Man kann es nicht oft genug erwähnen:
Bands mit Attitüde wie die hier zu besprechenden STEELPREACHER sind das, was Heavy Metal ausmacht. Bisher hat man fünf Alben auf die Metalfans losgelassen, die handwerklich sehr gut gemacht sind und einen Riesenspaß offenbarten, weil die Band nie die Grenze zwischen Feierkultur und Ballermann übertreten hatte.
Doch leider muß man mit dem aktuellen Werk GIMME SOME METAL diesbezüglich leichte Abstriche machen.
Ein starker Einstieg
bildet zusammen mit der Judas Priest/Saxon – Melange Hell Ain`t What It Used To Be
der gute Laune – Banger Drinking The Night Away, in dessen Cocktail man einen Schuß AC/DC hinzufügt. Auch das folgende Titellied ist mit seinem Accept – Flair ein Volltreffer, auch wenn er erst Live sein volles Potenzial erreicht.
Hell Is On Fire ist sehr stark gespielt, jedoch kommt der Refrain dermaßen uninspiriert daher,
daß es sich auf den ganzen Song auswirkt. Wie es richtig geht haben STEELPREACHER nicht nur auf sämtlichen Vorgängeralben gezeigt, sondern dies tut die äußerst sympathische Kapelle auch darauf mit Heart Of Darkness, einem der Höhepunkte des Albums.
Gimme some Metal, please!
War ich beim zweiten Song noch im Partyzelt beziehungsweise in einem gemütlichen Klub, begebe ich mich mit Green Bottled Beer nun auf Bierzeltniveau. Auch wenn der Text lehrreich ist, mit durchschnittlichem Rock lernt keiner daraus!
Mit dem nicht wirklich sensationellen Southern Rock – Anklängen in Midnight Sensation bin ich beinahe ernüchtert, nach Forever Free (Was reimt sich auf Forever Free? Richtig, Tenacious D.!) folgt aber
ein starker Schlußspurt
in Form des Manowar – Gedächtnis Bangers Dawn Of War sowie dem mit Motörhead – Einflüssen veredelten Hell Awaits. Auch den Bonustrack mit Gerre von Tankard kann man mitnehmen, muß man aber nicht.
Bei gerade einmal drei sehr starken Songs, viel Durchlauf und drei Nullnummern ist GIMME SOME METAL das für mich schwächste Album der Koblenzer, welches aber immerhin noch eine knappe Schaumkrone über dem Durchschnitt ist. Sorry Jungs!
Tracklist
01. Hell Ain’t What It Used To Be
02. Drinking The Night Away
03. Gimme Some Metal
04. Hell Is On Fire
05. Heart Of Darkness
06. Green-Bottled Beer
07. Midnight Sensation
08. Forever Free
09. Dawn Of War
10. Hell awaits
11. Hell Ain’t What It Used To Beer (Bonus, feat. Gerre)
Besetzung
Jens „Preacher“ Hübinger – Gesang, Gitarren
Andi „The Wicked“ – Gitarren, Begleitgesang
Andy „Mu“ Hübinger – Bassgitarre, Begleitgesang
Kevin „K.K. Wild“ Kurth – Schlagzeug, Begleitgesang