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SINISTER bringen den Death March nach Wien

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Sinister Tour Poster

SINISTER, Pessimist, Graceless

European Death March 2025 – 08.12.2025, Viper Room Wien

Sinister Poster Small

Wenn im Dezember der European Death March startet, steht der Viper Room vor einem der härtesten Abende des Jahres. Mit Sinister als Headliner, flankiert von Pessimist und Graceless, erwartet uns ein Line-Up, das Death Metal in all seinen Brutalitäten zelebriert: technisch, hymnisch, old-school und kompromisslos. Für Fans dunkler Riffmonster und donnernder Drums – das dürfte kein Konzert, sondern ein Ereignis werden.

Sinister

Sinister stammen aus Schiedam, Niederlande, und sind seit ihrer Gründung 1988 eine Instanz im Death Metal. Nach einer kurzen Pause zwischen 2003 und 2005 tauchten sie mit neuer Kraft und unveränderter Härte zurück auf — und Aad Kloosterwaard, der einzige durchgehende Musiker, wechselte vom Schlagzeug zum Gesang. 

Ihre Diskografie umfasst mittlerweile über ein Dutzend Alben, zuletzt erschien Deformation of the Holy Realm (2020), das einmal mehr bewies: Sinister meistern den Spagat zwischen roher Gewalt und technischer Finesse. Ihre Songs sind geprägt von tiefen Growls, präziser Instrumentalarbeit und einer Atmosphäre, die vor Dunkelheit kaum Luft lässt.

Live sind sie eine Macht: kein überflüssiger Schnörkel, stattdessen direkte Attacke, dichtes Stage-Set-Up und ein Sound, der dich nicht leise lässt, bis der letzte Ton verhallt ist. Es geht nicht darum, nett zu sein – es geht darum, dass jedes Riff, jeder Blastbeat sitzt.

Für diese Tour verspricht Sinister, alte wie neue Stücke zu vereinen. Wer ihre Entwicklung kennt, weiß: trotz technischer Innovation bleibt der Kern brutal und unversöhnlich.

Pessimist

Pessimist kommen aus Baltimore, Maryland, und sind ein Klassiker der Blackened/Death Metal Szene seit den frühen 90ern. Ihr Sound integriert Thrash-Elemente mit der Düsternis des Death Metal und einer Bosheit, die nicht einfach nur aggressiv ist, sondern Atmosphäre schafft. Technisch versiert, roh im Ausdruck.

Nach Jahren der Stille ist ihre Rückkehr umso nachdrücklicher: Mit Keys to the Underworld kündigen sie ihr erstes vollständiges Album seit über zwei Jahrzehnten an. Die Band ist wieder auf Tour, und zwar nicht als Randerscheinung, sondern als Co-Headliner mit Sinister und Graceless – ein klares Statement.

Historisch gesehen verdient Pessimist Respekt: frühe Demos wie Dark Reality von 1993, erste Alben wie Cult of the Initiated (1997) und Blood for the Gods (1999) haben ihnen einen Platz in der Szene gesichert. Ihre Shows sind intensiv, oft technisch und mit einem gewissen Underground Spirit, der spürbar bleibt, auch wenn das Publikum größer wird.

Graceless

Graceless kommen ebenfalls aus den Niederlanden, genauer: Leiden in Südholland. Gegründet 2016 und bestehend aus Mitgliedern früherer Bands wie Soulburn, Nailgun Massacre oder Xenomorph. Ihr Stil pendelt zwischen Death Metal und Doom – langsamere, dunklere Parts treffen auf energische, riff-getriebene Ausbrüche.

Ihr aktuelles Album Icons of Ruin (erscheint Mai 2025) zeigt Graceless auf dem Höhepunkt ihrer bisherigen Entwicklung: härtere Produktion, manchmal wuchtiger, manchmal tief in doom-artigen Gebieten, aber stets mit Herz für den alten Death Metal. Auch live bewährt sich die Band: Bisherige Festival-Auftritte und Clubshows belegen, dass Graceless nicht nur auf Platte stark sind, sondern auf der Bühne ein Publikum gewinnen können.

Das Konzert wird von TON-Music Productions präsentiert. Tickets gibt’s hier

Seid bereit — dieser Abend wird explodieren.

European Death March 2025

04/12/2025 Erba
05/12/2025 Roma
06/12/2025 Bologna
07/12/2025 Ljubljana
08/12/2025 Wien
09/12/2025 Krakow
10/12/2025 Warsaw
12/12/2025 Oberhausen
13/12/2025 Eindhoven
19/12/2025 Murcia
20/12/2025 Sevilla
21/12/2025 Lisboa

Quellenangabe: TON-Music Productions, Bands, District 19, Season of Mist, Viper Room

ÜLTRA RAPTÖR – Fossilized

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Ultra Raptor - Fossilized - album cover
Ultra Raptor - Fossilized - album cover

Band: ÜLTRA RAPTÖR 🇨🇦
Titel: Fossilized
Label: Fighter Records
VÖ: 07/10/25
Genre: Heavy/Speed Metal

Bewertung:

3,5/5

Kanada bleibt weiterhin ein fruchtbarer Boden für oldschooligen Speed-Metal. Wenn ein Album »Fossilized« heißt und die Band ÜLTRA RAPTÖR, dann weiß man eigentlich schon, was einen erwartet: Hochgeschwindigkeit, Sci-Fi-Thrash, Dinos und Gitarrenfeuerwerk aus einer anderen Ära. Das zweite Werk der kanadischen Speed-Metal-Maniacs knüpft nahtlos an den Vorgänger an – noch schneller, noch eingängiger, noch verrückter.

Schnelle Gitarrenriffs und hämmernde Drums

Das Album zeichnet sich durch schnelle Gitarrenriffs, hämmernde Drums und kraftvollen Gesang aus, die den Geist des traditionellen Speed-Metal heraufbeschwören. Die Produktion fängt ein raues Vintage-Feeling ein und unterstreicht damit die fossilen Elemente der Metal-Geschichte, die das Album prägen. Die Tracks zeichnen sich oft durch unerbittliche Tempi, komplexe Gitarrenarbeit und eine beeindruckende Rhythmusgruppe aus.

Schon der Opener »Fossilized« zeigt, dass hier kein Platz für Zufall ist. Das Gitarrenduo Criss Raptör und Zoltan Saurus feuert in chirurgischer Präzision synchrone Riffs ab, die von klassischem US-Speed-Metal der 80er inspiriert sind, dennoch mit moderner Tightness daherkommen. Criss’ Lead-Spiel ist ein Lehrstück in Vibrato-Kontrolle und Alternate Picking – scharfe Runs, sauber intonierte Bendings, keine Note verschluckt. Die Soli bewegen sich zwischen melodischer Struktur und Shred-Akrobatik, ohne ins Chaos abzugleiten.

Im Bassbereich sorgt Dick Van Heuß für den nötigen Punch: kein bloßes Mitlaufen, sondern aktives Füllen der Zwischenräume. Besonders auf »Livin’ For The Riff« und »Bitter Leaf« tritt das instrumentale Wechselspiel hervor – Bass und Gitarre treiben sich gegenseitig an, ohne einander zu überdecken.

