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OUTLAW – Opus Mortis

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cover artwork OUTLAW Opus Mortis
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Band: OUTLAW 🇧🇷
Titel: Opus Mortis
Label: AOP Records
VÖ: 31/10/25
Genre: Melodic Black Metal

Bewertung:

3/5

OUTLAW entstand als wilder Ausdruck von Rebellion. Nun, mit dem vierten Album „Opus Mortis„, wird der melodische Ansatz offensichtlicher, aber auch der aggressivere Sound. Wie die Band selbst sagt: „Es ist ihr bislang ehrgeizigstes und destruktivstes Werk.“ Und sie haben wahrscheinlich recht.

Starker Beginn mit melodischem Black Metal

Die ersten Akkorde sind eine sehr abrupte und direkte Einführung ins Album. „Blaze of Dissolution“ begrüßt den Hörer mit Uptempo-Black-Metal und einem ziemlich melodischen dazu. Die Verbindungspassagen zwischen verschiedenen Songteilen auf der Gitarre haben einen klaren Fußabdruck von melodischem Black Metal im Dissection– oder Thulcandra-Vibe. Geschriene Vocals, shriekend, leidenschaftlich. Die Drums sind ebenfalls beeindruckend vom ersten Moment an – dynamisch, aber fantasievoll und sehr technisch, mit gut entwickeltem Sound. Die Musik hat eine klare, typische In-Your-Face-Attitüde, und während sie melodisch ist, behält sie eine aggressive Seite. Positiver Start, ein guter.

OUTLAW wurde 2015 in São Paulo, Brasilien, als Projekt von D. gegründet. Nach einer Periode, in der Mitglieder aus verschiedenen Ländern gesammelt wurden und die Band international wurde, ist sie nun in Dresden, Sachsen, ansässig. Mit D. (Daniel Souza – auch von Imperium Infernale, Nahasheol, ex-Night Prowler, ex-Αχέροντας) an Gitarren und Vocals sowie dem Drummer T. (Tommi Tuhkala – auch Arctora, Ondfødt, Spell of Torment, Void of Hope, ex-Kvaen (live)), der seinen enormen Beitrag zu Rhythmus und Dynamik leistet, entwickelte sich ihr Sound in eine melodischere Richtung. Gastmusiker bringen jeweils etwas Besonderes in die Songs, auf denen sie spielen.

Dieselbe Atmosphäre in „Through the Infinite Darkness„, mit sorgenvollerem und melancholischerem Ton. Die meiste Zeit langsamer, verzweifelter, mit Tempo im Crescendo-Modus. Dramatische, leidende Vocals, voller Wut in Teilen – auch wenn die Leidenschaft und Verzweiflung, die durch die Vocals durchdringen, dramatischer sind, verwässern die melodiegeladenen Übergänge die Atmosphäre irgendwie.

Gastmusiker bringen Vielfalt in den Sound

Musikalisch ändert sich nicht viel in „The Crimson Rose„, aber mit dem Vocal-Beitrag von Jelle (Dödsrit) bekommt der Sound eine wichtige neue Dimension. Einfache, repetitive Akkorde, ein weiterer Song mit Akzent auf Atmosphäre und Stimmung. Ein langsames, sehr trauerndes Gitarrensolo unterstreicht die ganze traurige und sorgenvolle Atmosphäre. Ähnlich im Sound verbessern die Gastvocals definitiv den Gesamtsound – Growling kontrastiert sehr gut mit den viel höher gepitchten Schreien von D. Eine bessere Balance zwischen hart und sanft, ein guter Moment für die Band.

Die Produktion ist gut, klar und gut ausbalanciert. Die Vocals könnten mehr im Vordergrund sein, auch die Drums, aber so wie sie sind, ist der Sound ok. Könnte besser sein, aber das ist Geschmackssache. Die Gitarren stehen im Rampenlicht und haben auch einen sehr großen Anteil an den Kompositionen. Kaum Bass ist zu hören, aber der talentierte Drummer hält allein die gesamte Rhythmussektion.

A Million Midnights“ bringt wieder massives und unerbittliches Drumming, das den gesamten Sound verstärkt. Das Tempo ist wieder sehr hoch und die Melodie sehr dramatisch. Mit langen, rein instrumentalen Passagen macht das Solo von Lucas Veles (Blasphemaniac) als weiterer Gastmusiker einen großen Unterschied, zumindest durch einen anderen Ton. Aber kompositorisch neigen die Sounds dazu, von einem Song zum anderen sehr ähnlich zu sein – nach den ersten drei Songs haben wir irgendwie das gesamte Spektrum musikalischer Ideen gehört. Eine gute Idee jedoch, Gastmusiker einzubringen – sie bringen ein wenig Vielfalt in den Sound.

Nachlassende Kraft trotz emotionaler Intensität

In „Those Who Breathe Fire“ kehrt der direktere Ansatz zurück, und dafür opfern sie das Melodische. Mit einer ambienten Passage, die sich vorhersehbar in ein melodisches Solo verwandelt – diesmal ist der Gastmusiker Georgios, ebenfalls von Dödsrit. Übermelodisch, episch, endend in einer Art triumphalen geschrienen Vocals mit Keyboards, die die gesamte melodische Linie unterstreichen. In den letzten Songs fühlt es sich an, als hätten nach dem starken Start nur die Drums weiterhin das, was es braucht, teilweise die Vocals, aber sie verlieren sich in Wiederholungen und seltsamen Ideen – fühlte sich mehr an, als wollten sie einfach etwas anderes bringen.

A Subtle Intimation“ – von einem akustischen Start, emotional, zu verzweifelter Stimmung und minimalistischer Instrumentierung haben sie ihre Kraft komplett verloren. Eine forcierte akustische, minimalistische ambiente Passage fühlt sich sehr unnatürlich in der Mitte des Songs an. Und die Wut, die sie am Anfang des Albums antrieb, kehrt nur teilweise zurück im letzten Song „Ruins of Existence„, mit kurzen, aggressiveren Passagen – ansonsten nur melodische und depressive Vocals. Irgendwie enttäuschend am Ende.

Emotionale Tiefe trifft auf repetitive Strukturen

Angetrieben von verzweifelter Atmosphäre und sehr dramatischen Vocals – geschrien und growlend, aber immer emotional – mit einer fast Tremolo-gespielten Leadgitarre, die einen übermelodischen Sound bringt, der omnipräsent blieb und mit sehr kleinen Variationen durch das Album. Beeindruckender Sound für die ersten Songs, aber dann wurde klar, dass nicht viel Innovation einen Unterschied zwischen den Songs macht. Emotional und melodisch, aber zu repetitiv.

Die Drums beeindrucken durchweg im Album, aber ansonsten ziemlich repetitiv und emotionsgeladen, kompositorisch nicht sehr variiert. Von starken Eröffnungssongs verlor das Album seine Kraft und Ader komplett zum Ende hin. Es ist nicht wirklich dunkel – einige Momente sind so melodisch, dass es sich anfühlt, als würde eine fröhliche Stimmung einbrechen, selbst mit den ewig traurigen Tönen. Diese Kontraste sind in den meisten Teilen seltsam, fühlen sich irgendwie spaltend an. Eine bessere Arbeit als andere der Band, aber noch nicht auf dem Höhepunkt ihres Könnens.

Fazit: OUTLAW überlasten mit „Opus Mortis“ ihr Werk mit Melodie – das Ergebnis ist kontrastreich, aber nicht immer kohärent.

Tracklist

01. Blaze of Dissolution
02. Through the Infinite Darkness
03. The Crimson Rose
04. A Million Midnights
05. Those Who Breathe Fire
06. A Subtle Intimation
07. Ruins of Existence

Besetzung

D. – Guitars, Bass and Vocals
T. – Drums and Synths

Special guests:

Jelle Soolsma – backing vocals on „Blaze of Dissolution”/ vocals on „The Crimson Rose“
Lucas Veles – solo on „A Million Midnights“
Georgios Maxouris – Solo on „Those Who Breathe Fire“

Internet

OUTLAW – Opus Mortis CD Review

SOLENCE – Angels Calling

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SOLENCE - Angels Calling - album cover
SOLENCE - Angels Calling - album cover

Band: SOLENCE 🇸🇪
Titel: Angels Calling
Label: Better Noise Music
VÖ: 31/10/25
Genre: Electronic Rock, Metalcore, Pop Metal

Bewertung:

4/5

Mit ihrem neuen Album »Angels Calling« legen SOLENCE einmal mehr ein Werk vor, das Genre-Grenzen auslotet und die Zuhörer auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt. Die schwedische Band, bestehend aus Markus Videsäter am Gesang, David Strääf an der Gitarre, Johan Swärd am Keyboard und David Vikingsson am Schlagzeug, beweist erneut, dass sie ein feines Gespür für die Mischung aus Härte und Melodie haben.

Treibender Beat trifft auf eingängige Synthesizer-Melodien

Schon der Opener »Angels Calling« gibt die Richtung vor: Ein treibender Beat trifft auf eingängige Synthesizer-Melodien, während Videsäters Stimme sowohl sanfte Emotionen als desgleichen kraftvolle Screams transportiert. Die Kombination aus elektronischen Elementen und rockig-metallischem Fundament ist hier besonders stimmig. SOLENCE gelingt es, den Hörer sofort in den Bann zu ziehen – eine Stärke, die sich durch das gesamte Album zieht.

