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NIGHTFALL – Children of Eve

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cover artwork NIGHTFALL Children of Eve
cover artwork NIGHTFALL Children of Eve

Band: NIGHTFALL 🇬🇷
Titel: Children of Eve
Label: Season of Mist
VÖ: 02/05/25
Genre: Melodic Black/Death/Doom Metal

Bewertung:

2/5

Das neue NIGHTFALL-Album Children of Eve beginnt mit einem langen, filmischen Dialog. Direkt danach folgt „I Hate“ – ein Track voller Drama und Leid. Solides Midtempo, wütende Screams und ein gespenstischer Chor, der Efthimis‚ Growls im Refrain doppelt. Die weiblichen Gesangsparts wirken dagegen deplatziert und stehen rhythmisch quer zum Rest. Der Refrain selbst bleibt blass und wiederholt sich zu sehr – ein deutlicher Rückgriff auf die Gothic-Phase der Band. Schon hier zeigt sich: Der Fokus liegt klar auf dem Gesang.

NIGHTFALL begannen Anfang der 90er als blackened Death-Metal-Band, entwickelten sich später aber in Richtung Gothic Rock/Metal. Das vorherige Album (At Night We Prey) trug noch deutlich die Spuren der frühen Werke, mit erkennbaren Black-Metal-Einflüssen. Nach häufigem Besetzungswechsel versprach man eine Rückkehr zur alten Stärke – zu der Zeit, als NIGHTFALL neben Rotting Christ und Septicflesh zu den Wegbereitern der griechischen Szene zählten.

Das thematische Gerüst des Albums kreist um Dunkelheit, Hass, religiöse Konflikte und innere Abgründe.

The Cannibal“ startet aggressiv mit hohem Tempo, getragen vom präzisen Drumming. Der Chorus wirkt beinahe episch im Viking-Metal-Stil – eine seltsame Mischung, die stellenweise eher an Power Metal erinnert. Der anfangs starke Drive wird jedoch durch unstete Tempowechsel ersetzt. Wieder ein Song, der durch das Bemühen um Vielschichtigkeit seine Wirkung verliert.

Gegründet wurde NIGHTFALL 1991 in Athen. Konstant geblieben ist nur Sänger Efthimis Karadimas, der über die Jahre zum Kern, zur Stimme und zum Ausdruck dieser Band wurde. Nach einer längeren Pause kehrten sie mit dem starken At Night We Prey zurück – ein Album, das auch Efthimis‚ persönliche Geschichte der Depression verarbeitete. Die schwarze Maske, die seither einen Teil seines Gesichts bedeckt, symbolisiert diesen inneren Kampf.

Lurking“ beginnt mit einem diabolischen Lachen und geht in eine melodische, vielschichtige Komposition über, die entfernt an Viking Metal erinnert. Allerdings zerfällt auch hier das Ganze in viele kleine Riff-Sequenzen, die schnell abgelöst werden. Dennoch – im Kontext des Albums gehört „Lurking“ zu den stärkeren Momenten.

Inside My Head“ beginnt deutlich ruhiger, mit fast künstlich wirkendem Drumsound und einem Gitarrensolo, das eher an klassischen Heavy Metal erinnert. Gute Ideen tauchen auf, aber der Refrain bleibt uninspiriert.

Die Lyrics des Albums kreisen durchgehend um Finsternis, Hass, Sünde und Glauben. Es geht um den Kampf zwischen Licht und Nacht, um Schuld, Vergeltung und das Verlorensein im eigenen Inneren. Die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt, Erlösung scheint ausgeschlossen.

Gute Ideen sind vorhanden – aber der Mangel an kohärenter Struktur und musikalischer Linie zieht das Album deutlich nach unten.

Auch „Seeking Revenge“ experimentiert – dieses Mal mit elektronischen Sounds und schmerzhaftem weiblichem Geschrei. Kein Höhepunkt. Ähnlich enttäuschend: „For the Expelled Ones“, dessen schleppender Beginn und wiederholter Refrain wenig Relevanz entwickeln. Man erkennt ein Muster: Aneinandergereihte Songfragmente, unzusammenhängende Tempo- und Arrangementwechsel – wie Stückwerk.

Die aktuelle Besetzung: Efthimis Karadimas (The Slayerking, ex-Epidemic) am Mikro, Kostas Kyriakopoulos (The Slayerking, ex-Nocta) an der Gitarre, Fotis Benardo (u. a. Chontaraz, Nightrage, Ex-Septicflesh) am Schlagzeug und Vasiliki Biza (The Beggar Belief) am Bass. Vor allem Fotis beeindruckt – seine Studio- und Live-Erfahrung hebt das Drumming auf ein hohes Niveau.

The Traders of Anathema“ beginnt kraftvoll mit einem starken Riff und stabiler Rhythmik – doch schon bald wirken die Vocals wie aus einem anderen Song, ein unpassender Tempowechsel und ein verzerrter Mikrofoneffekt stören den Fluss. Ein verheißungsvoller Beginn, leider nicht eingelöst.

With Outlandish Desire to Disobey“ startet mit weiblichem Gesang und wechselt zu einem riffgetragenen Track mit Growls. Die erneut abrupten Tempowechsel zerstören aber auch hier die melodische Linie. Die Drums treiben wie überall auf dem Album, doch am Ende bleibt ein überladenes, stilistisch zerrissenes Klangbild zurück.

Komposition bleibt das Hauptproblem dieses Albums. Die vielen, oft sprunghaften Rhythmuswechsel lassen eine klare musikalische Linie vermissen. Gute Ideen sind vorhanden – sie fliegen aber vorbei, bevor sie wirken können.

Black-Metal-Spuren sucht man vergeblich. Zwar erinnert die Melodik an modernen griechischen Black Metal, doch das Klangbild dominiert: schnelles Drumming, Growls, pathetische Riffs und Gitarrensolos, dazu ein Hauch von Epik und eine Prise „Trve“-Attitüde – aber alles nur angedeutet. Kein Blackened Death Metal, kein Melodic Death Metal im engeren Sinne. Eher: epischer Power Metal mit Growls. Oder einfach: kommerziell produzierter Death Metal.

„Children of Eve“ ist ein sehr gut produziertes Album mit einer Mischung aus vielen Stilen.

The Makhaira of the Deceiver“ ist einer der stärkeren Songs. Ein ernster Grundton, ein fast optimistischer Refrain. Der einzige Moment, in dem durch ein Tremolo-Solo kurz echtes Black-Metal-Feeling aufkommt – doch das bleibt Episode. Auch hier: ein abrupter Bruch mitten im Song, ein kompletter Wechsel der Tonalität – und dennoch wirkt der Track im Gesamtbild wie ein Höhepunkt.

Die Produktion übernahmen Efthimis und Fotis selbst. Mix und Mastering kamen von Jacob Hansen (Hansen Studios, Dänemark). Und tatsächlich: Die Produktion ist der stärkste Aspekt des Albums. Der Sound ist transparent, klar und professionell – ein rundes, hochwertiges Klangbild.

Der letzte Track, „Christian Svengali“, beginnt vielversprechend mit einem langsamen Riff, nimmt kurz Fahrt auf, fällt dann aber in einen melancholischen Refrain zurück. Nicht besonders melodisch, dafür mit unterschwellig traurigem Tonfall – ein ruhiger Ausklang.

Was bleibt? Die Vocals sind der rote Faden. Alles andere ist ein Patchwork aus Stilen und Fragmenten. Mal langsam, mal schnell, mal brachial, mal nahezu zerbrechlich. Die Drums sind durchweg stark und verleihen dem Ganzen Druck und Energie – doch strukturell ist das Album eine Sammlung von Versatzstücken. Die Band selbst beschreibt das Album als „die eingängigste Hook-Sammlung ihrer Karriere“ – genau darin liegt das Problem: Jeder Song besteht aus Einzelteilen, die oft nicht zusammenpassen. Keine organische Entwicklung, keine zusammenhängende Dramaturgie.

