodien und atmosphärischen Schwellungen des Albums, die das gesamte Hörerlebnis aufwerten.

Schauriges Reich atmosphärischer Dunkelheit

Bereits beim Opener »Geysterzvvang« taucht der Silberling den Hörer in ein schauriges Reich atmosphärischer Dunkelheit. Krámpns gutturaler Gesang und seine lyrische Kunstfertigkeit ziehen sich wie ein roter Faden durch das Album. Percht und Lemarchant liefern komplizierte Gitarrenarbeit, die Wildheit und Melodie ausbalanciert, während das Schlagzeugspiel von Nefastus ein unerbittliches Rückgrat bildet. Henkers Keyboardbegleitung fügt Schichten von eindringlicher Atmosphäre hinzu und bereichert die Gesamtatmosphäre.

Themen oszillieren zwischen apokalyptischen Visionen und esoterischer Mystik

Die Themen oszillieren zwischen apokalyptischen Visionen und esoterischer Mystik, vermittelt durch Titel wie »Höllenkunst im brennenden Äther« und »Blutkreys Teufeley«, die lebhafte Bilder und emotionale Tiefe hervorrufen. »Geysterzvvang« zeichnet sich durch eine klare und doch düstere Produktion aus, die die rohe Essenz des Black Metal bewahrt und jedem Instrument die Möglichkeit gibt, zu atmen. Das Albumcover und die Verpackung ergänzen die düsteren Themen der Musik und machen es zu einer wertvollen Ergänzung für jeden Black-Metal-Sammler.

Eine souveräne Gitarrenarbeit und die brennende Leadgitarre bilden das Rückgrat des Albums und weben komplizierte Melodien inmitten der Wildheit. Krámpns Gesang sticht besonders hervor, mit seinen gutturalen, urwüchsigen Schreien, die sowohl Verzweiflung als daneben Trotz hervorrufen und die düsteren lyrischen Themen perfekt ergänzen. Das hämmernde Drumming sorget für unerbittlichen Schwung, während Henkers atmosphärische Keyboards dem Album eine unheimliche Atmosphäre verleihen und seine eindringliche Aura verstärken.

Formidables Black Metal Werk

»Geysterzvvang« ist ein formidables Black Metal Werk aus unserem nördlichen Nachbarstaat, das rohe Aggression mit atmosphärischer Raffinesse verbindet. Fans von eindringlichen, dunklen Klanglandschaften und lyrisch tiefgründigem Metal sollten diese Veröffentlichung sowohl fesselnd als auch denkwürdig finden.

Fazit: Mit seiner Mischung aus atmosphärischen Schichten, intensiven Riffs und kraftvollem Gesang bieten DRUDENSANG auf »Geysterzvvang« ein fesselndes und mitreißendes Hörerlebnis.

Tracklist

01. Geysterzvvang
02. VVydargaenger
03. Hoellenkunst im brennend Aether
04. Offenbarung der Lvzier
05. Blutkreys Teufeley
06. Miasma

 

Besetzung

Krámpn – Vocals, Bass, Lyrics
Percht – Guitars
Lemarchant – Lead Guitar
Nefastus – Drums
Henker – Keyboards

 

Internet

DRUDENSANG – Geysterzvvang CD Review

BEHEMOTH – The Shit Ov God

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cover artwork BEHEMOTH The Shit Ov God
cover artwork BEHEMOTH The Shit Ov God

Band: BEHEMOTH 🇵🇱
Titel: The Shit Ov God
Label: Nuclear Blast
VÖ: 09/05/25
Genre: Black/Death Metal

Bewertung:

4,5/5

Dass BEHEMOTH zu den besten Livebands im Extreme Metal gehören, steht für uns längst außer Frage. Aber sind sie auch musikalisch weiterhin ganz oben dabei? Mit dem neuen Album The Shit Ov God wollen sie genau das unter Beweis stellen. Fast die Hälfte des Materials wurde bereits im Vorfeld durch Singles und Videos veröffentlicht – allzu viele Überraschungen hält das Album also nicht mehr bereit. Doch sehen wir uns das Gesamtbild an.

Solide, aggressive Songs mit typischem Behemoth-Sound

Der Opener „The Shadow Elite“, den Wiener Fans bereits beim kürzlich stattgefundenen Konzert hören konnten, bietet ein simples, aber effektives Riff – eine typische BEHEMOTH-Komposition. Ein infernalisches Tempo und eine düstere, misanthropische Atmosphäre prägen das Stück. Wie so oft bei BEHEMOTH liegt der Fokus stark auf (blasphemischen) Texten – auch hier. Die Band sucht bewusst die Konfrontation, besonders wenn es um religiöse Themen geht.

Sowing Salt“ bringt peitschende Riffs, gequälte Vocals von Nergal und stellenweise fast geschriene Passagen. Mehr Schmerz als gewohnt, mit schönen Black-Metal-Anklängen in Form einer tremolierten Melodielinie, die ab der Mitte das Stück dominiert. Der Chorus wird von einem heiseren, beinahe dämonischen Gesang getragen. Kompositorisch kein Meilenstein, aber ein solider, sehr aggressiver Song.

Zur Geschichte der Band muss man nicht mehr viel sagen – wer sich in diesem Genre bewegt, kennt den Werdegang von Nergal & Co. Seit ihren Anfängen im Black Metal, später im Black/Death, hat sich BEHEMOTH kontinuierlich nach oben gearbeitet. Der eigentliche Durchbruch zur Weltkarriere kam jedoch nach Nergals überstandener Leukämie – eine Art musikalisches „Carpe Diem“ folgte. Seitdem wird alles in monumentalem Maßstab realisiert: Nummer-1-Alben, Headliner-Slots bei den größten Festivals, Tourneen mit perfektioniertem Sound und visuellem Overkill. BEHEMOTH sind heute globale Superstars.

Musikalisch solide, mit provokanten Texten und technisch starken Linien

Der Titelsong „The Shit Ov God“, der ebenfalls beim April-Konzert in Wien erstmals live gespielt wurde, war die erste Single des Albums. Auch er folgt der bereits bekannten Linie: Ein ruhiger, gesprochener Mittelteil schafft kurzzeitig Kontrast, gefolgt von einem melodischen, sehr sauber gespielten Solo. Die Texte, in denen die Buchstaben des christlichen Symbols IESUS JHS buchstabiert werden, sorgen wie erwartet für Diskussionen. Musikalisch ist an diesem Song nichts auszusetzen – auch wenn er nicht überragend ist. Dennoch: Nach ein paar Durchläufen bleibt er im Ohr hängen.