Tony Bronco ist die heimliche Waffe des Albums. Sein Schlagzeugspiel bleibt stets Song-dienlich, nutzt im Gegensatz hierzu geschickt kleine technische Finessen: Ghost Notes auf der Snare, präzise platzierte Akzente auf den Becken, und ein Doublebass-Feeling, das eher fließt, als stampft. Die Produktion unterstützt das mit einem angenehm natürlichen Drumsound – keine überkomprimierten Trigger, sondern echtes Metall auf Metall.

Kontrollierte Dynamik

Phil T. Lung’s Gesang ist erneut ein Markenzeichen: zwischen Halford-Schrei, AGENT-STEEL-Facette und einer Prise Wahnsinn. Was beeindruckt, ist seine Ausdauer – auch in den höchsten Registern bleibt die Intonation stabil, die Dynamik kontrolliert. Bei »Le Voyageur d’Oort« experimentiert er mit französischen Passagen, die der Platte einen unerwartet progressiven Moment verleihen.

Mix und Mastering (vermutlich analog-inspiriert, aber digital umgesetzt) liefern eine erstaunlich ausgewogene Frequenzbalance: Die Gitarren stehen weit vorn, doch die rhythmische Basis bleibt klar ortbar. Besonders gelungen ist die Raumabbildung – leicht komprimierte Hallräume auf den Vocals, trockene Rhythmusgitarren, luftige Leads.

Songstrukturell bewegt sich das Album zwischen geradlinigen Speed-Attacken (»Spinosaurus«, »X-Celerator«) und hymnischen Momenten (»Face The Challenge«). Trotz aller Geschwindigkeit bleibt die Band melodisch, was »Fossilized« daneben für Traditionalisten interessant macht, die sonst mit Speed-Metal wenig anfangen können.

Keine Neuerfindung des Genres

»Fossilized« ist keine Neuerfindung des Genres, im Kontrast hierzu eine absolute Liebeserklärung an klassischen Speed Metal. Hier wird mit Leidenschaft, Können und Humor gezockt – ohne Kompromisse, ohne Balladen, ohne Schnickschnack. Wer Bands wie ENFORCER, SKULL FIST oder EXCITER liebt, wird hier glücklich.

Fazit: »Fossilized« von ÜLTRA RAPTÖR ist ein Triumph für alle, die sich nach echtem, unverfälschtem Speed Metal sehnen.

Tracklist

01. Fossilized
02. Spinosaurus
03. Hard ‘N Fast
04. Livin’ For The Riff
05. Bitter Leaf
06. X-Celerator
07. Pterö-Ranger
08. Down The Drain
09. Le Voyageur d’Oort
10. Face The Challenge

 

Besetzung

Phil T. Lung – vocals
Criss Raptör – lead guitar
Zoltan Saurus – rhythm guitar
Dick Van Heuß – bass
Tony Bronco – drums

 

Internet

ÜLTRA RAPTÖR – Fossilized CD Review

UNDERSAVE – Merged In Abstract Perdition

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cover artwork UNDERSAVE Merged In Abstract Perdition
cover artwork UNDERSAVE Merged In Abstract Perdition

Band: UNDERSAVE 🇵🇹
Titel: Merged In Abstract Perdition
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 10/10/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

3,5/5

Die portugiesische Extreme-Metal-Band UNDERSAVE präsentiert mit Merged In Abstract Perdition ihr drittes Full-Length-Album. Musikalisch bewegt sich die Gruppe an der Grenze zwischen Death Metal und experimentelleren Extremen.

Unheilvolle Atmosphäre

Der Opener „Unshakable and Unlimited Levels of Obsession“ beginnt dissonant, baut sich langsam auf und setzt auf eine technisch verschachtelte Struktur. Ungewohnte Gitarrenlinien entfalten ein disharmonisches Geflecht, während dämonische Growls – mal tief grollend, mal bellend und mit schrillen Ausbrüchen – Verzweiflung und Schrecken transportieren. Es wirkt nicht wie klassischer Death Metal, sondern eher wie ein Sammelsurium infernalischer Klangfragmente. Beunruhigend, verstörend, besonders durch die Stimme – und dennoch faszinierend.

Die Band stammt aus Loures, einem Vorort von Lissabon, gegründet 2004 von Sänger und Gitarrist Nuno Braz, der bis heute die Konstante im Line-up ist. Ergänzt wird er durch Renato Laia (Bass), Pedro Pereira (Drums) und André Carvalho (Gitarre).

Unconscious Assimilation… Path to Tangible Reality“ bringt etwas mehr Rhythmus und Dynamik. Die Drums sind druckvoller, der Ansatz direkter, wenn auch weiterhin disharmonisch. Die Lead-Gitarre spinnt erneut wirre Linien, die kaum an Melodie erinnern, aber ein beunruhigendes Gefühl erzeugen. „Effervescent Futile Thoughts of a Phobic Being“ führt diesen Kurs fort – chaotisch, zersetzend, mit kurzen, kraftvollen Riffmomenten gegen Ende, die wie Lichtblitze im Chaos aufscheinen.

Die Lead-Gitarre dominiert

Die Produktion ist solide, jedoch unausgewogen. Der Fokus liegt fast ausschließlich auf der Lead-Gitarre, die zwar zentraler Bestandteil des Bandsounds ist, jedoch alles andere in den Hintergrund drängt. Die Vocals stechen mit ihrer Expressivität hervor, während Rhythmussektion und Rhythmusgitarre im Mix untergehen. Insgesamt entsteht ein Klangbild, das bewusst verstörend wirkt. Zusammen mit Textthemen wie Geisteskrankheit, Selbstzerstörung, menschliche Arroganz oder Zerbrechlichkeit ergibt sich eine beklemmende Atmosphäre.

Forced Retraumatization… Unlocking Spiritual Illumination“ ist größtenteils instrumental – eine technische Machtdemonstration mit experimentellem Charakter, die durch Tempowechsel mehr Dynamik gewinnt. „Fictitious and Impermanent Self-Refinement“ baut die experimentelle Seite weiter aus, was die Stimmung noch finsterer und bedrückender macht. Unter den kreischenden Gitarrentönen verbergen sich immer wieder spannende Ideen, die jedoch selten wirklich durchbrechen.

Finster und bedrückend

Fathomless Contempt Nourished by Unrealistic Predictions“ setzt mit unaufhörlichem Tremolo-Picking fort, das wie eine Folter wirkt. Die Vocals bleiben eindrucksvoll, voller Dramatik, sie klingen wie die Schreie einer gequälten Seele.

Der Abschluss „Narcissistic Supreme Alienation“ bringt schließlich neues Feuer: treibende Drums, ein Uptempo-Rhythmus, der frische Energie freisetzt. Zwar bleibt der Kernsound unverändert, doch ein spürbarer Dynamikwechsel entsteht. Auffällig: das Gitarrensolo – diesmal kein kreischendes Geräusch, sondern ein echtes Solo, klar erkennbar und willkommen. Nach all der Beklemmung fast ein befreiender Moment. Innovativ, spannender, und eindeutig ein spätes, aber starkes Highlight.