Fazit: Children of Eve überzeugt mit durchgängig starken Vocals und exzellentem Drumming, scheitert aber an zersplitterten Songstrukturen und mangelnder stilistischer Kohärenz.

Tracklist

01. I Hate
02. The Cannibal
03. Lurking
04. Inside My Head
05. Seeking Revenge
06. For the Expelled Ones
07. The Traders of Anathema
08. With Outlandish Desire to Disobey
09. The Makhaira of the Deceiver
10. Christian Svengali

Besetzung

Efthimis Karadimas – Vocals
Kostas Kyriakopoulos – Guitars
Vasiliki Biza – Bass
Fotis Benardo – Drums

Internet

NIGHTFALL – Children of Eve CD Review

KLYNT veröffentlichen neue Single „FIREPOWER“

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Die Grazer Men of Steel KLYNT veröffentlichen heute ihr neues Lyric-Video zu „Firepower“

Die Grazer Stahlkocher haben ja letztes Jahr ihr neues Album THUNDEROUS veröffentlicht, das wir für sehr gut befanden und daher auch mit einem Interview in der Schweißwerkstatt der Band bedachten.

Offensichtlich gehen ihnen die Ideen nicht aus, sodaß sie bereits jetzt einen neuen Stahlpfeil namens „Firepower“ raushauen, den Rob Halford scheinbar so scharf findet, dass er den Titel mopste.

KLYNT über „Firepower“:

„FIREPOWER wurde während der THUNDEROUS Album Produktion aufgenommen und es stellte sich bald heraus, dass sich der Song mit seiner „Power Level over 9000″ Attitüde abhebt. Ermutigend, antreibend und trotzdem fies und donnernd! Und genau zur richtigen Zeit, um die Festival Party Saison einzuläuten!“

Also Ohren auf beim Partysauf (höhö!, Anm. der Redaktion) und hier das offizielle Video auschecken:

Quellenangabe: Flavius Miron, Klynt

 

ROARS FROM THE DEPTHS III – Escape Wien, 26.04.2025

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ROARS FROM THE DEPTHS III

ROARS FROM THE DEPTHS III ft. IRDORATH, SECRET OF DARKNESS, DYSTERSOL & GRÜMPHRÖ, 26.04.2025, Escape Metalcorner, Wien

ROARS FROM THE DEPTHS III

Die dritte Ausgabe der Wiener Veranstaltungsserie ROARS FROM THE DEPTHS fand am 26. April im Escape Metalcorner statt. Mit dabei waren IRDORATH, SECRET OF DARKNESS, DYSTERSOL und GRÜMPHRÖ.

Grümphrö

ROARS FROM THE DEPTHS III GrümphröAn jenem Abend hatte eine heimische Band die Ehre, das Event zu eröffnen. Die aus Wien stammenden GRÜMPHRÖ haben sich vor wenigen Jahren zusammengeschlossen, um wüsten Black Metal zu spielen. Sie betraten pünktlich um halb acht die Bühne. Ein kurzer Line-Check gab dem Publikum einen Vorgeschmack auf das akustische Massaker, das uns erwarten würde. Diese Line-Checks nehmen leider dem Betreten der Bühne die Theatralik, was bei einer Band wie GRÜMPHRÖ echt schade ist. So musste die Lichtshow, die sich mit dem ersten Takt des Auftritts änderte, ihren atmosphärischen Beitrag leisten.

Die jungen Wiener fetzten uns sogleich ungefilterten Black Metal um die Ohren. Die kreischenden Gitarren und das Geschrei des Sängers wurden aber regelmäßig von Geigenklängen durchbrochen und akzentuiert. Der Sound von GRÜMPHRÖ ist definitiv nichts für schwache Nerven! Mich haben sie damit nicht ganz überzeugt, aber ich fühlte mich doch sehr in den Bann gezogen. Die Lieder waren insgesamt melodischer als eingangs erwartet.

ROARS FROM THE DEPTHS III Grümphrö

Ab dem dritten Lied veränderte sich die Lichtshow. Blaue Scheinwerfer streiften durchs Publikum und erzeugten so eine eigentümliche Stimmung. Die Band war sehr fokussiert und lockerte erst in den letzten beiden Liedern auf. Das Publikum war aber auch ein bisschen starr, was für eine junge Band vermutlich umso schwieriger ist.

GRÜMPHRÖ haben einen soliden Auftritt hingelegt. Sie waren an jenem Abend aber vielleicht nicht die beste Wahl für den Opening Act. Sie hätten wahrscheinlich eine bessere Resonanz zu einem späteren Zeitpunkt bei einer Veranstaltung mit klassischem Black-Metal-Fokus gehabt.

Dystersol

ROARS FROM THE DEPTHS III DystersolDie nächste Band gab wortwörtlich einen ganz anderen Ton an. DYSTERSOL kommen aus der Steiermark und spielen technisch ausgefuchsten, groovigen Death Metal. Die Burschen kamen ganz bodenständig, mit diversen Bandshirts bekleidet, auf die Bühne. Wer DYSTERSOL bereits live gesehen hat, dem ist wahrscheinlich aufgefallen, dass ein Bandmitglied ausgetauscht wurde. Rhythmusgitarrist Gerhard konnte an jenem Abend leider nicht spielen. Luis, der Gitarrist von IRDORATH, war so nett und half der Band aus.

DYSTERSOL starteten ihren Auftritt mit dem Klavierintro ihres jüngsten Albums „Anaemic“ (2023), das sogleich an ihre Single „Fail Better“ anknüpfte. Ein kurzer Blick durch den Raum sagte mir, dass sich sehr viele Leute eingefunden hatten. Das Publikum war motiviert, mit der Band zu interagieren und und zu headbangen. Zwischen den Songs wurde laut gejubelt und geklatscht. Dass die Steirer gleich so einen guten Eindruck machten, freute und überraschte mich gleichermaßen.

Die Interaktionen zwischen den Bandkollegen, insbesondere den beiden Gitarristen, waren unglaublich sympathisch. Hätte die Band nicht angesprochen, dass Luis für Gerhard eingesprungen war, hätte man es nicht bemerkt. Als langjähriger Gitarrist von verschiedenen österreichischen Bands, darunter HELLSAW, ASHES OF MOON, ist Luis natürlich ein Profi an den Saiten und hat keine Scheu vor Live-Auftritten. Trotzdem fand ich es beeindruckend, wie selbstverständlich er seine Rolle in DYSTERSOL einnahm.

ROARS FROM THE DEPTHS III DystersolTrotz der Komplexität der Songs strahlten die Musiker Leidenschaft und Energie aus. Allen voran Sänger Lukas, der seine ganz individuelle Körpersprache auf der Bühne spricht. Ab und zu fielen mir doch kleine Patzer auf, von der sich die Band aber nicht verunsichern ließ. Der Sound war darüber hinaus richtig gut gemischt!

Da das Roars From The Depths strengen Vorschriften bezüglich Ruhezeiten unterliegt, waren die Timeslots eng bemessen. Das Publikum bat nach dem letzten Song, der den passenden Namen „Niedergang“ trägt, sogar nach einer Zugabe. Die Band freute sich über die großartige Resonanz. Gitarrist Andreas entgegnete der Bitte mit dem charmanten Kommentar, dass sie Luis nur diese sieben Songs gelernt hatten und bat noch einmal um Applaus für seine Leistung. Spätestens jetzt war die Stimmung im Escape spürbar aufgelockert.

