Goblins Blade – Of Angels And Snakes
Auf das Debüt von GOBLINS BLADE war ich sehr neugierig, wirkt hier doch ein gewisser Jörg M. Knittel als Saitenhexer mit, der früher bei SACRED STEEL aufspielte, sowie mit DAWN OF WINTER nach wie vor außergewöhnlich starken Doom Metal schafft.
Tatsächlich schimmern SACRED STEEL gerade bei den Riffs und (Gesangs)Melodien gelegentlich durch, trotzdem hat man hier sicherlich ganz bewusst auch andere Wege eingeschlagen. Zudem erinnert Florian Reimann schon rein von der Stimmfarbe eher an eine Mischung aus Mark Shelton und Bruce Dickinson.
Trotz erwartbarer Überschneidungen hat GOBLINS BLADE also seine eigene Identität, zumal ja auch die übrigen Bandmitglieder bereits in der einen oder anderen Gruppe gespielt haben. Den Stil würde ich mal grob als „Iron Maiden goes US Power Metal“ umschreiben, was nicht nur auf schwarz und weiß reizvoll klingt. Auch Fans der griechischen Epic Metaller BATTLEROAR dürfen beispielsweise bei „The Bell Is Broken“ große Ohren bekommen. Textlich dreht sich zwar alles um Gut VS Böse, Preisungen von Dingen wie „Steel“ oder „Glory“ muss der geneigte Fan allerdings – je nach Gusto – entweder grausam entbehren oder glücklicherweise nicht über sich ergehen lassen.
Insgesamt muss ich feststellen, dass ich nach all den andernorts gelesenen Vorschusslorbeeren etwas mehr von „Of Snakes And Angels“ erwartet hätte. Vielleicht bestehen bei mir als Die-Hard-Fan von SACRED STEEL auch hier und dort ein paar Scheuklappen, die nicht bedient wurden. Trotzdem hatte auch mir das Debüt von Goblins Blade einiges zu bieten. Besonders hervorheben möchte ich dabei das getragene „When The Night Follows The Day“, dass mich gleichermaßen an DAWN OF WINTER als auch MANILLA ROAD denken lässt, und dessen wunderbarer Chorus jedes Mal noch etwas stärker klingt. Auch unbedingt anzuspielen ist, wie bereits erwähnt, das heroisch-vorpreschende „The Bell Is Broken“ mit Anklängen an beste BATTLEROAR-Epen. Überhaupt: Zumindest die zweite Albumhälfte wächst mir so allmählich doch ans Herz.
Fazit: Ein sehr gut gemachtes Album in der Schnittmenge des zucker- und schmalzfreien Epic/Heavy/Power Metals, das einige besonders starke Nummern in der zweiten Hälfte bietet, und mit der Zeit zu wachsen scheint.
Tracklist
01. Snakes From Above
02. Pay For Your Sins
03. Blink Of An Eye
04. Final Fall
05. Utopia
06. When The Night Follows The Day
07. The Bell Is Broken
08. Fall Into Darkness
09. Call For Unity
Besetzung
Florian Reimann (Vocals)
Jörg M. Knittel (Guitars)
Claudio Enzler (Guitar)
Roberto Palacios (Bass)
Claudio Sisto (Drums)