Repetitive, disharmonische Lead-Gitarre

Das Album wird von Lead-Gitarre und besessenen Vocals beherrscht. Doch die verzerrten Akkorde der Lead-Gitarre ähneln sich in Aufbau und Struktur von Song zu Song so stark, dass schnell der Eindruck entsteht, man höre immer wieder dieselbe Komposition. Die Technik ist zweifellos vorhanden, die Kreativität hingegen eingeschränkt. Durch die Dominanz der Gitarrenarbeit rückt der Sound häufig näher an Black Metal heran als an Death Metal – weniger durch die Rhythmik, sondern durch die kalte, schrille Gitarrenästhetik.

Das eigentliche Problem ist nicht die Dissonanz, sondern die ständige Wiederholung. Immer dieselben schrillen Figuren wirken bald ermüdend, ja zwanghaft. Wahrscheinlich beabsichtigt, den Hörer zu verstören – doch dadurch gehen die spannenden Momente unter. Das Resultat: chaotisch, unmelodisch, mitunter fast nervig.

So bleibt ein einheitliches, obsessiv-repetitives Werk zurück, das kaum Hörfreude bietet. Angenehm ist diese Musik nicht. Doch wenn das Ziel war, ein Gefühl der Qual, der Unerträglichkeit und Beklemmung zu erzeugen, dann ist es tatsächlich gelungen.

Fazit: UNDERSAVE liefern mit Merged In Abstract Perdition eine extreme, verstörende Klangreise – konsequent, aber schwer zugänglich.

Tracklist

01. Unshakable and Unlimited Levels of Obsession
02. Unconscious Assimilation… Path to Tangible Reality
03. Effervescent Futile Thoughts of a Phobic Being
04. Forced Retraumatization… Unlocking Spiritual Illumination
05. Fictitious and Impermanent Self-Refinement
06. Fathomless Contempt Nourished by Unrealistic Predictions
07. Narcissistic Supreme Alienation

Besetzung

Nuno Braz – Vocals, Guitars
Renato Laia – Bass
Pedro Pereira – Drums
André Carvalho – Guitars

Internet

UNDERSAVE – Merged In Abstract Perdition CD Review

AFSKY & MYRDAL – European Flagellation 2025

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Afsky Tour Poster

AFSKY & MYRDAL – European Flagellation 2025

So., 02.11.2025 – Viper Room, Wien

Afsky
Photo Credit: C.Luk

Ein Abend zwischen Kälte und Emotion: Wenn AFSKY im Rahmen ihrer European Flagellation 2025-Tour im Wiener Viper Room auftreten, treffen nordische Melancholie und rohe Energie aufeinander.

AFSKY – Die Schönheit der Verzweiflung

Das dänische Ein-Mann-Projekt AFSKY von Ole Pedersen Luk (auch bekannt von Solbrud) hat sich in den letzten Jahren zu einem der faszinierendsten Vertreter modernen Black Metals entwickelt. Zwischen Verzweiflung und Hoffnung, Tod und Erinnerung, webt Luk Klanglandschaften, die tief in der nordischen Seele verwurzelt sind.

Ole Luk hat mit AFSKY ein Projekt geschaffen, das weit über die Grenzen des traditionellen Black Metal hinausgeht. Seine Musik ist tief im Geist der 1990er verwurzelt, doch sie trägt eine starke persönliche Note – geprägt von Reflexion, Verlust, Erinnerungen und den Schatten vergangener Generationen. AFSKY verbindet auf eindringliche Weise Elemente aus Folk, depressivem und atmosphärischem Black Metal zu einem intensiven, emotionalen Gesamtbild. Melancholische Akustikpassagen, stimmungsvolle Klanglandschaften und eine durchdringende melodische Präsenz machen jedes Stück zu einer Reise zwischen Licht und Dunkelheit – gefühlvoll, ehrlich und ohne künstliche Härte.

Mit dem kommenden neuen Album “Fællesskab” (VÖ am 17. Oktober) setzt AFSKY seine Vision fort – und wer das Projekt schon einmal live erlebt hat, weiß, dass diese Musik auf der Bühne zu einer kathartischen Erfahrung wird.

Myrdal – Black Metal aus Leipzig

Den Auftakt des Abends übernehmen MYRDAL aus Leipzig – ein Name, der in der deutschen Black-Metal-Szene zunehmend für Aufmerksamkeit sorgt. Das Quartett kombiniert rohe, rituelle Atmosphäre mit dichten Riffstrukturen und markanter Dynamik. Ihr Sound atmet die Essenz des klassischen Black Metal, bleibt dabei aber modern, kraftvoll und unmittelbar. MYRDAL verstehen es, Spannung aufzubauen und diese in intensive, kathartische Energie zu verwandeln – auf der Bühne ebenso wie auf Platte.

Ein Abend für alle, die Black Metal nicht nur hören, sondern fühlen wollen. AFSKY und MYRDAL stehen für eine Authentizität, die tief geht – und für einen Klang, der lange nachhallt.

Präsentiert wird das Konzert von TON-Music Productions.

Tickets sind ab sofort erhältlich – Hier

AFSKY Tour Poster

Afsky – European Flagellation 2025

17/10/2025 Copenhague
23/10/2025 Stockholm
24/10/2025 Copenhell Metal Cruise
25/10/2025 Oslo
25/10/2025 Aalborg
27/10/2025 Hannover
28/10/2025 Utrecht
29/10/2025 Antwerpen
30/10/2025 Solothurn
01/11/2025 Ljubliana
02/11/2025 Vienna
03/11/2025 Prague
04/11/2025 Berlin
05/11/2025 Wroclaw
06/11/2025 Dresden
07/11/2025 Oberhausen
08/11/2025 Manchester
09/11/2025 London

Quellenangabe: TON-Music Productions, Bands, Viper Room Wien

Photo Credit: C.Luk

CORY MARKS – Sorry For Nothing Vol.2

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CORY MARKS - Sorry For Nothing Vol2 - albumcover
CORY MARKS - Sorry For Nothing Vol2 - albumcover

Band: CORY MARKS 🇨🇦
Titel: Sorry For Nothing Vol.2
Label: Better Noise Music
VÖ: 03/10/25
Genre: Country Rock

Bewertung:

4/5

Der kanadische Country-Rocker CORY MARKS kehrt mit »Sorry For Nothing Vol.2« zurück, einer Platte, die einmal mehr die Grenzen zwischen Hardrock-Körper und Outlaw-Country-Swag verwischt. Auf elf Tracks balanciert Marks hymnische Refrains, gefühlvolles Geschichtenerzählen und rohe Energie und beweist damit, dass er sich in der modernen Country-Rock-Landschaft einen einzigartigen Platz erobert. CORY MARKS bleibt seiner Mischung aus Rock, Hard Rock und Country treu, bewegt sich auf Vol. 2 im Kontrast hierzu stärker in die rockige Richtung. Kraftvolle Gitarren, eingängige Refrains und eine dynamische Produktion bestimmen das Bild. Die Songs bieten eine gute Mischung aus energiegeladenen Uptempo-Nummern, gefühlvollen Balladen und reduzierten Akustikmomenten.

