PUSTULANT FLESH – Gurgling Pustulence

cover artwork PUSTULANT FLESH Gurgling Pustulence

Band: PUSTULANT FLESH 🇩🇰
Titel: Gurgling Pustulence
Label: Extremely Rotten Productions
VÖ: 08/08/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

4/5

Allein ein Blick auf das Cover und den Bandnamen genügt – hier weiß man sofort, was einen erwartet. Die Band bezeichnet sich selbst als „Primitive grinding death metal from Copenhagen!“ Und genau das bekommt man mit Gurgling Pustulence.

Kraftvoller und aggressiver Sound

Schon der Opener „Beyond Lobotomy“ empfängt einen mit einem massiven, dichten Sound. Aggressive, infernale Growls, eine regelrechte Wand aus Klang. Direkte, kraftvolle Riffs, nicht besonders schnell, aber umso eindrucksvoller. „Cadaver Creation“ beginnt cineastisch und melodischer. Die Basslinien sind präzise und verdoppeln die hämmernden Drums für einen klareren Rhythmus. Der Sound ist gequält und höhlenartig, aber gut komponiert.

Das Kopenhagener Quartett wurde 2022 unter dem Namen Fetus Deletus gegründet, nannte sich dann in Putrid Abortionum, und seit 2023 firmieren sie als PUSTULANT FLESH. Ziemlich verwirrend, denn Gurgling Pustulence wird als Debütalbum bezeichnet, obwohl es mit nur 20 Minuten Spielzeit eher wie eine EP wirkt. Zudem erschien 2023 eine EP, die einige Songs des aktuellen Albums enthält. Es wirkt wie ein langer, kontinuierlicher Debütprozess – aber wie sie ihre Werke benennen, ist letztlich egal. Entscheidend ist die Qualität der Musik.

In diesem Stil geht es mit „March of the Ravenous Dead“ weiter – schneller, prägnanter Sound, die Gitarren greifen besser ineinander, das Gesamtbild wirkt enger verzahnt. Kompositorisch ist der Song komplexer aufgebaut, mit wechselnden Tempos, die melodische Linie pendelt zwischen Death/Doom und schnelleren Passagen, dazu ein Hauch von Groove, der das Stück besonders macht.

Roh und matschig produziert – Gitarren dominieren das Klangbild

Die Produktion ist roh und schlammig, die Vocals sind stark in den Hintergrund gemischt, ebenso die Rhythmussektion. Dadurch dominieren die Gitarren den Sound – wobei auch diese keineswegs kristallklar sind. Ein leichter Hall zieht sich durch das gesamte Album, verleiht dem Sound eine gewisse Tiefe, lässt ihn aber zugleich diffus und unscharf wirken.

Dødsangst“ setzt auf grindige, massive Riffs, der Song wirkt sehr kohärent und eindrucksvoll. Auch technisch hat er einiges zu bieten – alle Instrumente agieren gemeinsam in einem kurzen, aber effektiven Stück. Der Bass ist druckvoll, erneut gibt es cineastische Effekte und gesprochene Passagen im Stil von Filmausschnitten. Der höhlenartige Sound gepaart mit starken Riffs macht den Song zu einem der Highlights.

Gegründet 2022, war die Band zunächst als Trio aktiv: Mike Dalsgaard (Crimson Burial, Demolizer) an Gitarre und Backing Vocals, Filip Dursun (Afdød) am Schlagzeug und Peter Jacobsen an Gesang und Bass. 2024 kam mit Daniel Bror Ditlevsen (Digestor, ex-Mea Culpa) ein weiterer Gitarrist dazu – auf dem Album ist er jedoch nicht als Mitwirkender gelistet. In dieser Besetzung hat sich die Kopenhagener Deathgrind-Band in der dortigen Underground-Szene – einer wirklich starken Szene, insbesondere live – einen Namen gemacht. Nun also endlich das Debütalbum.

Ein vielversprechendes Zeichen von Kraft und Aggression

A Single Muscle Twitches as I Wrest My Blade from Your Gut to Your Throat and Leave You Dying, Helpless and Alone“ ist mit beeindruckenden 5 Sekunden Spielzeit ein echtes Statement – drei Drum-Schläge und aus. Der Songtitel dauert länger auszusprechen als das Stück selbst. Ganz im Sinne guter Grindcore-Tradition mit klaren Punk-Wurzeln – ein unterhaltsamer Moment.

Langsamer und doomiger beginnt „Carrion Offspring“, gewinnt dann aber zunehmend an Rhythmus und Energie. Das Ende ist geprägt von schnellen, druckvollen Riffs. Der letzte Track „Gurgling Pustulence“ – zugleich der Titeltrack – beginnt noch langsamer, bleibt dabei aber im Death-Metal-Bereich: kotzende Vocals, unnachgiebige Riffs, erneut mit starkem Impact. Der Rhythmus steigert sich allmählich, die Atmosphäre wird düsterer und bedrückender.

Ein starkes Album der jungen Dänen – ein Ausdruck von roher Kraft und Aggression. In kurzer Spielzeit gelingt es ihnen, viele Ideen unterzubringen und eine zermalmende Atmosphäre zu erzeugen. Roh, verrottet und gnadenlos dreckig.

Trotz aller Produktionsmängel und mancher Momente, die noch die Unerfahrenheit der Band verraten, hat dieses Album etwas. Eine weitere junge Band, die es verdient, beobachtet zu werden – ein Werk voller musikalischer Ideen, dichter Atmosphäre und mit einem ganz klaren Gefühl: PUSTULANT FLESH können deutlich mehr, als sie auf diesem kurzen Debüt zeigen. Die Riffs, der Rhythmus, die vernichtende Klangkulisse – all das ist erst der Anfang. Ein erstes Zeichen für Größeres.

Fazit: Kurz, heftig, vielversprechend – PUSTULANT FLESH starten hart in die Szene.

Tracklist

01. Beyond Lobotomy
02. Cadaver Creation
03. March of the Ravenous Dead
04. Dødsangst
05. A Single Muscle Twitches as I Wrest My Blade from Your Gut to Your Throat and Leave You Dying, Helpless and Alone
06. Carrion Offspring
07. Gurgling Pustulence

Besetzung

Mike Dalsgaard – Guitars, Vocals (backing)
Filip Dursun – Drums
Peter Jacobsen – Vocals, Bass

Internet

PUSTULANT FLESH – Gurgling Pustulence CD Review

Related Articles

- Advertisement -spot_img

Latest Articles