NEEDLESS – Premonition

cover artwork NEEDLESS Premonition

Band: NEEDLESS 🇭🇺
Titel: Premonition
Label: Inertial Music
VÖ: 30/05/25
Genre: Progressive Death Metal

Bewertung:

3/5

Die ungarische Band NEEDLESS kündigt mit Premonition ihre bislang künstlerischste Phase an. Das dritte Album des Quintetts soll den Anspruch auf musikalische Raffinesse im extremen Metal untermauern – und tut dies zumindest über weite Strecken auch eindrucksvoll.

NEEDLESS erschaffen komplexe Musik zwischen Progressive Death Metal und moderner Härte

Der Opener „Derelict“ beginnt mit einem ausgedehnten, hochkomplexen Gitarrensolo – ein erstes Ausrufezeichen gleich zu Beginn. Bald setzen die anderen Instrumente ein und fügen sich zu einem vielschichtigen Klangbild. Die Vocals variieren stilistisch stark und beeindrucken mit einem breiten Spektrum. Melodisch, dynamisch und kraftvoll – ein grandioser Einstieg und zugleich ein echtes Highlight.

Auch „Metatrons In Sunken Arks“ hält das progressive Niveau. Die Nummer ist energiegeladen, mit soliden Riffs und intensiven Gitarrensolos. Die polyrhythmische Instrumentierung verleiht dem Song zusätzliche Tiefe, während Growls und Screams die Aggression schärfen. Eine weitere starke Nummer.

Seit 2004 ist das Progressive Death Metal-Quintett NEEDLESS eine feste Größe der ungarischen Underground-Szene. Mit der Zeit hat sich ihr Einfluss auch international erweitert – ihre Musik lebt von Vielschichtigkeit, Genre-Verschmelzungen und tiefgründigen Themen.

Twilight Cradle“ beginnt mit einem kurzen, folkloristisch anmutenden Choral, bevor tiefe Growls und dichte Rhythmusarbeit übernehmen. Ein hymnischer Refrain, untermalt von Keyboard-Elementen und flüsternden Passagen, bringt Dynamik. Der Wechsel von Aggression und Melancholie macht den Song zu einem der spannendsten des Albums.

Professionelle Produktion mit Fokus auf Gitarren und komplexe Arrangements

Die Produktion ist klar, differenziert und auf professionellem Niveau. Gitarren dominieren – was gut zur melodischen Ausrichtung der Band passt. Auch der Gesang ist sehr präsent und offenbart die ganze Vielfalt des Sängers. Bass und Drums sind eher zurückhaltend gemischt, fügen sich aber gut in den Gesamtsound ein.

Constellations“ startet ruhig mit Clean Vocals, bevor die gewohnte Härte zurückkehrt. Ein komplex komponierter Song, mit Anleihen aus Deathcore oder Modern Metal. Die stilistische Breite ist beeindruckend – aber auch ein kleiner Bruch im Spannungsbogen des Albums.

Mit „As Our Citadels Burn“ geht es wieder näher an den Anfangsstil heran: massive Growls, flüsternde Passagen, melancholisches Solo. Die Komposition bleibt episch und atmosphärisch, mit dezenter Progressivität. Kein Überflieger, aber ein solider Song mit starken Momenten.

Das Line-Up: Ádám Forczek (Vocals), Kristóf Katona und Tamás Bárány (Gitarren), László Bánfalvi (Bass), sowie seit 2020 Botond Kasper (Drums) – eine eingespielte und vielseitige Truppe.

Zunehmend experimentell und stilistisch uneinheitlich

Dark Epiphany“ beginnt atmosphärisch, fast gothic-mäßig, mit Cleans und viel Pathos. Auch ein Saxofon findet seinen Weg ins Arrangement – eine interessante Idee, die aber in der Gesamtwirkung des Songs eher chaotisch bleibt.

The Outer Reach“ ist langsamer, melancholischer und ebenfalls deutlich von Gothic Metal beeinflusst. Gegen Ende wird er kraftvoller – insgesamt ein überzeugender Song und ein Spät-Highlight. Das finale „Worlds Forgotten, Dreams Undone“ eröffnet folkig und sehr getragen. Trotz schöner Passagen wirkt es stilistisch etwas fremd auf dem Album.

Die Gitarrensolos sind durchweg exzellent und einer der klaren Pluspunkte von Premonition. Auch der Gesang – markant und technisch beeindruckend – überzeugt trotz seiner Eigenwilligkeit. Kompositorisch zeigt die Band großes Können, doch das stilistische Ausufern in der zweiten Albumhälfte schwächt die Kohärenz.

Der Beginn des Albums verspricht viel – progressive, melodische Härte mit Anspruch. Doch spätestens ab der Mitte verliert sich die Band in experimentellen Ausflügen und Genre-Fusionen, die nicht immer aufgehen. Dennoch: Die Platte ist voller starker Ideen, die jedoch nicht immer in ein stimmiges Gesamtbild münden.

Fazit: Progressive Death Metal trifft modernen Sound: Viel Melodie, starke Gitarren, aber etwas zu viele Experimente für ein rundes Gesamtbild.

Tracklist

01. Derelict
02. Metatrons In Sunken Arks
03. Twilight Cradle
04. Constellations
05. As Our Citadels Burn
06. Dark Epiphany
07. The Outer Reach
08. Worlds Forgotten, Dreams Undone

Besetzung

Ádám Forczek – Vocals 
Kristóf Katona – Guitars 
Tamás Bárány – Guitars 
László Bánfalvi – Bass 
Botond Kasper – Drums

Internet

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