Perfektes Vehikel für introspektive Texte

Marks’ rauer Gesang ist das perfekte Vehikel für seine introspektiven Texte und findet Anklang bei Fans, die Ehrlichkeit und emotionale Tiefe schätzen. Produktionstechnisch ist »Sorry For Nothing Vol.2« ausgefeilt, behält aber dennoch eine rebellische Note, die Marks’ musikalisches Können und Songwriting zur Geltung bringt. Themen wie Widerstandsfähigkeit, Erlösung und Selbstreflexion ziehen sich durch das gesamte Album. Marks’ Texte finden Anklang bei Hörern, die ehrliches Geschichtenerzählen vor dem Hintergrund energetischer Instrumentierung schätzen.

CORY MARKS verbindet meisterhaft Country-Geschichten mit rockiger Instrumentierung und kreiert so einen authentischen und zugleich energiegeladenen Sound. Das Album verbindet traditionelle Country-Themen mit modernen Rock-Einflüssen und spricht damit ein vielfältiges Publikum an.

Das Album beginnt mit dem knallharten »Hangman«, das mit seiner rauen Note den Ton angibt. Songs wie »Are You With Me?« und »Change The Game« lehnen sich an arenataugliche Hooks an, während »The Heart Breaks When It Wants To« das Tempo reduziert und Marks‘ emotionale Tiefe unter Beweis stellt.

Energiegeladener Mittelteil

Der Mittelteil bietet Höhepunkte wie das adrenalingeladene »Wild Ride« und das düsterere »Someone I Hate«, das die Spannung zwischen Verletzlichkeit und Trotz aufgreift. Tracks wie »Whiskey River« und »Empty Bottles« bleiben seinen Country-Wurzeln treu und zeichnen eindringliche Bilder von langen Nächten und Reue.

Bei »A Different Kind of Year« stellt sich eine nachdenkliche Stimmung ein, die sanft in den reduzierten Schlussteil »Sorry For Nothing (Acoustic)« übergeht, der das Album mit unverfälschter Ehrlichkeit zusammenhält.

»Sorry For Nothing Vol.2« ist ein solider Nachfolger, der CORY MARKS’ Stärken ausspielt: eine nahtlose Fusion aus Country-Körper, Arena-Rock-Power und gefühlvollem Songwriting. Während einige Tracks stärker auf bekannte Country-Rock-Klischees setzen, glänzt die Platte mit Energie, Authentizität und Marks’ Fähigkeit, zwischen lauten Hymnen und intimen Balladen zu wechseln.

Fazit: »Sorry For Nothing Vol.2« ist eine starke Fortsetzung von CORY MARKS‘ Sound – voller Biss, Hooks und Aufrichtigkeit

Tracklist

01. Hangman
02. Are You With Me?
03. Change The Game
04. The Heart Breaks When It Wants To
05. Wild Ride
06. Someone I Hate
07. Whiskey River
08. Empty Bottles
09. Pick Up The Phone
10. A Different Kind of Year
11. Sorry For Nothing (Acoustic)

 

Besetzung

Cory Marks

 

 

Internet

CORY MARKS – Sorry For Nothing Vol.2 CD Review

HYDRA VEIN – Perpetual Violence Machine

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cover artwork HYDRA VEIN Perpetual Violence Machine
cover artwork HYDRA VEIN Perpetual Violence Machine

Band: HYDRA VEIN 🇬🇧
Titel: Perpetual Violence Machine (EP)
Label: Iron Shield Records
VÖ: 10/10/25
Genre: Thrash Metal

Bewertung:

2,5/5

Die britische Thrash-Metal-Band HYDRA VEIN meldet sich mit ihrer neuen EP Perpetual Violence Machine zurück. In den Achtzigern gehörten sie zur britischen Szene, nach jahrzehntelanger Funkstille kehrten sie vor wenigen Jahren zurück – jetzt wirken sie wieder aktiv, voller Ideen und Veröffentlichungsdrang.

Old-School Thrash Metal

Mit sehr klassischen Thrash-Metal-Akkorden eröffnet der Titeltrack Perpetual Violence Machine. Rasende Riffs, hochgepeitschte Vocals, ein gnadenloser Angriff auf Gitarren und Rhythmusgruppe. Ein energiegeladener Song, beeindruckend schnell, ein starker Opener. Klar strukturiert, fast wie nach Lehrbuch: auf die ersten Verse folgt ein Riff-Intermezzo, dann ein langes, melodisches Solo, das zurück in die Riff-Maschinerie führt. Alles sauber umgesetzt, allerdings bleibt der Vibe stark in der Old-School-Tradition verhaftet.

Das ist kein Zufall: HYDRA VEIN wurden 1987 in Brighton gegründet, veröffentlichten zwei Alben, die heute als repräsentativ für diese Ära gelten – und lösten sich bald danach auf. Über 30 Jahre herrschte Stille. Anfang der 2020er dann die Reunion, mit frischer Energie und neuem Material. Das erste Album nach der Rückkehr konnte nicht überzeugen, und nun versucht man mit dieser EP zu beweisen, dass die Band noch etwas zu sagen hat.

Präzise Gitarren und ausdrucksstarke Vocals

Iron Men startet mit abruptem Riffing: präzise Gitarren, intensiv, schnell, fast schon strafend. Die Vocals wirken hier dramatischer, emotionaler, im Refrain verstärkt durch Shouts im Chor, die das konfrontative Element unterstreichen. Das Solo – technisch, lang, verschachtelt – ist erneut stark gespielt. Im Refrain schleicht sich ein deutlicher Heavy-Metal-Einfluss ein, doch mit den zurückkehrenden galoppierenden Riffs übernimmt der Thrash wieder die volle Kontrolle.

Von der ursprünglichen Besetzung ist nur noch Bassist Damon Maddison (Silvaticus, ex-Nostradamus, ex-Powerpact, ex-Deathwish) geblieben. Nach der Reunion kamen die beiden Niederländer John den Buitelaar (Drums, ex-Shockwave, ex-Project Pain, ex-Blo.Torch) und Henry Pol (Gitarre, ex-Nostradamus, ex-Powerpact, ex-Hersenletsel) dazu. Vervollständigt wird das Line-up seit 2024 durch Ross Curry (Gitarre und Gesang).

