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BENEFACTOR DECEASE – Erstes Lyricvideo veröffentlicht

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Archibishops of Death lyric video of greek thrash metal band BENEFACTOR DECEASE

BENEFACTOR DECEASE enthüllen ersten Song, Coverart und Tracklist für neues Album! – „Abnormal Attachments“ erscheint am 21. August

Die griechische Thrash-Metal-Band BENEFACTOR DECEASE hat Details zu ihrem kommenden zweiten Album mit dem Titel „Abnormal Attachments“ bekannt gegeben, das am 21. August 2025 über Xtreem Music auf CD und in digitaler Form erscheinen wird.

Hört euch hier die erste Vorab-Single an:

BENEFACTOR DECEASE wurden 2007 gegründet und veröffentlichten 2008 ein Demo und eine 12″ MLP, gefolgt von einer Split-CD mit NADIMAC im Jahr 2009. Ihr Debütalbum „Anatomy of an Angel“ wurde zwischen 2012 und 2013 aufgenommen, aber aufgrund zahlreicher Besetzungswechsel erst im November 2015 über Xtreem Music veröffentlicht.

Im Sommer 2020 begannen die beiden verbliebenen Mitglieder – Zissis (Gitarre) und Panagiotis (Gesang) – mit der Arbeit am Nachfolger „Abnormal Attachments“. Die Fertigstellung des Albums dauerte mehrere Jahre und wurde schließlich im Frühjahr 2025 abgeschlossen. Wiederum wird es von Xtreem Music veröffentlicht werden.

Fans von aggressivem, wütendem und technischem Thrash im Stile von CORONER, RIGOR MORTIS, DARK ANGEL, DEATHROW, SADUS und frühen KREATOR sollten sich diese wilde neue Veröffentlichung nicht entgehen lassen!

Tracklist

01. Sadistic Satisfactions
02. Archibishops of Death
03. Imprisonment Atrocities
04. Eroticised Felonies
05. Acid Stalker
06. Technophobic Syndrome
07. Abnormal Attachments
08. Urban Decay
09. Gospel of the Antichrist
10. Violent Reprisal
11. African Leishmaniasis

 

Quellenangabe: Against PR

LENA SCISSORHANDS – Veröffentlicht Videosingle

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Infected Rain - Nova Rock 2019

LENA SCISSORHANDS von Infected Rain veröffentlicht Musikvideo zur neuen Solo-Single „Believe“ mit Vervain St. Project

Die charismatische Infected Rain-Frontfrau LENA SCISSORHANDS hat sich kürzlich mit dem Vervain St. Project zusammengetan, um ihre brandneue Solo-Single „Believe“ zu veröffentlichen – jetzt in Form eines farbenfrohen und doch kryptischen Musikvideos zum Streamen! Der Track strotzt vor radiotauglicher Hardrock-Energie, vollgestopft mit schwungvollen Gitarrenriffs, melodischen Hooks und eindringlicher Atmosphäre. Das Musikvideo zu „Believe“ wurde im ArtStage Studio in Chisinau, Moldawien, gedreht. Regie führte Vadim Ojog, der auch für den Schnitt und die Kameraführung verantwortlich war.

Mit Texten, die von Lena und Denis Magazov gemeinsam geschrieben wurden, zeigt „Believe“ eine andere Seite von Lenas Fähigkeiten und lässt die charismatische Frontfrau auf eine zugänglichere Art und Weise auftreten. Fans werden Lena als Leadsängerin der multinationalen Metal-Band Infected Rain kennen, die mit beeindruckenden Alben wie TIME (#4 US Hard Music Albums) von 2024, das von Blabbermouth als „außergewöhnlich“ und von Metal Hammer DE als ihr „bisher stärkstes Album“ bezeichnet wurde, erfolgreich waren.

LENA SCISSORHANDS über „Believe“:

„BELIEVE ist meine erste Zusammenarbeit mit dem Team von Vervain St. Project. Ich war anfangs ziemlich nervös, aber wenn ich das Endergebnis sehe, könnte ich nicht glücklicher sein. Der Song ist eingängig und spricht ein breites Publikum an, so dass jeder seine eigene Bedeutung darin finden kann. Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam geschaffen haben!“

Seht euch das Musikvideo zu „Believe“ HIER an:

Quellenangabe: All Noir

ROTGUT – 24 oz CANTRIP

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cover artwork ROTGUT 24 oz CANTRIP
cover artwork ROTGUT 24 oz CANTRIP

Band: ROTGUT 🇺🇸
Titel: 24 oz CANTRIP (EP)
Label: Selfrelease
VÖ: 20/06/25
Genre: Black/Thrash Metal

Bewertung:

4,5/5

Manchmal ist es schwierig, Underground-Bands vorzustellen – besonders dann, wenn sich die Musiker selbst konsequent im Dunkeln halten. Alles, was man aktuell über ROTGUT erfährt, ist ihr eigenes Statement:

Die drei Bezeichneten FD, C19 und AX verbrachten Wochen in einer lichtlosen Betonhölle. Als sich die Chance zur Flucht bot, ergriffen sie sie — denn sie waren einem großen Ziel verpflichtet: eine Extreme-Metal-Band zu gründen, inspiriert von Crust Punk, Rock ’n’ Roll und klassischem Schund, um hemmungslos quer durch die USA und darüber hinaus zu shreddern. Diese Band ist ROTGUT.

Ein weiteres Mysterium – aber da dieses vorerst ungelöst bleibt, konzentrieren wir uns auf die Musik: 24 oz CANTRIPist das Debüt einer Black/Thrash-Band aus den USA.

Beeindruckendes Tempo, solide Riffs, komplexe Solos

Gleich mit dem Opener Bonemelter legen ROTGUT ordentlich vor: knackige Riffs, ein vielschichtiges, fast verschachteltes Solo und tief kehlige Growls. Die Vocals sind roh, shoutend, voller Wut – aber über allem steht die Energie: melodisch, treibend, auf den Punkt. Kurz, aber wirkungsvoll.