BEHEMOTH haben die Kunst perfektioniert, sich selbst zu vermarkten. Mit durchdachten Kampagnen erzeugen sie Spannung und das Gefühl, man müsse unbedingt eines der limitierten Merch-Artikel besitzen. Eine clevere Strategie – und ein cleveres Kollektiv. Unbestritten zählen sie heute zu den größten Namen im Extreme Metal. Adam „Nergal“ Darski – Gesang und Gitarre – ist Herz und Kopf der Band. Zbigniew „Inferno“ Promiński – Schlagzeug und Percussion – sowie Tomasz „Orion“ Wróblewski – Bass und Backing Vocals – sind ebenfalls exzellente Musiker. Patryk „Seth” Sztyber – Gitarre und Backing Vocals – ist zwar kein offizielles Mitglied, spielt aber seit über 20 Jahren sowohl live als auch auf den Studioalben mit. Ein eingespieltes Line-up, eine perfekt funktionierende Maschine.

Lvciferaeon“ hebt das Tempo deutlich an und kommt sehr inspiriert daher – mit Anklängen an das ältere Material von BEHEMOTH. Natürlich wieder mit blasphemischen Texten – Kontroversen gehören hier zum Konzept. Der Song selbst ist stark im Death Metal verwurzelt, auch das zweistimmige Gitarrensolo wirkt mehr death- als black-metal-typisch, ist aber technisch einwandfrei gespielt und macht ordentlich Eindruck. Ein weiteres Highlight des Albums.

Eine dominierende und vernichtende Soundwand. Das Album ist stärker riff-orientiert als frühere Werke.

Was die technische Qualität der Band und des Albums betrifft, so sind BEHEMOTH zweifellos Meister an ihren Instrumenten. Diese Fähigkeiten zeigen sich live sehr deutlich – und ebenso auf dem Album. In jedem einzelnen Song errichten sie eine Klangwand: dominierend, massiv, vernichtend.

To Drown The Svn In Wine“ hält die Aggression und den Spirit der vorangegangenen Tracks aufrecht – erneut ein sehr schneller Song. Starke und effektive Riffs, großartiges Drumming. Eine ungewöhnliche Passage mit geschrienem weiblichem Gesang – nicht typisch für BEHEMOTH – bringt das Stück zum Abschluss. Gerade weil solche Stimmen im BEHEMOTH-Kosmos bislang kaum zu hören waren, setzt dieser Moment einen eigenwilligen Akzent..

Wie Nergal in einem aktuellen Video erklärte, ist dieses Album stärker auf Riffs fokussiert als frühere Werke, bei denen die Stimme oft sehr früh einsetzte. Das bestätigt sich: Hier stehen die Instrumente im Vordergrund, Gesangspassagen treten zurück.

Nomen Barbarvm“ beginnt mit einem beschwörenden Text – das zu hörende Wort ist „Abracadabra“. Musikalisch ein sehr gelungener Song, schnell und rhythmisch, mit Orion und Inferno als treibende Kräfte. Das Solo ist eindrucksvoll.

Behemoths Album glänzt mit einer außergewöhnlichen Produktion

O Venvs, Come!“ erinnert vom Sound her mehr an die The Satanist-Ära von BEHEMOTH, mit einer inspirierten Lead-Gitarre und gequältem Gesang von Nergal. Vermutlich der langsamste Song des Albums, aber auch einer der melodischsten. Subjektiv gesprochen: ein Highlight, nicht zuletzt wegen der Nostalgie, die er weckt.

Die Produktion – wie zu erwarten von einer Band dieser Größenordnung – ist außergewöhnlich. Kein Ton ist falsch platziert oder in falscher Lautstärke. Jedes Instrument ist perfekt ausbalanciert, alle musikalischen Ideen klar umgesetzt. Drums und Bass setzen das richtige Tempo, die Lead-Gitarre liefert die Melodie, und Nergals Stimme ist wie gewohnt eindrucksvoll. Produziert wurde das Album von Jens Bogren in den Fascination Street Studios.

Avgvr (The Dread Vvltvre)“ bringt Black-Metal-Gitarren, erbarmungsloses Drumming und eine originelle Note durch einen hallenden weiblichen Schrei. Schnell, aggressiv – einer der musikalisch originellsten Songs seit Langem. Definitiv ein weiteres Highlight, ein echtes Opus.

Die Texte zielen eindeutig darauf ab, zu schockieren und Unbehagen auszulösen. Manche Passagen wirken dabei fast kindisch – als wolle man um jeden Preis provozieren. Wiederholungen wie das mantraartige Abracadabra oder auch bestimmte Refrains erinnern eher an plakative Effekthascherei als an durchdachte Blasphemie. Nergals Kampf mit der katholischen Kirche erreicht mit The Shit Ov God eine neue Ebene und bildet den inhaltlichen Kern, fast schon die einende Vision des Albums. Über den Titel sagt Nergal: „Wir haben diesen provokativen Titel bewusst gewählt und Subtilität zugunsten einer direkten, polarisierenden Aussage abgelehnt. Es ist ein trotziges Eintauchen in die Tiefe – mit dem Willen, selbst in der Gosse nach dem Absoluten zu suchen.

The Shit Ov God ist ein dichtes, aggressives Album, das den typischen Behemoth-Sound eindrucksvoll präsentiert

Manche Fans und Kritiker zeigten sich im Vorfeld skeptisch. Doch mit The Shit Ov God beweisen BEHEMOTH, dass sie aktuell in Topform sind. Ein sehr geschlossenes, in sich stimmiges Album, dicht und intensiv. Jeder Moment ist erfüllt von Klang. Zwar wirken manche Songs nicht besonders originell – viele Riffs hat man so oder ähnlich schon gehört, oder es ist schlicht der vertraute Sound, der diesen Eindruck erzeugt. Dennoch bietet das Album genug frische Ideen, um durchgehend zu fesseln. Trotz aller Studio-Präzision gelingt es dem Album, die rohe Live-Energie der Band bemerkenswert authentisch einzufangen.

Unbestritten ist dies das aggressivste BEHEMOTH-Album seit Langem – möglicherweise seit Demigod. Insgesamt wirkt The Shit Ov God zudem geschlossener und fokussierter als viele seiner Vorgänger – eine kohärente Vision mit durchgehender Wucht. Und vor allem: Es ist zu 100 % BEHEMOTH – eine Band, die sich treu bleibt.

Fazit: The Shit Ov God überrascht nicht, aber es ist ein starkes Album, das den aggressiven und blasphemischen Weg der Band konsequent weiterführt.

Tracklist

01. The Shadow Elite
02. Sowing Salt
03. The Shit Ov God
04. Lvciferaeon
05. To Drown The Svn In Wine
06. Nomen Barbarvm
07. O Venvs, Come!
08. Avgvr (The Dread Vvltvre)

Besetzung

Adam ‘Nergal’ Darski – Lead Vocals, Guitar
Zbigniew ‘Inferno’ Promiński – Drums, Percussion
Tomasz ‘Orion’ Wróblewski – Bass, Backing Vocals

+++

Patryk ‘Seth’ Sztyber – Guitar, Backing Vocals

Internet

BEHEMOTH – The Shit Ov God CD Review

MY DEMENTIA – Premonição: Só Me Arrependo Do Que Não Vivi

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cover artwork MY DEMENTIA Premonição: Só Me Arrependo Do Que Não Vivi
cover artwork MY DEMENTIA Premonição: Só Me Arrependo Do Que Não Vivi

Band: MY DEMENTIA 🇵🇹
Titel: Premonição: Só Me Arrependo Do Que Não Vivi
Label: Caverna Abismal Records
VÖ: 09/05/25
Genre: Doom/Death Metal 

Bewertung:

4,5/5

Premonição: Só Me Arrependo Do Que Não Vivi (übersetzt: „Vorahnung: Ich bereue nur, was ich nicht gelebt habe“) ist das Debütalbum der in Lissabon ansässigen Doom/Death-Band MY DEMENTIA. Die Band widmet dieses Werk „Em memória do Miguel“Zum Gedenken an Miguel – dem Sänger und Gitarristen, der kurz nach den Aufnahmen verstorben ist.