Secret of Darkness

ROARS FROM THE DEPTHS III Secret of DarknessAn jenem Abend waren SECRET OF DARKNESS die einzige nicht-österreichische Band im Line-Up. Ich hatte zuvor ein bisschen in ihre Musik reingehört. Deswegen war ich schon gespannt, wie die Herren aus Tschechien live sind. Ihr Stil entspricht am ehesten einer Mischung aus Black und Death Metal. Diesen Mix hat die Band optisch schon einmal sehr gut verkörpert. Der Sänger war der einzige, der sich das Gesicht mit Corpse Paint bemalt hatte. Die restlichen Mitglieder waren schwarz bekleidet mit unterschiedlichen fließenden Gothic-Oberteilen. Obwohl ich mit ihrer Diskografie nicht gut vertraut bin, habe ich mich sofort an das Intro von „Rays of Uncertainty“ erinnern können. Es stammt von ihrem neuen Album „Blacksun Rising“ (2024) und verkörpert meiner Meinung nach ihren Stil sehr gut. SECRET OF DARKNESS kombinieren nicht nur Elemente des Death und Black Metals miteinander, sondern setzen mit melodischen und groovigen Parts dynamische Akzente.

ROARS FROM THE DEPTHS III Secret of DarknessDer Ton war wieder sehr gut gemischt. Die Band hat eine energetische Performance hingelegt, mit der sie das Publikum mitgerissen hat. Beim zweiten oder dritten Lied gab es vor der Bühne sogar einen kleinen Mosh Pit! Insgesamt beschränkten sich die Leute aber eher aufs Headbangen. Interaktionseinladungen seitens der Band wurden ohne Zögern angenommen. Der Auftritt war sehr kurzweilig und ich denke, dass SECRET OF DARKNESS nicht nur bei mir einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen haben!

Irdorath

ROARS FROM THE DEPTHS III IrdorathZu guter Letzt heizten uns IRDORATH ein. Seit der Veröffentlichung ihres letzten Albums „The Final Sin“ sind schon fünf Jahre vergangen. Umso gespannter durfte man auf ihre Setlist sein. Die erste Hälfte des Sets bestand hauptsächlich aus neuen Songs und Titeln, die immer gut live funktionieren. „Devoured by Greed“ sorgt mit seinem brachialen Hauptriff z.B. stets für wildes, gemeinschaftliches Kopfschütteln.

IRDORATH haben in diesem Set auch einige Überraschungen eingebaut. Denial of Creation (2017) wurde nicht nur mit einem neuen Shirt gehuldigt, sondern auch mit der Performance von Liedern, die schon länger nicht mehr live gespielt wurden, darunter „Sacred Deception“ und „Purification“. Der gleichnamige Titelsong wurde von Sänger Markus als Kuschelsong angekündigt. Der Anfang des Liedes ist verhältnismäßig melodisch und entspannt. Das Kuscheln hat aber spätestens nach den ersten zwei Minuten ein Ende, denn ab da wird der Song wieder schneller und aggressiver.

Am meisten hat mich aber überrascht, dass IRDORATH „Mother of all Lies“ von „I Am Risen“ (2013) gespielt haben. Leider haben die Kärntner hier ein bisschen gekämpft, speziell bei der Passage vor dem Refrain nach ca. 2 Minuten. Ich war mir zuerst nicht sicher, ob das so gewollt war, aber später habe ich erfahren, dass sie sich da verspielt haben. Sehr schade, aber kann natürlich passieren!

ROARS FROM THE DEPTHS III IrdorathDie strengen Timeslots führten schließlich dazu, dass „Purification“ das letzte Lied des Abends wurde. Eigentlich hätten IRDORATH noch „When the Last Bell Falls Silent“ gespielt, aber dafür war leider keine Zeit mehr. Nichtsdestotrotz war ihr Auftritt hervorragend! Ihr neuer Bassist Michael, der Mario ersetzt hat, spielte von Anfang an mit den restlichen Mitgliedern als wäre das Line-Up nie anders gewesen. Nach „Purification“ war das Publikum immer noch in Ekstase und bat nach einer Zugabe, die sich aber, wie gesagt, aus Zeitgründen leider nicht mehr ausging.

Es ist immer wieder eine Freude, dieser Band zuzusehen, wie sie ihre ohnehin dynamische Extreme-Metal-Mischung live inszenieren. Das Publikum war in bester Stimmung und der Sound war grandios abgestimmt!

Fazit: Die dritte Ausgabe des Roars From The Depths war erneut erfolgreich und hat extrem viel Spaß gemacht. Danke an die Bands und den Veranstalter für diesen großartigen Abend! 

Setlist

1. Debaptized
2. Redeemer of the Heretics
3. Devoured by Greed
4. Divine Delusion
5. Liar
6. Denial of Creation
7. God Raped
8. Mother of all Lies
9. Sacred Deception
10. Windgeist
11. Purification

INCANTATION – SUMMER 2025 TOUR

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Incantation Escape Poster

INCANTATION – SUMMER 2025 TOUR

INCANTATION, FESSUS, SLOOW

So. 08.06.2025, Escape Metalcorner, Wien

Incantation Tour Poster

Am 8. Juni 2025 wird die Escape Metalcorner zum Schauplatz eines wahren Death-Metal-Feuerwerks: Die US-Legenden INCANTATION kehren im Rahmen ihrer Europatour nach Wien zurück. Unterstützt werden sie von zwei heimischen Acts – FESSUS aus Wien und SLOOW aus Linz – die den Abend mit kompromisslosem Old-School-Death-Metal eröffnen.

INCANTATION

Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 sind INCANTATION ein fester Bestandteil der Death-Metal-Szene. Mit ihrer Mischung aus düsteren Riffs, blastbeatgetriebenen Rhythmen und okkulten Texten haben sie das Genre maßgeblich mitgeprägt. Ihre Diskografie umfasst zehn Studioalben sowie zahlreiche Demos und EPs, die ihnen weltweite Anerkennung eingebracht haben.

Bekannt für ihre intensive Live-Performance, haben INCANTATION Bühnen auf der ganzen Welt bespielt – von Nord- und Südamerika über Europa bis hin zu Australien und Japan. Ihr aktuelles Album „Unholy Deification“ (2023) zeigt, dass die Band auch nach über drei Jahrzehnten nichts von ihrer Energie eingebüßt hat.

FESSUS

Die Wiener Band FESSUS bringt den Geist des 90er-Jahre-Death-Metals zurück auf die Bühne. Mit ihrem Debüt-Demo „Pilgrims of Morbidity“ (2023) liefern sie drei rohe, old-school Tracks, die an die Frühzeit des Genres erinnern, ohne dabei in bloße Nostalgie zu verfallen. 

Ihr Sound ist geprägt von schweren Riffs und einer düsteren Atmosphäre, die den Hörer direkt in den Proberaum der frühen Death-Metal-Tage versetzt. FESSUS sind zweifellos ein Gewinn für die österreichische Szene und ein Act, den man im Auge behalten sollte.

SLOOW

Aus Linz stammt die Band SLOOW, die sich dem Old-School-Death-Metal verschrieben hat. Mit ihrem kompromisslosen Sound und einer Vorliebe für langsame, schwere Riffs schaffen sie eine düstere Klanglandschaft, die den Zuhörer in ihren Bann zieht.

Obwohl noch relativ neu in der Szene, haben SLOOW bereits durch ihre energiegeladenen Live-Auftritte auf sich aufmerksam gemacht. Ihr Stil kombiniert klassische Death-Metal-Elemente mit einer eigenen Note, die sie von anderen Bands abhebt.

Dieses Konzert verspricht einen Abend voller intensiver Musik und authentischer Death-Metal-Erlebnisse. Am 8. Juni 2025 verwandelt sich die Escape Metalcorner in einen Tempel finsterer Klänge – ein Pflichttermin für alle, die Death Metal in seiner rohen, düsteren Form lieben.