Offiziell stammt die Band aus Renton, Washington, ihre Selbstbeschreibung lautet „Black’n’Thrash’n’Roll aus Washington. Gegen ihren Willen von einer gesichtslosen Schattenorganisation zusammengestellt.” Vieles deutet darauf hin, dass es sich ursprünglich um ein Soloprojekt von FD handelt, das später durch C19 und AX ergänzt wurde. FD ist auch für Komposition und Texte verantwortlich.

Weiter geht’s mit The Hunger: die Drums rattern, das Tempo ist hoch. Verzweifelte, infernalische Shouts, starke Technik. Leadgitarre mit Tremolo-Picking, aber strukturell bleibt alles klar im Thrash verankert. Ein melancholischer Einschub bringt mehr Tiefe, ein Tempowechsel sorgt für Dynamik – ein sehr gut geschriebener Song.

Energie, Technik und gutes Songwriting

Die Produktion ist rund, ausgewogen, jeder Song hat Druck. Die Vocals stechen heraus – aggressiv, variabel, präsent – aber auch die Gitarrenarbeit überzeugt auf ganzer Linie. Der Sound erinnert in manchen Momenten an Vektor, auch wegen der leicht futuristisch-progressiven Note. Ein Hauch von Progressive Thrash schwingt mit.

Return of the Dead Without Eyes ist ein Hassbrocken – mit Gang-Shouts im Refrain, langen Gitarrenpassagen, intensiven Vocals. Klassischer Thrash und ein echtes Highlight.

Under the Scarlet Cross fährt das Tempo etwas runter, wird melodischer, bleibt aber in der Thrash-DNA verankert. Die Gang-Shouts setzen Akzente, das Solo ist technisch, atmosphärisch, fast episch. Zum Abschluss bringt Blood and Cooper noch mal alles an Verzweiflung und Energie mit, was geht: kreischende Vocals, tief grummelnde Backing-Growls, beeindruckendes Riffing, druckvolle Drums – ein weiterer starker Song.

Professionell und talentiert – trotz Underground-Status

Ein starkes Debüt von einer Band, die fast nichts über sich preisgibt. Fünf Songs, die Eindruck hinterlassen – mit klarer Handschrift, durchdachter Komposition und Spielfreude. Die Gitarren treiben, das Drumming ist präzise, die Vocals variieren von purer Wut bis zur düsteren Melancholie. Alles wirkt professionell, mit Talent umgesetzt und stark produziert.

Ein hörenswertes Debüt – und ROTGUT sind definitiv eine Band, die man im Auge behalten sollte. Nicht nur, um herauszufinden, wer dahintersteckt – sondern weil sie bereits für Ende des Jahres ihr erstes Full-Length-Album „32 oz Cantrip“ angekündigt haben. Und wenn das so stark wird wie diese EP, dann darf man sich jetzt schon freuen.

Fazit: Beeindruckendes Debüt – kurz, aber voller Highlights. Eine Underground-Band, die Potenzial und Klasse zeigt. ROTGUT sollte man auf dem Radar haben.

Tracklist

01. Bonemelter
02. The Hunger
03. Return of the Dead Without Eyes
04. Under the Scarlet Cross
05. Blood and Cooper

Besetzung

FD – alle Instrumente und Vocals

AX und C19 – Gang-Vocals

Internet

ROTGUT – 24 oz CANTRIP CD Review

IMHA TARIKAT – Confessing Darkness

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cover artwork IMHA TARIKAT Confessing Darkness
cover artwork IMHA TARIKAT Confessing Darkness

Band: IMHA TARIKAT 🇩🇪
Titel: Confessing Darkness
Label: Prophecy Productions
VÖ: 20/06/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

2/5

Das deutsche Black-Metal-Projekt IMHA TARIKAT meldet sich mit einem neuen Werk zurück: Confessing Darkness. Es ist das vierte Full-Length-Album der Band, die sich mittlerweile gereifter sieht und musikalisch neue Wege beschreiten will.

IMHA TARIKATs Musik, erschaffen von Kerem Yilmaz, ist Ausdruck innerer Kämpfe – in aggressivem Black Metal.

Nach einem kurzen „Intro – Aufbruch“ beginnt der eigentliche Angriff mit „Wicked Shrine“: keine Melodien, sondern ein Ausbruch von Wut und Frustration. „Another Failed Ritual“ versucht, musikalische Linien zu etablieren, bleibt aber im Kern eine wilde, ungestüme Entladung, voller infernalischer Schreie und gnadenlos prügelndem Schlagzeugspiel. Eine schmale Melodiespur kommt von der Leadgitarre, die zwischen tremolierten Solos und simplen Wiederholungen pendelt.

Kernfigur des Projekts ist Kerem Yilmaz alias Ruhsuz Cellât (u.a. Arkan Azid, ex-Ypokosmos), der alle Instrumente einspielt und den Gesang übernimmt. Seit 2015 existiert IMHA TARIKAT als sein persönlicher musikalischer Ausdruck innerer Konflikte. Nach einer anfänglichen Zusammenarbeit mit einem Drummer agiert Yilmaz seit 2019 allein. Auf dem Album sind Jerome Reil (Drums) und Marvin Giehr (Rhythmusgitarre bei Track 2 & 11, zusätzliche Vocals bei Track 10) als Studiomusiker beteiligt.

Aggressiver, repetitiver Black Metal mit harschem Geschrei

Voices Of Bitter Epiphany“ erschafft eine raue, wilde Atmosphäre. Ähnlich wie „Excellent Grief“ oder der Titeltrack „Confessing Darkness“ folgen diese Songs einer festen Formel: brachiales Schlagzeug, eine sparsam eingesetzte Gitarrenmelodie, gelegentlich ergänzt durch Piano oder Keys – und vor allem: viel, sehr viel Geschrei.