Langsamer, straffer und härter schlägt Black Slammer ein: drückende Drums, wenig Melodie, direkter und erbarmungsloser. Kratzige Screams, wütend, stilistisch zwischen Heavy Metal und NWOBHM. Ein messerscharfes Solo bringt zusätzliche Energie, die Drums hämmern erbarmungslos. Hier gibt es Tempowechsel, mehr Variation. Strive For Life nimmt anschließend wieder Fahrt auf, rhythmisch besser akzentuiert, mal mahlend, mal melodisch. Die Vocals klingen verzweifelt, teilweise fast bellend, was die aggressive Stimmung verstärkt. Das Solo jedoch wirkt losgelöst von der Songstruktur, fast fröhlich – ein Bruch, der nicht ganz passt. Am Ende steigert sich das Stück dennoch in eine aggressive Klangexplosion.

Verlust an Aggression und Zusammenhalt

Die Produktion ist mittelmäßig – nicht katastrophal, aber auch nicht stark. Ein klarerer Fokus auf die Rhythmussektion hätte dem Gesamtsound geholfen. So stehen die Leads im Vordergrund, glänzen technisch und energisch, während die Riffs zu weit nach hinten gemischt sind. Die Vocals prägen den Gesamtsound sehr stark – vielleicht sogar zu sehr, denn das Ergebnis wirkt nicht immer ausgewogen. Positiv: Der Old-School-Charakter bleibt erhalten.

Im abschließenden A Thousand Forms of Fear verliert die Band jedoch an Durchschlagskraft. Der Song klingt experimenteller, bleibt zwar im Thrash verankert, doch die fast gesprochenen, wütenden Vocals passen nur bedingt. Die Komposition wirkt unentschlossen, die Gitarren bleiben blass, das Solo klingt, als stamme es aus einem völlig anderen Stück. Ein schwacher Abschluss, der keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Das Album fehlt es an Energie

Bis auf die Lead-Gitarre, die spielerisch überzeugt, wirkt der Rest der Band müde. Die EP verliert Song für Song an Energie und endet kraftlos. Eine gute Leadgitarre allein macht noch kein starkes Album.

Als nun britisch-niederländische Formation versucht HYDRA VEIN, an alte Zeiten anzuknüpfen. Doch eigentlich trägt nur der Titeltrack die EP – der Rest wirkt zunehmend wie Füllmaterial. Für eine EP mag man geringere Erwartungen haben, doch der Mangel an Inspiration ist unübersehbar.

Fazit: Auf der Suche nach altem Ruhm und Inspiration scheitern HYDRA VEIN mit Perpetual Violence Machine daran, den einstigen Sound wiederzubeleben.

Tracklist

01. Perpetual Violence Machine
02. Iron Men
03. Black Slammer
04. Strive For Life
05. A Thousand Forms of Fear

Besetzung

Ross Curry – guitar and vocals
Henry Pol – guitar
Damon Maddison – bass
John den Buitelaar – drums

Internet

HYDRA VEIN – Perpetual Violence Machine CD Review

BESTA – John Carpenter Redux

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cover artwork BESTA John Carpenter Redux
cover artwork BESTA John Carpenter Redux

Band: BESTA 🇵🇹
Titel: John Carpenter Redux
Label: Raging Planet Records
VÖ: 04/10/25
Genre: Grindcore

Bewertung:

3,5/5

Elf Jahre nach dem ursprünglichen John Carpenter legt BESTA das Werk neu auf – remastered, mit deutlich verbessertem Sound. Unter dem Titel John Carpenter Redux bleibt es Grindcore voller Seele und Ader.

Ein kompakteres, ausgewogeneres Werk

Das Album eröffnet ungewöhnlich: Mit „O Regresso Do Mal“ – und damit mit dem längsten Song des gesamten Werks. Über vier Minuten Spielzeit, langsam, fast doomig, tief gestimmte Gitarren, gequälte, raue Vocals, ein dichtes Klangbild voller Atmosphäre und, wenn man das bei Grindcore sagen darf, sogar voller Emotionen. Simple Riffs, reiner Rhythmus, rohe Sounds, begleitet von synthetischen Ambientflächen, schleppendem Schlagzeug und schwerem Bass. Ein atypischer, aber intensiver Einstieg. Im Original stand dieser Song noch mittig im Album – als Opener wirkt er allerdings deutlich stärker.

Das Ursprungsalbum erschien 2014. Nun wurde die Reihenfolge der Tracks neu angeordnet, und insgesamt präsentiert sich Redux wesentlich ausgewogener. Inspiriert von Horrorfilmen – allein der Titel „John Carpenter“ verweist klar auf den legendären US-Regisseur und -Komponisten – war die Intention dieser Neuauflage eindeutig: verdichten, fokussieren, komprimieren. Zwei Songs des Originals wurden gestrichen, sodass die Platte kompakter, dichter und homogener wirkt.

Rasend schnell und aggressiv

Mit „Estrela Negra“ folgt direkt eine Welle der Aggression. Kurz, wuchtig, mitreißend – klassischer Grindcore in seiner direkten Form. Auch „Assalto Á 13ª Esquadra“ oder „A Cidade Dos Malditos“ liefern genau diese Essenz: gnadenlose Screams, infernalische Vocals, erbarmungsloses Schlagzeug, dazu Melodieläufe, die sich für Sekunden gegen das Chaos stemmen. Typisch Grindcore – und doch mit kleinen Variationen in Rhythmus und Stimmung, die immer noch mehr Härte nachlegen.

BESTA wurden 2012 in Lissabon gegründet. Mehrere Mitglieder der Doom/Sludge/Post-Metal-Band Sinistro wollten ihre Wut über gesellschaftliche Missstände in eine andere, radikale Ausdrucksform kanalisieren – und wählten Grindcore. Zwei der Gründungsmitglieder sind bis heute dabei: Lafayette (Sinistro, We Are the Damned, ex-Mortify, ex-Painstruck) am Schlagzeug und Rick Chain (ebenfalls Sinistro etc.) an der Gitarre und den Vocals auf dem Originalalbum. Beim damaligen Line-up spielte außerdem Gaza den Bass. Inzwischen verstärkt Paulo Rui (Redemptus, ex-E.A.K.) den Gesang, während Ricardo Matias (Sinistro) die zweite Gitarre übernommen hat – und auch maßgeblich für den neuen Sound verantwortlich zeichnet.

O Carro Assassino“ setzt das Inferno fort: treibende Riffs, ein Hauch Melodie, ansonsten pure Raserei. „Nova Iorque 1997“ ist kaum mehr als ein verzweifelter Schrei, Sekunden kurz. „Fuga De Los Angeles“ überrascht dagegen mit einem groovigen, fast jazzig-punkigen Rhythmus, der die Hardcore-Einflüsse BESTAs verdeutlicht. All diese Songs bleiben dem Grindcore treu, sind jedoch stark von Punk geprägt – nicht nur in der Kürze, sondern auch in Attitüde und Haltung.

Punk-getrieben und schonungslos roh

Die Songs sind kurz, effizient und frei von jeglichem Schnörkel. Kaum eine Nummer überschreitet die Ein-Minuten-Marke. Die Punk-Wurzeln sind unübersehbar – ob in der Struktur, in der Direktheit oder im rebellischen Gestus.