Präsentiert wird das Event von TON – Music Productions. Tickets und weitere Informationen findest du hier

Incantation Tour Poster

01 Jun – Hamburg, DE (Headcrash)
02 Jun – Berlin, DE (Reset)
03 Jun – Kassel, DE (Goldgrube)
04 Jun – Bochum, DE (Die Trompete)
05 Jun – Stuttgart, DE (Schwarzer Keiler)
06 Jun – Hirschfeld, DE (Chronical Moshers Open Air)
07 Jun – Sered, SK (Flesh Party Open Air)
08 Jun – Vienna, AT (Escape)
09 Jun – Budapest, HU ( Barba Negra)
10 Jun – Salzburg, AT (Rockhouse)
11 Jun – Schweinfurt, DE (Stattbahnhof)
12 Jun – Cerveny Kostelec, CZ (Czech Deathfest)
14 Jun – Belgrade, RS (Docol Platz)
15 Jun – Bucharest, RO (Quantic)
16 Jun – Brasov, RO (Rockstadt)
19 Jun – Warsaw, PL (Hydrozagadka)
20 Jun – Ukmerge, LT (Kilkim Zaibu Festival)

Quellenangabe: TON-Music Productions, Bands

Photo Credit: TON-Music Productions, Bands

SPECTRAL WOUND 28.04.2025 – Arena, Wien

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SPECTRAL WOUND 01

EUROPE 2025 BLOOD MIRE DEATH: SPECTRAL WOUND, LAMP OF MURMUUR,  28.04.2025 – Arena, Wien

EUROPE 2025 BLOOD MIRE DEATH Tour Poster

Ein weiterer Abend für wahre Jünger der Dunkelheit: LAMP OF MURMUUR und SPECTRAL WOUND live in der Arena Kleinehalle

Ein weiterer Black-Metal-Abend in der Arena Kleinehalle, ein weiteres ausverkauftes Konzert – und ein weiterer Beweis dafür, wie sehr das Publikum die Szene lebt und unterstützt. Das Setting: kurz und intensiv. Nur zwei Bands standen auf dem Programm – die aufstrebenden LAMP OF MURMUUR und die hochgeschätzten SPECTRAL WOUND. Die Atmosphäre war dicht, die Erwartungen hoch, und alles wirkte ein wenig wie eine Hommage an den Underground: rau, kompromisslos und für Eingeweihte.

LAMP OF MURMUUR

LAMP OF MURMUUR ist ein Projekt aus den USA, gegründet und geführt von der rätselhaften Gestalt namens M. – dem einzigen Mitglied nicht nur dieser Band, sondern auch von Fuinäehot, Magus Lord und Silent Thunder. All diese Bands sind Solo-Projekte, auf denen M. sämtliche Instrumente selbst einspielt. Für Live-Auftritte bekommt er allerdings Unterstützung an zweiter Gitarre, Bass und Schlagzeug – doch auch diese Musiker bleiben anonym, genau wie M. selbst. Ganz im Sinne klassischer Black-Metal-Mystik.

LAMP OF MURMUUR

Musikalisch bewegt sich LAMP OF MURMUUR im modernen Black Metal, der jedoch tief in der norwegischen Tradition verwurzelt ist. „Modern“ ist dabei vielleicht nicht der passende Begriff – manche Kritiker sprechen sogar von trendy –, doch letztlich ist die Musik nur etwas melodischer als die der Altvorderen. Auch die Produktionen der Alben sind für Black-Metal-Verhältnisse recht klar und teils zu glatt, aber das schmälert nicht M.s künstlerische Vision. Im Gegenteil: Er versteht es, den Geist des klassischen Black Metal auf zeitgemäße Weise zu transportieren.

LOM 02Live klingt die Band härter als auf Platte. Die Wucht der Rhythmussektion bringt eine spürbare Energie auf die Bühne, verstärkt durch aggressive, tremolierte Riffs. M.s Gesang besteht aus krächzenden, fast unmenschlichen Schreien, die der Musik eine wilde, düstere Aura verleihen. Melodische Elemente sind dennoch allgegenwärtig – sei es durch Riffs, Gitarrensolos oder im Hintergrund eingespielte Harmonien – und erinnern an eine melancholische, manchmal sogar romantische Seite der Band, die aus den frühen, stark gothic-beeinflussten Kompositionen M.s herrührt.

Die Stücke sind komplex aufgebaut, voller Ideen, und dennoch stets dynamisch im Tempo. Einflussnahmen von Immortal, Thorns, Bathory oder auch Dissection sind deutlich hörbar. Es ist eine ambitionierte und gleichzeitig mitreißende Musik. Besonders live gewinnt sie durch den Einsatz eines echten Schlagzeugers – eine klare Verbesserung gegenüber den programmierten Drums der Alben, die nie ganz die rohe Energie der Songs einfangen konnten.

Die Band ist noch jung – gegründet 2019 –, doch ihr Ruf hat sich schnell verbreitet. Drei Alben, eine EP und zahlreiche Demos und Singles zeugen von der Kreativität M.s. Vor allem aber durch ihre zahlreichen Live-Auftritte hat sich die Band weltweit einen Namen gemacht. Viele dürften sie bereits als Support-Act bei Touren erlebt haben.

LOM 03Auch visuell bleibt die Band im Gedächtnis – mit Corpsepaint, Masken und viel Geheimniskrämerei. Doch im Zentrum steht eindeutig die Musik. Der Sound war für einen Opener nicht perfekt, aber durchaus solide. Alles in allem ein gelungener Auftakt des Abends – intensiv, atmosphärisch und in der kleinen Arena-Kleinehalle schon jetzt heiß und kaum noch atmungsaktiv.

Setlist

01. Harbinger of Blasphemies to Come
02. Reincarnation of a Witch
03. Seal of the Dominator
04. Dominatrix’s Call
05. Hategate (The Dream Master’s Realm)
06. The Scent of Torture, Conquering All
07. In Communion With the Wintermoon

SPECTRAL WOUND

Der zweite Teil des Abends begann mit einem warmen Empfang für die Headliner – und damit für SPECTRAL WOUND, eine der markantesten Black-Metal-Bands der Gegenwart.

SPECTRAL WOUND 04

Mit ihrem aktuellen Album Songs of Blood and Mire (2024), das an diesem Abend auch offiziell live vorgestellt wurde, haben sich die Kanadier aus Montréal endgültig an die Spitze der Szene gespielt. Das Werk wurde von Kritik wie Fans gefeiert und gilt als ihr bisher stärkstes – eine Steigerung sogar zum bereits hochgelobten A Diabolic Thirst (2021) und dem Vorgänger Infernal Decadence (2018). Eine beachtliche Diskografie für eine Band, die erst 2015 gegründet wurde.

SPECTRAL WOUND 02SPECTRAL WOUND schöpfen aus der Essenz des traditionellen norwegischen Black Metal und verweben diesen mit ihrem ganz eigenen Klangverständnis – düster, kraftvoll und doch mit einer Frische, die niemals altbacken wirkt. Oder wie sie es selbst sagen: „Weaving strands of Métal noir Québécois with the Scandinavian canon.“

SW 03Die Musik ist energiegeladen, rhythmisch, melodisch – und live sogar noch intensiver. Jonahs Vocals sind raspelnd, dämonisch, klagend – ein Markenzeichen. Die Gitarrenlinien weben sich durch das Set mit eindringlichen Solos und melancholischer Klarheit, die Drums donnern erbarmungslos, der Bass wirkt wuchtiger als auf Platte. Alles ist präzise und auf den Punkt – und wird durch die kalte, konzentrierte Bühnenpräsenz der Band und ein durchdachtes Lichtkonzept wirkungsvoll ergänzt.

Auf der Bühne standen – in der klassischen Besetzung – Jonah (u. a. To the Cliffs, ex-Ensorcelor) am Mikrofon, Patrick (Throe, ex-Blood Sacrifice) an der Leadgitarre und Illusory (u. a. Grole, Profane Order) am Schlagzeug – das Gründungstrio. Ergänzt wurden sie durch Sam (Basalte) am Bass und A.A. (u. a. Cauchemar, Metalian) an der zweiten Gitarre. Fünf Musiker, die nicht nur spieltechnisch überzeugen, sondern auch mit spürbarer Erfahrung und künstlerischer Überzeugung auftreten.