Die dominante Komponente der Musik sind die Vocals. Keine klassischen Black-Metal-Shrieks oder Growls, sondern harsches, ungefiltertes Schreien – direkt, wütend, voller Zorn. Technisch nicht besonders beeindruckend, dafür umso unmittelbarer. Etwas mehr Variation wäre allerdings wünschenswert, der Gesang wirkt über die Albumlänge monoton.

Yilmaz ist überzeugt, dass Black Metal kein enges Korsett ist – und er habe sich das Genre selbst erschlossen und erweitert. Was man jedoch hört, ist eher repetitiv. Zwischen den Songs lassen sich kaum Unterschiede ausmachen – weder strukturell noch klanglich. In seinen eigenen Worten: „Die Band hat alle Möglichkeiten des Genres ausgeschöpft und dennoch ihr eigenes Terrain erschaffen.“ Diese Einschätzung wirkt etwas überheblich – denn innovativ ist hier wenig. Wütend ja, aber nicht neu.

Ein direkter Ausdruck von Wut und Gewalt

Die Produktion ist in Ordnung, aber ohne besondere Akzente. Die Musik selbst ist recht simpel – nur der brutale Gesang sorgt für etwas Gewicht. Das Schlagzeug dominiert den Klang, die Gitarren sind simpel gehalten und drängen sich nicht in den Vordergrund. Kein komplexes Songwriting, keine ausgefeilte Produktion.

Auch bei „Chamber Of Sin“ wird das bewährte Rezept beibehalten – mit einem etwas ausgefeilteren Gitarrensolo. „Horns In The Smoke“ bringt eine neue Dosis Hass, „Memoria Dei (Profanity And Devil)“ versucht kurz einen melancholischen Ton, geht dann aber wieder in Rage unter. „Pitch Black Reflection“ deutet Melodie an, „The Day I Died (Reborn Into Flames)“ besteht fast nur aus infernalischem Drumming.

Viel mehr als Wut, Hass und Gewalt ist auf diesem Album nicht zu finden. Keine Freude, keine Liebe, keine Tiefe. Die Musik ist roh, direkt, unverschnörkelt. Keine Fantasie. Und doch: Wut ist eine Emotion – und Confessing Darkness bringt sie auf den Punkt.

Das Album bleibt innovationsarm und einseitig.

IMHA TARIKAT sehen sich auf Confessing Darkness als gereift. Jugendlicher Furor habe Erfahrung und musikalisches Wissen Platz gemacht – um nun noch zielgerichteter Hass und Frustration zu vertonen. Aber: Tremolo-Riffs allein machen noch keinen spannenden Black Metal. Es fehlt an Ideen, an Atmosphäre, an Emotionalität jenseits des Zorns.

Für kompromisslose Fans aggressiver Musik ohne Tiefe: Black Metal im Kern, mit ein paar netten Gitarrenlinien, die aber schnell im Trommelfeuer untergehen. Technisch solide, aber ohne nachhaltige Wirkung. Wenn der letzte Ton verklingt, bleiben nur Schreie zurück. Keine Höhepunkte, keine Atmosphäre – nur Wut.

Fazit: Roh, aggressiv, aber ideenarm: Confessing Darkness bleibt einseitig in Wut und Wiederholung stecken. Atmosphäre und Tiefe fehlen.

Tracklist

01. Intro – Aufbruch
02. Wicked Shrine
03. Another Failed Ritual
04. Voices Of Bitter Epiphany
05. Excellent Grief
06. Confessing Darkness
07. Chamber Of Sin
08. Horns In The Smoke
09. Memoria Dei (Profanity And Devil)
10. Pitch Black Reflection
11. The Day I Died (Reborn Into Flames)
12. The Sun Goes Down [Thin Lizzy cover] (Bonus Track)

Besetzung

Kerem Yilmaz – All instruments

Internet

IMHA TARIKAT – Confessing Darkness CD Review

EXODUS 15.06.2025 – Majestic Music Club, Bratislava

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EXODUS 01

EUROPEAN SUMMER TOUR 2025: EXODUS, FAÜST 15.06.2025 – Majestic Music Club, Bratislava

Exodus tour poster

Ein Abend für Thrash-Metal-Fans, ein Abend voller Energie und einzigartiger Dynamik – genau das, was man erwarten darf, wenn eine Band vom Kaliber EXODUS die Bühne betritt. Präsentiert wurde das Konzert von Obscure Promotion s.r.o., Gastgeber war der Majestic Music Club.

FAÜST

Die Thrash-Metal-Formation FAÜST aus Prag eröffnete den Abend – und setzte vom ersten Akkord an ein enorm hohes Tempo. Und das blieb nicht nur bei den ersten Riffs so: Ihr gesamter Auftritt war schnell, energiegeladen und voller Bewegung.

FAÜST 01

Das Konzert begann mit eineinhalb Stunden Verspätung, doch im freundlichen Bratislava war das kein Problem – man holte sich ein Bier (oder mehrere) und verbrachte die Zeit mit Freunden. Der Veranstaltungsort war einladend und bestens vorbereitet.

Zurück zu FAÜST: Die Band wurde 2020 gegründet, war aber bereits seit 2013 unter anderen Namen aktiv. Sie ist lokal sehr beliebt, viele Fans waren im Publikum und der Merch-Stand war gut besucht – das Interesse war spürbar groß.

Frontmann Kryštof Eichler übernahm Gesang und Gitarre – extrem aktiv auf der Bühne, sprang herum, headbangte und brachte seine Parts mit starker Bühnenpräsenz und viel Energie rüber. Seine Vocals sind direkt, leicht rau, typisch thrashig, mit vielen geschrienen Passagen – und das alles mit beeindruckender Intensität. Hinter dem Drumkit zeigte sich Honza Šole hochkonzentriert und sehr spielfreudig. Mit wuchtigem, durchgehend schnellem Schlagzeugspiel passte er perfekt zur Dynamik der Songs.

FAÜST 02An der Leadgitarre: Teodor Majerík, der einzige Slowake in der Band, spielte präzise und technisch versierte Soli mit reichlich Shredding. Den schnellen Rhythmus hielt auch Bassist Jenda Lapáček problemlos mit.