Melancholisch schimmernd, tief emotional und von einer durchdringenden Traurigkeit geprägt – das ist die Musik von MY DEMENTIA, fest verwurzelt im klassischen Doom/Death Metal, wie er in den 90ern im Vereinigten Königreich und in Schweden geprägt wurde.

MY DEMENTIA erschaffen einen melancholischen, emotionalen Klang

Das Album beginnt mit Noite Terrível, einem langen, instrumentalen Auftakt, der den beschriebenen Sound eindrucksvoll untermauert. Der Song wirkt etwas anders als der Rest des Albums, stärker der melodischen Doom-Seite der Band zugewandt. Das Tempo ist schleppend, aber stabil, das Schlagzeug hält den Rhythmus ohne Übertreibung. Die Gitarren sind fein ineinander verwoben und erzeugen eine sphärische Klangfläche – über allem liegt eine hypnotische Melancholie. Definitiv ein Highlight.

Die Songs sind, ganz in Genretreue, sehr lang und nehmen sich die nötige Zeit, um Atmosphäre zu entfalten. The Abyssbeginnt direkter und weniger melancholisch-melodisch – ein bedrückender, zermalmender Klang schafft eine kathartische Stimmung. Die Vocals bestehen aus gequälten Growls, die perfekt zum Tempo und dem langsam brennenden Rhythmus passen. Tiefergestimmte Gitarren verstärken das apokalyptische Klangbild zusätzlich.

Ein düsterer Doom-Sound mit detailreichen Gitarrensolos

MY DEMENTIA wurde 2010 unter dem Namen Endovelicus gegründet und spielte im April 2011 ihr erstes Konzert. Nach einer Pause im Jahr 2012 kam die Band mit neuen Mitgliedern zurück, um neues Material zu schreiben und ihren Weg im Metal fortzusetzen. 2013 erschien das Demo „My Dementia“, das 2015 schließlich auch namensgebend für die Band wurde – der neue Name spiegelte die Ausrichtung und Intentionen der Gruppe treffend wider.

Das Album bleibt auch mit The Eternal Wanderer seinem düsteren Klang treu. Das Tempo zieht leicht an, doch die bereits etablierte Atmosphäre bleibt erhalten. Ein langes, kunstvoll gespieltes Gitarrensolo vertieft die traurige Stimmung noch einmal deutlich. Ein stark komponiertes und überzeugend ausgeführtes Beispiel für Doom Metal – die Tempowechsel sind nicht abrupt, aber spürbar, und ein Crescendo, das neue Kraft entfaltet, macht den Song umso spannender.

Hinter diesem Album steht eine traurige Geschichte: Miguel, Sänger und Gitarrist der Band, verstarb nach den Mixing-Sessions. Dank der Entschlossenheit seines Bruders Vasco – ebenfalls Gitarrist bei MY DEMENTIA – konnte das Album dennoch fertiggestellt und veröffentlicht werden. Miguels musikalische Arbeit ist damit bewahrt und auf ewig in diesem Werk verewigt.

Neben Miguel Carneiro (R.I.P. 2024, ex-Endovelicus, ex-Eremus, ex-Frost Legion) an Gesang und Gitarre, bestand das Line-Up für das Album aus folgenden Musikern: Pedro Conde (ex-Endovelicus, Raining Beer, ex-Frost Legion) – Bass, Guilherme Serôdio (ex-Endovelicus) – Drums, Daniel Ferreira (ex-Endovelicus, ex-Frost Legion) – Gitarre sowie Vasco Carneiro (Eremus, ab 2016 bei MY DEMENTIA) – Gitarre.

Komplexer, zermalmender Doom/Death Metal mit existenziellen Texten

Gloom’s Light geht stärker in Richtung Death Metal, ohne jedoch die Doom-Zutaten aus den Augen zu verlieren. Das Tempo zieht an, die Riffs bleiben dennoch schleppend und massiv. Der Bass spielt eine tragende Rolle, während im Hintergrund eine hypnotisch langsame Lead-Gitarre klagend aufschimmert. Die Vocals wechseln zwischen tiefem Growling und einem klar gesungenen Gothic-Stil – ein spannender Kontrast, der dem Song zusätzliche Tiefe verleiht. Eine komplexe Komposition mit mehreren Tempowechseln und stilistischen Variationen. Mit seinen 13 Minuten entfaltet der Song eine erdrückende Atmosphäre der Verzweiflung – ein episches Werk und ein weiterer absoluter Höhepunkt des Albums.

Die Produktion ist hervorragend gelungen – roh, aber differenziert. Die tiefgestimmten Gitarren dominieren, die Riffs drücken mächtig. Das Schlagzeug agiert zurückhaltend, aber effektiv. Beide Gesangsansätze fügen sich harmonisch ins Gesamtbild ein. Das Album wurde von Noise Portrait Recordings reamped, gemischt und gemastert. Die Instrumente selbst wurden von der Band in Eigenregie zwischen 2018 und 2022 aufgenommen. Die Old-School-Ausrichtung passt perfekt zum Sound, den MY DEMENTIA erschaffen. Die Texte greifen genretypische doom/death-Themen auf: Philosophie, Emotionen, Trauer und Verlust.

Sin’s Demise, ein zweiteiliger Song, beginnt mit schleppenden Klängen. Die Growls sind tief, verzerrt, hallend – fast eisig. Die Gitarren erzeugen mit ihrem Brummen eine mächtige Klangwand. Tempowechsel bringen Komplexität in die Struktur. Teil II – der längste Track des Albums – beginnt noch erdrückender, das Tempo ist noch langsamer, die Wirkung ist verstörend. Doch auch im späteren höheren Tempo bleibt die Stimmung düster und bedrückend. Die Basslinien in diesem Stück sind besonders eindrucksvoll, und die eingesetzten Clean Vocals entfalten eine berührende emotionale Wirkung. Ein echtes Opus – und ein Album, das nachhaltig im Gedächtnis bleibt.

Ein beeindruckendes Werk der portugiesischen Band. Voller Emotionen und mit einer typischen Doom-Atmosphäre präsentieren sich MY DEMENTIA auf ihrem Debüt gereift und fokussiert. Die Kompositionen sind durchdacht, technisch präzise und ausdrucksstark. Ein starkes Statement für hochwertig umgesetzten Doom/Death Metal.

