Mit dem Full Length Debüt »High Risk« versuchen HYPERSTRIKE, ein energiegeladenes Power-Metal-Erlebnis zu bieten, das schnelles Tempo, melodischen Gesang und genretypische thematische Texte vereint. Die aus den USA stammende Band zeigt mit ihren anspruchsvollen Kompositionen und ihrem technischen Können Potenzial. Streckenweise versucht der Act aus den Staaten es in gewissen Passagen den Engländern DRAGONFORCE gleichzutun, scheitert meiner Meinung nach im Kontrast hierzu, denn einem Herman Li reicht man nicht das Wasser. Mit Ben (Chop Daddy) Bennett am Bass, Adon (Brain Lord) Fanion am Gesang, Ilya (Siberian Claw) Ignatov an der Gitarre und Josh (Goblin Hammer) Hoffman am Schlagzeug zeigt das Album zwar musikalisches Talent, kämpft allerdings mit Zusammenhalt und Originalität.
Fanions Gesang ist kraftvoll, lässt streckenweise die nötige emotionale Tiefe vermissen, um das Material aufzuwerten. Ignatovs Gitarrenspiel bietet einige beeindruckende Riffs, die sich jedoch oft repetitiv anfühlen und durch den Mangel an einprägsamen Melodien überschattet werden. Die Rhythmusgruppe, getragen von Bennett und Hoffman, bietet ein solides Fundament, doch das Songwriting insgesamt ist weder fesselnd noch innovativ.
Songwriting wirkt etwas unzusammenhängend
Das Album lässt in etlichen Bereichen zu wünschen übrig. Das Songwriting wirkt etwas unzusammenhängend und es fehlt der stimmige Flow, der klassische Power-Metal-Platten auszeichnet. Die Produktionsqualität ist mittelmäßig, was die Klarheit und Wirkung der Instrumente und des Gesangs beeinträchtigt. Der Gesang strahlt zwar Begeisterung aus, nichtsdestoweniger fehlt ihm manchmal die nötige Kraft und Bandbreite, um den Hörer genauso zu fesseln. Produktionstechnisch ist der Sound zwar angemessen, demgegenüber einfallslos, was die Gesamtwirkung mindert.
Die Textthemen sind typisch für Power Metal – Heldentum, Schlachten, riskante Abenteuer –, stechen im Gegensatz hierzu nicht besonders hervor und bringen keine neue Perspektive. Insgesamt ist »High Risk« ein ordentliches Werk, erreicht nicht ganz die von Bands des Genres erwarteten Höhen, was zu einer unterdurchschnittlichen Bewertung führt. Obgleich die Herrschaften in der Band technische Fertigkeiten und Energie Einfluss nehmen lassen, wirkt alles letzten Endes abgeleitet und uninspiriert und weckt bei den Zuhörern den Wunsch nach mehr Originalität und kraftvollerem Songwriting.
Bekannte Power-Metal-Klischees
»Meltdown« und »High Risk« liefern mit treibenden Riffs und temperamentvollem Gesang die energiegeladensten und mitreißendsten Momente des Albums. »Leaving You Again« versucht einen melodischeren Ansatz, verfällt andererseits in bekannte Power-Metal-Klischees. »Shadowbound« und »Warning Shot« überzeugen mit solider Gitarrenarbeit, stechen in einem überfüllten Genre hingegen nicht wirklich hervor.
Während HYPERSTRIKE Potenzial und Begeisterung zeigen, fehlt es »High Risk« letzten Endes an der nötigen Raffinesse und Innovation, um in der Power-Metal-Szene hervorzustechen. Fans des Genres finden vielleicht etliche Momente, die es wert sind, entdeckt zu werden, dagegen bietet das Album insgesamt kein wahrlich fesselndes oder unvergessliches Erlebnis.
Fazit: »High Risk« von HYPERSTRIKE ist ein enttäuschender Versuch mit vielversprechenden Ansätzen, der aber letztlich nicht überzeugt.
Tracklist
01. Meltdown
02. Leaving You Again
03. High Risk
04. Shadowbound
05. Warning Shot
06. Slug City
07. Steel Heart
08. Slowman
09. King of the Slain
10. Savage Sword
Besetzung
Ben (Chop Daddy) Bennett – bass
Adon (Brain Lord) Fanion – vocals
Ilya (Siberian Claw) Ignatov – guitar
Josh (Goblin Hammer) Hoffman – drums