FAÜST sind eine sehr technische Band, ihr wütendes Set kam beim Publikum hervorragend an – es wurde heftig mit dem Kopf genickt. Gute Musik, stark gespielt, rasante Drums, geschriene Vocals, schnelle Riffs und komplexe Solos – ein Paket, das ganz klar zündet. Kleine Randnotiz: Einige Mitglieder von EXODUS kamen während des Sets in den Bühnenbereich, um FAÜST zuzusehen – ein schönes Kompliment für jede Band.

Nicht nur Applaus und Jubel waren die Reaktion: Beim letzten Song bildete sich sogar ein Circle Pit – ein klares Zeichen, dass das Publikum heiß war und bereit für den Headliner. Dynamisch, energiegeladen – ein sehr gelungener Opener.

EXODUS

Was kann man über eine Band wie EXODUS noch sagen? Titanen? Veteranen? Beides – und noch vieles mehr. Die Pioniere des Bay-Area-Thrash, die das Genre in den 1980ern gemeinsam mit Slayer und Metallica geprägt haben – eine legendäre amerikanische Thrash-Metal-Band.

EXODUS 06

Und dieser Status war vom ersten Riff an spürbar. Ein intensives, wuchtiges Riff eröffnete das Set – was für eine Energie. Und der Opener war kein Geringerer als „Bonded by Blood“, der Titelsong ihres Debüt- und Meisterwerks. Kaum zu glauben, dass dieses Album bereits 40 Jahre alt ist – live klingt es frisch und absolut zeitgemäß. Der massive Sound, den die Band auffährt, hinterlässt einen enormen Eindruck beim Publikum – egal, ob man sie schon einmal gesehen hat oder nicht. Sie sind in dieser Hinsicht einzigartig: dicht, laut, kompakt – genau so, wie Thrash klingen soll.

Ihre simplen, aber extrem effektiven Riffs sind ihr Markenzeichen. Einfach nur purer, kompromissloser Metal. Und diese Geschwindigkeit, diese unnachgiebige Dynamik halten sie über das gesamte Set hinweg durch. EXODUS sind eine dieser Bands, die trotz der Härte völlig entspannt und mit sichtbarer Freude spielen – man sieht ihnen an, wie sehr sie lieben, was sie tun.

EXODUS 05Es braucht keine lange Rückschau auf ihre Geschichte – die ist ohnehin bekannt. Trotzdem ein kurzer Überblick: Gegründet 1979, mit wechselnden Besetzungen und musikalischen Ideen, fand die Band ab 1982 zu ihrer heutigen Identität, als Gary Holt (Gitarre) einstieg. Zuvor war er bereits als Roadie und Freund von Gitarrist Kirk Hammett Teil der Crew. Mit seinem Einstieg begann die eigenständige Songwriting-Phase. Tom Hunting (Drums) war bereits Teil der Band – und blieb es mit wenigen Ausnahmen über die Jahrzehnte hinweg. Mit dem unvergessenen Paul Baloff († 2002) am Mikrofon, einer bis heute ikonischen Stimme des Thrash, erschien 1985 ihr Debüt „Bonded by Blood“. Der Rest ist Geschichte.

Gary Holts Solos sind hochgradig technisch – und er ist ein echter Showman. Ständig in Bewegung, dann wieder wie versteinert riffend, um im nächsten Moment in ekstatisches Headbanging auszubrechen. Natürlich ruhten alle Augen auf ihm – er ist das Herz der Band, ein weltweit gefeierter Musiker. Seine Zeit bei Slayer trägt zusätzlich zu seinem Status bei. Seine Riffs sind unverkennbar, sein Stil einzigartig – und er ist der kreative Kopf der Band.

Das Publikum feierte diesen Sound, den Rhythmus, die Songs – Ovationen, minutenlange Chöre mit dem Bandnamen. Eine aufgeheizte Atmosphäre, im übertragenen wie im wörtlichen Sinn – aber wie sollte man bei dieser Darbietung stillstehen können?

EXODUS 04And Then There Were None“, ebenfalls vom Debüt, löste eine weitere Welle von Begeisterung aus – die ganze Halle sang mit. Die Stimme dazu: Rob Dukes, der zurückgekehrte Sänger der Band. Rob ist seit Anfang des Jahres wieder dabei, nach zehn Jahren Abwesenheit. Damit ist die sogenannte „goldene Besetzung“ wieder vereint – eine Aussage, die sicher Diskussionen auslöst, denn auch sein Vorgänger Steve „Zetro“ Souza hat dem Band-Sound deutlich seinen Stempel aufgedrückt. Beide verfolgen einen ähnlichen gesanglichen Ansatz, doch Robs Stimme ist etwas rauer, leicht gutturaler – und (meiner Meinung nach) passt das noch besser zum aktuellen Sound der Band. Und als Frontmann ist er eine Naturgewalt: springend, gestikulierend, mit dem Publikum interagierend – seine Präsenz war beeindruckend, und stimmlich war er auf dem Höhepunkt.

EXODUS 03Im Thrash gibt es nur wenige Bands, die live ein vergleichbares Niveau erreichen. Über ihre Alben lässt sich streiten (ja, ein paar schwächere Werke gibt es), doch live bleibt kein Zweifel: energiegeladen, technisch makellos, mit schnellen Riffs, gnadenlosen Drums und wie immer mit einem überragenden Sound – laut, klar und perfekt ausbalanciert. Auch Gitarrist Lee Altus überzeugt mit technischer Präzision. Seine Solos, im Wechsel mit Garys, sind detailreich und sauber gespielt – doch die magischsten Momente entstehen, wenn beide gleichzeitig solieren.

Deathamphetamine“ sorgte für einen weiteren Höhepunkt. Der Song vom 2005er Album Shovel Headed Kill Machine zündet live besonders stark – die Menge tobte, sang mit, bangte. Was für eine Stimmung!

