ARGESK – Moonlight Pyromancy

cover artwork ARGESK Moonlight Pyromancy

Band: ARGESK 🇬🇧
Titel: Moonlight Pyromancy
Label: Matriarch Records
VÖ: 17/10/25
Genre: Melodic Black Metal

Bewertung:

2/5

Die britische Band ARGESK präsentiert mit Moonlight Pyromancy ihr zweites Album – und bezeichnet ihren Stil selbst als Symphonic/Melodic Black Metal.

Popmusik-ähnlicher Eindruck

Seltsam – das Album beginnt mit Disco-Beats. Invocation (Intro) wirkt mit seinen schwachen Riffs wie ein merkwürdiger Fehlstart, ja, wie ein kleiner Vorgeschmack auf das, was folgen wird. Servant of Fire bringt endlich Gitarren und solides Black-Metal-Tempo, schnell, dynamisch und aggressiv instrumentiert. Dennoch bleibt der Gesamteindruck melodisch – die schrillen Schreie und Growls ändern daran wenig. Und sobald der Klargesang einsetzt, verstärkt sich der Eindruck, man höre eine Popnummer mit aufgesetzter Aggression und verzerrten Vocals.

ARGESK stammen aus Manchester, England, und Moonlight Pyromancy ist bereits ihr zweites Album. Die Band wurde 2017 von erfahrenen Musikern gegründet: Bob (ex-Necropsy, ex-Shades of Avalon, ex-Hecate Enthroned) am Schlagzeug, Leth an Synths, Klargesang und Mandoline, sowie Matt IH (Tyrant, ex-Glaramara, ex-Atra Mors) an Gitarre und harschem Gesang. Später kamen Roscoe (Bass, Akustikgitarre) und Aidan (ex-Deus Mori, Gitarre) hinzu.

Zerfahrener Gesamteindruck

Accursed Victory setzt die bereits etablierte Linie fort: Pop-Rhythmen unter aggressiver Instrumentierung. Etwas mehr Variation im Gesang bringt immerhin Abwechslung. Die Drums klingen programmiert, und die Gitarren scheinen eher Lärm zu machen als tatsächliche Riffs oder musikalische Ideen zu entfalten. Die Leadgitarre webt ein folk-inspiriertes Motiv ein – doch alles zusammen wirkt wie ein unzusammenhängendes Stück.

Auch die Produktion irritiert: ein seltsamer Mix aus modernen Klängen und undefiniertem Gitarrensound. Nicht roh, sondern einfach matschig. Der Bass ist kaum hörbar, die Drums klingen künstlich, und die Synths nutzen unpassende Sounds – das Resultat ist ein schiefes, unausgewogenes Klangbild.

Mit Black Castle Waltz wird das Tempo gedrosselt, Synthflächen sollen für eine ambientartige Tiefe sorgen. Der Song ist aggressiver – bislang der metallischste des Albums –, doch die Keyboardspuren verändern diesen Eindruck sofort wieder. Wreathing Serpent kehrt vollends zur Popmusik zurück – und nicht zur besten Sorte. Ein wenig Aggression rettet kurzzeitig die Spannung, bis die Synths erneut völlig andere Wege gehen. Eine seltsame, ungewöhnliche Mischung – aber der Gesamteindruck bleibt: Hier stimmt etwas nicht.

Zwischen Pop, Metal und Ambient – ohne klare Richtung

Tempest klingt wie eine billige Ambient-Produktion auf Adrenalin, getragen von einer melancholischen Grundstimmung. Der Titelsong Moonlight Pyromancy bringt nichts wirklich Neues, wirkt etwas epischer, und ist – trotz fragwürdiger Keyboardklänge – einer der metallischeren Momente des Albums. Vielleicht der Höhepunkt der Platte, auch wenn das melodramatische, von allen Mitgliedern gemeinsam gesungene Finale eher befremdlich wirkt.

Das abschließende Black Castle Waltz (erneut derselbe Song, diesmal mit Dean Seddonex-Hecate Enthroned, Nierty – als Gastsänger) versucht mit neuen Vocals eine andere Perspektive, bleibt aber ebenso merkwürdig. Der Song ist kein Bonus, sondern schlicht eine Wiederholung – gequält, doch mit einer seltsam positiven Melodielinie unterlegt. Eine verwirrende Atmosphäre, die das ohnehin schwankende Gesamtbild nicht rettet.

Inkohärent und bizarr

Eine seltsame Hörerfahrung. Das hier ist weder Black Metal noch eigentlich Metal. Die Songstrukturen folgen Pop-Schemata, während die Instrumentierung nur vordergründig aggressiv wirkt. Die Drums klingen unecht, die Synths agieren völlig losgelöst und zerstören oft den Gesamtklang. Der Gesang bleibt die einzige vage Verbindung zum Black Metal – und selbst diese löst sich streckenweise auf.

Ein Paradebeispiel dafür, wie ein schlecht gewähltes Intro eine ganze Platte ruinieren kann. Der erste Eindruck – Disco-Pop mit verzerrten Effekten – hält sich hartnäckig bis zum Ende. Und doch: Es ist die Atmosphäre, die die Band selbst so gesetzt hat. Diese ersten zwei Minuten bestimmen alles. Doch nicht nur das Intro trägt Schuld: Das gesamte Album wirkt von merkwürdigen Melodien und seltsamen Orchestrierungen dominiert. ARGESK versuchen, moderne, eingängige Elemente mit Aggression und Metal zu verbinden – mit Pop-Strukturen, permanenten Synth-Melodien und verzerrten Gitarren. Das Ergebnis ist ein Album, das mehr verwirrt als überzeugt.

Fazit: ARGESK vermischen Pop, Metal und Ambient zu einem konfusen Ganzen – ambitioniert, aber ohne klare Richtung oder Überzeugungskraft.

Tracklist

1 – Invocation (Intro)
2 – Servant Of Fire
3 – Accursed Victory
4 – Black Castle Waltz
5 – Wreathing Serpent
6 – Tempest
7 – Moonlight Pyromancy
8 – Black Castle Waltz feat. Dean Seddon

Besetzung

Matt IH – Guitar and harsh vocals
Roscoe – Bass and acoustic guitar
Leth – Synths, clean vocals and mandolin
Bob – Drums
Aidan – Guitar

Internet

ARGESK – Moonlight Pyromancy CD Review

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