LAMP OF MURMUUR – The Dreaming Prince in Ecstasy

cover artwork LAMP OF MURMUUR The Dreaming Prince in Ecstasy

Band: LAMP OF MURMUUR 🇺🇸
Titel: The Dreaming Prince in Ecstasy
Label: Wolves of Hades
VÖ: 14/11/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

3/5

LAMP OF MURMUUR ist ein fleißiges Black-Metal-Projekt, sehr aktiv im Studio und auch als Touring-Band, präsentiert nun ihr viertes Album „The Dreaming Prince in Ecstasy„. Als „romantischer“ Black Metal angepriesen, ist es tatsächlich eine Kombination aus Geschichten – nicht unbedingt Märchen, aber nicht weit davon entfernt. Auch die Bildsprache, die die Band verwendet, um sich zu präsentieren, ist eine von alten Rittern mit Schwertern und Umhang. Und all das übersetzt sich in eine leicht kommerzielle Art von Black Metal – sehr melodisch und episch.

Eklektischer Start zwischen Atmosphäre und Kitsch

Synth-Effekte und ein Klavier in tiefer Oktave sind die Eröffnungsklänge im Album, wobei „The Fires Of Seduction“ nur ein atmosphärisches kurzes Intro ist. Der erste Song, „Forest Of Hallucinations„, beginnt mit langsamen, vielschichtigen Gitarren, verhallt, aber bald trifft ein guter Rhythmus die Lautsprecher. Sehr melodisch, aber auch mit einer Note von Aggressivität, simple Riffs und tiefe Shriek-Vocals. Die Kombination zwischen der verrauschten Hintergrundmusik und der Melodie, auch gespielt von einer hochgepitchten Gitarre, schafft die unheimliche Atmosphäre. Eklektisch, springend von einem Stil und einer Klanglandschaft zur anderen – teilweise beeindruckend, aber auch teilweise zu kitschig, ein nicht überzeugender Start.

LAMP OF MURMUUR ist eigentlich ein Solo-Projekt des Musikers, der sich M. nennt (ebenfalls von Fuinäehot, Magus Lord, Silent Thunder). 2019 gegründet, begann es als Mischung aus Black Metal mit vielen Gothic-Einflüssen, setzte sich fort als pure Hommage an die legendäre norwegische Band Immortal – nun bleibt der Tribut-Teil, die Gothic-Einflüsse kehrten zurück, und die Musik ist zufällig geladen mit Effekten und Melodien aus anderen Genres, was einen eklektischen Stil ergibt.

Gute Riffs in „Hategate (The Dream-Master’s Realm)„, ein direkterer Ansatz, auch aggressiver und dunkler. Mehr als in anderen Songs können hier die Immortal-Einflüsse gehört werden, aber insgesamt ein ausgewogenerer Sound. Vocals, immer noch rau und dämonisch, aber näher an einem authentischen Black-Metal-Sound. Auch cleane Vocals im Gothic-Stil als kontrastierendes Element. Verwobene Leadgitarren-Passagen wechseln sich ab mit abrasiven Riffs und einer guten Rhythmussektion. Ein guter Song, ein Höhepunkt.

Leicht unterproduziert, mit einer Rohheit, die für die Haupt-Klangschicht verwendet wird, wobei nur die Effekte und melodischen Akkorde etwas klarer sind. Auch die Gitarre hat Momente, in denen der Sound klar ist, gefolgt von rohen und kaum verständlichen. Drums ziemlich inkonstant – manchmal sehr im Vordergrund, den Sound dominierend, manchmal kaum hörbar. Im zweiten Teil des Albums verschwindet die Rohheit und wird durch Gothic-Sounds und Heavy-Metal-artige Gitarren ersetzt – viel klarer und auch anders, was das Album zu einem klaren Zwei-Teile-Werk macht.