Auch die Rhythmussektion verdiente sich Applaus: Tom Hunting am Schlagzeug – unermüdlich, druckvoll, technisch brillant. Am Bass: Jack Gibson, hochkonzentriert, mit komplexen, schnellen Bassläufen – absolute Profis auf höchstem Niveau.

Leider begannen mit „Blacklist“ technische Probleme, die sich verschärften. Doch die Band behielt einen kühlen Kopf, spielte weiter, und das Publikum stand hinter ihnen. Nach drei unterbrochenen Songs folgte eine Pause – doch auch die wurde genutzt: mit Witz, Lockerheit und Interaktion. Nach ein paar Minuten lief wieder alles glatt, und Lee erklärte lachend: „We’re so heavy, we blew up the PA!

EXODUS 02Dann ging es in die Zielgerade: „A Lesson in Violence“ vom Debütalbum, dann „War Is My Shepherd“ vom gefeierten Tempo of the Damned – erneut Chaos und Wahnsinn im Publikum. Heftiges Headbanging, kollektives Mitsingen. Bei „The Toxic Waltz“ war der ganze Saal im Circle Pit – ein seltener Anblick. Und wie immer endete das Set mit dem ultra-schnellen „Strike of the Beast“. Rob, dafür berüchtigt, ließ eine Wall of Death starten – und das Publikum machte begeistert mit. Was für eine Energie, was für ein Set, was für eine Show.

Ein Konzert, das zeigt, was ein Status wie der von EXODUS bedeutet. Alles auf höchstem Niveau – ein Highlight für jeden Fan von Thrash-Metal und von Metal generell. Ein unvergesslicher Abend.

Setlist

01. Bonded by Blood
02. Iconoclasm
03. And Then There Were None
04. Children of a Worthless God
05. Fabulous Disaster
06. Brain Dead
07. Deathamphetamine
08. Blacklist
09. Prescribing Horror
10. The Beatings Will Continue (Until Morale Improves)
11. A Lesson in Violence
12. War Is My Shepherd
13. The Toxic Waltz
14. Strike of the Beast

THE MEDEA PROJECT – Kharon

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cover artwork THE MEDEA PROJECT Kharon
cover artwork THE MEDEA PROJECT Kharon

Band: THE MEDEA PROJECT 🇬🇧
Titel: Kharon
Label: Independent
VÖ: 20/06/25
Genre: Doom/Gothic/Sludge Metal

Bewertung:

3,5/5

Dark Primal Gothic Doom – so beschreibt THE MEDEA PROJECT selbst ihre Musik. Der Albumtitel „Kharon“ stammt aus einem Vers der Göttlichen Komödie von Dante Alighieri. Schon diese Hinweise deuten auf eine mystische, düstere Klangreise hin.

Hypnotische, experimentelle Musik

Und tatsächlich beginnt das Album atmosphärisch mit „Absence, In Loss“: geisterhafte Vocals, ein langsamer, aber erdrückender Aufbau. Die Riffs sind tiefgestimmt, die Stimmung düster und trostlos. Nach einem Beginn mit cleanem Gesang folgen infernalische Growls. Die Stimme hallt verzweifelt, fast klagend durch den Raum – eine verstörende, unheilvolle Atmosphäre.

THE MEDEA PROJECT wurde 2003 von Brett Minnie ins Leben gerufen, blieb aber lange im Projektstatus, bis 2017 die erste EP erschien. Es folgten ein Full-Length-Album 2020 und zwei weitere EPs. Mit dem zweiten Langspieler nimmt das Projekt nun endgültig Gestalt an. In der Londoner Szene (und darüber hinaus) ist die Band für immersive, beinahe transzendente Live-Erfahrungen bekannt – und schafft es auch nur durch Klangwelten eine dichte Atmosphäre aufzubauen.

Das hypnotische, experimentelle Element zieht sich durchs ganze Album. Nach dem melancholisch-entrückten Auftakt führt einen „The Cave Song“ noch tiefer in ein desorientierendes Klangreich. Das Album bleibt atmosphärisch, perkussiv, und baut mit jeder Passage ein komplexes Soundgeflecht auf. Der Doom-Aspekt zeigt sich in quälend langsamen Riffs, schleichenden Melodien, die sich nach und nach in komplexere Formen entfalten. Mal minimalistisch mit nur Schlagzeug und Stimme, dann wieder sirrende Gitarren, dröhnende Riffs.

Melodische und blackmetallische Einflüsse

Auch Tempowechsel fehlen nicht: Chöre, gesprochene Passagen wie Beschwörungen, Schreie und Flüstern wechseln sich ab – von Trauer bis Verzweiflung, von rituell bis exorzistisch.

Die Produktion ist durchwachsen: teils klar und punktgenau, dann wieder roh und verwaschen. Doch dieser Wechsel dient der Atmosphäre – er spiegelt die musikalische Vielfalt wider. Klar strukturierte Momente stehen neben verzerrten, unheimlichen Abschnitten. Textlich ist das Werk eine Reise durch mythologische Höllenreiche – ein Blick in die Unterwelt, begleitet von all ihren dunklen Stimmen.

Purgatory Trapped“ bringt wieder mehr Melodie, wirkt wie ein frischer Wind nach der eher schleppenden Dichte zuvor. Trotz verzerrter Akkorde ist der Track dynamischer, die frostige Grundstimmung bleibt jedoch erhalten – jetzt mit melancholischem Unterton. Einer der stärkeren Momente des Albums.

Von diesen eingängigen Strukturen geht es in das rohe, von Black Metal beeinflusste „Upon Your Bones“ über: tremolierte Leads, klarer Rhythmus, klirrend und durchschlagend, aber etwas zugänglicher – ein kleines Aufatmen. Kompositorisch vielschichtig, musikalisch interessant, ein definitives Highlight.