Das zweite Stück, »Monsters In My Head«, zeigt die Band von einer dunkleren, introspektiven Seite. Textlich beschäftigt sich der Song mit inneren Dämonen und mentalen Kämpfen, musikalisch wird dies durch dichte Gitarrenriffs, treibende Drums und atmosphärische Keyboardflächen unterstrichen. Es ist ein Track, der sowohl Fans des Metalcore als daneben Anhänger melodischer Pop-Metal-Strukturen anspricht. Besonders das Zusammenspiel zwischen Strääfs Gitarre und Swärds Keyboard erzeugt eine Spannung, die den Song lebendig macht.

»Where Were You..?«, Track Nummer drei, verleiht dem Album eine melancholische Note. Die Produktion ist sauber, und dennoch roh genug, um die Emotionen des Gesangs unmittelbar spürbar zu machen. Hier zeigt sich die Vielseitigkeit von SOLENCE. Die Band kann sowohl druckvolle, energiegeladene Stücke liefern als ebenso introspektive Momente schaffen, in denen die Lyrics im Vordergrund stehen.

Dynamische Wechsel zwischen aggressiven und melodischen Passagen

Mit »Mess« und »<Alive« setzt sich der dynamische Wechsel zwischen aggressiven und melodischen Passagen fort. Die Songs kombinieren Metalcore-typische Breakdowns mit elektronischen Akzenten, die dem Hörer anhaltend nochmals neue Ebenen eröffnen. »Dead Alive« folgt diesem Muster, zeigt im Gegensatz hierzu noch stärker die Pop-Metal-Seite der Band. Eingängige Refrains treffen auf harte Gitarrenriffs, wodurch eine Balance zwischen Mainstream-Tauglichkeit und Genre typischem Härtegrad entsteht.

»Wish You The Worst« überrascht mit einem leicht punkigen Drive. Der Song wirkt zugänglicher, ohne anliegend die musikalische Komplexität zu verlieren. »Dangerous To Love« wiederum bringt ein Gefühl von Dramatik und Spannung, unterstützt durch Videsäters variantenreiche Stimme, die sowohl verletzlich als außerdem kraftvoll erscheint.

Schmerz, Verlust und Selbstreflexion

Das vorletzte Stück, »All Of The Pain Must Go«, fasst das emotionale Zentrum des Albums zusammen: Schmerz, Verlust und Selbstreflexion werden in einen epischen Sound gegossen, der sowohl Headbanger als auch Melodienliebhaber anspricht. Schließlich endet das Album mit »Angels vs Demons«, einem Track, der die zuvor eingeführten Themen und Klangfarben zusammenführt. Härte und Melodie, elektronische Elemente und Gitarrenarbeit, Pop-Strukturen und Metalcore-Aggression verschmelzen hier zu einem kraftvollen Finale.

Insgesamt zeigt »Angels Calling«, dass SOLENCE ein klares Gespür für Dynamik, Songwriting und emotionale Vielschichtigkeit besitzen. Die Band beweist, dass sie keine Angst hat, stilistische Grenzen zu überschreiten, ohne dabei die eigene Identität zu verlieren. Das Album wirkt durchdacht, gleichzeitig aber lebendig und energiegeladen – ein Beweis dafür, dass sich Experimentierfreude und kommerzieller Appeal keineswegs ausschließen.

Die Produktion ist hochwertig, jedes Instrument ist klar positioniert, und die Vocals sitzen perfekt im Mix. Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit der Band, elektronische Elemente organisch in die Metal- und Rock-Strukturen zu integrieren, ohne dass sie fehl am Platz wirken. Dadurch entsteht ein moderner, frischer Sound, der sowohl Fans des härteren Metals als gleichermaßen Hörer eingängiger Melodien anspricht.

Ein kleiner Kritikpunkt liegt vielleicht in der Länge des Albums und der hohen Anzahl an Tracks: Mit zehn Songs könnte sich der ein oder andere Song ein wenig ähnlicher anhören, was zu kleinen Wiederholungen führt. Dennoch: Die Band schafft es immer wieder, neue Akzente zu setzen und den Hörer zu überraschen.

Starkes Album, das sowohl musikalische Qualität als ferner emotionale Tiefe bietet

Mit einer Bewertung von 4 von 5 Punkten ist »Angels Calling« ein starkes Album, das sowohl musikalische Qualität als ferner emotionale Tiefe bietet. SOLENCE beweist, dass sie nicht nur in der Lage sind, harte Riffs und elektronische Beats zu kombinieren, sondern weiters, Geschichten zu erzählen und Stimmungen zu transportieren. Wer sich auf eine spannende Mischung aus Electronic-Rock, Metalcore und Pop-Metal einlässt, wird hier reichlich belohnt. »Angels Calling« ist ein Album, das Mut zur Vielschichtigkeit zeigt und die Stärken von SOLENCE auf den Punkt bringt. Härte und Melodie, Aggression und Gefühl, elektronische Sounds und klassische Rock-Elemente – alles vereint in einem stimmigen Gesamtwerk. Ein starkes Comeback für eine Band, die ihren Platz in der modernen Metalszene weiter festigt.

Fazit: SOLENCE beweisen mit »Angels Calling«, dass euch sowohl musikalisch und zusätzlich emotional überzeugen könnte.

Tracklist

01. Angels Calling
02. Monsters In My Head
03. Where Were You..?
04. Mess
05. Alive
06. Dead_Alive
07. Wish You The Worst
08. Dangerous To Love
09. All Of The Pain Must Go
10. Angels vs Demons

 

Besetzung

Markus Videsäter – Vocals
David Strääf – Guitar
Johan Swärd – Keyboard
David Vikingsson – Drums

 

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SOLENCE – Angels Calling CD Review

MYSTIC CIRCLE – Hexenbrand 1486

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cover artwork MYSTIC CIRCLE Hexenbrand 1486
cover artwork MYSTIC CIRCLE Hexenbrand 1486

Band: MYSTIC CIRCLE 🇩🇪
Titel: Hexenbrand 1486
Label: ROAR
VÖ: 31/10/25
Genre: Melodic Black/Death Metal

Bewertung:

4/5

Das zweite Album von MYSTIC CIRCLE in diesem Jahr ist ein originelles Konzeptalbum – eine Lektion über die Inquisition im Mittelalter. Es folgt auf ihr Compilation/Reedition-Album „Kriegsgötter MMXXV“ und verspricht ein interessantes Erlebnis zu werden, musikalisch den etablierten Stil der Band fortsetzend.

Epischer Auftakt mit charakteristischem Sound

Ein kurzes cinematisches Intro, und dann direkt in den aggressiven, aber melodischen Black Metal – die typische MYSTIC-CIRCLE-Musik, ein Sound, der authentisch und leidenschaftlich ist. „Luciferian“ hat Tremolo-gepickte Gitarren, höllische Schreie, finstere Shrieks und sehr melodische, verwobene Solos. Das Markenzeichen von MYSTIC CIRCLE in letzter Zeit – die femininen Vocals, die einen Kontrast zur höllischen Musik bringen – sind mit den Gastvocals präsent. Der Song hat auch eine epische Dimension, eine triumphale Stimmung. Eine starke Eröffnung des Albums.

MYSTIC CIRCLE wurde 1992 von Beelzebub (Marc Zimmer, auch bekannt als Graf von Beelzebub) gegründet, der Vocals, Gitarre, Bass und Keyboards übernahm, sowie A. Blackwar (Sven Meesters, auch bekannt als Aaarrrgon) an Drums, Gitarre und Keyboards. 1999 verließ Blackwar die Band, kehrte aber 2021 zurück und revitalisierte das Projekt. Seitdem hat MYSTIC CIRCLE erneuten Erfolg erlangt, ihre nachfolgenden Alben erhielten positive Rezensionen von Publikum und Presse. Besondere Erwähnung verdienen die Gastvocals von Sarah Jezebel Deva (ex-Cradle Of Filth, The Kovenant) und Karo Hafke (Umbra Et Imago, Giants Causaway), die mit ihrer Präsenz dem Band-Sound eine besondere Dimension verleihen.

The Scarlet Queen of Harlots“ hält das Uptempo bei, hämmernde Drums, eindringliche Vocals, verdoppelt durch einen engelhaften Chor im Hintergrund. Dämonische Shrieks machen einen starken Eindruck, ebenso wie ein zweiter, Backing-Vocal mit Growls. Mehr in Richtung Death Metal, immer noch mit Black-Momenten, sehr gut miteinander verschmolzen. Das gute Tempo wird von einer guten Melodielinie unterstützt, auch eine okkulte Atmosphäre – insgesamt ein guter Song und ein Höhepunkt.

Exzellente Produktion für komplexe Klanglandschaften

Die Produktion ist, wie üblich bei MYSTIC-CIRCLE-Alben, immer sehr gut. Klar, gut ausbalanciert. Sehr klare Gitarren, dynamische und druckvolle Rhythmussektion, großartige Vocals und alles andere, was sie einbringen – Effekte, Keyboards, cinematische Momente. Die Gastvocals sind sehr gut gemischt und machen einen starken Impact, bringen auch neue stilistische Richtungen, die auf älteren Alben nie zuvor zu finden waren.

Hexenbrand 1486“ erkundet das Konzept des ‚Malleus Maleficarum‘, des Hexenhammers, der 1486 in Speyer, Deutschland, geschrieben wurde. Der zweite Teil des neuen Albums taucht in das Leben von Heinrich „Institoris“ Kramer ein, dem Autor des Hexenhammers. Kramer verkörpert alles Verabscheuungswürdige an der Kirche – ein abscheuliches, sadistisches Individuum, das christliche Schriften nutzte, um seinen Groll gegen Frauen auszudrücken.

