WINTERNIUS – Underwater Darkness

cover artwork WINTERNIUS Underwater Darkness

Band: WINTERNIUS 🇮🇹
Titel: Underwater Darkness
Label: Dusktone
VÖ: 12/09/25
Genre: Melodic Black Metal/Black Metal

Bewertung:

2/5

Black Rising Metal – so nennen WINTERNIUS ihren Stil. Gemeint ist eine Mischung aus epischem, melodischem Metal, doch ohne klares Gespür dafür, wohin die Reise geht. Sei’s drum: Ihr zweites Full-Length-Album Underwater Darkness ist da.

Ambient-Sounds und mittleres Tempo

Meeresrauschen eröffnet das Album, bevor „Intro / Unholy Black Ship“ mit mittlerem Tempo, harschen Vocals und Riffs einsetzt. Kurze dynamische Momente am Schlagzeug, ansonsten bleibt es eher gleichförmig. Melodisch zwar, doch die Gesangslinien schlagen bald eine theatralisch-dramatische Richtung ein, begleitet von einem langen Leadgitarrensolo. Ein Einstieg, der nicht wirklich überzeugt.

WINTERNIUS stammen aus Genua und wurden 2016 von Roby Grinder (Gitarre, ehemals Sacradis, Hastur, Powerdrive, Sfregio) gegründet. Über die Jahre wechselten mehrere Mitglieder aus dem italienischen Underground die Reihen. Aktuell sind dabei: Ste Hate (Gitarre), Jason Ülfe (Ex-Sacradis, Ex-Expiatoria) am Gesang, Ric Rancore (Bass) und Lord of Fog (Mørkevind, Ex-Detestor, Sgrigua, Ex-Abysmal Grief, Ex-Denial) am Schlagzeug.

Deutlich besser klingt „The Beacon“. Höheres Tempo, rhythmischere Riffs, die Leadgitarre setzt auf Tremolo-Picking, und auch die Vocals wirken druckvoller. Anfangs tatsächlich kraftvoller Black Metal – bis ein hypermelodisches Solo auftaucht, das wirkt, als stamme es aus einem völlig anderen Stück. Danach geht es langsamer weiter mit „Dark Mirage“, in dem theatralische Vocals und Thrash-Einflüsse dominieren. Akustische Passagen mit schief gesungene Clean-Vocals verstärken das befremdliche Gefühl. Selbst die bösen Screams, die folgen, können den schwachen Eindruck nicht retten. Kein Glanzpunkt.

Unüberzeugende Vocals und uninspirierte Gitarrensolos

Die Produktion ist schlicht schlecht. Der Fokus liegt viel zu sehr auf den Vocals, die ohnehin nicht überzeugen, und auf Gitarrensolos, die langsam und unpassend wirken. Die Rhythmussektion ist nahezu inexistent: Drums nur in kurzen Momenten hörbar, Bass fast gar nicht. Doch das Hauptproblem liegt ohnehin in den Kompositionen, und die schwache Produktion verstärkt diesen Eindruck nur.

Gods of Hunger“ startet mit Heavy-Metal-Riffs und Schreien, endlich mal ein Ansatz von Energie. Doch dann fallen brüchige Clean Vocals und eine schwache Rhythmusgitarre ins Gewicht – ein Bruch, der den Song ins Alternative- oder Hardrock-Terrain drängt. Ein paar Growls und Screams retten wenig. Atmosphärisch und melodisch, aber ohne klare Richtung.

Intro (Underwater Darkness)“ – ein zweites Intro, das diesen Namen nicht verdient: kaum hörbare Ambient-Sounds, fast Stille. „The Abyss“ bleibt extrem langsam, mit Clean Vocals und Growls im Wechsel. Doch auch sie schaffen es nicht, Akzente zu setzen. Rasende Drums sollen Power zurückholen, doch es bleibt uninspiriert.

Fehlende musikalische Richtung

Black Evil Cormorants“ beginnt dissonant, aggressiv, mit Speed, Growls und gesprochenen Passagen – fast klingt es wie eine andere Band. Doch der Eindruck hält nicht lange, bald übernimmt wieder ein langsames, atmosphärisches Klangbild. „Vile Vortex“ pendelt zwischen melodischen Momenten und Schreien, wird aber durch schwach dargebotene Vocals endgültig zum Tiefpunkt. „Global Alien War“ startet mit Heavy-Metal-Riffs, doch auch hier zerstört ein kitschiges Solo jede Hoffnung.

Das Ergebnis: ein schwaches Album mit völlig verfahrener Stilrichtung. Inspiriert wirkende Ansätze wechseln sich mit belanglosen Melodien ab, unsauber gesungene Clean-Vocals und schlecht gespielte Passagen hinterlassen den bleibenden Eindruck. So sehr die Band sich bemüht, Black Metal zu sein, dominieren uninspirierte und missratene Momente.

Ein paar Screams, ein paar Growls und etwas Tremolo-Picking ergeben noch lange kein Black-Metal-Album. Underwater Darkness ist enttäuschend, unkontrolliert und ohne klare Linie – genau jene Art von Release, die dem italienischen Metal den schlechten Ruf einbringt.

Fazit: WINTERNIUS liefern mit Underwater Darkness ein chaotisches, uninspiriertes Album ohne klare Linie – enttäuschend und unüberzeugend.

Tracklist

01. Intro / Unholy Black Ship
02. The Beacon
03. Dark Mirage
04. Gods of Hunger
05. Intro (Underwater Darkness)
06. The Abyss
07. Black Evil Cormorants
08. Vile Vortex
09. Global Alien War

Besetzung

Roby Grinder – Guitars
Ste Hate – Guitars
Jason Ülfe – Vocals
Ric Rancore – Bass
Lord of Fog – Drums

Internet

WINTERNIUS – Underwater Darkness  CD Review

Related Articles

- Advertisement -spot_img

Latest Articles