Ein komplexes, experimentelles und atmosphärisches Album

Der Kern der Band besteht aus Brett Minnie (Gitarre, Gesang, Keyboards) und Pauline Silver (Drums, Gesang, Percussion). Beide sind auf allen bisherigen Veröffentlichungen zu hören. Weitere Musiker waren beteiligt, wurden jedoch entweder nicht genannt oder waren nicht regelmäßig Teil des Projekts. Minnie und Silver formen das kreative Zentrum und gestalten gemeinsam diese Klangwelt.

Der langsame, leblos tanzende Walzer von „Dance Of The Void“ ist klassischer Doom, während das obsessive Chaos von „The End“ einen schmerzhaften Kontrast bildet – bevor das abschließende „Reborn“ alles vereint. Jeder Track wirkt wie ein Bannspruch, zieht den Hörer in seine eigene, eigensinnige Welt.

THE MEDEA PROJECT erschaffen auf Kharon eine düstere, zerbrochene Mythologie unserer Zeit – irgendwo zwischen atmosphärischem Death Metal, abgründigem Doom und frühem Black Metal. Jeder Song ist komplex – strukturell wie musikalisch.

Trotz der vielen Stile und Einflüsse wirkt das Album als Ganzes geschlossen. Es ist dissonant, verstörend, aber zugleich eigenartig schön. Ein faszinierendes, experimentelles Werk, das seinen ganz eigenen Pfad geht.

Fazit: Eine Vielzahl dunkler Klanglandschaften und musikalischer Stile verschmilzt zu einem düsteren, experimentellen und zutiefst atmosphärischen Album.

Tracklist

01. Absence, In Loss
02. The Cave Song
03. Purgatory Trapped
04. Upon Your Bones (Stygian Surf)
05. Dance Of The Void
06. The End
07. Reborn

Besetzung

Brett Minnie – Guitars, Vocals, Keyboards
Pauline Silver – Drums, Vocals, Percussion

Internet

THE MEDEA PROJECT – Kharon CD Review

MORTALHA NEGRA – Necromante

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cover artwork MORTALHA NEGRA Necromante
cover artwork MORTALHA NEGRA Necromante

Band: MORTALHA NEGRA 🇧🇷
Titel: Necromante (EP)
Label: Helldprod Records
VÖ: 18/06/25
Genre: Black/Thrash Metal

Bewertung:

4/5

MORTALHA NEGRA ist eine Black-Thrash-Metal-Band aus Brasilien. Zwei Genres, die nicht leicht zu vereinen sind – ein ambitioniertes Projekt. Mit scharfen Riffs, düster-ursprünglicher Atmosphäre, zischenden und hasserfüllten Vocals sowie rituellem Drumming verbindet Necromante das Beste aus klassischem Metal mit der manischen Energie einer frischen, hungrigen Band.

Ein Projekt mit Erfahrung – und solider Umsetzung.

Das EP-Intro „Os Ventos Trazem Maldição“ startet mit hohem Tempo: die Vocals irgendwo zwischen Gekeife und gutturalem Gebrüll, die Leadgitarre liefert melodische, leidenschaftlich gespielte Linien – klanglich eher Black Metal, kompositorisch klassischer Thrash mit einem kurzen, schrillen Solo.

MORTALHA NEGRA ist das Projekt von A. Exekutör, einer bekannten Figur der brasilianischen Extrem-Metal-Szene (u.a. Enxöfre, Flageladör, Gravedäncer, ex-Kabarah, ex-Primitive). Er übernimmt Gesang, Gitarre, Bass, Songwriting und Texte. Unterstützt wird er von J. Ferrante (Esdrelon, ex-Promethean Gate) am Schlagzeug. Viel Erfahrung, die man in der durchdachten Komposition und souveränen Umsetzung der vier Songs deutlich hört.

Insurreição De Forças Infernais“ ist dynamisch und melodisch zugleich. Rasante Riffs, aggressive Schreie – klassische Thrash-Struktur, aber mit Tremolo-Leads, die an Black Metal erinnern. Eine gelungene, inspirierte Mischung mit viel Tempo und gutem Gespür für Dramaturgie.

Eine clevere Mischung – zwischen Thrash und Black Metal

Wer den Namen A. Exekutör kennt, weiß: hier ist Leidenschaft im Spiel. Während Flageladör und Gravedäncer sich auf dem lokalen Terrain bereits etabliert haben, präsentieren sich A. Exekutör und J. Ferrante nun mit ihrem neuen Projekt und einer ersten EP in Demoform. Der Song „Sob O Signo Da Podridão“ bringt pure Wut auf den Punkt – das aggressive Solo und das gnadenlose Schlagzeugspiel stechen hervor. Der Stil bleibt ein kluger, funktionierender Mix beider Extreme.

Auch die Produktion bewegt sich zwischen den Genres. Als Demo angekündigt, klingt sie entsprechend roh. Die Drums teils übersteuert, die Gitarren klar, bis auf etwas matschige Tremolo-Passagen. Die Vocals könnten präsenter sein – sie wirken stellenweise etwas abgesetzt. Alle Songs sind auf Portugiesisch gesungen.

Energie, Struktur, Atmosphäre

Der Titeltrack „Necromante“ beginnt atmosphärisch und langsam, bis die infernalischen Rhythmen übernehmen. Tempiwechsel sorgen für Dynamik, das aggressive Solo entfacht ein letztes Mal das Höllenfeuer. Ein starker, mitreißender Abschluss.

MORTALHA NEGRA schaffen es, typische Elemente beider Stile klug zu kombinieren: Thrash-Strukturen und schnelles Riffing auf der einen Seite, melodische Tremolo-Leads und schwarze Atmosphäre auf der anderen. Mit besserer Produktion und im Format eines vollständigen Albums dürfte ihre Wirkung noch eindrucksvoller ausfallen.

Ein kraftvolles Debüt und ein starker Auftakt im Underground – eine Band, die man im Auge behalten sollte.

Fazit: Rau, wütend und mit Underground-Spirit: MORTALHA NEGRA liefern einen starken Einstand zwischen Black- und Thrash-Attitüde.

