VALONTUOJA – Tulesta Syntynyt

cover artwork VALONTUOJA Tulesta Syntynyt

Band: VALONTUOJA 🇫🇮
Titel: Tulesta Syntynyt
Label: Inverse Records
VÖ: 14/11/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

4/5

Das Helsinki-Black-Metal-Projekt VALONTUOJA kommt, um sein zweites Album “Tulesta Syntynyt” zu präsentieren. Nach dem letztjährigen LP „Luonnon armoilla“ setzt sich die musikalische Erkundung fort, diesmal noch roher und gleichzeitig atmosphärischer, aber verankert im selben musikalischen traditionellen rohen und melodischen Black Metal.

Melodische Schönheit in Lo-Fi-Hülle

Roh und melodisch, aber auch tief verwurzelt im traditionellen norwegischen Old-School-Black-Metal. „Palaneiden kasvojen maa“ bringt rasende Drums, melodische Akkorde und raue Vocals. Gute Leadgitarre mit melancholischem Touch, verhallte sorgenvolle Akkorde. Vielschichtige Melodie, atmosphärisch – ein guter Song, evokativ und eindringlich.

Die Produktion ist Lo-Fi, mit allem sehr tight und sehr weit hinten gemischt. Selbst die Leadgitarre, Trägerin der melodischen Dimension auf dem Album, ist schwer korrekt zu verstehen. Kaum Drums und fast keine Spur von Bass. Auch die Vocals kaum hörbar, bleiben eher wie ein Flüstern durch das Album. Manche würden es sehr schlechte Produktion nennen, aber sicher ist dies der künstlerische Ausdruck, den VALONTUOJA übermitteln will.

Ympyrä joka syö itseään“ beginnt etwas klarer und wird auch von der Leadgitarre dominiert – langsam kommen Riffs und Drums hinzu, um dies zu ergänzen. Aggressiver in der Substanz, und das lässt die melodischen Linien noch mehr als kontrastierendes Element im Song hervorstechen. Beeindruckende Musik, das Tempo ist hoch – einige Rhythmuswechsel machen den Song dynamischer und komplexer.

Eine Basslinie eröffnet „Kameleontti„, aber kurz darauf kehren wir zur selben sonischen Struktur zurück. Ein verrauschter Hintergrund mit schönen und harmonischen Noten in einer Zurschaustellung von Gitarren-Meisterschaft und Sensibilität. Schnellere Rhythmussektion, ein Song näher an purem Black Metal.

Ein-Mann-Projekt mit beeindruckender Vielseitigkeit

VALONTUOJA, 2024 gegründet, ist das Solo-Projekt von Jal’zoroth (Jari Rantakaulio – auch von IImperium Evocandi und Malasorte), der für alles rund um die Band verantwortlich ist. Alle Instrumente, Vocals, Songwriting, Lyrics. Multiinstrumentalist und ein sehr guter und talentierter – Jal’zoroth beeindruckt auf „Tulesta Syntynyt“ mit seiner technischen Meisterschaft und auch kompositorisch.

Sehr Uptempo-Drumming in „Aurinkoroihun kirous“ und die eindringliche Gitarrenmelodie, hypnotisch, repetitiv. Mit Tempowechseln, ein komplexer kompositorischer Ansatz, aber auch ein energetischer Song. Mit abruptem Start setzt „Välikappale“ fort, den traurigen Melodien zu folgen – furiose Drums und eine Serie dynamischer Riffs sind eine schöne Änderung für diesen Song. Zunächst sehr aggressiv und nicht sehr melodisch kehrt der Song zu bekanntem Terrain zurück, bleibt aber generell einer der energischsten Songs auf dem Werk.

Sehr aggressiv und dissonant kommt „Asiat jotka on tähtiin kirjoitettu“ mit unerbittlichem Drumming, bleibt aber dennoch in derselben Gesamtrichtung. „Sinä vastaat teoistasi“ mit einer kurzen Gitarrenpassage, die wie ein Akzent in der Mitte des Songs kommt und die Komposition in zwei Teile bricht. Kleine Dinge wie diese machen das gesamte musikalische Erlebnis beim Hören von „Tulesta Syntynyt“ zu einem interessanten, und die gesamte Klanglandschaft dynamischer.

Akustische Gitarren beginnen in einer anderen Stimmung in „Korvessa on kotini“ – atmosphärisch, aber auch voller aggressiver Teile, die sich mit introvertierten und zarten akustischen abwechseln. Finaler Song „Kun kaikki muu vaikenee“ ist am Anfang sehr direkt, aber dieser Ansatz setzt sich fort mit einem fast ambienten Mittelteil des Songs – ein anderer Song als der Rest des Albums, ein Wechsel im Ansatz, der eine weniger depressive Stimmung bringt, fast eine positive Note, ein guter finaler Song.

Versteckte Qualität hinter extremer Rohheit

Sehr gute Musik, versteckt hinter der ultra-rohen Produktion, was schlecht ist, weil das den Hörer daran hindert, die Musik wirklich zu genießen. Obsessive, hypnotische Leadgitarre mit so sensiblen und zarten Melodien – das ist wirklich die treibende Kraft hinter VALONTUOJAs Musik. Die Art, wie die Leadgitarre den Rest des Sounds ergänzt, mit verhallten, hohen Noten, nicht wirklich getremolt, aber nicht weit davon entfernt. Jedenfalls ein Sound, der im Gedächtnis des Hörers lange nach Ende des Albums bleibt.

Ein anderer Sound im Vergleich zum vorherigen Werk wegen des Lo-Fi-Ansatzes. Das Debütalbum war auch roh, aber mit viel besserer Produktion. Musikalisch dagegen eine Fortsetzung und Verbesserung – besser ausgearbeitete Kompositionen, inspirierter, aber auch viel atmosphärischer und langsamer insgesamt. Dunkel, zwischen sorgenvoll und abgründig, auch fest verwurzelt im traditionellen Black Metal. Für jeden, der Musik schätzen kann, auch wenn der Sound nicht kristallklar ist, eine Empfehlung.

Fazit: Obsessive Leadgitarren-Linien, aber Lo-Fi-Produktion – VALONTUOJAs „Tulesta Syntynyt“ ist ein Album der Extreme, kreativ im atmosphärischen Black Metal.

Tracklist

01. Palaneiden kasvojen maa
02. Ympyrä joka syö itseään
03. Kameleontti
04. Aurinkoroihun kirous
05. Välikappale
06. Asiat jotka on tähtiin kirjoitettu
07. Sinä vastaat teoistasi
08. Korvessa on kotini
09. Kun kaikki muu vaikenee

Besetzung

Jal’zoroth – All instruments, Vocals

Internet

VALONTUOJA – Tulesta Syntynyt CD Review

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