SPECTRAL WOUND 06Als beim dritten Song „Aristocratic Suicidal Black Metal“ die Energie im Saal explodierte, war klar: Hier geht niemand mehr zurück in den Normalzustand. Das Publikum – in der restlos gefüllten kleinen Halle – war von Anfang bis Ende voll dabei. Die Setlist konzentrierte sich auf das neue Album, fünf der sieben Songs stammten daraus, was sich als perfekte Entscheidung erwies. Die Stücke sind stark genug, um das Set zu tragen – und durchweg live-tauglich.

Doch auch ältere Songs wie „Frigid and Spellbound“ vom 2021er Album riefen eine neue Welle an Intensität hervor – mit hypnotischem Gitarrenduo, ausdrucksstarkem Solo und vokaler Inbrunst. Als letztes Stück folgte „Twelve Moons in Hell“, nach dem lautstark Zugaben gefordert wurden – vergeblich, denn die Band hatte alles gegeben. Jeder Tropfen Energie war auf der Bühne gelassen worden.

SPECTRAL WOUND 05

Ein Abend, der in Erinnerung bleibt. SPECTRAL WOUND lieferten ein leidenschaftliches, intensives und musikalisch überragendes Konzert – eine perfekte Symbiose aus Energie, Technik und Atmosphäre. Wer sie live gesehen hat, weiß: Hier steht eine der besten Black-Metal-Bands der Gegenwart auf der Bühne. Kein Firlefanz, keine Kompromisse – nur pure, kraftvolle Musik.

Setlist

01. Fevers & Suffering
02. Woods From Which the Spirits Once So Loudly Howled
03. Aristocratic Suicidal Black Metal
04. Frigid and Spellbound
05. Less and Less Human, O Savage Spirit
06. The Horn Marauding
07. Twelve Moons in Hell

GRAUFAR, PARENTAL ADVISORY 24.05.2025 ((szene)) Wien

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into the dark : chapter 1 Poster

into the dark : chapter 1

GRAUFAR, PARENTAL ADVISORY, GHIDRAH, ZERLEGER, AMNYON

24.05.2025 ((szene)) Wien

into the dark : chapter 1

GRAUFAR (frühhochdeutsch für die Farbe „Grau“) wurde Ende 2020 in Linz, Oberösterreich gegründet und durfte seit 2022 bereits auf diversen Konzert- und Festivalbühnen stehen. Die Band ergänzt ihren Black-Metal sowohl mit Death-Metal Parts als auch mit melodischen Elementen. So werden die üblichen Black-Metal-Screams ab und an auch von tiefen Growls unterbrochen. Am 13. April 2024 erschien als Self-Release ihr Debütalbum „Scordalus“ (lateinisch für „Zankteufel“), in welchem verschiedene Themen behandelt werden. So bewegen sich die englischen, wie auch deutschen Texte zwischen gesellschaftskritischen Themen, den menschlichen Abgründen sowie persönlichen Erfahrungen. 2024 hat Graufar das Wacken Metal Battle Austria gewonnen.

 

Seit 1997 bilden Sic, Otto und Marathon die Front bei PARENTAL ADVISORY. Von Barcelona bis Kiev, über Nevada bis Texas, wird auf auf Club und Festival Bühnen brutaler und kompromissloser Death Metal aus Wien geboten.

Seit 2022 sitzt Ramiz am Schlagzeug, mit ihm wird neben diversen Shows im In- und Ausland an neuem Material für einem Output 2025 gearbeitet.

PARENTAL ADVISORY – Wasted since 1997.

 

GHIDRAH…“innovativ, fesselnd und schweißtreibend“.

Die Band wurde im Sommer 2017 im österreichischen Wiener Neustadt von Musikern mit jahrelanger Live-, Tour und Studioerfahrung gegründet. Der ausgewogene Mix aus brachialen – progressiven Riffs, treibenden Drums, fesselnden Melodien und facettenreichen Screams wird schubladenfrei in modernen Metal gegossen. Unermüdlich werden Songs geschmiedet, released und live präsentiert: In der lokalen Szene längst ein Begriff, sind GHIDRAH auch auf Tour

(mit ua. Dark Tranquility, Equilibrium) oder Festivals (mit ua. Soulfly, Kreator, Hammerfall) jederzeit bereit Bühnen einzunehmen & das Publikum mitzureißen.

Im Frühjahr 2023 erschien das Debütalbum „Repulse“, erhältlich auf allen digitalen Download- und Streamingportalen. Das komplexe Songwriting und die feine Produktion des Longplayers hebt GHIDRAH auf neues Niveau – wie die Resonanz der beiden Single-Auskoppelungen „There Is No Hell“ und „Nightbreaker“ eindrucksvoll beweist.

 

ZERLEGER – Was entsteht, wenn man zwei Pharmazeuten, einen Altgermanisten und einen Brauunternehmer zu einer Band formt? – Origineller Death Metal!

Die vier Wiener treiben ihr musikalisches Projekt seit Jahren voran und starten nun 2022 unter dem Bandnamen „Zerleger“ durch. Der Banner bringt Interpretationsspielraum: Zerlegen lassen sich schließlich nicht nur Maschinen oder Fleisch, sondern auch die Akkorde und nicht zuletzt die Gehörgänge! Die musikalischen Einflüsse der Band reichen von Death bis Pantera, von Judas Priest bis Triptykon. „Zerleger“ lassen groovigen Parts treibende Riffs folgen, die zu jeder Zeit die alte Schule atmen. Die Lyrics werden rund um die Musik geformt und kreisen um klassische Unheils-Topoi des Genres, rechnen aber auch mit dem Alltag ab. Aus dem chemischen Labor springt die Band ansatzlos in den Wirbelsturm! Die Passion der vier Musiker, gemeinsam Metal für ein Publikum zu schaffen, hält den täglichen Verpflichtungen stand und verspricht neue Impulse für die kommenden Jahre. Stay tuned, Metalheads!

 

AMNYON – Musik als Stressabbau wird zur Musik für Stressabbau. 

Die vielfältige Musik der fünfköpfigen Band aus Österreich vereint Einflüsse aus vielen Genres gepaart mit Emotionen aller Art welche Raum brauchen.

Amnyon steht für Wachstum. Als Persönlichkeit, als Gemeinschaft.

Dieses Line-up vereint einige der stärksten heimischen Metal-Acts auf einer Bühne – ein reines Österreich-Event voller technischer Perfektion, roher Energie und purer Leidenschaft. Unterstützt die österreichische Szenehier geht’s zu den Tickets!

Quellenangabe: ((szene)) Wien, PLANET MUSIC & MEDIA, vereinigte österreichische musikförderer

Photo Credit: ((szene)) Wien, PLANET MUSIC & MEDIA

GRIMA 27.04.2025 – Viper Room, Wien

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Grima 01

GRIMA – Nightside Tour 2025: GRIMA, ULTAR, NON EST DEUS  27.04.2025 – Viper Room, Wien

Grima Tour Poster

Ein Abend ganz im Zeichen des Black Metal: von melodischen Ansätzen über experimentelle Klangwelten bis hin zu eiskalter Atmosphäre.

GRIMA, ULTAR und NON EST DEUS boten im Wiener Viper Room ein Line-up, das auf dem Papier schon vielversprechend wirkte – und live ein wahres Fest für Fans dunkler Klänge wurde. Jede Band brachte dabei ihren ganz eigenen Stil auf die Bühne, was den Abend abwechslungsreich und spannend machte.

NON EST DEUS

Es ist kaum möglich, über NON EST DEUS zu schreiben, ohne das bekanntere Alter Ego der Band zu erwähnen: Kanonenfieber. Beide Projekte teilen sich Noise als Herz und Seele – sowohl am Mikrofon als auch als kreativen Kopf. Während Kanonenfieber für eine Mischung aus Black- und Death-Metal steht und sich thematisch Krieg und Entmenschlichung widmet, ist NON EST DEUS tief im Black Metal verwurzelt, manchmal mit einer deutlichen Nähe zum melodischen Black Metal. Inhaltlich dominiert Blasphemie und Antichristentum, oft mit einem subtilen Hauch von schwarzem Humor in den Texten.