Märchenatmosphäre trifft auf musikalische Inkohärenz

Tremolo-gepickte Gitarren mit schnellem Song-Tempo definieren den Sound in „Reincarnation Of A Witch„. Unerbittliche Drums über einer komplexen Klangschicht mit klarem Symphonic-Black-Metal-Einfluss. Akustische, zarte Passagen werden abrupt gefolgt von sonischer Aggression. Der Song blendet direkt über in „Angelic Vortex“ mit ambientem Sound. Wieder eine märchenhafte Atmosphäre, ätherische Chöre und akustische Instrumentierung.

Der nächste Song ist eigentlich ein dreiteiliger Song, verbunden durch dasselbe textliche Thema, auch das zentrale Element des Albums, das dem LP seinen Namen gab. Der erste Song ist „The Dreaming Prince In Ecstasy Part I – Moondance“ mit positiver, fröhlicher Melodie, cleanen melodischen Vocals – insgesamt sehr leichte Art von Metal. Dann „The Dreaming Prince In Ecstasy Part II – Twilight Orgasm“ noch langsamer und leichter, akustische Gitarren und verhallte Leadgitarre – mehr wie eine Heavy-Metal-Ballade mit Progressive-Rock- und Gothic-Einflüssen. Die Schlussfolgerung der Trilogie, „The Dreaming Prince in Ecstasy Part III – The Fall„, bleibt in derselben musikalischen Klanglandschaft – viele Solos und dämonische, tief growlende Vocals, mit einem minimalistischen und dissonanten Mittelteil, der fortsetzt, indem mittelalterliche Instrumente und Atmosphäre hinzugefügt werden. Das ganze Trio von Songs bringt einen anderen Sound ins Album – melodisch und leicht, aber nicht gänzlich überzeugend.

Der finale Track, „A Brute Angel’s Sorrow„, noch melancholischerer Vibe – Glocken, Klavier und wieder Märchenatmosphäre. Mit Gastvocals von Crying Orc (Këkht Aräkh) repräsentiert der Song höchstwahrscheinlich das Happy End der Geschichte. Aber musikalisch nicht der beste Moment des Albums, ein nicht überzeugendes Ende.

Produktivität auf Kosten von Kohärenz

Eine Kombination aus Black Metal mit progressiven Einflüssen, mit Symphonic-Black-Metal-Momenten, vielen cleanen Vocals in allen Techniken, erinnernd an Heavy Metal oder den ursprünglichen Sound der Band, Gothic Metal. Oszillierend zwischen der Härte von purem Black Metal und Tonnen melodischer Momente, aber nicht immer kohärent in der Komposition – fühlt sich an wie ein Album, bei dem M. versucht, alle seine musikalischen Ideen und Fertigkeiten auf allen Instrumenten zu zeigen.

Ein Album, das sich gehetzt anfühlt, in Eile gemacht. Wahrscheinlich ist M., so produktiv wie er ist, in all den verschiedenen Projekten und mit einem so aktiven Tourleben – sicher sind die Momente, wenn die Zeit es erlaubt zu komponieren, aufzunehmen und all die anderen Sachen bezüglich eines Albums zu machen, kurz, und M. ist immer in Eile. Zu viele musikalische Ideen und Ansätze, um ein kohärentes Werk zu sein. Aber voller guter Momente, nur unstrukturiert. Dennoch ein einfaches und genussvolles Hörerlebnis.

Fazit: LAMP OF MURMUURs neuestes Album hat ein textliches Konzept und bleibt melodisch, aber musikalisch ist es ein Rückschritt in der Band-Diskografie.

Tracklist

01. The Fires Of Seduction
02. Forest Of Hallucinations
03. Hategate (The Dream-Master’s Realm)
04. Reincarnation Of A Witch
05. Angelic Vortex
06. The Dreaming Prince In Ecstasy Part I – Moondance
07. The Dreaming Prince In Ecstasy Part II – Twilight Orgasm
08. The Dreaming Prince in Ecstasy Part III – The Fall
09. A Brute Angel’s Sorrow

Besetzung

M. – all Instruments, Vocals

Internet

LAMP OF MURMUUR – The Dreaming Prince in Ecstasy CD Review

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