Die neue Veröffentlichung der italienischen Death-Metal-Band BLOODTRUTH, „Execration„, ist ein Schritt nach vorne in ihrer Diskografie. Direkter als die älteren Band-Alben, ohne atmosphärische Subtilitäten und ohne religiöse Hymnen oder gregorianische Gesänge, die auf dem vorherigen Album überpräsent waren. Nur direkter, effektiver, brutaler Technical Death Metal.
Unerbittlicher technischer Angriff von Beginn an
Ein sonischer Angriff von den ersten Noten an – „Plague Their Souls“ ist aggressiv und furios. Sehr technisch, ausbalancierte Musik zwischen den gewalttätigen Sounds und Rhythmus und sogar einem Hauch von Melodie. Growl-Vocals, verdoppelt durch hochgepitchte Shrieks, konstante Arpeggios von Leadgitarre und auch Bass, solide Riffs. Alle Zutaten eines soliden Death Metal sind hier – ein beeindruckender Start, ein früher Höhepunkt.
Noch technischer eröffnet die Gitarre „Retribution And Flames“ – weniger melodisch, aber noch bedrückenderer Sound. Konstante Tempowechsel, leidenschaftliche Vocals. Technische Rhythmussektion, die permanenten bedrückenden und unerbittlichen Druck sichert. Abscheuliche Vocals, wilde Atmosphäre – der Song wird im zweiten Teil nur zu einem furiosen Angriff.
Ursprünglich 2009 in Perugia geschmiedet, vom Gitarristen Stefano Rossi Ciucci (Instigate, Vomit the Soul, ex-Five Hundred Murders, ex-Palingenesys). In der ersten Inkarnation der Band sahen die Mitbürger Francesco Paoli und Paolo Rossi – später berühmt geworden mit Fleshgod Apocalypse – BLOODTRUTH als Nebenprojekt und waren in den ersten Phasen der Band involviert. Nun besteht das aktualisierte Line-up aus Sänger Luis Maggio (Sudden Death, ex-Escatology), Gitarrist Francesco Caponera (ShadowThrone, Inno, ex-Deceptionist), Bassist Riccardo Rogari (Instigate, Forhekset, ex-Hellraiser) und Drummer Giacomo Torti (Hour of Penance, ex-Ade).
Das Album setzt sich in derselben Ader fort – unerbittlicher Rhythmus, komplexe Gitarren, abrupte Riffs. „Freedom Crucified“ mit hämmernden Drums und vielschichtigen Gitarren, „A Savage Evangelization“ etwas langsamer, aber nicht weniger gewalttätig. Auch mit einer fast progressiven Passage – die Musik ist komplex, mit Tempowechseln, und behält eine permanente dynamische Seite in der Musik.
Exzellente Produktion für technische Brillanz
Die Produktion ist sehr gut, korrekt ausbalanciert – jedes Instrument kommt mit seinem Beitrag zum Gesamtsound. Sie erfasst die technische Seite von BLOODTRUTHs Musik sehr gut, und das ist der dominierende Teil. Besonders beeindruckend: der Bass, der nicht nur das hohe Tempo-Rhythmus hält, sondern zu verwobenen melodischen Linien beiträgt. Auch die Vocals beeindrucken durch konstante erstickte und harshe Growls. Alles in allem nichts an der Produktion zu kritisieren, aber auch Mixing und Mastering des Albums. „Execration“ taucht in die Evangelisierung der Indianer durch die christlichen Konquistadoren ein – ein Thema, das zuvor im Kontext der Geschichte der Inquisition nicht erforscht wurde, während die Kohärenz der Erzählung beibehalten wird.
„God, Transcendental Killer“ – was für ein seltsamer Songtitel, glücklicherweise kann man kaum verstehen, was die Vocals sagen. Aber nichts ist komisch im Song – ein echter zermalmender Song, sehr schnell und höllisch, mit dämonischen Vocals, beeindruckendem wildem Drumming, einem sehr soliden Rhythmus und insgesamt einer brutalen Atmosphäre. Ein neuer, variierterer Vocal-Ansatz, mit klaren Variationen in der Art, wie er singt. Sehr starke Riffs, konstant bestrafende – ein guter Song.
Derselbe Ansatz in „Obsidian And Steel“ oder „Kill The Offspring Of Eve„. Wilde Musik, aber mit klarer Struktur und massivem Sound. Unmenschliche Schreie, kraftvoller Rhythmus, solide Instrumentierung. Ein langsamerer Song, „The Infinity„, dann kommen viele Tempowechsel, die dem Song viel Dynamik geben. Wellen furiöser Ausbrüche von Vocals und gutes Tempo. Finaler Song und auch Titelsong „Execration“ bringt erneuerte Energie in den finalen sonischen Angriff – Uptempo, aggressiv, ein überzeugendes Ende.
Technische Meisterschaft ohne Atempause
Nicht melodisch, aber auch keine pure Dissonanz, wie man sie manchmal im Genre findet – gute Kompositionen mit klarer Struktur und konstantem bestrafendem Rhythmus. Bass und Drums sind wirklich unermüdlich darin, ein hohes Tempo durch das gesamte Album zu halten. Aber alle Instrumente beeindrucken – das Album ist eine echte Zurschaustellung hoher technischer Fähigkeiten von jedem Mitglied der Band.
Dichte und unaufhörliche Rhythmen, furiose Blast-Beat-Parts und sehr aggressive Growl- und Scream-Vocals. Ein Album, das furios beginnt und das Tempo und die Aggression über seine gesamte Dauer behält. Kein Moment der Pause – sie greifen den Hörer einfach weiter an. Aber mit genug Wechseln, variierten Kompositionen, um einen involviert zu halten. Hochwertige Musik.
Fazit: BLOODTRUTHs drittes Album „Execration“ ist brutaler Technical Death Metal auf höchstem Niveau.
Tracklist
01. Plague Their Souls
02. Retribution And Flames
03. Freedom Crucified
04. A Savage Evangelization
05. God, Transcendental Killer
06. Obsidian And Steel
07. Kill The Offspring Of Eve
08. The Infinity
09. Execration
Besetzung
Stefano Rossi Ciucci – Guitars
Giacomo Torti – Drums
Riccardo Rogari – Bass
Luis Maggio – Vocals
Francesco Caponera – Guitars