MY DEMENTIA gelingt es, zutiefst emotionale Musik zu erschaffen. Nach diesem Longplayer wünscht man sich mehr von der Band – und man kann nur hoffen, dass sie trotz des Verlusts wieder zurückkehren und neue Werke schaffen werden.

Fazit: MY DEMENTIA erwecken ihr Album mit einer kraftvollen, zermalmenden Wirkung zum Leben und liefern melancholischen, emotionalen Doom/Death Metal auf hohem Niveau.

Tracklist

01. Noite Terrível
02. The Abyss
03. The Eternal Wanderer
04. Gloom’s Light
05. Sin’s Demise I
06. Sin’s Demise II

Besetzung

✝ Miguel Carneiro (R.I.P. 2024) – Vocals, Guitars
Pedro Conde – Bass
Guilherme Serôdio – Drums
Daniel Ferreira – Guitars
Vasco Carneiro – Guitars

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MY DEMENTIA – Premonição: Só Me Arrependo Do Que Não Vivi CD Review

LLOTH – Archees Legeones (Ancient Legions)

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Cover artwork LLOTH Archees Legeones
Cover artwork LLOTH Archees Legeones

Band: LLOTH 🇬🇷
Titel: Archees Legeones (Ancient Legions)
Label: Theogonia Records
VÖ: 09/05/25
Genre: Melodic Black Metal

Bewertung:

3,5/5

Mit Archees Legeones legen LLOTH ihr zweites Full-Length-Album vor und versprechen erneut melodischen Black Metal mit griechischem Herzblut. Wer die Band kennt, weiß: Der Stil ist seit jeher im Wandel – von klassischem Black über melodischen Death hin zu einer eigenständigen Interpretation des Melodic Black Metal. Grund genug, genauer hinzuhören.

Der Opener Angel Wings startet kraftvoll und rhythmisch. Die Growls erinnern stellenweise an Sakis Tolis, was sich besonders in Intonation und Stimmfarbe zeigt. Dazu kommen ein melodisch-melancholisches Solo und ein hymnischer Refrain – insgesamt ein gelungener Einstieg, wenn auch der Black-Metal-Anteil noch dezent bleibt.

Die Geschichte der Band ist tragisch. 1995 von Tristessa als Black-Metal-Projekt gegründet, folgte nach einem vielversprechenden Demo 1997 zunächst eine längere Pause. 2003 kurzzeitig reaktiviert, war es letztlich Tristessas Tod 2014, der alles veränderte. Ihr Ehemann Nicolas Sic Maiis übernahm die Vocals und führte ihr Vermächtnis mit neuer Besetzung weiter. LLOTH war zurück – mit einem musikalischen Neuanfang.

Der Titelsong Archees Legeones bringt erste deutlichere Black-Metal-Elemente, setzt aber auch auf epische, fast power-metallische Melodien und folkloristische Akzente. Die Mischung wirkt stellenweise überladen – Growls, Clean Vocals, Chöre, traditionelle Instrumente –, aber gerade diese Vielschichtigkeit ist Teil des Konzepts. Auch Acherodasbleibt im folkigen Bereich, unterstützt von weiblichem Backgroundgesang und klassischen Instrumenten. Zwei Songs, die sich stilistisch klar vom Rest abheben.

Die Growls von Sic Maiis zählen zu den Highlights des Albums – ebenso wie einige Gitarrensolos, die sich tief ins melodische Fundament einfügen.

Der Bandname LLOTH bezieht sich übrigens auf die Spinnengöttin der Dunkelelfen im Rollenspiel Dungeons & Dragons. Die aktuelle Besetzung: Lefteris Gavalas (Bass), Vaelor (Rhythmusgitarre), Nicolas Sic Maiis (Gesang, Keyboard, Songwriting) und Thanos Shaffer (Lead- und Akustikgitarre).

Mit Dark Mountain kehren LLOTH zu einem härteren Sound zurück. Tremolo-Pickings, growlige Vielschichtigkeit und ein packendes Solo sorgen für einen der stärksten Songs des Albums. Der Refrain fällt hingegen etwas ab – gesprochen, geschrien, aber ohne echte Wucht. Dennoch: Die Growls in ihren verschiedenen Facetten überzeugen.

Auch Alpha And Omega beginnt verhalten, fast rituell. Das Lied entwickelt sich langsam, mit einem langen, technisch starken Solo und interessanten Spannungsbögen – ein weiterer Lichtblick, trotz stilistischer Brüche.

Wer sich vom Etikett „Melodic Black Metal“ löst und ohne Erwartungshaltung hört, entdeckt ein eigenständiges Album mit starker folkloristischer Prägung. Paianas wirkt wie ein mittelalterlich beeinflusstes Intermezzo, bevor Ariseerneut ins Episch-Theatralische übergeht. Leichte Gothic-Einflüsse und dezente Growls, aber letztlich eher Folk auf modernen Instrumenten.

Das Album endet mit einem stimmigeren Stil und leidenschaftlichen Black-Metal-Songs.

Gegen Ende des Albums findet die Band hörbar mehr zu sich. Mother ist getragen, nachdenklich und wirkt wie eine traurige Beschwörung – nicht unbedingt „Metal“, aber atmosphärisch gelungen.

Mit Black Throne folgt ein starkes Stück mit leidenschaftlichen Growls, klagender Stimmung und klaren Black-Metal-Wurzeln. Auch Doomed Black Years beschließt das Album auf hohem Niveau – melancholisch, kraftvoll, mit akustischem Zwischenspiel und einem versöhnlich-dunklen Finale.

Die Produktion lässt stellenweise zu wünschen übrig: Drums und Bass sind eher schwach abgemischt, dafür stehen die vielen Gesangsvariationen und Gitarren deutlich im Vordergrund. Für Atmosphäre sorgen die mediterranen Instrumente, die geschickt in den Klang eingebunden sind. Die meist griechischen Texte kreisen um Themen wie Paganismus und Trauer.

Die Clean Vocals wirken anfangs gewöhnungsbedürftig, gewinnen aber mit der Zeit an Charakter. Das gilt generell für das Album: Nach mehreren Durchläufen offenbaren sich Strukturen, Details und Emotionen, die anfangs nicht auffallen.

Am Ende bleibt das Gefühl, dass LLOTH in der zweiten Albumhälfte ihren Weg gefunden haben. Noch ist dieser nicht ganz ausformuliert – doch der Wille zur Eigenständigkeit, zur Verbindung von Black und Folk, von Schmerz und Hoffnung, ist hörbar.

Fazit: Ein Album mit griechischer Seele – verwurzelt in der Folklore, getragen von Leidenschaft. Ein Werk mit Herz und Potenzial.