Tracklist

01. Os Ventos Trazem Maldição
02. Insurreição De Forças Infernais
03. Sob O Signo Da Podridão
04. Necromante

Besetzung

A. Exekutör – Vocals, Guitar, Bass
J. Ferrante – Drums

Internet

MORTALHA NEGRA – Necromante CD Review

DEATHBLOW – Open Season

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cover artwork DEATHBLOW Open Season
cover artwork DEATHBLOW Open Season

Band: DEATHBLOW 🇺🇸
Titel: Open Season (EP)
Label: Sewer Mouth Records
VÖ: 16/06/25
Genre: Thrash Metal

Bewertung:

2,5/5

Thrash Metal aus Salt Lake City – mehr sagen DEATHBLOW nicht über sich selbst. Und mehr braucht es vielleicht auch nicht. Fünf Jahre nach dem letzten Album meldet sich die Band nun mit einer kurzen, aber energischen EP zurück, um klarzustellen: Wir sind noch da.

Repetitive Riffs, wütende Vocals, Gangshouts

Open Season“, gleichzeitig der Titeltrack, eröffnet die EP mit einem guten Midtempo-Banger. Repetitive Riffs, nervöse, aggressive Vocals, typische Gangshouts im Refrain – der Thrash-Faktor stimmt. Es ist keine Neuerfindung des Genres, aber ehrliches Old-School-Thrashing mit Konfrontationslust.

Ursprünglich als Coverband gestartet, beschlossen DEATHBLOW irgendwann, eigenes Material zu schreiben – mit Erfolg. Holton „Holger“ Grossl (Gitarre, Gesang) und Paulie Whitman LaChica (Bass) gründeten die Band, später kamen Rob „Grob“ Larsen (Drums) und Adam “Smelltron” Kelly (Gitarre) dazu.

Prominenter Bass und solide Produktion

Besonders auf „Deny, Defend, Dispose“ fällt der Bass auf – angenehm präsent, nicht wie so oft im Mix verloren. Fast sprechender Gesang und sozialkritische Texte, dazu ein starkes Solo. Die Rhythmusgitarre rifft gnadenlos durch, insgesamt wohl das Highlight der EP.

Die Produktion ist solide: nichts überproduziert, alles klar und gut hörbar – eben old school, genau wie die Musik. Jeder Ton hat seinen Platz, und der Bass sticht dabei besonders positiv heraus.

Direkter, ehrlicher Thrash

Auch „Tormentor“ bleibt dem Schema treu, diesmal mit einem chantartigen Refrain, der für einen Hauch Melodie sorgt – inklusive verzweifelter Schreie. Das abschließende „Never Again“ bringt erneut gute Melodien und Tempo, bleibt aber ebenfalls im gleichen, effektiven Fahrwasser.

DEATHBLOW liefern kein Experiment, sondern ein klares Statement: harte Riffs, schnelle Drums, aggressive Vocals. Hier steckt Herzblut drin, das hört man. Ein paar Hardcore-Einflüsse schimmern durch, insgesamt bewegt sich die Band aber ganz klar in der Tradition der frühen Thrash-Welle – roh, direkt, mit Haltung.

DEATHBLOWs EP Open Season liefert ehrlichen, energiegeladenen Thrash Metal in klassischer Manier. Kein Neuland, aber ein leidenschaftliches Lebenszeichen mit Wucht, Haltung und Relevanz. Ein kurzer, gelungener Trip zurück zu den Wurzeln – für Genre-Fans absolut hörenswert.

Fazit: Riffs, Wut und Direktheit – Old-School-Thrash mit Haltung.

Tracklist

01. Open Season
02. Deny, Defend, Dispose
03. Tormentor
04. Never Again

Besetzung

Holger – Guitar/Vocals 
Smelly – Guitar 
Paulie – Bass 
Grob – Drums

Internet

DEATHBLOW – Open Season CD Review

BYONOISEGENERATOR – Subnormal Dives

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Band: BYONOISEGENERATOR 🇷🇺
Titel: Subnormal Dives
Label: Transcending Obscurity
VÖ: 13/06/25
Genre: Grindcore / Jazz-Grind

Bewertung: 4/5

4/5

Grindcore trifft Jazz: Ein akustischer Ausnahmezustand mit Methode

Mit Subnormal Dives veröffentlichen BYONOISEGENERATOR in Kürze ein Album, das die Grenzen des Genres nicht nur austestet, sondern genussvoll zerschmettert. Die fünf Mannen aus der Extreme-Music-Szene bleibt seinem kompromisslosen Grindcore treu – und erweitert diesen um ein Element, das auf den ersten Blick nicht ferner liegen könnte: Jazz.

Schon allein der Begriff „Grindcore“ ruft bei vielen Assoziationen von Lärm, Chaos und Unzugänglichkeit hervor. Wer hier einsteigt, bringt entweder ein Faible für das Extrem mit – oder ist bereit, sich auf ein akustisches Experiment einzulassen. BYONOISEGENERATOR erschweren diese Schwelle bewusst, indem sie dem aggressiven Grundtenor ihrer Musik komplexe, bisweilen avantgardistische Jazzpassagen gegenüberstellen. Was auf dem Papier nach Widerspruch klingt, wird hier zur Methode.

aggressiv, erbarmungslos, jazziger Groove

Der Reiz dieses Albums liegt genau in diesem Kontrast: Ultraaggressive Riffattacken, die von einer erbarmungslos scheppernden Snare begleitet werden, treffen auf unerwartete Ruhepole in Form jazziger Breaks. Diese wirken jedoch nicht wie Pausen, sondern eher wie kurze Momente kontrollierter Desorientierung – musikalische Stolpersteine, die zum Nachdenken zwingen. Besonders faszinierend sind jene Passagen, in denen die Jazz-Elemente nicht als Gegenpol fungieren, sondern sich mitten in das infernalische Grind-Gewitter mischen: Frei mäandernde Saxophonlinien winden sich durch Blastbeats und Dissonanzen, bis alles in einem chaotischen, aber präzise kalkulierten Klangsturm kulminiert.