Ein leichter Keyboard-Song kommt zu „Boogeyman„, sprechende Vocals mit dämonischem Ton kontrastieren, unterstreichen aber die Atmosphäre. Unerbittliche Drums vervollständigen all das, und bald entwickelt sich der ambiente und melodische Moment in einen direkten und aggressiven Sound. Die Songs sind gleichzeitig authentisch, folgen aber einer melodischen Richtung, die sie alle vereint. Langsamer, aber dennoch höllisch bringt „In the Sign of the Goat“ eine bedrückende Atmosphäre und Sound. Wieder machen die zarten femininen Vocals alles verstörender und geben dem Song auch ein Gothic-Metal-Gefühl. Ein sehr gutes Riff, das Teile des Songs dominiert, ist kraftvoll, sehr effektiv und beeindruckend.

Vielfalt in Tempo und Atmosphäre

Finstere Musik ändert die Atmosphäre wieder in „Ghost of Whitechapel„, dann unterstreicht ein gesprochener cleaner Vocal-Reim das. Ein Song mit einem anderen Ansatz und einer anderen Atmosphäre – nicht so aggressiv, auch nicht übermelodisch, aber introspektiver. Dennoch mit dynamischen Passagen. Ein Solo bringt ein Heavy-Metal-Gefühl. Der nächste Song „Institoris (Heinrich Kramer)“ ist nur ein kurzes Zwischenspiel – symphonische Orchestrierung und eine gesprochene Strophe, die die vom berüchtigten Inquisitor begangenen Gräueltaten beschreibt.

Die Reise setzt sich fort mit „The Bible of Witch Chase“ – rhythmisch und melodisch. Ein sehr gutes Tempo, eine gute Melodielinie, meist in einer Stilmischung, die nicht unbedingt Black oder Death Metal ist, auch kombiniert mit Anklängen mittelalterlicher Lieder. Der Song drückt aus und fühlt sich fast positiv an mit der fröhlichen Melodielinie – irgendwie seltsam inmitten einer Geschichte, die alles andere als fröhlich ist. Die Texte beschreiben ein dunkles und verdrehtes Bündnis mit dem Teufel, porträtieren Hexen als dämonische Kräfte, getrieben von bösen Begierden. Jedenfalls ein weiterer Höhepunkt.

Blutschande Unzucht Sodomie“ bringt nach einem leichten Start Aggression und Terror. Voller Wut-Vocals, aber eine Doom-beladene Atmosphäre und langsameres Tempo. Eine kurze elektronische Musik, Synth-Passage, balanciert die klagende Leadgitarre und das komplexe Solo. „Dance on the Wings of Black Magic“ melodisch mit gruseliger Aura, aber melodisch. Und guter Rhythmus – die hart zuschlagenden Drums arbeiten sehr gut mit der emotionalen gesprochenen Passage. Der finale Song „Zeugnis der Verachtung“ ist ein melodisches und introspektives Outro. Man fühlt wirklich wie einen Abschluss einer Geschichte.

Geschichtenerzählen durch musikalische Vielfalt

Kohärente Musik – sie erzählt eine Geschichte und nimmt den Hörer mit auf eine Reise. Und man kann das fühlen, indem man sich einfach von der Musik tragen lässt. Ein einheitliches Werk, aber mit vielen Tempowechseln in jedem Song – von langsamen Passagen zu extrem schnellen, von sehr positiver Atmosphäre zu dämonischer und druckbeladener. Viele Wendungen musikalisch, aber ein vereinender roter Faden kann von Anfang bis Ende verfolgt werden. MYSTIC CIRCLE wissen sicher, wie man eine Geschichte erzählt, und demonstrierten das auf „Hexenbrand 1486“ mit bemerkenswerten Songwriting-Fähigkeiten.

Das Album ist sehr vielfältig, und jeder Song hat seinen eigenen einzigartigen Charakter. Es gibt etwas, das MYSTIC-CIRCLE-Musik interessant und einzigartig macht. Nicht die erste Band, die Black und Death Metal gemischt hat, sie haben nichts Neues erfunden – dennoch bringen sie mit jeder Veröffentlichung in den letzten Jahren neue Facetten ihrer Musik, behalten die für die Band charakteristischen Elemente bei. Und immer ein angenehmes Hörerlebnis, mit genug Atmosphäre- und Melodiewechseln, um stets interessant zu bleiben und einen neugierig und involviert zu halten.

Fazit: MYSTIC CIRCLE liefern mit „Hexenbrand 1486“ eine erfolgreiche Mischung aus Stilen und atmosphärischem Geschichtenerzählen.

Tracklist

01. Luciferian
02. The Scarlet Queen of Harlots
03. Boogeyman
04. In the Sign of the Goat
05. Ghost of Whitechapel
06. Institoris (Heinrich Kramer)
07. The Bible of Witch Chase
08. Blutschande Unzucht Sodomie
09. Dance on the Wings of Black Magic
10. Zeugnis der Verachtung (Outro)

Besetzung

Beelzebub – Vocals, Guitars, Bass, Keyboards
Blackwar – Drums, Guitars, Keyboards

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MYSTIC CIRCLE – Hexenbrand 1486 CD Review

RUNEMAGICK – Cycle of the Dying Sun (Dawn of Ashen Realms)

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Runemagick - Cycle of the Dying Sun Dawn of Ashen Realms - album cover
Runemagick - Cycle of the Dying Sun Dawn of Ashen Realms - album cover

Band: RUNEMAGICK 🇸🇪
Titel: Cycle of the Dying Sun (Dawn of Ashen Realms)
Label: Hammerheart Records
VÖ: 31/10/25
Genre: Death/Doom Metal

Bewertung:

3,5/5

Die schwedische Ein-Mann-Band RUNEMAGICK meldet sich mit ihrem neuesten Werk »Cycle of the Dying Sun (Dawn of Ashen Realms)« zurück, einem Album, das sowohl die dunklen Traditionen des Death/Doom Metals als auch die atmosphärische Tiefe von epischem Doom Metal aufgreift. Hinter RUNEMAGICK steht seit jeher Nicklas Rudolfsson, der erneut sämtlichen Instrumente – Gesang, Gitarre, Bass, Synthesizer und Schlagzeug – eigenhändig eingespielt hat. Das Ergebnis ist ein Werk, das die Vorstellungskraft herausfordert und zugleich tief in melancholische, apokalyptische Klangwelten eintaucht.

Eindruck eines kosmischen Erwachens

Schon der Opener »Wyrd Unwoven« vermittelt den Eindruck eines kosmischen Erwachens. Langsame, drückende Gitarrenriffs verschmelzen mit düsteren Doom-Flächen, die wie ein endloser Nebel über einer sterbenden Welt wabern. Rudolfssons gutturaler Gesang schneidet wie ein scharfes Messer durch die dichte Klangkulisse, während die Rhythmussektion die Schwere des Death/Doom unaufhaltsam vorantreibt. Das Stück ist weniger Song im klassischen Sinn, mehr ein atmosphärischer Trip, der den Hörer auf das bevorstehende musikalische Epos vorbereitet.

»Old Bones« führt diese düstere Atmosphäre fort, konzentriert sich dabei aber stärker auf rhythmische Variation. Das Stück pendelt zwischen schleppenden Doom-Passagen und schnelleren Death-Metal-Interludien, ohne den narrativen Fluss zu verlieren. Besonders beeindruckend ist, wie Rudolfsson es schafft, trotz der Vielschichtigkeit der Instrumentierung eine klare emotionale Linie zu halten. Man spürt die Schwere vergangener Zeiten und die Vergänglichkeit alles Lebendigen.

Mit »The Hollow Chant of the Seer« öffnet sich eine weitere Dimension des Albums: mystische Melodien und sphärische Keyboardflächen dominieren die Komposition. Die Musik wirkt wie ein okkulter Ritualgesang, begleitet von bedrohlichen Gitarren- und Schlagzeugmustern. Dieses Stück ist ein Paradebeispiel für RUNEMAGICKs Fähigkeit, Doom-Metal nicht nur als Stilmittel, sondern als narrative Erfahrung einzusetzen.

Klangliche Weite

»The Runestone’s Lament« und »Womb of the Veiled Sun« vertiefen die Erzählung. Hier treffen archaische Riffs auf eine beinahe liturgische Rhythmik, während die Synthesizer eine klangliche Weite erzeugen, die den Hörer in einen Zustand melancholischer Reflexion versetzt. Beide Tracks vermitteln das Gefühl einer untergehenden Welt, die gleichzeitig faszinierend und bedrohlich wirkt. Rudolfssons Gesang schwankt zwischen Todesahnung und approximativ hypnotischer Entrücktheit – eine Technik, die das narrative Geflecht der Platte unterstützt.

Die zentrale, namensgebende Komposition »Ashen Realms« ist ein Höhepunkt des Albums. Die fast neunminütige Epik zeigt RUNEMAGICKs Meisterschaft im Verschmelzen von Death- und Doom-Elementen. Schwerfällige, doomige Riffs treffen auf rhythmisch komplexe Passagen, während melodische Lead-Linien die apokalyptische Stimmung unterstreichen. Hier wird das Konzept des Albums – der Kreislauf der Vergänglichkeit und die unaufhaltsame Macht der Natur – musikalisch greifbar.

