Die britische Band CULT BURIAL kehrt mit ihrem dritten Longplayer zurück. Geprägt von einer Vielzahl an Einflüssen, einem mächtigen Sound und einem technisch versierten Ansatz, zeigt Collapse of Pattern, Reverence of Dust eine gereifte und erfahrene Band.
Ein dichter, erdrückender Sound
Eine niederdrückende Atmosphäre, ein massiver Klang mit soliden Riffs, wuchtigen Drums und rohen Growls. Der Opener „Vincula“ ist melodisch, aber nie zu sehr, startet im Black-Metal-Bereich und wechselt dann in doomlastige Gefilde. Ein Song mit wachsendem Spannungsbogen und eindrucksvoller Klanglandschaft. Unterschiedliche Gesangsvarianten – Schreie, Shouts, infernalische Growls – sorgen für Abwechslung.
CULT BURIAL stammen aus London, gegründet 2020 und seitdem mit reichlich Material aktiv – EPs, Singles und, wie erwähnt, zwei Full-Lengths. Die Band besteht aus Simon (Simon Langford) an Gitarre und Drums sowie César – César Moreira (Enblood) – am Mikrofon. Viel ist nicht über sie bekannt, doch die Erfahrung im Hintergrund ist unüberhörbar: Dieses Album ist dicht, kohärent und zielgerichtet.
Der folgende Track „Collapse“ beginnt doomig, wird dann jedoch von Death Metal überrollt. Blastbeats, tremolierte Gitarren, hallender Gesang, gutes Tempo und eine druckvolle Atmosphäre. Dicht, erbarmungslos und zugleich stimmig in seiner Struktur. Verzweifelte Schreie und starke Riffs runden diesen Höhepunkt ab.
Atmosphärischer Sound mit explosiven Momenten
„Aether“ bringt eine Wendung: atmosphärischer, aber durchsetzt von eruptiven Klangmomenten. Klare, dissonant gespielte Tremolo-Gitarren, dramatische Tempowechsel, stärker im Black Metal verankert. Ein sehr technisches Gitarrensolo setzt Akzente in die doomige Grundstimmung.
„Mire“ beginnt als doomiger Ambient-Track, getragen von einer eindrucksvollen Basslinie, schwer, aggressiv und doch homogen. „Enthrall“ bleibt dissonant, mit hallendem Sound, komplexem Solo und gequältem Gesang. Schnell, schwer, aggressiv, mehrschichtig, mit Blastbeats und einer führenden Gitarre, die dem Ganzen ein zusätzliches Geflecht aus Texturen hinzufügt.
Aggressive Vocals und virtuose Gitarrenarbeit
Die Produktion ist ausgewogen, professionell und klar. Die Vocals stehen in gutem Verhältnis zum Gesamtsound, und ihre Vielfalt offenbart beachtliche stimmliche Fähigkeiten. Auch Bass und Drums prägen das Fundament, Basslinien setzen deutliche Akzente, alles wird differenziert eingefangen. Der Sound ist dicht und konsistent, die Produktion hebt das bestens hervor. Textlich beschreibt das Album den allmählichen Verfall geistiger Fähigkeiten, des Selbstbewusstseins und gewohnter Muster.
„Beseech“ startet technisch, bricht abrupt mit einem Ausbruch von Gitarren und Bass los, begleitet von unmenschlichen Schreien. Vertrackte Akkorde, virtuose Leadgitarre – aggressiv, dissonant, fast disharmonisch. Ein markanter Wechsel im Ansatz, stilistisch nahe am Technical Death Metal.
„Vestige“ kehrt zurück zu Doom/Death, mit viel Dynamik und eindringlichem Gesang – bedrückend und erdrückend. Das abschließende „Seethe“ beginnt atmosphärisch, steigert sich zu leidenschaftlichen Gitarrenlinien, ein klagender Grundton, verzweifelte Vocals. Der Schluss gehört erneut der technischen Brillanz – ein starkes Finale.
Vielfältig, aber geschlossen
Ein Album mit unterschiedlichsten Ansätzen, das dennoch wie aus einem Guss wirkt – Ausdruck großer kompositorischer Fähigkeiten. Starke Riffs, exzellente Vocals, jeder Song hat seine eigene Identität und fügt sich doch nahtlos ins Gesamtbild. Brutal, unbarmherzig und gleichzeitig düster-bedrohlich. Eine breite Palette an Texturen und Stimmungen.
Ein Werk mit vielen Facetten, voller Entdeckungen. Ohne sich einem Genre blind zu unterwerfen, formen CULT BURIAL ihre eigene Interpretation verschiedenster Stile. Inspirierte Kompositionen, starke Musik, viele einprägsame Momente. Selbst in den sperrigeren Passagen bleibt die Musik packend, die Atmosphäre bedrückend.
Fazit: CULT BURIAL liefern mit Collapse of Pattern, Reverence of Dust ein komplexes, intensives und beeindruckendes Werk.
Tracklist
01. Vincula
02. Collapse
03. Aether
04. Mire
05. Enthrall
06. Beseech
07. Vestige
08. Seethe
Besetzung
Simon – Guitars, Drums
Cesar – Vocals