Die britischen Veteranen melden sich mit ihrem neunten Studioalbum Ravage Of Empires zurück. Zwei ihrer gefeiertsten Werke, The Grand Leveller (1991) und Transcend The Rubicon (1993), gelten bis heute als Meilensteine des Death Metal. Diese Alben haben das Genre entscheidend mitgeprägt und zählen zu den einflussreichsten und wichtigsten Veröffentlichungen der Szene.
Die Band aus Birmingham setzte mit ihrem 2020er Album Scriptures eine hohe Messlatte.
Normalerweise brauchen Legenden wie BENEDICTION keine Vorstellung, aber ein kurzer Blick auf ihre Geschichte lohnt sich. Gegründet 1989 in Birmingham – jener Stadt, die dem Metal unzählige bedeutende Bands in allen Spielarten geschenkt hat – bilden die Gitarristen und Gründungsmitglieder Darren Brookes und Peter Rew zusammen mit Langzeit-Sänger Dave Ingram das Herz der Band. Schlagzeuger Giovanni Durst und Bassist Nik Sampson, die jüngsten Mitglieder der Truppe, vervollständigen das aktuelle Line-up. Jeder dieser Musiker hat bereits in zahlreichen anderen Bands oder Metal-Projekten mitgewirkt.
Nach dem hochgelobten Scriptures, das 2020 eine triumphale Rückkehr zu alter Stärke markierte, sind die Erwartungen an das neue Album entsprechend hoch.
Das Album verkörpert BENEDICTIONs unverkennbaren Stil – präziser Gesang und treibende Rhythmen.
A Carrion Harvest macht von der ersten Sekunde an klar, dass wir es hier mit einer mächtigen Death-Metal-Platte im klassischen Stil zu tun haben. Melodische Riffs verschmelzen mit einer dynamischen, aggressiven Klangwand. Das Schlagzeug klingt brutal und druckvoll, während das Tempo gnadenlos nach vorne prescht – selbst während der Solos, die sich souverän in den Song einfügen. Dave Ingrams infernale Vocals geben dem Ganzen den letzten Schliff. Ein fulminanter Auftakt.
Beyond the Veil (of the Grey Mare) zeigt Ingrams unverkennbare, abgrundtiefe Growls, die zugleich wuchtig und klar sind. Die Rhythmussektion hält das hohe Tempo mit präzisen Doublebass-Salven, während die Gitarren in einem gnadenlosen Dialog für mächtige Druckwellen sorgen.
Genesis Chamber ist ein weiteres Paradebeispiel für den BENEDICTION-Sound: voller Energie, mit dynamischen Tempowechseln und durchdringenden Solos. Unbarmherzige Riffs, donnernde Drums und tief grollende Vocals sorgen für eine komplexe, aber gnadenlose Komposition.
Ravage Of Empires ist ein gnadenloses Death-Metal-Album mit aggressiven, temporeichen Attacken und Ingrams erbarmungslosem Brüllen.
Das Album bleibt konsequent auf seinem brutalen Kurs. Aggressive Highspeed-Attacken und Dave Ingrams unerbittliches Organ versetzen Death-Metal-Fans in Ekstase. The Finality of Perpetuation gehört zu den Höhepunkten der Platte – kraftvolle Riffs, zwischen Sprechgesang und gutturalem Grollen variierende Vocals und hämmernde Drums verschmelzen zu einer massiven Abrissbirne. Technisch versiert und gnadenlos direkt.
Die Produktion von Ravage Of Empires wurde von Scott Atkins im Grindstone Studio (England) übernommen – ein Garant für Klangqualität. Der Sound trifft mit voller Wucht, lässt jedoch genug Klarheit, um jedes Detail herauszuarbeiten.