Die zweite Hälfte des Albums widmet sich der zweiteiligen Komposition »Embers of the Unwritten Dawn«, die wie eine düstere Meditation wirkt. Während Part 1 die tiefste Dunkelheit erkundet, wirkt Part 2 wie ein schwacher Lichtschein am Horizont – dagegen bleibt die Schwere allgegenwärtig. Diese beiden Tracks verdeutlichen, dass RUNEMAGICK seine Stärke weniger in der Geschwindigkeit als in der atmosphärischen Verdichtung von Emotionen hat.

Abschließend bietet das Album noch »Beneath the Solar Embers (Demo)«, eine rohere, ungeschliffene Version, die den rohen Kern der Bandarbeit sichtbar macht. Gerade dieser Demo-Charakter verleiht dem Album Authentizität und zeigt, dass hinter der komplexen Instrumentierung desgleichen handwerkliche Direktheit steht.

Eepisch, melancholisch, unaufhaltsam

Insgesamt liefert RUNEMAGICK mit »Cycle of the Dying Sun (Dawn of Ashen Realms)« ein Werk, das die Essenz des Death/Doom-Metals in all seinen Facetten präsentiert: episch, melancholisch, unaufhaltsam. Die Stärke des Albums liegt in der atmosphärischen Dichte und der Fähigkeit, Geschichten allein über Klang zu erzählen. Gleichzeitig ist das Werk für manche Hörer möglicherweise zu langatmig, und die Monobesetzung kann stellenweise eine gewisse Homogenität in den Arrangements erzeugen.

Mit einer Bewertung von 3,5 von 5 Punkten verdient das Album Anerkennung für seine ambitionierte Komposition und die gelungene Umsetzung komplexer musikalischer Visionen, bleibt im Gegensatz hierzu in puncto Abwechslung und eingängiger Momente hinter den besten Veröffentlichungen des Genres zurück. Dennoch ist RUNEMAGICK ein Muss für Liebhaber von düsterem, atmosphärischem Death/Doom Metal, die bereit sind, sich auf epische Klanglandschaften einzulassen.

Fazit: Die One-Man-Band RUNEMAGICK zeigt mit »Cycle of the Dying Sun (Dawn of Ashen Realms)«, dass der Mastermind seiner Nische treu bleibt und dennoch neue Akzente setzen kann.

Tracklist

01. Wyrd Unwoven
02. Old Bones
03. The Hollow Chant of the Seer
04. The Runestone’s Lament
05. Womb of the Veiled Sun
06. Ashen Realms
07. Spires of the Drowned Horizon
08. Embers of the Unwritten Dawn (Part 1)
09. Embers of the Unwritten Dawn (Part 2)
10. Beneath the Solar Embers (Demo

 

Besetzung

Nicklas Rudolfsson – Vocals, guitars, bass, Synthesizers & drums

 

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RUNEMAGICK – Cycle of the Dying Sun (Dawn of Ashen Realms) CD Review

ORBIT CULTURE – 28.10.2025, SiMM City Wien

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ORBIT CULTURE 01

EUROPE/UNITED KINGDOM 2025

ORBIT CULTURE, GAEREA, ATLAS

28.10.2025, SiMM City Wien – Live Review

OC_Gaerea Tour SiMM City

Und wieder ein ausverkauftes Konzert für die Metalfans in Wien – diesmal eher für das jüngere Publikum, aber nicht nur. Ein Abend mit einem deutlich moderneren Einschlag: Metalcore, Post-Black Metal und moderner Melodic Death Metal. Doch mit drei Bands, die allesamt für ihre energiegeladene Live-Präsenz bekannt sind, war das Versprechen eines kraftvollen Abends klar gegeben.

ATLAS

Aus dem hohen Norden Finnlands kamen ATLAS als erste Band des Abends auf die Bühne – und sie starteten stark. Mit druckvollen Riffs, einem präzisen Rhythmus und einer Soundwand, die sofort mitriss. Ihr Sound ist moderner Metal, nicht wirklich Metalcore, eher dissonant und weniger melodisch, aber mit durchgehend starken Riffs und viel Energie. Der Opener „Taivaanranta“ legte mit wuchtigen Akkorden und einem Wechsel aus Shouts und Growls die Basis für einen intensiven Einstieg. Die Bühnenpräsenz war sympathisch und kommunikativ, und das Publikum – das „Ausverkauft“-Schild hatte schon früh gegolten – ging sofort mit.

ATLAS 01

Ihre neue Single „Salt and Sulfur“ zeigte eine klare Weiterentwicklung im Sound der Band: wieder harte Riffs, doch in den Strophen deutlich metalcore-lastiger. Ein neuer Song vom kommenden Album fiel besonders auf – langsam, emotional, mit typischen Breaks, plötzlichen Ausbrüchen und einer spürbaren Wut, die von den teils unmelodischen Elementen noch verstärkt wurde. Bei einer kurzen Recherche fällt auf: Sie sind weder Metalcore noch Deathcore, sondern bezeichnen ihren Stil als Northcore – ein von ihnen selbst geschaffenes Genre. Schön. Pioniere also.

ATLAS 02Auch der Rest des Sets blieb intensiv und leidenschaftlich: viele Clean-Vocals, an denen fast alle Bandmitglieder beteiligt waren, im Wechsel mit typischen Growls. Der Frontmann war präsent, leidenschaftlich und mitreißend. Der Bass – fast schon Djent-ähnlich – trug den Songs genau jene Dynamik, die sie auszeichnet. Besonders hervorzuheben war der Beitrag der Backing Vocals, die jedem Song eine eigene Note gaben. Zahlreiche Tempowechsel und wechselnde Stimmungen sorgten dafür, dass keine Sekunde Langeweile aufkam.

Ein sehr starkes Auftaktset – ATLAS gelang es, das Publikum sofort auf Betriebstemperatur zu bringen. Der Sänger war ein wahrer Entertainer, ließ keine Ausreden gelten – und die Menge folgte. Sogar ein Moshpit bildete sich. Eine kurze, aber eindrucksvolle Performance.

GAEREA

GAEREA 01

In diesem sehr modernen Metal-Line-up wirkten GAEREA auf den ersten Blick etwas deplatziert – doch mit der neuen musikalischen Richtung, die sie zuletzt eingeschlagen haben, passten sie vielleicht doch hinein. Bei ihrem letzten Wien-Auftritt, über ein Jahr her, damals ebenfalls als Opener, lieferten sie eine beeindruckende Show. Ihre Musik – düster, dramatisch, melancholisch, mit schneidendem und verstörendem Black-Metal-Einschlag – erhielt live stets eine zusätzliche Dimension. Die anonymen Mitglieder, unter schwarzen Kapuzen mit esoterisch anmutenden Symbolen verborgen, ganz in Schwarz gekleidet und in dramatisches Licht getaucht – das alles blieb erhalten.

GAEREA 02Nur die Musik nicht. Die Vocals sind völlig anders als beim letzten Mal – und allein daran ist die neue Richtung der Band sofort hörbar. Die beiden neuen Singles „Hellbound“ und „Submerged“, mit denen sie das Set eröffneten, klingen überraschend melodisch, aber sie haben den hypermelancholischen, verstörenden Charakter der früheren GAEREA völlig verloren. Frontman und Vocalist der Band sowie einer der anonymen Gründungsmitglieder – hatte uns vor einigen Jahren in einem Interview gesagt, dass sie nicht mehr dieselbe Band seien. Und jetzt ist es unübersehbar. Nach den ersten beiden Songs bleibt ein gewisses Bedauern: Sie haben ihre Einzigartigkeit verloren. Und ja – in diesem Line-up passen sie nun wirklich hinein.

Trotzdem wirkten sie mit dieser neuen Richtung deutlich selbstbewusster. Der Sänger war auch kommunikativer als früher, und das Publikum nahm den Auftritt gut an. Doch als „Hope Shatters“ erklang, veränderte sich die Stimmung merklich – auch dieser Song, einst einer der stärksten, hat an Tiefe verloren. Und die neuen Vocals (vielleicht tatsächlich ein neuer Sänger? – bei dieser geheimnisvollen Band weiß man nie) haben nichts mehr von der alten Zerrissenheit und Authentizität. Die Gesten sind geblieben, doch Gesten kann man imitieren.

GAEREA 03World Ablaze“ erinnerte kurz an bessere Tage – ein feines, aber auch bedrohliches Gitarrensolo weckte die alte Magie. Die älteren Songs besitzen noch etwas Besonderes, etwas, das die neuen völlig vermissen lassen. Wenn man sie jedoch unvoreingenommen zum ersten Mal hört, ist es ein solider Auftritt – aber nichts, das im Gedächtnis bleibt. Ein Opener. Wir erwarteten eine Black-Metal-Band – und bekamen eine Modern-Metal-Band. Meine Enttäuschung lässt sich nicht verbergen.

Wilted Flower“, einer ihrer emotionalsten, aber auch nicht spannendsten Songs, senkte die Stimmung im Saal merklich. Erst mit „Laude“ kam wieder etwas Bewegung auf. Ältere Songs – besonders jene von den ersten beiden Alben – scheinen aus ihrem Liveset endgültig gestrichen zu sein. Schade, denn dort finden sich wahre Perlen. Stilistisch bewegen sie sich mittlerweile klar im Post-Metal- und Metalcore-Bereich – das Wort „Black“ kann man wohl streichen. Sie haben den Sprung aus dem Underground geschafft, aber zu einem hohen Preis: Es fühlt sich an, als hätten sie ihre Seele, ihre Inspiration, ihre Authentizität verloren. Wer nach dem alten GAEREA sucht – sie sind verschwunden. Und es scheint endgültig.