Die Produktion bleibt roh, unmittelbar und transportiert die Energie hervorragend. Im Vergleich zum Original ist der Sound allerdings klarer, druckvoller, dynamischer. Während das Debüt noch von der Band selbst produziert wurde, übernahm bei Redux Ricardo Matias Co-Produktion, Remix und Remaster. Ergebnis: ein Klangbild, das hörbar detailreicher und ausbalancierter ist, dabei aber den rohen Charakter der Musik bewahrt. Für Puristen bleibt die Urversion verfügbar – für alle anderen ist das neue Mastering eine große Bereicherung.

Songs wie „Eles Vivem“ zeigen sogar untypische Elemente – ein komplexes Solo etwa, das sich jedoch nahtlos einfügt. „O Nevoeiro“ steigert das Chaos mit höllischen Schreien und donnernden Drums. „A Biblia De Santanás“ setzt auf kraftvollen Bass und eindringliche Vocals, während „O Principe Das Trevas“ das Werk technisch-versiert, melodisch und in einem finalen Soundausbruch beendet.

19 Minuten Intensität

Nach 19 Minuten ist Schluss – aber was für 19 Minuten. Intensiv, aufwühlend, ohne eine Sekunde der Ruhe. Gesungen in Portugiesisch, was der Musik einen authentischen, einzigartigen Charakter gibt. Erinnerungen an frühe Napalm Death, Nasum oder Rotten Sound werden wach.

Die Neuauflage ist ein Gewinn – sie gibt BESTA die Chance, ihr Material neuen Hörern zugänglich zu machen, und schenkt alten Fans einen Sound, der endlich dem Anspruch dieser Musik gerecht wird. Ein Werk, das nicht nur neu verpackt, sondern klanglich aktualisiert wurde und jetzt so wirkt, als sei es frisch aus dem Studio gekommen.

Fazit: Mit John Carpenter Redux liefern BESTA eine kompakte, aufgefrischte Neuauflage: gnadenlos, intensiv und voller Wut – Grindcore in Reinform.

Tracklist

01. O Regresso Do Mal
02. Estrela Negra
03. Assalto Á 13ª Esquadra
04. A Cidade Dos Malditos
05. O Carro Assassino
06. Nova Iorque 1997
07. Fuga De Los Angeles
08. Eles Vivem
09. O Nevoeiro
10. A Biblia De Santanás
11. O Principe Das Trevas

Besetzung

Lafayette – Drums
Rick Chain – Guitars
Paulo Rui – Vocals
Ricardo Matias – Guitars
Gaza – Bass

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BESTA – John Carpenter Redux CD Review

OBSCURA – 02.10.2025, Viper Room Wien

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Obscura 01

EVENFALL // EUROPE 2025

OBSCURA, HIDEOUS DIVINITY, SADIST

02.10.2025, Viper Room Wien

Obscura Tour Poster

Death Metal. Und zwar der sehr technische. Genau das erwartete das Publikum an diesem Abend im Viper Room: drei Bands, alle im technischen Spektrum des Death Metal unterwegs – mal mit progressiven Akzenten, mal brutal, mal melodisch. Ein Abend voller Dynamik und Energie.

SADIST

Den Auftakt machten die italienischen Progressive-Death-Metal-Meister SADIST – ein Name, der seit über 30 Jahren für qualitativ hochwertige Musik steht.

Sadist 01

Der Start wurde leider von kleinen technischen Problemen begleitet, doch diese waren schnell behoben, und dann brach der sonore Angriff los. Der erste bleibende Eindruck kam von Tommy TalamancaGitarrist und Keyboarder zugleich. Beides gleichzeitig, live und unter den hohen Anforderungen eines Konzerts zu spielen, ist bereits für sich genommen eine Herausforderung. Wenn das Ganze dann auch noch im Kontext von progressivem Death Metal passiert, einer komplexen und verschachtelten Stilrichtung, wird es schlicht beeindruckend. Eine Hand auf den Tasten, die andere am Gitarrenhals – präzise, punktgenau, perfekt im Timing. Absolut beeindruckend.

Sadist 02SADIST aus Genua wurden 1991 gegründet, ein Projekt von eben jenem Tommy Talamanca, der nicht nur Gitarrist und Keyboarder, sondern auch Songwriter und Herz der Band ist. An seiner Seite die unverwechselbare Stimme von Trevor Nadir. An diesem Abend komplettierten die langjährigen, aber nicht offiziellen Mitglieder Davide Piccolo (Bass) und Giorgio Piva (Drums) das Line-up. Allesamt hochgradig technisch versiert und professionell.

Die Mischung aus dynamischen Momenten und atmosphärischen Akzenten wirkt live noch stärker. Die Vocals von Trevor – tiefes Growlen, das einen Kontrast zur Musik setzt – passten hervorragend. Die Instrumente gaben jedoch den Ton an: ein virtuoser Bassist und ein präziser Drummer, die sich nahtlos einfügten.

Zunächst stellte die Band Songs vom aktuellen Album Something to Pierce (2025) vor, danach folgte ein kompakter Querschnitt durch ihre Karriere. Mit „Escogido“ nahm die Stimmung im Publikum deutlich Fahrt auf. „India“ vom Album Tribe (1995) entfaltete live enorme Wirkung, wurde mit Begeisterung und Headbanging aufgenommen.

Die Setlist setzte auf die aggressiveren Stücke, nicht auf die melodischen. Trotz aller Tempowechsel blieb die Musik anspruchsvoll und doch packend – und das Publikum war begeistert. „Sometimes They Come Back“ vom Debütalbum brachte eine andere Klangfarbe, und das Finale „Tribe“ bildete den krönenden Abschluss. Ein technisch extrem fordernder Song, aber live hervorragend umgesetzt. Der bleibende Eindruck: Tommys Leidenschaft. Man spürte, dass er Musik lebt. Ein starker Start in den Abend.

Setlist

01. Respirium
02. Something to Pierce
03. Accabadora
04. Escogido
05. India
06. Sometimes They Come Back
07. Tearing Away
08. Tribe

HIDEOUS DIVINITY 

Mit HIDEOUS DIVINITY erreichte die technische Perfektion des Abends ein neues Niveau. Das italienische Quartett präsentierte eine Mischung aus Technical Death Metal mit brutalen Einschlägen – eine neue Dimension an Raffinesse, ein anderes Klangbild als bei SADIST, straffer, anders dynamisch, aber ebenfalls von höchster spielerischer Klasse.

Hideous Divinity 01

Auch hier gab es reichlich Momente für Headbanging, und das Publikum reagierte sofort. Der Frontmann steckte mit seiner Energie an, sowohl technisch als auch in seiner Bühnenpräsenz.

Hideous Divinity 02Die 2007 in Rom gegründete Band hat sich einen exzellenten Ruf erarbeitet. Gründungsmitglied Enrico Schettino (Gitarre) ist in diversen Projekten aktiv, während Enrico „H.“ Di Lorenzo als Frontmann eine gewaltige Bühnenpräsenz zeigt. Drummer Edoardo Di Santo brillierte mit Präzision und Tempo. Für diese Tour übernahm Gabriele Vellucci den Bass – dynamisch, präsent und klanglich dominant.