NON EST DEUS 01

Live wirkt die Musik sehr direkt und aggressiv, dabei weniger brachial und überwältigend als beim „Schwesterprojekt“. Stattdessen stehen melodische, fast hymnische Passagen neben wütenden Riffgewittern, getragen von Noise’ inhumanen Schreien, die sich wie ein weiteres Instrument über die Musik legen.

NON EST DEUS 02

Auch optisch geht NON EST DEUS eigene Wege: Maskiert und in einer Art wüstenhafter Ausrüstung erinnern sie mehr an gestrandete Krieger aus einer fremden Welt als an die historisch geprägten Bühnenbilder von Kanonenfieber. Kleine (anti-)religiöse Rituale auf der Bühne unterstreichen die Atmosphäre zusätzlich und verleihen dem Auftritt eine besondere Note.

Musikalisch ist die Band perfekt eingespielt. Alle Mitglieder stammen ebenfalls aus dem Kanonenfieber-Umfeld und agieren unter der Regie von Noise – allesamt herausragende Musiker, die dem Publikum eine intensive und beeindruckende Show boten.

ULTAR

Eine ähnliche Situation wie zuvor: Auch bei ULTAR und GRIMA gibt es eine enge personelle Verbindung. Alle Mitglieder von GRIMA sind zugleich Teil von ULTAR – ein glücklicher Umstand, der es ermöglichte, beide Bands an einem Abend live erleben und direkte Vergleiche ziehen zu können.

ULTAR 02

ULTAR stammen aus Krasnojarsk, einer Stadt mitten in Sibirien. Stilistisch bewegen sie sich im Bereich des Post-Black-Metal, bleiben dabei jedoch näher am klassischen Black Metal als viele andere Vertreter des Genres. Ihre Musik ist dynamisch, kraftvoll und aggressiv, gelegentlich durchbrochen von kurzen, atmosphärischen oder experimentellen Passagen, die viel Abwechslung ins Set brachten.

ULTAR 01

Im Zentrum der Band stehen die Zwillingsbrüder Gleb Sysoev (Gesang) und Max Sysoev (Gitarre), beide talentierte und erfahrene Musiker, die sich zudem in Projekten wie Grima oder Second to Sun einen Namen gemacht haben. An der zweiten Gitarre agierte Denis Susarev (Quiet Lane, live auch bei Grima), am Bass Pavel Dil, und das Schlagzeug wurde von Vlad übernommen (bekannt von Morokh, Solarfall sowie Grima als Live-Mitglied).

ULTAR 03Besonders beeindruckend auf der Bühne war neben der starken Bühnenpräsenz von Gleb vor allem seine stimmliche Vielfalt: Von heiseren Schreien bis hin zu variantenreichen Gesangstechniken zeigte er ein breites Repertoire. Die beiden Gitarristen ließen glitzernde, ineinander verflochtene Melodien entstehen, die das Songwriting von ULTAR eindrucksvoll zur Geltung brachten.

Das Set umfasste Songs aus allen bisherigen Alben – darunter die beliebtesten Stücke, die das Publikum im Viper Room sichtlich begeisterten. Heftiges Headbangen und lang anhaltender Applaus zeugten von der positiven Stimmung im Saal.

Ein kleiner Wermutstropfen war der Soundmix, bei dem der Bass stellenweise etwas zu dominant abgemischt war – was jedoch auch die beeindruckenden Fähigkeiten von Pavel Dil hervorhob. Insgesamt überzeugte die Band durch eine energiegeladene und mitreißende Performance.

GRIMA

Und schließlich betraten die absoluten Stars des Abends die Bühne: GRIMA. Die Band präsentierte auf dieser Tour ihr aktuelles Album Nightside, das am 28. Februar 2025 erschienen ist. Nach einer bereits beeindruckenden Diskografie – darunter Will of the Primordial und Frostbitten, die oft als ihre Höhepunkte genannt werden – knüpft Nightside nahtlos an ihre Stärken an. Stilistisch bleibt die Band ihrer Linie treu: kalte, dichte, düstere Klanglandschaften, die sowohl Kritiker als auch Fans überzeugten. Nun zeigte sich auch live die enorme Strahlkraft ihres neuen Materials.

GRIMA 02

GRIMA stammen, wie auch ULTAR, aus Krasnojarsk in Sibirien. Gegründet 2014 von den Zwillingsbrüdern Max und Gleb Sysoev – hier unter den Pseudonymen Morbius (Gitarre, Bass) und Vilhelm (Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards) unterwegs –, erschufen sie ein Projekt, das Naturverbundenheit, Heidentum und die majestätische Kälte Sibiriens musikalisch verkörpert.

GRIMA 04Im Unterschied zu ULTAR, wo Lovecrafts fantastische Welten die Texte prägen, widmen sich GRIMA ganz der Natur, archaischen Ritualen und der Verehrung ursprünglicher Kräfte.

Auch optisch wurde der Kontrast deutlich: Anstelle von Corpsepaint trugen die Mitglieder Eichenmasken – das Markenzeichen von GRIMA. Diese eindrucksvollen, von Vilhelm selbst entworfenen Masken, zusammen mit durchdachten Kostümen, verstärkten die unheimliche, frostige Atmosphäre auf der Bühne und ließen die Band wie Wesen aus einer anderen Welt erscheinen.

Musikalisch setzte GRIMA an diesem Abend auf eine massive Klangwand aus drei Gitarren – Vilhelm griff zusätzlich zur Gitarre, wodurch ein dichter, beinahe orchestraler Sound entstand. Einen Bass benötigten sie dabei nicht; die Gitarren schufen gemeinsam mit dem präzisen, kraftvollen Schlagzeugspiel von Vlad Yungman (den man bereits von ULTAR kannte) eine vollständige und packende Klangkulisse. Denis Susarev ergänzte das Line-up als dritter Gitarrist.

GRIMA 05Hervorzuheben ist die außergewöhnliche Gesangsleistung von Vilhelm: Mit seiner eisigen, theatralischen Stimme führte er das Publikum tief in GRIMAs frostige Klangwelten. Besonders eindrucksvoll waren jene Momente, in denen er – die Gitarre eng an sich gedrückt – regungslos ins Publikum starrte und so eine fast greifbare Spannung erzeugte.

Das Set bestand aus Stücken des neuen Albums, die perfekt zur Live-Atmosphäre passten, ergänzt durch beliebte Songs älterer Werke. Das Publikum ließ sich ganz auf die dichte Stimmung ein: Während einige euphorisch headbangten, verfielen andere in nachdenkliche Stille, ganz versunken in die Musik. Auch der Sound war bei GRIMA hervorragend abgemischt, was kleinere Schwächen der vorherigen Auftritte vergessen ließ.

Man kann es nicht oft genug sagen: Hier stand alles im Zeichen der Atmosphäre. Die Mischung aus akustischen, fast zerbrechlichen Passagen und kraftvollen, harschen Ausbrüchen, komplexen Gitarrenarrangements und einer expressiven Bühnenperformance ergab ein in sich stimmiges Gesamterlebnis – ein großes Konzert einer großen Band.

GRIMA 03

Ein Konzertabend, der die Vielfalt moderner Black-Metal-Strömungen eindrucksvoll widerspiegelte. Jede Band brachte ihren eigenen Charakter ein und schuf so ein facettenreiches, packendes Gesamtbild. Großartige Musiker, ein leidenschaftliches Publikum und eine Atmosphäre, die von Moment zu Moment dichter und eindringlicher wurde.

Ein Muss für jeden Black-Metal-Fan – und ein Erlebnis, das in Erinnerung bleiben wird.