Setlist

01. Hellbound
02. Submerged
03. Hope Shatters
04. World Ablaze
05. Unknown
06. Wilted Flower
07. Laude 

ORBIT CULTURE

Das Publikum war nun bestens aufgeheizt, bereit für die Headliner des Abends: ORBIT CULTURE. Eine der wichtigsten Bands der modernen Metal-Szene, die es geschafft hat, den Geist des Göteborg-Melodic-Death zu bewahren und ihn gleichzeitig in die Gegenwart zu führen. Eine Band, die in den letzten Jahren einen beeindruckenden Weg gegangen ist – von einem vielversprechenden Newcomer zu einem etablierten Namen in der Szene.

ORBIT CULTURE 02

Schon bevor sie die Bühne betraten, brach Jubel aus. Die Menge war ekstatisch, rief, schrie, feierte. Und als die ersten Töne erklangen – ja, das war der Moment. Dynamisch, druckvoll, energiegeladen von der ersten Sekunde an. Sie eröffneten ihr Set mit Songs vom neuen Album, das erst vor wenigen Wochen erschienen war, aber schon auswendig mitgesungen wurde: „Death Above Life“, der Titeltrack, „The Storm“ oder „The Tales of War“ – alles starke Songs, eingängig, aber mit echtem Metal-Charakter. Eine großartige Show, mit stimmigem Lichtdesign, spannungsvollem Aufbau und beeindruckenden Vocals.

ORBIT CULTURE 03Alle Songs funktionierten live hervorragend. Das starke Rhythmusfundament, die modernen Akzente, die cleanen, fast sanften Backing Vocals – all das ergab einen kraftvollen Gesamtsound. Trotz dominanter Drums und wuchtiger Riffs glänzten auch die Solos. Jeder Musiker trug enorm zum Gesamteindruck bei, technisch stark, leidenschaftlich und präzise. „North Star of Nija“, einer ihrer beliebtesten Songs, war ein weiterer Höhepunkt des Abends.

ORBIT CULTURE 04Niklas Karlsson – Gründungsmitglied, Songwriter, Herz und Seele der Band – stand im Zentrum, mit seinem markanten Rhythmusgitarrenspiel und einer beeindruckenden Kombination aus Growls und Clean Vocals. Der Sound war professionell, druckvoll, perfekt abgestimmt. Mitreißende Refrains, starke Grooves, dazu ein modernes Lichtkonzept – das Publikum sang mit, bangte, moschte, surfte. Und auch die Band selbst schien jeden Moment zu genießen, gab alles auf der Bühne.

ORBIT CULTURE erfinden sich nicht mit jedem Album neu – sie wissen genau, wer sie sind und was sie tun. Und sie tun es hervorragend. Ihre Fans feiern sie dafür, und zu Recht. Eine noch hellere Zukunft liegt vor ihnen, und sie verdienen sie. Eine beeindruckende Band, deren Live-Sound noch kraftvoller wirkt als auf Platte. Nach einem ohnehin begeisternden Set schlossen sie mit ihrer wohl beliebtesten Hymne „Vultures of North“.

Ein Konzert für eine neue Generation – neue Musiker, neues Publikum, neue Energie. Und ORBIT CULTURE lieferten den perfekten Abschluss eines modernen, intensiven Metalabends.

ORBIT CULTURE 05

Setlist

01. Death Above Life
02. The Storm
03. The Tales of War
04. North Star of Nija
05. I, the Wolf
06. From the Inside
07. The Shadowing
08. Bloodhound
09. Nerve
10. While We Serve
11. Hydra
12. Vultures of North

AVIANA – VOID

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Aviana - VOID - album cover
Aviana - VOID - album cover

Band: AVIANA 🇸🇪
Titel: VOID
Label: Arising Empire
VÖ: 31/10/25
Genre: Metalcore

Bewertung:

4/5

Die schwedische Metalcore-Band AVIANA meldet sich mit ihrem dritten Studioalbum »VOID« eindrucksvoll zurück und liefert eine Platte ab, die gleichermaßen durch rohe Energie wie durch melodische Raffinesse besticht. Das Album, bestehend aus zehn Tracks, beweist abermals, dass die Band auf internationalem Niveau mitspielt und ihr Genre souverän interpretiert. Mit einem Line-up, das den charismatischen Frontmann Joel Holmqvist am Gesang sowie anonym agierende Musiker an Gitarre, Bass und Schlagzeug umfasst, schafft »VOID« eine Mischung aus Intensität und Geheimnis, die den Hörer sofort in ihren Bann zieht.

Reise ins Unbekannte, atmosphärisch dicht

Die Eröffnung mit »Iter Incipere« setzt den Ton für das gesamte Album. Der instrumentale Einstieg wirkt wie eine Reise ins Unbekannte, atmosphärisch dicht, mit verzerrten Gitarren, die sich langsam aufbauen, und einem Schlagzeug, das bereits hier die Dynamik der kommenden Tracks erahnen lässt. Schon in den ersten Sekunden wird klar, dass AVIANA kein klassisches Metalcore-Album abliefert, sondern eine bewusst komponierte Klanglandschaft, die sowohl wuchtig als gleichfalls subtil ist.

Mit »Father«, dem zweiten Track, tritt der Gesang von Joel Holmqvist in den Vordergrund. Seine Stimme wechselt gekonnt zwischen aggressivem Screaming und melodischem Clean-Vocal, was die emotionale Intensität des Songs trägt. Die Gitarrenarbeit bleibt durchgehend druckvoll, unterstützt von tiefen Basslinien, die dem Song eine annähernd physische Präsenz verleihen. Die Mischung aus Härte und Melodie ist typisch für Metalcore, nichtsdestoweniger AVIANA verstehen es, hier eine eigene Note einzubringen, die sich in der sorgfältigen Produktion und dem variantenreichen Songwriting zeigt.

Cineastische Ebene

Ein Höhepunkt des Albums ist zweifellos »Heavenly Sparks«. Hier verbinden sich epische Chöre mit harten Riffs, und das Schlagzeug sorgt für ein treibendes Momentum. Die Band gelingt es, das Genre auf eine cineastische Ebene zu heben: Man hört die klassische Metalcore-Struktur, doch das Arrangement wirkt so, als wolle es über das Erwartbare hinausgehen. Ebenfalls erwähnenswert ist die rhythmische Präzision, die gerade in den Breakdowns des Songs spürbar wird – jeder Schlag, jeder Anschlag sitzt punktgenau.

»Redroom« und »Delirium« zeigen eine dunklere, approximativ bedrohliche Seite von AVIANA. Die Gitarren verzerren zu beinahe dystopischen Klangflächen, während der Gesang emotionale Abgründe offenbart. Hier wird deutlich, dass »VOID« nicht allein als Sammlung harter Songs gedacht ist, sondern als Konzeptalbum, das Spannung aufbaut und Emotionen kanalisiert. Besonders „Delirium“ sticht durch seine unvorhersehbaren Tempowechsel hervor, die den Hörer ständig auf Trab halten.

Mit »Storm Ablaze« erreicht die Band einen melodischen Höhepunkt. Der Song ist eingängig, ohne an Härte zu verlieren, und verdeutlicht, dass Metalcore nicht bloß brutal sein muss, sondern desgleichen ästhetisch ansprechend. Die instrumentalen Passagen, insbesondere die Gitarrenharmonien, geben dem Track eine fast symphonische Dimension. Ebenfalls bemerkenswert ist »Evermore«, ein Song, der trotz seines melancholischen Grundtons Hoffnung vermittelt und die Band von einer introspektiven Seite zeigt.

Die beiden finalen Tracks, »In Continua Iter« und »Into The Void«, führen die thematische Reise des Albums zu einem stimmigen Abschluss. Während der erstgenannte Song wie eine Brücke zwischen den musikalischen Extremen fungiert, legt »Into The Void« noch einmal eine Schippe Intensität drauf. Das abschließende Highlight bildet »Worlds Pulse«, ein Gastauftritt von Eddie Berg (IMMINENCE), der dem Song zusätzliche Tiefe verleiht. Seine Stimme harmoniert erstaunlich gut mit Holmqvists Gesang, und der Song schafft es, die zuvor aufgebauten Spannungsbögen perfekt aufzulösen.

Produktionstechnisch ist »VOID« ein beeindruckendes Werk. Die Mischung aus druckvollem Sound und klaren, differenzierten Instrumenten ermöglicht es, jedes Detail zu hören, von den fein gearbeiteten Gitarrenläufen bis zu den subtilen Basslinien. Die Band hat ein Gespür für Dynamik bewiesen: Härte und Melodie stehen im Einklang, ohne dass eines die Wirkung des anderen schmälert.

Technische Präzision, emotionale Intensität und atmosphärische Dichte

Insgesamt ist »VOID« ein starkes Album, das sowohl Fans von Metalcore als daneben Neulinge begeistern dürfte. Es vereint technische Präzision, emotionale Intensität und atmosphärische Dichte. Die Band zeigt sich als gereift, sowohl in Bezug auf Songwriting als auch Produktion, und beweist, dass sie das Genre mit eigenständiger Handschrift interpretieren kann. Mit 4 von 5 Punkten ist »VOID« eine Empfehlung für alle, die harte Musik mit melodischem Anspruch suchen – ein Album, das man nicht nur hört, sondern erlebt.

Fazit: »VOID« von AVIANA ist ein kraftvolles, atmosphärisch dichtes Album, das die Stärken des Metalcore unter Beweis stellt.