Angel of Revolution“ vom dritten Album war ein Highlight: dominanter Bass, infernale Drums, ein komplexes Solo und eindrucksvolle Vocals. „Messianica“ (Adveniens, 2017) steigerte das Tempo ins Maximum – explosiv, intensiv, schlicht überwältigend.

Auch der Livesound überzeugte auf ganzer Linie – der beste des Abends. Alles klang klar, druckvoll und extrem dynamisch. „Mysterium Tremendum“ vom aktuellen Album funktionierte live ebenso hervorragend. Das gesamte Set war energiegeladen, technisch brillant und fesselnd.

Zum Ende hin sorgte „Cobra Verde“ für einen weiteren Höhepunkt. Wie ein stilles Gebet klang das Ende – doch plötzlich brach die Hölle erneut los. Aggressiv, infernal, technisch makellos. Jeder der vier Musiker brillierte, und das Zusammenspiel wirkte perfekt abgestimmt. Ein imposanter, kraftvoller Auftritt.

OBSCURA

Vor dem Headliner stellte sich wohl mancher die Frage: Wie präsentiert sich OBSCURA nach den Turbulenzen des Jahres? Ein fast komplett neues Line-up um Steffen Kummerer, kaum nachzuvollziehen, wer nun zur Band gehört und wer nicht. Musikalisch bewegt sich die Band inzwischen in eine melodischere, weniger technische Richtung. Dennoch bleiben sie ein wichtiger Name, und ihre älteren Werke sind nach wie vor relevant. In unserem kürzlich geführten Interview mit Steffen wurde deutlich, wie er den kreativen Ansatz der Band versteht.

Obscura 02

Doch wie funktioniert diese neue Inkarnation live? Der neue Bassist Robin Zielhorst griff zum fünfsaitigen Fretless – ein erstes Signal, aber zugleich eine Beruhigung für die Fans. Der Viper Room war allerdings nur halb gefüllt, was überraschte. Die Anwesenden zeigten sich dafür umso enthusiastischer.

Obscura 03Der Start mit „Forsaken“ (A Valediction, 2021) war kraftvoll, dynamisch und melodisch. Der Bass glänzte sofort, technisch brillant und klanglich überzeugend. Doch der Gesamtsound litt: zu matschig, das Schlagzeug viel zu laut und ohne Nuancen, während Gitarre und Vocals untergingen. Im direkten Vergleich hatten SADIST und HIDEOUS DIVINITY den deutlich besseren Livesound.

Die Stimmung auf der Bühne war hingegen gelöst – letzter Abend der Tour, Steffen gut gelaunt, lachend, entspannt. Es folgten zwei Stücke vom letzten Album, darunter das umstrittene „Silver Linings“. Sehr melodisch, im Schlepptempo, fast ohne Spur von Technical Death Metal.

Neben Steffen als Gitarrist und Sänger stand Robin Zielhorst souverän am Bass. Mit ihm reiht sich ein weiterer exzellenter Bassist in die Bandgeschichte ein, und er hielt das Niveau hoch. Unterstützt wurde Steffen von Vince Wilquin (Fractal Universe) an der Gitarre – stets in Bewegung, lachend, aber im Mix kaum zu hören. Am Schlagzeug saß Clément Denys, ebenfalls Fractal Universe, technisch solide, aber viel zu laut abgemischt.

Obscura 04Mit „Emergent Evolution“ kam endlich etwas technischer Death Metal auf. Doch ohne zweite Gitarrenstimme wirkte das Ergebnis wie eine vereinfachte Version. Steffen musste Rhythmus und Solos alleine stemmen – bei der Komplexität älterer OBSCURA-Songs fast unmöglich.

Wieder folgten neue Stücke, melodisch und weich. „Devoured Usurper“ wurde fast zum Stillstand gespielt – der Drummer jonglierte mit Sticks, was eher traurig wirkte. Ein schnellerer Part brachte immerhin den ersten Moshpit des Abends, der bis zum Ende anhielt. „Akróasis“ (2016) wurde frenetisch aufgenommen – ein Beweis, dass die alten Songs mehr Energie entfalten.

Insgesamt stammten 7 von 11 Songs aus den letzten beiden Alben – ein Schlag ins Gesicht der älteren Fans. Es verdeutlichte den stilistischen Wandel, die Grenze zu Thulcandra verschwimmt zunehmend. Und bemerkenswert: Thulcandra Konzert in Wien dieses Jahr war härter und klanglich besser als dieser OBSCURA-Auftritt.

Das Finale brachte „The Anticosmic Overload“ – und hier wurde der Unterschied spürbar. Ein dichter, komplexer Sound, technisch anspruchsvoll und von Bass, Drums und Steffen auf höchstem Niveau umgesetzt. Ein Highlight. „When Stars Collide“ folgte, und mit „Septuagint“ endete der Abend in einem kraftvollen Encore – ein Meilenstein und würdiger Schlusspunkt.

Doch trotz dieser Momente blieb ein schaler Beigeschmack. Halbvoller Saal, ein unausgeglichener Sound, zu sehr auf neue, melodische Songs fokussiert. OBSCURA bleiben eine bedeutende Band, aber dieser Abend war eine leichte Enttäuschung – zu viele Abstriche, zu wenig Durchschlagskraft. Glücklicherweise hatten die beiden starken Opener den Abend insgesamt zu einem gelungenen Erlebnis gemacht.

Obscura 05

Setlist

01. Forsaken 
02. Evenfall 
03. Silver Linings 
04. Emergent Evolution
05. In Solitude 
06. Devoured Usurper 
07. Akróasis 
08. The Sun Eater 
09. The Anticosmic Overload 
10. When Stars Collide

Encore:
11. Septuagint

Sceptor – Wrath Of The Gods

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Sceptor – Wrath Of The Gods - Artwork
Sceptor – Wrath Of The Gods - Artwork

Band: Sceptor
Titel: Wrath Of The Gods
Label: Metalizer Records
VÖ: 03/10/25
Genre: Heavy Metal

Bewertung: 4,5/5

4,5/5

Rückblickend auf die letzten Jahre war es für diese Band nicht leicht. Erst der große Stubenarrest während der Veröffentlichung des Vorgängers, gefolgt durch die zwangsweise Quittierung von Sänger Bob Mitchell (ex Attacker) und zu guter Letzt ging auch noch die Plattenfirma vor die Hunde.
Insofern vorab schonmal ein „Chapeau“, denn ich dachte wirklich, man hätte hingeschmissen.
Doch mit ex Destillery Frontmann Florian Reimann am Mikro schlagen SCEPTOR mit acht neu geschmiedeten Songs in Gestalt von WRATH OF THE GODS nun zurück.

Veränderungen gibt es auf WRATH OF THE GODS nicht.

