Rome – Interview – Jerome Reuter

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Wenn man als Metalhead nicht um eine Dark Wave Band herumkommt, obwohl sich diese musikalisch in eine – vom traditionellen Heavy Metal weit entfernten – Genre etabliert haben, ist das durchaus eine Seltenheit. Im Fall von ROME, dem Projekt von Jerome Reuter, bzw. der einzigartig genialen, brandneuen Veröffentlichung „The Lone Furrow“, Grund genug dem Ausnahmekünstler auf den Zahn zu fühlen. Neben Jeromes multiplen musikalischen und sprachlichen Kenntnisse, erweist sich das folgende Interview nicht nur als enorm informativ und ehrlich, sondern das Gegenüber als durch und durch sympathischer Zeitgenosse. Lest selbst…

Wer das Review zu „The Lone Furrow“ gelesen und sich auch das Video zu „Kali Yuga“ angesehen hat, wird höchst wahrscheinlich von der eigenständigen, ungewöhnlichen Atmosphäre beeindruckt sein. In eine der vielen Genre Schubladen, kann man diesen Sound nicht einordnen. Denn es dauerte immerhin 15 Jahre, bis man die musikalische „Evolution“ bei ROME vollzogen hatte. Doch wie fing eigentlich alles an?

Jerome: Als ich im Jahr 2005/06 bei dem schwedischen Label „Cold Meat“ unterschrieben habe, war noch sehr vieles ziemlich anders. Nicht nur für mich als Musiker, auch als großer Musikliebhaber. Man konnte sich noch auf gut vernetzte Underground Labels verlassen und eigentlich blind alle Veröffentlichungen kaufen. Heute ist das nur mehr schwer auffindbar. Lemmy (Kilmister/Motörhead) hat darüber ja auch des Öfteren sinniert in seinen Erinnerungen an die Beatles: Nur wenige Bands werden dich in deinem Leben so richtig und nachhaltig umhauen.

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Wie sieht es nun eigentlich mit dem Line Up aktuell aus? Das sich in eineinhalb Jahrzehnten die Besetzung öfters wechselt, ist nicht ungewöhnlich. Das du nicht nur Gesang und Gitarre spielst, sondern als Gründer von ROME auch hauptverantwortlich für das Schaffenswerk der Band bist, ist bei der stetig steigenden Qualität kaum vorstellbar. Da du jedoch nicht allein live auf der Bühne stehst, stellt sich die Frage, ob ROME ein herkömmliches Solo Projekt ist?

Das feste Line Up besteht eigentlich nur aus mir. Klarerweise muss ich für die Aufnahmen und Live Auftritte mit weiteren Musikern zusammenarbeiten. Die Besetzung ist hier- in der letzten Zeit- ziemlich ähnlich und setzt sich aktuell aus Eric Becker (Gitarre und Bass), Patrick Kleinbauer (Percussion) und Laurent Fuchs (Schlagzeug) zusammen.

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Nehmen wir das aktuelle Line Up als Stichwort für das neue Album. Erzähl uns mal, was über „The Lone Furrow“…

Fertig gestellt habe ich es während der Corona Krise bzw. zu Beginn des Lockdowns. In dieser speziellen (Corona) Situation war meine Situation als grundsätzlich alleiniger Autor und Komponist für Musik und Texte verantwortlich zu sein natürlich ein Vorteil. Dass Rome nicht eindeutig einem Genre zuzuordnen ist, gibt mir zusätzlich künstlerische Freiheit. „The Lone Furrow“ ist kein Konzeptalbum im klassischen Sinne, allerdings zieht sich die offensichtliche Hinterfragung der modernen Welt wie ein roter Faden durch das gesamte Album.

Wie kam es zu dieser Konstante?

Ein normaler Release bietet mir als Künstler mehr Möglichkeiten, mich frei zu entfalten.

Um den Übergang zum – für unsere Leser und mich – relevanten Thema Heavy Metal fließend zu gestalten bleiben wir noch kurz bei dem neuen Album. Denn schon beim dritten Titel „Ächtung, Baby“ wirst du von niemand geringerem als Alan (PRIMORDIAL) am Gesang unterstützt. Weiters gibt es Gastauftritte von Nergal (BEHEMOTH) und J.J. (HARAKIRI FOR THE SKY). Was hat es mit dem ausgefallenen Titel „Ächtung, Baby“ zu tun und wie kam es zu der Zusammenarbeit mit bekannten Künstlern, ausschließlich aus der Metal Szene?

„Ächtung, Baby“ ist natürlich ein offensichtliche Anspielung an U2s “Achtung Baby”. Zu den Gastauftritten der Musiker kam es, weil ich privat sehr viele Kontakte in der Metal Szene pflege. So führte das eine zum anderen. Genregrenzen sind da nicht so wichtig wie das verbindende Element der Musik und das Aufeinanderprallen und Vereinen verschiedener Visionen.

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Das ist ebenso der wichtigste Punkt in meiner Einstellung und deshalb würde ich sehr gerne eben genannten Titel in der nächsten Folge DARK METAL ASYLUM (Mittwoch, 23/9/2020) live on Air spielen. Wie hört sich das für dich an?

Auf jeden Fall freue ich mich über diese Möglichkeit, vor allem in der extremen Metal Szene, Support zu bekommen. Ich habe Ende der 80er/ Anfang 90er ja auch viel Metal gehört, angefangen hab ich, wie jeder damals mit Slayer, Motörhead, Metallica und Co. Mittlerweile fühle ich mich in anderen Gefilden zwar mehr zuhause, habe aber noch immer einen engen Bezug zum Heavy Metal.

Das sind die passenden Worte, mit denen ich dieses Gespräch ausklingen lasse. Wir könnten noch stundenlang über Metal philosophieren…

…ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und hoffe, ROME bald live erleben zu können.

Danke vielmals und es hat mich gefreut, bei euch dieses Interview zu machen. Hat wirklich Spaß gemacht…

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Gunther
Gunther
be metal!

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