Tracklist

01. Angel Wings
02. Archees Legeones (Αρχαίες Λεγεώνες)
03. Acherodas
04. Dark Mountain
05. Alpha And Omega
06. Paianas
07. Arise
08. Mother
09. Black Throne
10. Doomed Black Years

Besetzung

Nicolas Sic Maiis – Vocals, Keyboards, Songwriting
Vaelor – Guitars (rhythm)
Thanos Shaffer – Guitars (lead, acoustic)
Lefteris Gavalas – Bass

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LLOTH – Archees Legeones (Ancient Legions) CD Review

CHANGELING – Changeling

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cover changeling changeling
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Band: CHANGELING 🇩🇪
Titel: Changeling
Label: Season of Mist
VÖ: 25/04/25
Genre: Progressive Death Metal

Bewertung:

4/5

Das gleichnamige Debütalbum von CHANGELING, das aus den Tiefen der pulsierenden deutschen Metalszene stammt, ist eine kühne und komplexe Reise in die Gefilde des progressiven Death Metal. Mit einem Line-up, das aus erfahrenen Musikern von namhaften Bands wie OBSCURA, MORBID ANGEL und ALKALOID besteht, verbindet das Album nahtlos technische Fähigkeiten mit atmosphärischer Tiefe.

Kontemplativer Ton

Das Album beginnt mit »Introject«, welches als Einleitung einen kontemplativen Ton anschlägt, der sich in Tracks wie »Instant Results« und »Falling in Circles« fortsetzt, die sich mit Themen wie Identität, gesellschaftlichem Einfluss und existenziellen Fragen auseinandersetzen. Der Titeltrack, »Changeling«, sticht als Herzstück hervor und verbindet atmosphärische Passagen mit wilden Riffs. »Abyss« und »Abdication« widmen sich dunkleren Introspektionen, während »World? What World?« über Wahrnehmung und Transformation reflektieren.

Tom Fountainheads facettenreiche Gitarrenarbeit – elektrisch und akustisch, ergänzt durch Oud, Keyboards und meisterhafte Kompositionen – erschafft eine strukturierte Klanglandschaft, die sowohl komplex als desgleichen emotional mitreißend ist. Seine Arrangements sprengen die Grenzen des konventionellen Death Metal, indem sie exotische Instrumente und komplizierte Schichten einbeziehen, die zum wiederholten Hören einladen.

Unerbittliche Energie und Präzision

Mike Hellers dynamisches Schlagzeugspiel, das er von FEAR FACTORY und MALIGNANCY kennt, liefert unerbittliche Energie und Präzision und untermauert die komplexen Rhythmen des Albums. Arran McSporrans Bassarbeit sorgt für Tiefe und Groove und verankert die Kompositionen fest in einem schweren und doch melodischen Fundament. Moreans beschwörender Gesang und seine lyrische Kunstfertigkeit heben das Album hervor und weben Geschichten, die sowohl mystisch als auch introspektiv sind.

Die Produktion fängt den vielschichtigen Sound des Albums mit Klarheit und Tiefe ein. Die Verwendung von akustischen Instrumenten und Oud fügt eine exotische Dimension hinzu und bereichert die progressiven Elemente. Sämtliche Arrangements sind durchdacht und vermeiden Unordnung, ohne die Intensität zu beeinträchtigen.

Die letzten Tracks, »Cathexis Interlude« und »Anathema«, bilden einen nachdenklichen und etwas düsteren Abschluss und unterstreichen die übergreifende Erzählung des Albums über Veränderung, Entfremdung und Selbstfindung.

Anspruchsvolles und abenteuerliches Album

Insgesamt hebt sich »Changeling« als anspruchsvolles und abenteuerliches Album ab, das die Grenzen des progressiven Death Metal auslotet. Es zeigt das technische Können der Band, atmosphärisches Songwriting und die Bereitschaft, mit verschiedenen musikalischen Texturen zu experimentieren. Season of Mist hat wieder einmal eine Veröffentlichung abgeliefert, die Fans von komplexem, innovativem Metal mit einer dunklen, eindringlichen Note ansprechen wird.

Fazit: »Changeling« ist ein kühnes und anspruchsvolles Debüt von CHANGELING, das die Grenzen des progressiven Death Metal erweitert.

Tracklist

01. Introject
02. Instant Results
03. Falling in Circles
04. World? What World?
05. Metanoia Interlude
06. Changeling
07. Abyss
08. Cathexis Interlude
09. Abdication
10. Anathema

 

Besetzung

Tom Fountainhead – electric & acoustic guitars, oud, keyboards, composition and Arrangements
Mike Heller – Drums
Arran McSporran – bass
Morean- Lead vocals & lyrics

 

Internet

CHANGELING – Changeling CD Review

MACHINE HEAD – UNATØNED

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cover machine head unatoned
cover machine head unatoned

Band: MACHINE HEAD 🇺🇸
Titel: UNATØNED
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 25/04/25
Genre: Thrash/Groove Metal

Bewertung:

2,5/5

Mit »UNATØNED« setzen MACHINE HEAD ihre Erforschung des Thrash- und Groove-Metal fort, indem sie aggressive Riffs mit groove-orientierten Rhythmen mischen. Das Album zeigt das technische Können der Band und ihre Fähigkeit, schwere, eindrucksvolle Tracks zu kreieren. Robb Flynns Gesang ist nach wie vor eine der Stärken der Band. Er liefert sowohl melodische Elemente als auch aggressive Shouts, die den typischen Sound der Band verkörpern.

Das Album hält die Balance zwischen schwerem, riffbetontem Metal und Momenten mit Melodie und Groove. Tracks wie »Landscape Øf Thørns« und »Atomic Revelations« geben einen intensiven Ton an, während sich Songs wie »Unbøund« und »Outsider« mit persönlichen und gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen. Die Verwendung von stilisierten Titeln mit Sonderzeichen fügt dem Hörerlebnis eine atmosphärische oder konzeptionelle Ebene hinzu.

Stark inkonsistent

Während das Album mehrere starke Momente enthält und das technische Können der Band unter Beweis stellt, fühlt es sich streckenweise stark inkonsistent an, wobei einigen Tracks die Durchschlagskraft oder Originalität fehlt, die nötig ist, um in der überfüllten Metalszene hervorzustechen. Die Produktion ist solide, im Kontrast hierzu könnten manche Hörer das allgemeine Energieniveau als unausgewogen empfinden.

Während Fans von MACHINE HEAD und des Genres Elemente finden werden, die sie zu schätzen wissen, lässt das Album die Hörer vielleicht mit dem Wunsch nach mehr Originalität und herausragenden Tracks zurück. Es ist eine anständige Ergänzung ihrer Diskografie, nichtsdestoweniger betritt es keinen neuen Weg.

Titel wie »Not Long For This World« und »Addicted To Pain« spiegeln Introspektion und Konfrontation mit Widrigkeiten wieder. Die Texte zielen darauf ab, bei den Hörern, die mit ihren eigenen Kämpfen konfrontiert sind, Anklang zu finden.