Tracklist

01. Iter Incipere
02. Father
03. Heavenly Sparks
04. Redroom
05. Delirium
06. Storm Ablaze
07. Evermore
08. In Continua Iter
09. Into The Void
10. Worlds Pulse Feat. Eddie Berg

 

Besetzung

Joel Holmqvist – Vocals
Masked Musician – Guitar
Masked Musician – Bass
Masked Musician – Drums

 

Internet

AVIANA – VOID CD Review

BIANCA – Bianca

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cover artwork BIANCA Bianca
cover artwork BIANCA Bianca

Band: BIANCA 🇮🇹
Titel: Bianca
Label: Avantgarde Music
VÖ: 31/10/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

3,5/5

Das italienische neugeborene Black-Metal-Projekt BIANCA präsentiert sein Debüt-Studioalbum „Bianca„. BIANCA ist eine Erkundung, durchtränkt von der dunklen Seite des Black Metal, mit klarem Doom- und atmosphärischem Einfluss. Es dreht sich um eine weibliche Identität, die verschiedene Dimensionen überspannt – von ätherischer Präsenz bis zu ursprünglicher Rohheit.

Zwischen Engel und Dämon: Extreme Kontraste

Flüstern und sehr entfernte Musik eröffnen das Album. „The Dawn“ ist eher wie ein atmosphärisches Intro, mit zarten Vocals, melodisch, aber auch mit einer voller Traurigkeit Stimmung und endend in verzweifelten Schreien. Verstörendes Intro und ein erfolgreiches Setzen in die Atmosphäre. „Abysmal“ setzt fort mit den femininen Vocals, die den Sound von BIANCA dominieren – nun mehr wie ein Chor und donnernde, entfernte Effekte. Aber unerbittliche Drums und ein solides Riff übernehmen die Kontrolle über den Song, Vocals verwandeln sich von sanft und zart in massive Growls und dämonische Schreie. Ein erfolgreicher Übergang und dann Wechselspiel der schönen Passagen und höllischen. An bestimmten Punkten erreicht die Geschwindigkeit einen Höhepunkt, nur um zu fast doom-artigem, kriechendem, langsamem Rhythmus zurückzukehren. Nicht immer melodisch, aber kompositorisch sorgfältig ausgearbeitet, und sicher eine verstörende Stimmung.

Wieder cleaner Gesang und rhythmisierte Drums eröffnen „Somniloquies„. Aber dämonische, gefolterte Schreie, diesmal verdoppelt durch zartere Gitarrenakkorde, versichern dem Hörer, dass das Album in vollem Kontrast bleibt – jede neue Passage bringt verschiedene Stimmungen, neue Sounds, und die höllischen und engelhaften Dimensionen sind permanent verwoben.

Mysteriöses italienisches Projekt mit beeindruckender Besetzung

Die italienische Band ist in bester Black-Metal-Tradition in Schatten gehüllt. Wenig kann über sie gefunden werden, nur dass die Musik 2024 mit einer Serie von Demos geboren wurde, komponiert von β und Ͷ. ES (von Hideous Divinity und Patristic) stieg ein, formte die Songs um und gab der Band eine neue Form. Sathrath (Nocturnal Depression und Patristic) gesellte sich zu den finalen Aufnahmesessions mit seinem donnernden Black-Metal-Touch hinzu.

Nachthexe“ bringt die dunkle Seite der Musik von BIANCA zurück, viel präsenter in diesem Song. Die Growls erreichen eine neue tiefe und höllische Dimension, während der gesamte Sound näher am Doom-Stil bleibt. Voller Tempowechsel, aber auch Atmosphärenwechsel, bleibend unwirklich und unbequem für den Großteil des Songs. „After Dark“ ist nur ein kurzes Intermezzo, ein lamentierendes Zwischenspiel.

Die Produktion ist exzellent – angesichts der Komplexität der Musik und der Bandbreite an Sounds, die wir auf dem Album haben, eine sehr gute Arbeit. Kein Instrument fühlt sich an falscher Intensität oder zu dominant an. Das klare Element, das den gesamten Sound dominiert, sind die Vocals – clean oder growlend – alles andere ist nur Orchestrierung, Hintergrundschicht, damit die Vocals glänzen können. Oder schwärzen, verdunkeln, wie angemessen. Aber die technischen Fähigkeiten aller Mitglieder sind unzweifelhaft, und die Produktion hilft ihnen, eine einzigartige Klanglandschaft zu schaffen.

Horror-Atmosphäre durch unerbittliche Spannung

Riffs und eine Leadgitarre mit Tremolo-gepickten Akkorden machen den nächsten Song „Todestrieb“ zum bisher dem Black Metal am nächsten kommenden auf dem Album. Dominiert von Schreien – der Wechsel zu einer helleren Passage lindert die Spannung nicht, sondern akzentuiert sie irgendwie. „Resonance“ setzt denselben Sound fort, auf derselben Intensität und mit demselben Wechselspiel zwischen Gut und Böse. Einige typische Death/Doom-Riffs, ersetzt durch nur Drums und dann akustische Gitarren. Chaotische Orchestrierung unterstreicht die gesamte Komplexität der Sounds.

Der letzte Song „To The Twilight“ setzt die finstere Atmosphäre fort, und die verhallten Vocals bringen wieder eine erschreckende, frostgebissene Stimmung. Meist ambient, bis die Schreie zurückkehren, mit guten Bass-Passagen, die herausstechen. Aber die engelhaften Vocals sind nicht mehr glaubhaft – man fürchtete und erwartete, dass die dunkle Seite zurückkehren wird. Sehr cinematisch kehrt die Soundtrack-artige Musik für einen Horrorfilm zurück – entfernte Klänge, Echos, Chöre, alle Zutaten einer gruseligen Atmosphäre. Eine sehr dunkle und ambiente, aber zu lange Passage beendet das Album. Beunruhigend, wie es das gesamte Hörerlebnis war.

Musikalische Qualität trifft auf verstörende Intensität

Besser definiert als Atmospheric Black/Doom Metal zeigt BIANCA auf ihrem Debüt die Komplexität der Kompositionen und ihrer Musik. Sie sind eindeutig enorm talentierte Musiker. Aber das Album, die meiste Zeit nicht melodisch, lässt einen fühlen wie in einem Horrorfilm – die leidenden, gequälten Schreie produzieren solch einen starken Terror und Unbehagen. Die ganze Achterbahnfahrt ist einfach zu viel, es wird unangenehm und nicht mehr genussvoll.

Selbst für jemanden, der an Kontraste in der Musik gewöhnt ist, um verschiedene emotionale Zustände auszudrücken, ist das, was wir hier hören, extrem. Die Kluft zwischen Licht und Dunkelheit ist immens und verwandelt „Bianca“ in ein wirklich unbequemes Hörerlebnis – und genau das war die Absicht der Band. Die Spannung, die sie mit ihrer Musik aufbauen, bietet selbst in den helleren Passagen keine Erleichterung, nur mehr Druck und bringt mehr Dunkelheit. Sehr gute und interessante Musik, aber nicht viele würden das Album ein zweites Mal hören wollen – so einen starken und verstörenden Eindruck macht es.

Fazit: BIANCAs selbstbetiteltes Debüt bietet unbequeme und verstörende Musik – dieses Gefühl dominiert, auch wenn die Musik gut ist.

Tracklist

01. The Dawn
02. Abysmal
03. Somniloquies
04. Nachthexe
05. After Dark
06. Todestrieb
07. Resonance
08. To The Twilight

Besetzung

β – Vocals
ES – Guitar
Ͷ – Bass
Sathrath – Drums

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BIANCA – Bianca CD Review

BLOODY MOON – Lost & Damned

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Bloody Moon - lost and damned - album cover
Bloody Moon - lost and damned - album cover

Band: BLOODY MOON 🇫🇮
Titel: Lost & Damned
Label: Inverse Records
VÖ: 31/10/25
Genre: Melodic Death Metal

Bewertung:

3,5/5

Mit »Lost & Damned« liefern BLOODY MOON ein Album ab, das den Hörer direkt in die düsteren Gefilde des Melodic Death Metal entführt. Die finnische Band, bestehend aus Veeti Sukari an Gesang und Gitarre, Nisse Nurminen am Bass und Toivo Aitakari am Schlagzeug, zeigt auf ihrem neuesten Werk eine Mischung aus roher Aggression, melodischer Finesse und erzählerischer Tiefe.

Treibende Riffs treffen auf einen druckvollen Schlagzeugbeat

Schon der Opener »Deadly Rendezvous« macht klar, wohin die Reise geht: treibende Riffs treffen auf einen druckvollen Schlagzeugbeat, während Sukaris rauer Gesang die Spannung hält. Die Produktion wirkt dabei überraschend klar, ohne die rohe Energie zu glätten, die den Melodic Death Metal seit jeher auszeichnet. Die Gitarrenarbeit ist präzise, die Basslinien geben dem Klanggerüst die nötige Tiefe, und das Schlagzeug treibt die Songs mit unermüdlicher Intensität voran.

»Rage Metal« schlägt gleich in eine noch aggressivere Kerbe. Hier zeigt die Band, dass sie trotz melodischer Elemente außerdem die rohe Wucht des Genres beherrscht. Die Geschwindigkeit und die markanten Breaks machen diesen Track zu einem echten Headbanger-Moment, während »My Payoff« mit einem einigermaßen eingängigeren Refrain für Abwechslung sorgt. Es ist ein Song, der die Balance zwischen Brutalität und Melodie sucht – und größtenteils erfolgreich findet.