Und dies ist auch gut so. Gewohnt bietet man US Power Metal mit Einflüssen der NWOBH, und Reimanns Leistung ergänzt diese Mischung perfekt.
Die Stimme hat einen wunderbaren Dickinson – Unterton, stilistisch kann man ihn mit unter anderem Dragutin Kremenović von Elvenpath vergleichen, der ja auch in der Frühphase der Band Mitglied war.

Puristen werden ins Schwitzen kommen,

denn gleich zu Beginn wird mit Legion, Hades & Zeus, im weiteren Verlauf dann mit Demon Eyes, Eternal Death und Slow Ride Into The Sun (welches ein Gastspiel von Wretch – Leader Nick Giannakos beinhaltet) dermaßen heißer Stahl geschmiedet, daß einem als Verfechter unverfälschten Heavy Metals warm ums Herz wird.
Im letzten Akt setzt man sich mit dem überragenden Poseidon und dem epischen Throne Of The Damned sogar noch zwei kleine Denkmäler.

True Metal kann so einfach sein.

Man nehme fünf Überzeugungstäter, eine geerdete Produktion, Einflüsse der ersten Manowar – Alben sowie das Geschick, sowohl die angelsächsische als auch US – amerikanische Stilistik homogen ineinander zu fügen, und fertig ist der „echte“ Metal. Und eben das ist WRATH OF THE GODS:
Rauh und nur mit dem nötigsten Feinschliff, ohne Hochglanzpolitur, unverfälscht.
Wer neben alten Manowar auch Bands wie Visigoth, Twisted Tower Dire oder Eternal Champion hört, der hat die Wahl. Entweder er greift zu oder er wird den Zorn der Götter zu spüren bekommen!

Tracklist

01. Intro
02. Legion
03. Hades & Zeus
04. Slave Of Power
05. Demon Eyes
06. Slow Ride Into The Sun (ft. Nick Giannakos)
07. Eternal Death
08. Poseidon
09. Throne Of The Damned

Besetzung

Florian Reimann – Gesang
Torsten Lang – Gitarren
Thomas Lieblang – Gitarren
Ingmar Holzhauer – Bassgitarre
Florian Atilla – Schlagzeug

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SCEPTOR – Wrath Of The Gods CD Review

Goldsmith – Into The Wilds

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Goldsmith – Into The Wilds - Artwork
Goldsmith – Into The Wilds - Artwork

Band: Goldsmith
Titel: Into The Wilds
Label: Metalpolis Records
VÖ: 03/10/25
Genre: Heavy Metal

Bewertung: 4,5/5

4,5/5

GOLDSMITH´ INTO THE WILDS sorgt für wilde Gedankenspiele, wie zum Beispiel dieses hier:
Hätte der kleine Daniel 1996 seine mit Metallicapostern verzierten Wände in seinem Zimmer bei solch einem Album seiner damaligen Lieblinge nicht „zwangsrestauriert“?
Die Antwort war gleich klar: Doch, hätte er! Allerdings würde ich in diesem Fall heute darüber lachen, wie dumm das damals war und nicht immer noch zufrieden auf die erste verantwortungsvolle Tat in meinem Leben zurückblicken.

Der hauptsächlich im Jazz beheimatete und mit einem sagenhaften James Hetfield – Timbre gesegnete Gitarrist Michael Goldschmidt schafft mit seinen beiden Kumpanen tatsächlich das zu vollbringen, was Metallica seit Jahrzehnten nicht auf die Reihe bekommen.
Nämlich ein durchweg saugeiles Album, welches durch seinen grenzenlosen Hörspaß und einer starken Produktion locker alles an die Wand spielt. Daß Goldschmidt sich hierbei auf die Neunziger beruft, ist das eine.
Daß er mit diesen Einflüssen jedoch ein Album erschaffen hat, welches nicht nur seine beiden schon sehr starken Vorgänger einfach mal so wegsteckt, das andere. Tatsächlich klingt dieses Werk nicht wie vor dreißig Jahren, sondern wie von heute.

Ein anderes Gedankenspiel erklärte ich ein paar Bekannten, danach spielte ich ihnen die bereits ausgekoppelten Songs vor. Unabhängig von einander gab es sogar im Wortlaut die gleiche Antwort: „Scheiße, das klingt ja wirklich so!“
Und wenn dieser Fiebertraum das Album so passend beschreibt, lasse ich die übliche Klugscheißerei und komme zu diesem:

Es gibt offensichtliche Einflüsse auf INTO THE WILDS.

Neulich gab es einen Riß im Gewebe der Raumzeit und zwei alternative Zeitlinien trafen aufeinander.
In beiden brachten Metallica 1991 das wohl erfolgreichste Metalalbum aller Universen heraus,
jedoch nahm die Geschichte im Paralleluniversum danach einen anderen Verlauf.
1994, nach Youthania traf sich Dave Mustaine mit seinen ehemaligen Kollegen und söhnte sich mit ihnen aus. Infolge kehrte er zu Metallica zurück, was Jason Newsted dazu veranlasste, die Segel zu streichen.
Es dauerte zwei Jahre, bis man Ersatz gefunden hatte, und zwar in Gestalt von Jeff Waters, der dem anstehenden Album dann auch produktionstechnisch den Feinschliff gab.

Herausgekommen war ein Album, welches stilistisch durchaus ein Kind seiner Zeit ist, aber musikalisch auch an den Vorgänger anschließen konnte.
Tracks wie Into The Wilds, Here`s My Revenge, In Skies Of Grey und Slingshot Boogie bieten bis heute trotz alternativen Anklängen straighten Metal, der voll auf die Kauleiste zimmert.
Auch die rockigen Elemente, welche im anderen Universum auf Load bestimmend waren, wurden in dieser Welt vor allem bei The Nowhere Kids, We Will Burn In Hell, Baron Blood und Evil/The Curse Is Upon Us verwurstet. Allerdings im Kontext einer natürlichen Weiterentwicklung, ohne den Fans vor den Kopf zu stoßen.
Die Anomalie hat sich mittlerweile wieder geschlossen, jedoch ist INTO THE WILDS ein dermaßen mächtiges Geschoß, das es über die Raumgrenze in unsere Zeitlinie hallte, wo es nun in Gestalt von GOLDSMITH` dritten Werk existiert.

Ein zeitloses Stück Heavy Metal.

INTO THE WILDS ist dabei weder Abklatsch noch Verneigung vor nur einer Band, sondern eine Reminiszenz an die eigene Jugend, untermalt durch das Talent eines sehr unterbewerteten Künstlers, der es schafft, die offensichtlichen neunziger Einflüsse frisch zu servieren.
GOLDSMITH legen somit ein absolutes Pflichtwerk für Metalfans jeden Alters vor, basta!

Tracklist

01. Into The Wilds
02. The Nowhere Kids
03. Here`s My Revenge
04. We Will Burn The Sky
05. Evil/The Curse Is Upon Us
06. Baron Blood
07. In Skies Of Grey
08. Slingshot Boogie

Besetzung

Michael Goldschmidt – Gesang, Gitarre
Dominik Schweizer – Bass
Christoph Brandes – Schlagzeug

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GOLDSMITH – Into The Wilds CD Review