Subnormal Dives funktioniert nicht nach klassischen musikalischen Maßstäben. Es ist weder schön noch gefällig – und genau das macht es spannend. Wer sich dem Album öffnet, wird Zeuge eines künstlerischen Kontrollverlusts, der so kalkuliert ist, dass er beinahe wie ein Meta-Kommentar auf das Musikmachen selbst wirkt. Hier wird nicht musiziert, um zu gefallen, sondern um zu hinterfragen: Was darf Musik? Was muss Musik? Und was passiert, wenn man einfach alles zulässt?

Fazit: Subnormal Dives von BYONOISEGENERATOR ist ein akustisches Manifest der Dekonstruktion. Wahnsinnig, herausfordernd und zugleich befreiend. Ein Album für all jene, die in der Musik nicht Harmonie, sondern Reibung suchen – und in der Reibung Erkenntnis.

Tracklist

1. Eb(D#)
2. IQ69Exaltations
3. NULL.state = PERMANENT; return VOID;
4. NoSuccessToday!
5. UVB-76
6. LoveChargedDiveBombs
7. I’mNot20Anymore (21Ne)
8. 4-HO-DMTNzambiKult
9. deBroglieNeverExisted
10. 5mgInspiredVibes

Besetzung

Methyl – Bass
NOx – Drums
Tim – Vocals
Hal° – Guitars
Sh3la – Saxophone

Internet

BYONOISEGENERATOR – Subnormal Dives CD Review

Marc Amacher – Load

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album cover Marc Amacher Load
album cover Marc Amacher Load

Band: Marc Amacher 🇨🇭
Titel: Load
Label: Hoboville Records
VÖ: 27/06/25
Genre: Blues-Rock

Bewertung: 5/5

5/5

Ein Vulkan aus Blues, Rock und Seele – Marc Amachers neues Album „Load“

Ende Juni 2025 erscheint ein Werk, das sich deutlich vom musikalischen Einheitsbrei abhebt: Load, das neueste Studioalbum des 1984 geborenen Schweizer Blues-Rock-Virtuosen Marc Amacher, wird über Hoboville Records veröffentlicht – ein Dutzend kraftvoller Songs, randvoll mit Energie, Authentizität und musikalischer Substanz.

kompromisslos, leidenschaftlich, künstlerisch unabhängig

Einem breiten Publikum wurde Amacher 2016 durch seine Finalteilnahme bei „The Voice of Germany“ bekannt – und obwohl er den Sieg knapp verpasste, darf man heute wohl sagen: ein Glücksfall. Denn was ihm erspart blieb, war der Weg in den gefügigen Mainstream, inklusive jener berüchtigten Knebelverträge, die kreative Freiheit gegen Formatierung und Vermarktbarkeit eintauschen. Stattdessen ging Amacher seinen eigenen Weg – kompromisslos, leidenschaftlich und künstlerisch unabhängig.

Load ist mehr als nur ein Album. Es ist ein Roadtrip durch Klanglandschaften, auf denen Blues, Rock, Jazz, Soul und Funk miteinander verschmelzen. Der rote Faden: ein kraftvoller Groove, der den Hörer unweigerlich mitreißt. Inspiriert von der Geschichte seines Urgroßvaters, der vor über einem Jahrhundert zu Fuß und per Zug durch den amerikanischen Mittleren Westen zog – auf der Suche nach Arbeit, vielleicht auch nach sich selbst – reflektiert Amacher mit seiner Gitarre in der Hand Lagerfeuergeschichten – ehrlich, direkt und voller Seele.

Amachers Stimme ist ein Ereignis für sich: eine raue Naturgewalt irgendwo zwischen Joe Cocker, Rod Stewart und Lemmy Kilmister – aber mit ganz eigenem Charakter und ganz eigenem Tonfall, eine Authentizität, die jeder Silbe innewohnt. Seine Musik verlangt mehr als ein beiläufiges Hinhören: Sie entfaltet ihre volle Kraft erst beim wiederholten Eintauchen – mit jeder Rotation offenbart sich eine neue Klangschicht, ein neues Detail, das zuvor unbemerkt blieb.

Musikalisch ist Load eine Tour de Force durch Blues, Rock, Soul, Funk und Jazz. Trotz dieser Vielfalt bleibt das Album kohärent – ein roter Faden zieht sich durch Groove, Dynamik und Gefühl. Jeder Song hat Gewicht, nichts wirkt beliebig. Mal reduziert, mal opulent arrangiert – aber immer mit Haltung. Keine der zwölf Nummern fällt ab, jeder Track trägt seinen Teil zum Gesamtkunstwerk bei. Der Sound ist rau, kantig, ungeschliffen – und genau darin liegt seine Schönheit.

berührt und begeistert

Load ist ein Album, das berührt und begeistert. Es fordert den Hörer, schenkt aber im Gegenzug das, was heutzutage selten geworden ist: echte musikalische Erlebnisse. Wer dabei nicht unwillkürlich mit den Füßen wippt oder mit den Händen den Takt auf den Oberschenkeln mitklopft, hat Musik vielleicht nie wirklich geliebt. Es ist diese Balance zwischen Erdigkeit und Raffinesse, die das Album so hörenswert macht.

Fazit: Mit Load legt Marc Amacher ein beeindruckendes musikalisches Statement vor. Es ist rhythmisch brillant, energetisch aufgeladen und stilistisch facettenreich – ein Album, das sowohl Herz als auch Kopf erreicht. Eine unbedingte Empfehlung für alle, die Musik nicht nur hören, sondern erleben wollen.

Tracklist

01. Memphis
02. Still
03. Big Black
04. Bullet
05. Long Time No See
06. Home Again
07. Give It To Me
08. Grandpa
09. Shuffle’n’Boogie
10. Good Morning Mrs. Molly
11. On My Way
12. Mailbox Blues

Besetzung
Internet

MARC AMACHER – Load CD Review