Ein besonderes Augenmerk verdient »Blood Red Tears«. Der Track setzt auf melancholische Melodien und annähernd epische Passagen, die eine düstere, beinahe cineastische Stimmung erzeugen. Sukaris Stimme transportiert anliegend eine Mischung aus Schmerz und Entschlossenheit, die den Hörer emotional abholt. Es sind Momente wie diese, die »Lost & Damned« über ein bloßes Aggro-Album hinausheben und zeigen, dass BLOODY MOON mehr zu bieten haben als pure Energie.

Komplexe Riffs und Soli überzeugen

Mit »I’ll Torn ‚em Apart« und »Lucky Bastard« folgt eine Phase, die wieder stärker auf Geschwindigkeit und Aggression setzt. Besonders »I’ll Torn ‚em Apart« wirkt wie ein musikalisches Statement: keine Kompromisse, volle Wucht, präzise umgesetzt. Die Rhythmussektion zeigt hier ihr Können, während die Gitarrenarbeit mit komplexen Riffs und Soli überzeugt. »Lucky Bastard« dagegen bietet einige melodische Einlagen, die den Song trotz aggressivem Grundtenor angenehm hörbar machen. Die zweite Hälfte des Albums beginnt mit »End of the Road«, einem Track, der thematisch und musikalisch die Vergänglichkeit und die Schattenseiten des Lebens aufgreift.

Die düstere Stimmung wird von einem variablen Tempo unterstützt: mal treibend, mal fast schon getragen. »Murder Hotel Chicago« hingegen überrascht mit einem leicht erzählerischen Ansatz. Die Lyrics erzählen von Gewalt und Verfall, während die Musik die Szenen in einem gnadenlosen Klangteppich untermalt.

»Madman’s Boogie Woogie« ist vermutlich der experimentellste Song des Albums. Der Titel täuscht ein wenig über die düstere Grundstimmung hinweg, denn hinter der leicht verspielt klingenden Einleitung verbirgt sich ein aggressiver, teils chaotischer Track, der die Vielseitigkeit der Band zeigt. Der Abschluss »Lost & Damned« fasst die Stimmung des Albums zusammen: verlorene Seelen, dunkle Emotionen, unverfälschte Härte – alles in einem melodischen, präzisen ausgearbeiteten Rahmen. Produktionstechnisch bewegt sich das Album auf einem soliden Niveau. Die Mischung aus Klarheit und roher Aggression gelingt gut, desgleichen wenn manche Passagen annähernd druckvoller hätten sein können. Insgesamt bleibt der Sound authentisch, ohne den Hörer zu überfordern.

Bemerkenswerte Präsenz

Das Line-up von BLOODY MOON trägt entscheidend zum Gesamteindruck bei. Veeti Sukari als Frontmann und Gitarrist zeigt sowohl vokal als daneben instrumental eine bemerkenswerte Präsenz. Nisse Nurminen am Bass sorgt für die nötige Tiefe, während Toivo Aitakari am Schlagzeug mit präzisen, treibenden Beats das Fundament legt. Die drei Musiker harmonieren auf dem Album überzeugend, jeder Song wirkt durchdacht und gut strukturiert.

Die Tracklist ist abwechslungsreich gestaltet. Von treibenden Aggrosongs über melancholische Melodien bis hin zu experimentellen Elementen findet sich für Fans des Genres alles, was das Herz begehrt. Trotzdem wirkt das Album stellenweise etwas vorhersehbar – insbesondere für Hörer, die die Standards des Melodic Death Metal gut kennen.

Mit kleinen Schwächen in der Originalität

Abschließend lässt sich sagen, dass »Lost & Damned« ein solides Werk ist, das sowohl für Fans des Genres als auch für Neueinsteiger hörenswert bleibt. BLOODY MOON zeigen, dass sie die Mechanismen des Melodic Death Metal gut beherrschen, setzen im Kontrast hierzu eigene Akzente, die das Album individuell machen. Mit einer Bewertung von 3,5 von 5 Punkten bewegt sich das Album im oberen Mittelfeld: hörenswert, kraftvoll, aber mit kleinen Schwächen in der Originalität.

Insgesamt ist »Lost & Damned« ein Album, das sowohl in den dunklen Nächten des Melodic-Death-Metal als desgleichen auf der Bühne seine Wirkung entfalten dürfte. BLOODY MOON beweisen, dass sie in ihrem Genre zu Hause sind, ohne auf Experimente völlig zu verzichten. Für Fans von melodischer Härte und atmosphärischer Tiefe ist das Album definitiv einen genaueren Blick wert.

Fazit: »Lost & Damned« das Album von BLOODY MOON ist ein solides, atmosphärisch dichtes Album mit kraftvollen Riffs, düsteren Themen und einer überzeugenden Produktion.

Tracklist

01. Deadly Rendezvous
02. Rage Metal
03. My Payoff
04. Blood Red Tears
05. I’ll Torn ‚em Apart
06. Lucky Bastard
07. End of the Road
08. Murder Hotel Chicago
09. Madman’s Boogie Woogie
10. Lost & Damned

 

Besetzung

Veeti Sukari – Vocals & Guitars
Nisse Nurminen – Bass
Toivo Aitakari – Drums

 

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BLOODY MOON – Lost & Damned CD Review

AEPHANEMER – Utopie

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AEPHANEMER - utopie - album cover
AEPHANEMER - utopie - album cover

Band: AEPHANEMER 🇫🇷
Titel: Utopie
Label: Napalm Records
VÖ: 31/10/25
Genre: Symphonic/Melodic Death Metal

Bewertung:

4,5/5

Mit »Utopie« legt die französische Melodic Death Metal-Band AEPHANEMER ihr neuestes Studioalbum vor – ein Werk, das gleichermaßen von epischer Melancholie wie von musikalischer Präzision lebt. Das Trio, bestehend aus Marion Bascoul (Gesang, Rhythmusgitarre), Martin Hamiche (Gitarre, Bass, Orchestration) und Mickael Bonnevialle (Schlagzeug), präsentiert hier eine klangliche Vision, die sowohl für eingefleischte Fans des Genres als desgleichen für Hörer, die Melodic Death Metal noch entdecken, zugänglich ist.

Sphärische Synthesizer-Teppiche

Bereits das Intro »Échos d’un Monde Perdu« lässt keinen Zweifel daran, dass AEPHANEMER diesmal auf ein orchestrales Klangspektrum setzt. Sphärische Synthesizer-Teppiche mischen sich mit melancholischen Gitarrenlinien, während die Drums zurückhaltend, aber präzise Akzente setzen. Der Song funktioniert wie ein Tor in die Welt der Band: geheimnisvoll, einladend und zugleich voller unterschwelliger Dramatik. Es ist ein Einstieg, der aufhorchen lässt, bevor das Album in die stärkeren, aggressiveren Passagen übergeht.

»Le Cimetière Marin« zeigt die Fähigkeit der Band, Dichte und Melodie auf beeindruckende Weise zu verbinden. Bascouls Gesang pendelt zwischen klarem Ausdruck und aggressiver Härte, während Hamiches Gitarrenarbeit die duale Natur des Albums unterstreicht: Härte trifft auf Harmonie, Chaos auf Ordnung. Das Stück ist gleichzeitig düster und erhebend, eine Melodie, die sich in den Kopf einprägt, ohne je ihre Schwere zu verlieren.

Ein besonders interessanter Moment des Albums ist »La Règle du Jeu«, das spielerisch mit komplexen Rhythmikwechseln und dynamischen Spannungsbögen arbeitet. Hier zeigt sich die Handschrift von Bonnevialle am Schlagzeug: präzise, kraftvoll und dabei immer im Dienste der Komposition. Das Zusammenspiel der drei Musiker wirkt derart organisch, dass man den Eindruck gewinnt, es handle sich um eine Einheit, die musikalische Ideen ohne Worte austauscht.

Atmosphärische Dichte

Mit »Par-delà le Mur des Siècles« verschiebt AEPHANEMER den Fokus auf atmosphärische Dichte. Das Stück entfaltet eine epische Breite, die beinahe filmisch wirkt. Die Orchestration von Hamiche trägt stark zur cineastischen Wirkung bei, und die Kombination aus epischer Melodie und treibender Rhythmik erzeugt eine besondere Dringlichkeit. »Chimère« wiederum experimentiert mit kontrastreichen Strukturen: ruhige, approximativ zerbrechliche Passagen wechseln sich mit intensiven, wuchtigen Gitarrenriffs ab, wodurch ein Gefühl von Unruhe und zugleich ästhetischer Schönheit entsteht.

»Contrepoint« hebt die technische Versiertheit der Band hervor. Mehrschichtige Gitarren, präzises Drumming und ein Gesang, der zwischen Growls und klarem Ausdruck pendelt, zeigen die Virtuosität der Musiker. Besonders auffällig ist die Art und Weise, wie die einzelnen Elemente miteinander verwoben sind, ohne dass der Song überladen wirkt. Hier zeigt sich die Reife einer Band, die ihr Handwerk versteht, hingegen auch die Emotion nie aus den Augen verliert.

Die zweite Albumhälfte wird von »La Rivière Souterraine« eröffnet, einem Stück, das die metaphorische Bildsprache des Albums verstärkt. Der Song strömt wie ein unterirdischer Fluss, getragen von rhythmischen Pulsationen und melodischen Schichten, die eine geheimnisvolle, fast mystische Atmosphäre erzeugen. Hier zeigt sich AEPHANEMER als Geschichtenerzähler, der Klangräume erschafft, in denen der Hörer versinken kann.