Crawling over Corpses markiert einen weiteren Höhepunkt. Wilde Riffs, ein massives Bassfundament und donnernde Drums peitschen den Song unaufhaltsam nach vorne. Hier verschmelzen die old-schooligen Wurzeln der Band mit einem modernen, zerstörerischen Sound. Düstere, tiefgestimmte Gitarren und ein wuchtiges Schlagzeug erschaffen eine brutale, pechschwarze Soundwand.
Ein brutales, temporeiches Inferno prasselt auf den Hörer ein – mit ausgefeilten Gitarrenläufen und aggressiven Vocals.
In the Dread of the Night überzeugt mit unerbittlichem Drumming, während der Refrain durch eindrucksvolle Schlagzeugakzente und die unverkennbare Stimme von Dave Ingram besticht. Unerbittlich ist das Wort, das einem beim Hören dieses Albums immer wieder in den Sinn kommt. Eine finstere, erdrückende Atmosphäre durchzieht den Song, getragen von bedrohlichen, messerscharfen Riffs.
Mit Drought of Mercy setzt sich die gnadenlose Rhythmusattacke fort. Wildes Growling trifft auf eine technisch ausgefeilte Instrumentierung, insbesondere die Rhythmussektion beeindruckt mit Präzision und Durchschlagskraft. Ingram liefert erneut eine herausragende Gesangsperformance ab.
Der Titeltrack Ravage Of Empires beschließt das monumentale Album mit einem letzten Nackenbrecher. Ein weiteres rasendes Inferno aus erbarmungslosen Riffs, aggressiven Vocals und sirrenden Gitarren, untermauert von donnernden Drums und kurzen, schneidenden Solos.
Dieses wuchtige Death-Metal-Album bleibt seinen Old-School-Wurzeln treu, während es gleichzeitig moderne Einflüsse nahtlos integriert.
Auf Ravage Of Empires präsentieren sich BENEDICTION als unaufhaltsame Metal-Maschine. Darren Brookes und Peter Rew liefern eine Gitarrenwand, die alles niederwalzt, während Dave Ingram mit einer stimmlichen Intensität aufwartet, die sogar frühere Werke übertrifft. Das Fundament bilden die wuchtigen Basslinien von Nik Sampson, getragen von der präzisen und kraftvollen Schlagzeugarbeit von Giovanni Durst.
Lyrisch bleibt die Band ihren klassischen Themen treu – düster, kompromisslos und tief verwurzelt im Old-School-Death-Metal: Tod, Verderben, Korruption und Religion.
Zwar lassen sich BENEDICTION klar dem Death Metal zuordnen, doch ihr Sound zeugt von tiefer Verbundenheit mit den frühen Tagen des Genres. Wer genau hinhört, entdeckt Anklänge an Thrash Metal, klassischen Heavy Metal oder sogar die NWOBHM.
Dieser gnadenlose, temporeiche Brocken verbindet gekonnt die Old-School-Wurzeln der Band mit einer modernen, druckvollen Produktion und einer energiegeladenen Darbietung. Von den komplexen Arrangements bis zu den atemberaubenden Hochgeschwindigkeits-Rhythmen beeindruckt hier jedes Detail.
Wer sich eine Dreiviertelstunde ungebremster Geschwindigkeit wünscht, ist hier genau richtig. Keine Langeweile, kein Durchatmen – selbst nach all den Jahren klingen BENEDICTION noch so frisch, dass man unweigerlich mit dem Kopf mitgehen muss.
Fazit: BENEDICTIONs neues Werk Ravage of Empires untermauert eindrucksvoll ihren Status als lebende Legenden des Death Metal.
Tracklist
01. A Carrion Harvest
02. Beyond the Veil (of the Grey Mare)
03. Genesis Chamber
04. Deviant Spine
05. Engines of War
06. The Finality of Perpetuation
07. Crawling over Corpses
08. In the Dread of the Night
09. Drought of Mercy
10. Psychosister
11. Ravage Of Empires
Besetzung
Darren Brookes – guitar
Peter Rew – guitar
Dave Ingram – vocals
Nik Sampson – bass
Giovanni Durst – drums