 

GRIMA Tour Poster 2025

ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ (Acherontas) – ΝΕΚΥΙΑ – The Necromantic Patterns

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cover artwork ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ ΝΕΚΥΙΑ - The Necromantic Patterns
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Band: ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ 🇬🇷
Titel: ΝΕΚΥΙΑ – The Necromantic Patterns
Label: Zazen Sounds / III Damnation
VÖ: 30/04/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

4/5

Das zehnte Album der griechischen Black-Metal-Band ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ zeigt einmal mehr, wie wandelbar und zugleich unverkennbar diese Formation ist. Ihre Diskografie umfasst sowohl melodischere Werke als auch aggressivere, stark vom schwedischen Black Metal beeinflusste Alben. ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ sind eine feste Größe in ihrem Genre – und ihr Sound ist unverkennbar.

Das Album bietet komplexe Kompositionen mit vielfältigen Gesangstechniken, okkulten Texten und einer charakteristischen, tremolo-gespielten Leadgitarre.

The Eleventh Inversion – Oracles Of The Abyss“ eröffnet mit jenem typischen Black Metal, wie er an den Ufern des Mittelmeers entsteht – eine Mischung aus Aggression, ritueller Atmosphäre und süd­europäischen Folk-Elementen, die hier in Form subtiler melodischer Linien durchscheinen. Unerbittliche Drums und aggressive Gitarren treffen auf kreischend beschwörende Gesänge. Es ist ein Sound, der in der Black-Metal-Szene des Mittelmeerraums seinen ganz eigenen Platz hat. Klagelieder und Schreie verstärken die düstere Aura zusätzlich.

Serpent’s Oath – Hymns Of The Coiled Void“ führt das gnadenlose, peitschende Tempo des Openers fort. Dämonisches Geschrei und tremolo-gepeitschte Gitarren treiben das infernale Schlagzeugspiel weiter an. Rituelle Verse und Beschwörungen verleihen der Komposition eine mystische Tiefe. Der Song ist vielschichtig und komplex aufgebaut, mit zahlreichen Rhythmus- und Strukturwechseln sowie ausgedehnten Gitarrensolos. Der Gesang trägt eine dramatische Note in sich – V.P. Adept überzeugt durch eine beeindruckende Bandbreite an Stilen und Techniken.

ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ – bis 2021 noch unter dem lateinisch transkribierten Namen Acherontas bekannt – sind eine Band, die von jeher von einem Hauch des Geheimnisvollen umgeben ist. Gegründet 2007, bildet V.P. Adept (Nikolaos Panagopoulos), ehemals aktiv bei Nihasa, Seventh Xul, Stutthof, Worship und Shibalba, das kreative Zentrum der Band. Als Sänger, Gitarrist, Pianist und Texter bestimmt er maßgeblich den Kurs der Formation. In seinen Texten geht es stets um Okkultismus, Spiritualität und Magie – mit einem tiefgründigen, philosophischen Ansatz.

Nach dem infernalischen Auftakt zeigt sich „Venomous Ascension – The Nexus Of The Void“ zunächst zurückhaltender: Ambient-Klänge, orientalische Instrumente und mystische Gesänge eröffnen den Song. Doch schon bald baut sich erneut eine gewaltige Klangwand auf, die mit einer wiedergeborenen Aggression über den Hörer hereinbricht. Der Song wirkt beschwörend, fast wie ein Ritual. Die tremolo-gespielte Leadgitarre zieht sich als zentrales Element durch alle Stücke des Albums. Blastbeats treiben den Song in rasantem Tempo voran, unterbrochen nur von klagenden Passagen und einem beinahe gesprochenen Ritualvers.

Die Band hat in den letzten Jahren einige Besetzungswechsel durchlebt.

Zwar bleibt V.P. Adept das Herz und die Seele von ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ, doch die restliche Besetzung hat sich grundlegend verändert. 2024 stoßen Atum (Simone Lugas; u.a. Caustic, Divine Codex, Netón, Teeth and Thorns, VII Arcano) am Schlagzeug und Aetherist (Lidérc, Mistcavern, Niedergang) an der Gitarre zur Band. Am Album beteiligt ist zudem D. Yama Ram (Imperium Infernale, Nahasheol, Outlaw, ex-Night Prowler), der nach den Aufnahmen jedoch die Band verließ. Mittlerweile komplettieren Noktvrnal Veitha und R.C. das Line-Up – ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ sind damit derzeit eine vorwiegend italienische Band mit griechischer Seele.

The Chalice Of Fiery Transmutation“ beginnt melodischer, bleibt dabei aber unerbittlich. Mit dem Einsetzen der geisterhaften Vocals verwandelt sich die dunkle Atmosphäre in eine dissonante Attacke aus Riffs. Einen besonderen Akzent setzen die Gastvocals von Darja Kazimira, die dem Stück eine spürbare emotionale Tiefe verleihen. Ein Song der Kontraste: rezitierte okkulte Beschwörungen, dramatisch dargeboten, stehen im Wechsel mit aggressiv-schneidenden Vocals. Ein langes, eindrucksvolles Gitarrensolo unterstreicht die melodische Ausrichtung des Songs, der sich deutlich als eines der Highlights des Albums herauskristallisiert.

The Crimson Litany Of Eternal Return“ beginnt auf ungewöhnliche Weise – mit einem Saxophon, begleitet von perkussiven Klängen. Es ist erneut der Moment der Stille vor dem Sturm. Doch das Tempo ist deutlich gedrosselt. Wiederkehrende rituelle Gesänge erzeugen eine unheimliche Atmosphäre. Das gesamte Spektrum dämonischer Vocals – Schreie, Gekreisch, Schmerzensschreie – entfaltet sich in voller Intensität. Die hämmernden Drums halten das rhythmische Fundament zusammen, während sich darüber eine okkult-melodische Raffinesse legt.

Nekyia – The Necromantic Patterns“ von ACHERONTAS bietet komplexe Klanglandschaften und kraftvolle Vocals.

Die Produktion ist weder zu roh noch zu glatt. Die extrem komplexen Klangstrukturen des Albums wurden mit großer Sorgfalt abgemischt. Viele Instrumente tauchen nur punktuell auf, setzen aber gezielt Akzente – und die definitive Klasse des Albums zeigt sich in den überragenden Vocals. Die Produktion ist dicht und ausladend, mit einigen rohen Elementen, doch alles fügt sich in ein stimmiges Gesamtbild.

The Elder Keybearer’s Awakening“ bringt gequälte Schreie, eine Atmosphäre aus Leiden und ritualartigen Gesängen. Heulende, eisige Vocals und sirrende Gitarren definieren das Klangbild. Für einen dramatischen Kontrast sorgt das abschließende Pianospiel mit tiefen und hohen Tönen – ein verstörender Moment.

Das Album endet mit „Truth Is A Pathless Land“. Nach einem filmisch inszenierten, rezitierten Abschnitt setzt Musik ein, die aggressiv und zugleich melodisch ist. Die verbindenden Elemente liegen in stark dissonanten Klängen. Der gesprochene Text stammt aus einer Rede von J. Krishnamurti aus dem Jahr 1929 – ein sehr emotionaler Moment, getragen von hypnotischer Gitarrenarbeit. Es ist das opus magnum des Albums.

Die komplexen, vielschichtigen Songs wirken innovativ und frisch.

Entgegen dem aktuellen Trend des griechischen Black Metal, der zunehmend auf Melodie und Atmosphäre setzt, behalten ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ diese Elemente zwar bei, rücken sie jedoch in den Hintergrund. Im Zentrum steht bei ihnen nach wie vor die Aggression. Dennoch transportiert die Band mit ΝΕΚΥΙΑ – The Necromantic Patterns den Hörer durch ein breites Spektrum an Stimmungen und Emotionen. Die Vocals zählen dabei zu den absoluten Höhepunkten des Albums – sie zeigen eine enorme stilistische wie emotionale Bandbreite.