Mit »Utopie (Partie I)« und »Utopie (Partie II)« erreicht das Album seinen Höhepunkt. Die beiden Teile fungieren als thematisches Zentrum und reflektieren die titelgebende Utopie: Sehnsucht nach einer besseren Welt, verpackt in aggressive wie zugleich gefühlvolle Melodien. Die Songs vereinen alles, was das Album stark macht – technische Finesse, emotionale Tiefe und eine dichte Atmosphäre. Besonders die Verschmelzung von orchestralen Elementen mit klassischen Metal-Strukturen wirkt wie ein roter Faden, der das gesamte Album zusammenhält.

»Utopie« ist insgesamt ein Album, das sowohl introspektiv als daneben ekstatisch wirkt. Die Produktion ist klar und kraftvoll, ohne die rohe Energie des Trios zu verwässern. Die Balance zwischen Härte und Melodie, zwischen Komplexität und Eingängigkeit, macht das Album zu einem außergewöhnlichen Werk innerhalb des Genres. Für Fans von Melodic-Death-Metal bietet AEPHANEMER hier ein emotionales und technisches Abenteuer, das sowohl in Momenten der Aggression als gleichermaßen in den ruhigeren Passagen überzeugt.

Beeindruckendes Wort

»Utopie« ist ein Album, das nicht nur die Handschrift von AEPHANEMER trägt, sondern ebenfalls die Erwartungshaltung an moderne, orchestrale Melodic-Death-Metal-Kompositionen neu definiert. Es ist ein Werk, das in seiner Dichte, Emotionalität und handwerklichen Präzision beeindruckt und die Band einmal mehr als eine der interessantesten Vertreterinnen ihres Genres positioniert.

Fazit: AEPHANEMER gelingt mit »Utopie« ein beeindruckendes Werk, das eine utopische Vision in melodisch-morbider Klangkunst einfängt.

Tracklist

01. Échos d’un Monde Perdu
02. Le Cimetière Marin
03. La Règle du Jeu
04. Par-delà le Mur des Siècles
05. Chimère
06. Contrepoint
07. La Rivière Souterraine
08. Utopie (Partie I)
09. Utopie (Partie II)

 

Besetzung

Marion Bascoul – Vocals Guitar
Martin Hamiche – Guitars, Bass, Orchestrations
Mickael Bonnevialle – Drums

 

Internet

AEPHANEMER – Utopie CD Review

GLASYA – Fear

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GLASYA - Fear - album cover
GLASYA - Fear - album cover

Band: GLASYA 🇵🇹
Titel: Fear
Label: Scarlet Records
VÖ: 24/10/25
Genre: Symphonic Metal

Bewertung:

4,5/5

Mit »Fear« legt die portugiesische Symphonic-Metal-Band GLASYA ihr neuestes Album vor – ein Werk, das die Sinne fesselt und zugleich die Seele herausfordert. Auf vierzehn Tracks, entfaltet die Band ein musikalisches Panorama, das von hymnischen Orchesterflächen bis zu brachialen Gitarrenriffs reicht. Die Mischung aus melodischer Eleganz und roher Intensität ist das Markenzeichen der Band, und »Fear« beweist eindrucksvoll, dass GLASYA zu den spannendsten Vertretern ihres Genres gehört.

Zwischen verletzlicher Intimität und epischer Dramatik

Die Band selbst tritt mit einem Line-up auf, das harmonisch und dennoch kraftvoll agiert: Eduarda Soeiro am Gesang, Davon Van Dave am Keyboard, Hugo Esteves und Bruno Prates an den Gitarren, Ivan Santos am Bass sowie Pedro Correia am Schlagzeug. Diese Besetzung zeigt sich in Fear von ihrer besten Seite: Jeder Musiker fügt dem Sound seine eigene Signatur hinzu, ohne dass das Gesamtbild darunter leidet. Ausdrücklich hervorzuheben ist Eduarda Soeiro, deren Stimme die emotionalen Höhen und Tiefen der Songs perfekt transportiert. Sie wechselt mühelos zwischen verletzlicher Intimität und epischer Dramatik, was dem Album seine unverwechselbare Ausdruckskraft verleiht.

Schon der Opener »Fear« zieht den Hörer in den Bann. Der Song ist nicht nur Titeltrack, sondern außerdem programmatisch für das gesamte Album: dunkle, symphonische Arrangements treffen auf treibende Rhythmen und lassen eine dichte, atmosphärische Stimmung entstehen. Es ist ein Stück, das sowohl technisches Können als auch emotionale Tiefe zeigt. Direkt im Anschluss folgt »Hunt of the Haunted«, das mit seiner düsteren, beinahe filmischen Inszenierung ein narratives Element in die Musik einbringt. Die orchestralen Zwischenspiele wirken wie Spannungsbögen in einem Horror-Thriller – und Eduardas Gesang führt durch diese musikalische Geisterwelt mit bewundernswerter Souveränität.

Melancholische Schönheit

Ein besonderes Highlight ist »In Debris«, das eine melancholische Schönheit entfaltet, die den Hörer zugleich berührt und nachdenklich stimmt. Hier zeigt sich die Stärke des Symphonic-Metal-Genres: epische Klangwelten treffen auf persönliche Geschichten, und GLASYA versteht es, diese Balance meisterhaft zu halten. »Stuck in a Cobweb« hingegen bringt die nötige Härte ins Spiel. Die Gitarrenarbeit von Hugo Esteves und Bruno Prates ist präzise und zugleich wild, während Pedro Correia am Schlagzeug das rhythmische Fundament liefert, das den Song vorantreibt.

 

Mit »Glimpse of Memory« und »Rising Wildfire« zeigt das Album seine doppelte Natur: mal introspektiv, mal eruptiv. Besonders »Rising Wildfire« bleibt durch seine dramatische Dynamik und die symphonische Breite im Gedächtnis – ein Song, der live garantiert das Publikum mitreißen würde. »In a Flooding Room« und »The Cold of Dark« setzen den dunklen Faden fort, während »Rescue« und »The Confrontation« das Album dramaturgisch nach vorne treiben und Spannungskurven erzeugen, die einem Kinoerlebnis nahekommen.

Emotionaler Kern

Der emotionale Kern von »Fear« wird vereinzelt in »In Your Haven«, »The Ultimate Challenge« und »Overcoming« deutlich. Diese Tracks kombinieren Melancholie mit Hoffnung, Härte mit Harmonie. Sie zeigen, dass GLASYA nicht uneingeschränkt technisch versiert ist, sondern ebenfalls eine tiefe emotionale Intelligenz besitzt, die es erlaubt, das Publikum auf einer sehr persönlichen Ebene zu erreichen. Den Abschluss bildet »No Teu Abrigo«, ein portugiesischer Song, der die kulturelle Identität der Band unterstreicht und dem Album eine intime Note verleiht.

Was »Fear« so angelegentlich macht, ist die ständige Balance zwischen Bombast und Feingefühl. GLASYA versteht es, orchestrale Elemente und Metal-Riffs dementsprechend zu verweben, dass kein Aspekt überladen wirkt. Die Produktion ist klar, ausgewogen und lässt jedes Instrument atmen – vom dezenten Keyboard-Teppich bis zum mächtigen Schlagzeuganschlag.

Am Ende bleibt ein Gefühl der Ergriffenheit: »Fear« ist nicht bloß ein weiteres Symphonic-Metal-Album, sondern ein Statement einer Band, die ihr Handwerk versteht und ihre Hörer auf eine emotionale Reise mitnimmt. Die 4,5 von 5 Punkten, die man dem Album geben möchte, spiegeln die musikalische Qualität, die emotionale Tiefe und die künstlerische Kohärenz wider. GLASYA beweist, dass Symphonic Metal weit mehr sein kann als allein eine Mischung aus Gitarren und Orchester – es ist ein Medium für Geschichten, für Gefühle, für Momente, die im Gedächtnis bleiben.

Mitreißendes und vielschichtiges Hörerlebnis

Wer sich auf »Fear« einlässt, wird mit einem intensiven, mitreißenden und vielschichtigen Hörerlebnis belohnt. GLASYA zeigt, dass Angst, Dunkelheit und Emotionen nicht unbedeutend musikalisch, sondern desgleichen spirituell greifbar gemacht werden können – und dass man dabei nicht die Schönheit aus den Augen verliert. »Fear« ist ein Must-Have für Symphonic-Metal-Fans, die es lieben, wenn Musik sowohl Herz als daneben Verstand anspricht. GLASYA liefert hier ein Album ab, das kraftvoll, intelligent und emotional tiefgehend zugleich ist.

Fazit: Mit »Fear« beweisen GLASYA, dass sie zu den vielversprechendsten Bands im symphonischen Metal gehören.

Tracklist

01. Fear
02. Hunt of the Haunted
03. In Debris
04. Stuck in a Cobweb
05. Glimpse of Memory
06. Rising Wildfire
07. In a Flooding Room
08. The Cold of Dark
09. Rescue
10. The Confrontation
11. In Your Haven
12. The Ultimate Challenge
13. Overcoming
14. No Teu Abrigo

 

Besetzung

Eduarda Soeiro – Vocals
Davon Van Dave – Keyboards
Hugo Esteves – Guitar
Bruno Prates – Guitar
Ivan Santos – Bass
Pedro Correia – Drums

 

Internet

GLASYA – Fear CD Review