Ausgefeilter und dennoch aggressiver Produktionsstil

»UNATØNED« profitiert von einem ausgefeilten und dennoch aggressiven Produktionsstil, der die Härte und Klarheit jedes Instruments betont. Die Gitarrenarbeit ist scharf, und die Drums bieten ein solides Rückgrat, obwohl einige Hörer den Eindruck haben könnten, dass dem Mix im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen ein gewisser Punch fehlt.

Während »UNATØNED« etliche fesselnde Momente bietet und MACHINE HEAD’s beständige Fähigkeit demonstriert, schweren, fesselnden Metal zu kreieren, bleibt es hinter der Innovation und Energie zurück, die Fans von einer Band mit einer so langen Geschichte erwarten könnten. Die 2,5-Sterne-Bewertung des Albums spiegelt seine gemischte Aufnahme wider – diverse Tracks überzeugen mit kraftvollen Riffs und einprägsamen Melodien, aber insgesamt wirkt es nahezu sicher und vorhersehbar. Darüber hinaus wurden merklich moderne Aspekte eingebaut, welche sich nicht mit dem typischen Sound der amerikanischen Truppe vereinbaren lassen.

Fazit: »UNATØNED« ist ein kompetenter, wenngleich etwas vorhersehbarer Eintrag in MACHINE HEAD’s Katalog, der schwere Riffs und solide Leistungen bietet, letztendlich nicht die Innovation besitzt, um wirklich zu fesseln.

Tracklist

01. Landscape Øf Thørns
02. Atømic Revelatiøns
03. Unbøund 04. Øutsider
05. Nøt Løng Før This Wørld
06. These Scars Wøn’t Define Us
07. Dustmaker
08. Bønescraper
09. Addicted Tø Pain
10. Bleeding Me Dry
11. Shards Øf Shattered Dreams
12. Scørn

 

Besetzung

Robb Flynn – Vocals & Guitars
Jared MacEachern – Bass & Vocals
Reece Scruggs – Guitar
Matt Alston – Drums

 

Internet

MACHINE HEAD – UNATØNED CD Review

THE BLACK COURT – Amber ~ Momentum Grotesque

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cover THE BLACK COURT Amber Momentum Grotesque
cover THE BLACK COURT Amber Momentum Grotesque

Band: THE BLACK COURT 🇩🇪
Titel: Amber ~ Momentum Grotesque
Label: Fucking Kill Records
VÖ: 25/04/25
Genre: Melodic Death Metal

Bewertung:

4/5

»Amber ~ Momentum Grotesque« von THE BLACK COURT ist ein überzeugender Einstieg in die Melodic-Death-Metal-Szene, der eine Mischung aus aggressiven Riffs, atmosphärischen Melodien und intensivem Gesang bietet. Der 2011 formierte Melo-Death-Trupp aus unserem nördlichen Nachbarstaat versteht es wie frischer, melodischer Todesblei, mit leichter Groove/Thrash Brise klingen muss.

Waage zwischen Brutalität und Melodie

»Amber ~ Momentum Grotesque« erforscht Themen wie Dunkelheit, Widerstandsfähigkeit und existenzielle Reflexion, vermittelt durch eine Mischung aus melodischen Hooks und aggressiven Riffs, die für modernen Melodic-Death-Metal charakteristisch sind. Das Album hält die Waage zwischen Brutalität und Melodie, was es zugänglich und dennoch intensiv macht. Oskar Pusz Gesang ist kraftvoll und dynamisch, er balanciert gutturale Growls mit melodischen Hooks und verleiht der Musik emotionale Tiefe. Die Zusammenarbeit zwischen Freese, Israel und Görtz resultiert in einem ausgefeilten und doch rohen Sound, der die emotionale und klangliche Intensität des Albums unterstreicht. Der Mix lässt jedes Instrument atmen und schafft eine ausgewogene Atmosphäre, die sowohl melodische Feinheiten als auch krachende Riffs hervorhebt.

Eine intensive und melodische Reise ist dem Hörer auf dem zweiten Full Length Album gewiss, das eine Mischung aus aggressiven Riffs, eindringlichen Melodien und einer fesselnden Atmosphäre bietet, die für Melodic Death Metal charakteristisch ist. Sebastian Lipinski und Alex Stranghöner sorgen für komplizierte Riffs und Harmonien und verweben melodische Linien mit den härteren Riffs, die das Genre definieren. Dies ist bereits beim stimmungsvollen Opener »Nimbus« mit atmosphärischen Elementen und einer kraftvollen Einführung in den Sound der Band hörbar.

Unerbittliche Energie

Marcel Schön verankert die Rhythmusgruppe mit einem soliden, treibenden Bass, während Philipp Strunk ein dynamisches und präzises Schlagzeugspiel liefert, das die unerbittliche Energie des Albums untermauert. Herausragende Stücke wie »…of Profanity and Disguise« und »Eden« sind ein Beispiel für ihre Fähigkeit, einprägsame Melodien mit technischem Können zu verbinden. Die eindringlichen Melodien und die vielschichtige Gitarrenarbeit erzeugen ein Gefühl von Spannung und Entspannung auf dem gesamten Album.

Textlich beschäftigt sich Amber mit Themen wie existenzieller Angst, Introspektion und den dunklen Seiten der menschlichen Natur. Tracks wie »Embers of the Forgotten« und »Glances of a Dying Light« rufen eine düstere, introspektive Stimmung hervor, die durch den gutturalen und aggressiven Gesangsvortrag Oskar Pusz ergänzt wird.

Das Album ist klar und druckvoll produziert und lässt jedes Instrument zur Geltung kommen, ohne die rohe Energie zu verlieren. Die Doppelgitarren sorgen für eine reichhaltige harmonische Schicht, während die Rhythmusgruppe den Schwung unerbittlich hält.

Ausgezeichnetes Zweitwerk

»Amber ~ Momentum Grotesque« ist ein ausgezeichnetes Zweitwerk, dass das Potenzial von THE BLACK COURT in der Melodic-Death-Metal-Szene unter Beweis stellt. Fans von Bands wie AT THE GATES, IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY werden hier viel zu hören bekommen. Mit seiner Mischung aus Melodie, Aggression und atmosphärischem Tiefgang markiert dieses Album einen vielversprechenden Fortbestand der deutschen, melodischen Todesbleiformation.

Fazit: »Amber ~ Momentum Grotesque« von THE BLACK COURT ist eine starke Ergänzung der Melodic-Death-Metal-Szene und beweist Reife im Songwriting und in der Ausführung

Tracklist

01. Nimbus
02. …of Profanity and Disguise
03. Sunbound
04. Dies Irae
05. Eden
06. Embers of the Forgotten
07. Glances of a Dying Light
08. Cold Blood
09. Auspicious Solace

 

Besetzung

Marcel Schön – Bass
Sebastian Lipinski – Guitars
Oskar Pusz – Vocals
Philipp Strunk – Drums
Alex Stranghöner – Guitars

 

Internet

THE BLACK COURT – Amber ~ Momentum Grotesque CD Review

SKAPHOS – Cult of Uzura

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cover artwork SKAPHOS Cult of Uzura
cover artwork SKAPHOS Cult of Uzura

Band: SKAPHOS 🇫🇷
Titel: Cult of Uzura
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 09/05/25
Genre: Black/Death Metal

Bewertung:

4/5

Eine Beschwörung eröffnet das Album und führt unmittelbar in eine mystische Atmosphäre. Schon bald setzen die dämonischen Schreie ein. Unbarmherzige Drums und heisere, verzweifelte Vocals treiben den rohen und wilden Titeltrack „Cult Of Uzura“ voran. Bevor der Song endet, kehrt er zur selben rituellen Beschwörung zurück – ein klares thematisches Statement, das den Weg für den Rest des Albums ebnet.