Das Album wirkt äußerst geschlossen. Trotz wechselnder Tempos und Herangehensweisen bleibt der Gesamtsound konsistent – ohne dabei jemals langweilig oder eintönig zu wirken. Es gibt nicht viele eingängige Hooks, dafür umso mehr herausragend gespielte Passagen und eine durchgehend mystische Atmosphäre. Auch wenn es nur wenige Experimente gibt, fügen sich diese nahtlos in das große Ganze ein. Der Sound wirkt dadurch auf eigene Weise stets innovativ und frisch – getragen von vielschichtigen, raffiniert aufgebauten Songs.

Fazit: Aggressiver Black Metal trifft auf rituelle Atmosphäre – ein geschlossenes, emotionales Album mit starker Stimme und vielschichtigem Sound.

Tracklist

01. The Eleventh Inversion – Oracles Of The Abyss
02. Serpent’s Oath – Hymns Of The Coiled Void
03. Venomous Ascension – The Nexus Of The Void
04. The Chalice Of Fiery Transmutation
05. The Crimson Litany Of Eternal Return
06. The Elder Keybearer’s Awakening
07. Truth Is A Pathless Land

Besetzung

V.P. Adept – Vocals, Guitars, Piano, Lyrics
Atum – Drums
Aetherist – Guitars
D. Yama Ram – Guitars

Internet

ΑΧΕΡΟΝΤΑΣ (Acherontas) – ΝΕΚΥΙΑ – The Necromantic Patterns CD Review

PSYKOSIS – Mind Games

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cover artwork PSYKOSIS Mind Games
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Band: PSYKOSIS 🇮🇪
Titel: Mind Games
Label: Independent
VÖ: 01/05/25
Genre: Thrash Metal

Bewertung:

4/5

Das Album startet mit „Insanitised“, einer Serie von soliden Riffs und treibendem Rhythmus ab dem ersten Akkord. Die Vocals bewegen sich im typischen Thrash-Stil: teils geschrien, teils gebrüllt, gemeinsam intoniert im Refrain. In der obligatorischen Solo-Sektion liefern sich zwei Gitarren zunächst ein Dialog-Duell, bevor eine davon das Kommando übernimmt und ein langes, komplexes Solo entfesselt. Ein temporeicher Song – ein guter Start ins Album.

Rasantes Thrash Metal-Feuerwerk

PSYKOSIS, eine Thrash Metal-Band aus Irland, wurde Ende November 2008 in Ballybrack, einem Vorort von Dublin, gegründet. Auf ein Demo und ein erstes Full-Length-Album folgten zahlreiche Auftritte auf irischen Bühnen, darunter auch in den angesagtesten Clubs Dublins. So etablierte sich die Band in der lokalen Szene – mit dem klaren Ziel, den nächsten Schritt auf ein höheres Level zu machen.

Eine cineastische Rede leitet „Boiling Point“ ein. Politische Anspielungen und gesellschaftskritische Texte prägen den Song. Das hohe Tempo, die solide Gitarrenarbeit und die kraftvolle Doppelstimmigkeit bleiben erhalten. Maschinengewehrartiges Drumming, verzwickte Soli und galoppierende Riffs treiben den Song voran. Ein starkes Stück – und das erste echte Highlight des Albums.

„Mind Games“ liefert rohe Energie und Dynamik im Thrash-Gewand

„Hard Reset“ wartet mit harten Drums und einem inspirierten, schnellen Riff auf. Raue Schreie und Gangshouts sorgen für eine echte Nackenbrecher-Atmosphäre. Shredding-Solos runden den Song ab. Alles wirkt, als hätte man die klassische Thrash-Metal-Formel genommen – aber mit einer nostalgischen Note, die ein warmes, vertrautes Gefühl und ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Durch die Dynamik wird „Hard Reset“ definitiv zu einem Höhepunkt des Albums.

Die Produktion ist genretypisch solide: nichts Spektakuläres, aber genau das, was man von einem Thrash-Album erwartet und möchte. Hier geht es um die rohe Energie, die durch die Einfachheit der Riffs, Rhythmen und Vocals entsteht – keine übermäßige Komplexität, sondern pure Wucht. Ein Album, das Kopf und Nacken fordert.

Mit „Tossed To The Dogs“ setzt sich der Reigen der guten Riffs und bellenden, herausgeschrienen Vocals fort. Der Fokus liegt auf schierer Geschwindigkeit und druckvoll hämmernden Gitarren. Ein messerscharfes Solo fügt sich nahtlos in den Song ein, ohne den Rhythmus zu brechen, und sorgt für einen gelungenen Kontrast. Bereits vor fünf Jahren wurde der Song als erste Kostprobe des neuen Line-Ups veröffentlicht – auf „Mind Games“ hat er nun seinen festen Platz gefunden.

„Mutant Mass“ bleibt der etablierten Linie treu: tight gespielt, präzise und moshpit-tauglich. Besonders die Vocals erinnern stark an Bobby „Blitz“ Ellsworth von Overkill, doch auch Einflüsse von Exodus und Death Angel sind herauszuhören.

Aggressive Songs, inspiriert von den Urvätern des Genres

Das heutige Line-up von PSYKOSIS dreht sich um Gründungsmitglied Grant Walsh (Leadgitarre, Gesang, 2008–heute). Um 2020 formierte sich das aktuelle Quartett: Liam Noctor (Bass, ex-Element X), Tom Moylan (Drums, Saint Slaughter) und Adam “Aidan” Treacy (Gitarre, ex-Crossfire, ex-Catastrophe). Die Musiker, nun in ihren 30ern, zeigen Reife und Professionalität, behalten dabei aber ihren verspielten Ansatz in der Musik bei.

„General Waste“ ist ein weiterer aggressiver Song mit wütenden Shouts, schnellen Riffs und donnerndem Drumming. Im Vergleich zu den anderen Tracks wirkt der Song mit seinen vielen Breaks und Rhythmuswechseln etwas experimenteller und dissonanter. Das Titelstück „Mind Games“ folgt: wütend, etwas gemäßigter im Tempo, aber nach wie vor intensiv. Hier wird das Tempo leicht zurückgenommen, ohne an Wucht zu verlieren. Der Song wirkt lyrisch und vokal dramatischer – aber immer noch ganz klar im Thrash verwurzelt.

Das vergleichsweise kurze Album – eine typische Thrash-Metal-Eigenschaft – endet mit „Hivemind Hysteria“. Polizei- und Aufstandsgeräusche eröffnen einen letzten schnellen Song, der mit messerscharfen Gitarren und brummenden Riffs sofort nach vorne prescht. Starke Einflüsse der frühen Kreator-Ära sind unüberhörbar, besonders wegen der sehr ähnlich klingenden Vocals. Eine komplexe, schnelle Komposition – ein fulminanter Schlusspunkt und ein letztes Highlight.

„Mind Games“ ist ein solides Thrash-Album voller Headbanger-Momente und frischer Elemente

Hier wird nichts neu erfunden – doch statt Regeln zu brechen, setzen PSYKOSIS bewusst auf ein traditionelles, aber starkes Thrash Metal-Album. Trotz des klassischen Grundgerüsts fühlt sich das Werk keineswegs altbacken an, sondern bringt frischen Wind in die Old-School-Welt.

Ein gutes Album bringt ein Lächeln auf das Gesicht – oder zwingt einen zum Headbangen. „Mind Games“ von PSYKOSIS schafft beides.

Fazit: „Mind Games“ ist ein unterhaltsames Thrash-Album, das gekonnt den Spirit der Urväter mit der Reife von PSYKOSIS verbindet.

Tracklist

01. Insanitised
02. Boiling Point
03. Hard Reset
04. Tossed To The Dogs
05. Mutant Mass
06. General Waste
07. Mind Games
08. Hivemind Hysteria

Besetzung

Grant Walsh – Lead Guitars, Vocals
Liam Noctor – Bass
Tom Moylan – Drums
Aidan – Guitars

Internet

PSYKOSIS – Mind Games CD Review