Ein Mix aus melodischen und brutalen Elementen, mit komplexen Kompositionen und vielfältigen Gesangsstilen.

Die französische Band SKAPHOS wurde 2018 in Lyon gegründet und verbindet seither Elemente aus Black Metal und Death Metal. Auch textlich herrscht ein düsterer Hybrid vor: Abyssische Bilder, von Lovecraft inspirierte Themen und ein starker Hang zu Horror und verstörender Symbolik prägen das Album.

In „One Eyed Terror“ klingen die Vocals wie erdrosselt, eine zweite, kaum hörbare Schicht dämonischer Schreie trägt entscheidend zur Atmosphäre bei. Diese wird deutlich melodischer, als sich ein Gitarrensolo Bahn bricht. Zerbrechlich und roh, brutal und zugleich filigran – dieser Kontrast macht den Song zum ersten Höhepunkt der Platte. Eine Orgel beendet das Stück. Von dieser unheimlichen Klangspielerei geht es direkt weiter zu „Mad Man And The Sea“, das mit einem langsamen, aber wuchtigen Riff beginnt. Verschiedene Gesangsstile greifen ineinander und verdichten die Atmosphäre – eine höllische, abyssale Klanglandschaft. Die Drums sind kaum hörbar, dafür rasend schnell, während tremolierte Riffs mit einem Hauch von Experimentierfreude auf solider Grundlage agieren.

Zur aktuellen Besetzung gehören die Gründungsmitglieder Stephan Petitjean (La Ballade des Rats, ex-Unrest Fatalist) – Gitarre, Gesang; Jérémy Tronyo – Gitarre, Backing Vocals; sowie Théo Langlois (Acte Profane, La Ballade des Rats, ex-Rance, ex-Unrest Fatalist) – Bass, Backing Vocals. Seit 2024 komplettiert Nathan Faure (ex-Born Criminal, ex-Purgatory Unleashed) an den Drums das Line-up.

Ein noch chaotischeres und dissonanteres Stück ist „Hypoxia“. Die Komposition ist komplex, die Vocals wirken nicht nur gequält, sondern auch verzweifelt. Primitiv und fremdartig – das ist die Stimmung, die den Song definiert. „Abyssal Tower“ bringt den Dialog zwischen Gitarrensolos und infernalischen Growls zurück, unterstützt von knochenbrechenden Drums. Melodie und Rohheit gehen hier Hand in Hand. Tief gestimmte Gitarren und Gesänge im untersten Frequenzbereich erzeugen ein verstörendes, makabres Gesamtbild. Wild, zermalmend – ein weiterer Höhepunkt.

Echoes Of The Drowned“ beginnt erneut mit Beschwörungsklängen, der Gesang erinnert an Kehlkopfgeräusche. Eine dunkle, unirdische Welt tut sich auf. Das Zusammenspiel der Band wirkt geschlossen, der Rhythmus ist höllisch treibend, die erbarmungslosen, erstickenden Vocals verstärken die beklemmende Atmosphäre des Stücks.

Das Album überzeugt mit einem druckvollen Sound, gut integrierten atmosphärischen Elementen und beeindruckender Gesangsvielfalt.

Die Produktion entspricht genau dem, was man von einer Mischung aus Black Metal und Death Metal erwartet: nicht zu klar, nicht zu glatt. Alle Elemente greifen sauber ineinander und ergeben einen dichten, finsteren Klang. Die atmosphärischen Details sind klug eingebunden und formen die verdorbene Stimmung. Besonders hervorzuheben ist die Gesangsleistung – mit großer stilistischer Bandbreite und pointierten Backing Vocals, die in der Mischung perfekt zur Geltung kommen.

Of Shores And Dripping Souls“ beginnt mit dem Klang von Meereswellen und einer akustischen Gitarre. Der Moment der Ruhe auf dem Album – das notwendige, beinahe himmlische Gefühl als Kontrast zur restlichen Klanggewalt. Eine unheimliche Atmosphäre breitet sich aus, mystisch und voller Trauer. Sehr gut gespielt, professionell und technisch stark. Beinahe symphonisch, ein gelungenes Zwischenspiel zwischen den Schreien und Growls. Doch die kehren in „Skaphism“ zurück – mit gutturalem Gesang und einer Atmosphäre, die zugleich ätherisch und grotesk wirkt.

The Servant“ lebt vom Wechselspiel aus rasanten Riffs und beinahe doomigen Passagen. Doch tremolierte Gitarren, ein gnadenloses Tempo sowie heulende und schneidende Vocals dominieren letztlich das Geschehen. Eine komplexe, kompositorisch interessante Nummer – und ein weiterer Höhepunkt.

The Alchemist“ hält das Tempo und die Dynamik des Vorgängers. Unerbittliches Drumming trifft auf langsame Gitarren, tremolierte Passagen und vereinzelt Hall-getränkte Riffs. Mit einfachen Riffs und Akkorden entsteht eine bedrückende, aber packend düstere Stimmung. Der vielleicht am deutlichsten vom Death Metal geprägte Song des Albums. Zahlreiche Tempowechsel und eine sehr komplexe Struktur prägen das Bild. Am Ende sorgen untypische Instrumente für einen dezenten Hinweis auf pagane Einflüsse.

The Offering“ bringt erneut eine vielschichtige Orchestrierung mit sich. Das schnelle Tempo treibt den Song voran. Markant sind hier auch die beinahe durchgehend eingesetzten Double Bass-Attacken. Eine dunkle Atmosphäre herrscht vor, mit interessanten Wendungen im musikalischen Konzept.

Eine düstere, atmosphärische Reise durch höllische Klangwelten.

Der Stil, den SKAPHOS hier pflegen, ist ein Mix aus Death Metal mit deutlichem Black Metal-Einschlag. Mal doomig, mal roh und dissonant, mal technisch – ein gut durchdachter, wirkungsvoller Stilmix.

Diluvian Sentence“ hämmert unbarmherzig weiter. Und weiter. Infernalisch. Die harschen Growls und das wütende Schlagzeug prägen diesen Song. Natürlich gibt es auch Riffs und eine melodische Gitarrenlinie, doch die dramatische Wucht entsteht durch diese beiden Elemente, die gemeinsam eine wilde Klangmauer bilden.

Das Album und die Reise enden mit „All Shall Be Now Itself The Sea“. Ein sehr schnelles Riff, Blastbeats, dieselben gequälten Schreie und Growls. Dann ein tremoliertes Gitarrensolo, das in ein akustisches Zwischenspiel übergeht und den Song langsam ausklingen lässt. Eine beinahe melancholische, aber zugleich frostige Stimmung beschließt die Reise.

Das Album erschafft mit jedem Song neue Klanglandschaften, die uns wie auf eine Reise durch verschiedene infernalische Welten mitnehmen. Es ist nicht leicht, dem Hörer das Gefühl zu vermitteln, durch dunkle Sphären zu wandeln – doch SKAPHOS gelingt genau das. Immer nahe an einer frostigen oder okkulten Stimmung.

Ein interessantes Konzept – „Cult Of Uzura“ beeindruckt vor allem durch seine Atmosphäre. Musikalisch bietet das Album viele gute Ideen und eine sehr gelungene Umsetzung. Es gibt einige herausragende Stücke, doch die Band hatte vor allem das Ziel, Stimmung und Druck zu erzeugen – und das gelingt ihr.

Fazit: Gelungene musikalische Ideen und eine starke Atmosphäre. SKAPHOS nehmen uns mit auf eine Reise voller intensiver Klangbilder und musikalischer Höhepunkte.

Tracklist

01. Cult Of Uzura
02. One Eyed Terror
03. Mad Man And The Sea
04. Hypoxia
05. Abyssal Tower
06. Echoes Of The Drowned
07. Of Shores And Dripping Souls
08. Skaphism
09. The Servant
10. The Alchemist
11. The Offering
12. Diluvian Sentence
13. All Shall Be Now Itself The Sea

Besetzung

Stephan Petitjean – Guitars, Vocals
Jérémy Tronyo – Guitars, Vocals (backing)
Théo Langlois – Bass, Vocals (backing)
Nathan Faure – Drums

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SKAPHOS – Cult of Uzura CD Review

THE WONDER YEARS – Burst & Decay (Volume III)

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cover the wonder years burst and decay volume III
cover the wonder years burst and decay volume III

Band: THE WONDER YEARS 🇺🇸
Titel: Burst & Decay (Volume III)
Label: Hopeless Records
VÖ: 09/05/25
Genre: Pop Punk/Alternative Rock/Indie Rock

Bewertung:

4,5/5

Die aus Philadelphia stammenden THE WONDER YEARS setzen ihre umjubelte Reise mit »Burst & Decay (Volume III)« fort, einer überzeugenden Ergänzung ihrer Diskografie, die ihre charakteristische Mischung aus herzlicher Lyrik und energiegeladenen Melodien verdeutlicht. Das bei Hopeless Records erscheinende Album zeigt die Entwicklung der Band innerhalb der Pop-Punk- und Alternative-Rock-Landschaft und bietet sowohl introspektive Momente als auch lautstarke Hymnen.

Starke Introspektive verankert mit hymnischen Soundaffinitäten

Produziert von dem renommierten Steve Evetts, der für seine Arbeit mit Bands wie SAVES THE DAY und LIFETIME bekannt ist, bietet das Album einen ausgefeilten und doch emotionalen Sound. Die Instrumentierung der Band ist dicht und dynamisch, mit Dan „Soupy“ Campbells gefühlvollem Gesang als Anker des Projekts. Das Songwriting hält die Balance zwischen ansteckenden Pop-Punk-Hooks und Indie-Rock-Sensibilität und schafft so ein strukturiertes Hörerlebnis.

Dynamischer Mix

Das Album bietet einen dynamischen Mix aus verschiedenen Genres, der die eingängigen Hooks und das flotte Tempo des Pop-Punk mit den introspektiven Klängen des Indie- und Alternative-Rock verbindet. Der knackige und vielschichtige Sound, der die emotionale Tiefe des Songwritings unterstreicht, sticht hervorragend hervor. Die Musik der Band ist straff und ausdrucksstark und fängt sowohl die Energieausbrüche sowie daneben das Abklingen der introspektiven Momente ein. Campbells Gesang ist besonders leidenschaftlich und vermittelt eine Verletzlichkeit und Widerstandsfähigkeit, die sich durch das gesamte Album zieht.

Zu den bemerkenswerten Tracks gehören das energiegeladene »Junebug« und das emotionsgeladene »Oldest Daughter«, bei dem Zayna Youssef von SWEET PILL für eine neue stimmliche Dynamik sorgt. »Came Out Swinging«, mit Joe Taylor von KNUCKLE PUCK, liefert einen hymnischen Punch, während »I Don’t Like Who I Was Then« mit Ryland Heagy von ORIGAMI ANGEL das Album mit einer kollaborativen Chemie versieht.

Starke Aussagekraft innerhalb der Texte

Textlich erforscht das Album Themen wie persönliches Wachstum, Nostalgie und Selbstidentität. Songs wie »Wyatt’s Song (Your Name)« und »Teenage Parents« tauchen in komplexe emotionale Landschaften ein und sprechen Hörer an, die ähnliche Lebenserfahrungen machen. Der Gesang von Dan »Soupy« Campbell ist verletzlich und überzeugend, ergänzt durch Casey Cavalieres ausdrucksstarke Gitarrenarbeit und Nick Steinborns Keyboard und Backing Vocals. Die Rhythmusgruppe, angeführt von Mike Kennedy, sorgt für ein stabiles Rückgrat, das die melodischen und lyrischen Elemente ausgleicht.

Unverzichtbarer Bestandteil der modernen Pop-Punk-Alternative-Rock-Szene

»Burst & Decay (Volume III)« bestätigt den Status von THE WONDER YEARS als unverzichtbarer Bestandteil der modernen Pop-Punk-Szene. Mit einer Produktion, die ihre Songwriting-Stärken hervorhebt, und einer Besetzung aus talentierten Musikern bietet das Album einen fesselnden Hörgenuss für langjährige Fans und Neueinsteiger gleichermaßen. Es ist eine durchdachte, energiegeladene und emotional ehrliche Platte, die das Wachstum und die Kunstfertigkeit der Band unterstreicht.

Fazit: »Burst & Decay (Volume III)« ist eine reife und nuancierte Ergänzung in der Diskographie von THE WONDER YEARS.

Tracklist

01. Junebug
02. Came Out Swinging (featuring Joe Taylor of Knuckle Puck)
03. Oldest Daughter (featuring Zayna Youssef of Sweet Pill)
04. Wyatt’s Interlude
05. Wyatt’s Song (Your Name)
06. Teenage Parents
07. I Don’t Like Who I Was Then (featuring Ryland Heagy of Origami Angel)
08. The Ocean Grew Hands to Hold Me
09. Doors I Painted Shut

 

Besetzung

Dan „Soupy“ Campbell – lead vocals
Casey Cavaliere – lead guitar and backing vocals
Matt Brasch – guitar
Josh Martin – bass
Nick Steinborn – keyboards guitar and backing vocals
Mike Kennedy – drums and Percussion

 

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THE WONDER YEARS – Burst & Decay (Volume III) CD Review