MACHINE HEAD, AMON AMARTH & THE HALO EFFECT, 17.09.2022, Stadthalle Wien

MACHINE HEAD, AMON AMARTH & THE HALO EFFECT, 17.09.2022, Stadthalle Wien

Machine Head & Amon Amarth Wien 2022

Die „Vikings and Lionhearts“-Tour mit AMON AMARTH und MACHINE HEAD als Co-Headliner machte am 17. September auch in Wien Halt. Der Abend ist den zahlreich erschienenen Headbangern als abwechslungsreicher Melo-Death-Mix mit schweißtreibender Bühnenshow und viel Sympathie in Erinnerung geblieben! Alle Fotos vom Abend gibt’s hier!

THE HALO EFFECT

Als wäre das Headliner-Duo nicht bombastisch genug, begrüßten uns zum Auftakt des Abends altbekannte Gesichter in neuer Konstellation auf der Bühne: Die frisch formierte Band THE HALO EFFECT ist ein Mosaik aus ehemaligen IN FLAMES-Mitgliedern – daher überraschte einen die Dynamik, mit der die Melo-Death-Truppe über die Bühne fegte, wenig. Es hat großen Spaß gemacht der Band zuzuschauen, weil die Herren es selbst sichtlich genossen, mit dem Publikum zu interagieren und ihr Debütalbum „Days of the Lost“ live vorzustellen. In der guten Dreiviertelstunde, die ihnen zur Verfügung stand, haben sie von dem Album sieben von zehn Liedern gespielt.

THE HALO EFFECT 2022 WienFür THE HALO EFFECT war es offensichtlich das erste Konzert in Wien, aber sicherlich nicht für die einzelnen Mitglieder. So oder so hat man schnell gemerkt, dass die Supergroup bereits für Aufsehen in der österreichischen Metal-Community gesorgt hat: Das Publikum hat überaus positiv auf deren Performance reagiert und ich konnte sogar einige Fans mit THE HALO EFFECT-Merch sehen. Die Gelegenheit zum Aufwärmen von Nackenmuskeln und Stimmbänder wurde definitiv von vielen genutzt. Platz für Mosh und Circle Pits wurde selbstverständlich auch eingeräumt.

Setlist

01. Days of the Lost
02. The Needless End
03. Gateways
04. Feel What I Believe
05. Truth Worth Lying for
06. Conditional
07. Shadowminds

AMON AMARTH

Nach dem minimalistischen Bühnenbild und der finsteren Lichtshow von THE HALO EFFECT trumpften AMON AMARTH mit eindrucksvoller Pyrotechnik und gigantischer Szenerie auf. Wer die Schweden 2019 im Gasometer gesehen hat, wird allerdings von der Bühnenshow wenig überrascht gewesen sein, weil es praktisch genau dieselbe war nur auf ein paar Quadratmetern mehr Fläche verteilt. Eindrucksvoll war die Show trotzdem! Alleine die riesigen, aufblasbaren Figuren, die in Windeseile abgebaut, ersetzt und neu aufgeblasen wurden zwischen einzelnen Liedern, war bemerkenswert.

Dass AMON AMARTH mittlerweile ein riesiges Publikum bei uns in Österreich begeistert, hat man ab dem ersten Lied gemerkt. Die Crowdsurfer haben nicht lange auf sich warten lassen und so mussten beim zweiten Lied, „Raven’s Flight“, die Securitys bereits die ersten aus der brodelnden Menge fischen. Einen ersten kleinen Stimmungseinbruch meinte ich während „The Great Heathen Army“, dem Titeltrack des neuen Albums, wahrgenommen zu haben. Da freuten sich die Leute über den alten Klassiker „War of the Gods“ mehr, denn da ließ der nächste Circle Pit nicht lange auf sich warten!

Der nächste Titel war wieder vom neuen Album. Auf den sozialen Medien hat man bereits einen Einblick bekommen können, was sich während „Put Your Back Into the Oar“ im Publikum abspielt: Wie auf Kommando haben sich auf einmal zig Leute mitten im Saal reihenweise hintereinandergesetzt, an den Schultern gepackt und sind auf imaginärer See gerudert. Das Schauspiel war nicht nur witzig mit anzusehen… es war auch witzig mitzumachen!

Amon Amarth Wien 2022

Vor „Raise Your Horns“ teilte uns Sänger Johan Hegg mit, dass seine Stimme etwas angeschlagen war, was man auch hören konnte. Bestes Signal für eingefleischte Fans bei „Raise Your Horns“ kräftig mitzugrölen, um am Ende des Songs mit einer goldenen Ladung Konfetti belohnt zu werden!

Das Papierfetzen-Gewitter mündete in einem stürmischen Fake-Gewitter mit Blitz und Donner, aus dem Johan mit einer Attrappe von Thors Hammer auf die Bühne zurückkehrte. Der erste Saitenschlag genügte, um ringsherum ein A cappella von „Twilight of the Thunder God“ loszutreten. Für diesen letzten Song wurde mit Pyrotechnik natürlich nicht gegeizt und so hinterließen AMON AMARTH ein wahrliches Inferno mit den netten Worten „Be safe, stay strong and power the fuck on!”.

Setlist

01. Guardians of Asgaard
02. Raven’s Flight
03. Deceiver of the Gods
04. Crack the Sky
05. The Great Heathen Army
06. War of the Gods
07. Put your back into the Oar
08. The Pursuit of Vikings
09. First Kill
10. Raise Your Horns
11. Twilight of the Thunder God

MACHINE HEAD

MACHINE HEAD setzten feurig fort mit ihrem brandneuen Song „Become the Firestorm“, der auch ohne Pyrotechnik dem Publikum den Schweiß aus den Poren trieb. Leider sollte es der einzige Song des neuen Albums „Of Kingdom and Crown“ sein, den die Band an jenem Abend spielte.

Dafür durften sich die Fans über alte Klassiker und eine dynamische Bühnenperformance freuen. Die Brachialität der Songs wurde live zusätzlich unterstrichen und vom Publikum genau so widergespiegelt: es wurde gesprungen, geschrien, gemosht und geheadbangt als wäre es eine Disziplin! Robb Flynn hat irgendwann im Laufe des Abends sogar kommentiert, wie genial es sei, dass ständig mehrere Circle Pits den Raum aufmischten – für Flynn waren wir „some rowdy motherfuckers“ im positiven Sinne!

Machine Head Wien 2022

Zusätzlich zur ohnehin energiegeladenen Performance der Band heizte uns ab dem vierten Song immer wieder die Pyrotechnik ein. Kurze Verschnaufpausen und Augenblicke, die unter die Haut gingen, gab es allerdings auch: Jemand im Publikum hatte ein Poster dabei mit einem Foto von Flynn und Dimebag, das sich Flynn vor „Darkness Within“ auf die Bühne bringen ließ und vor der Bassdrum platziert wurde. Danach ging es herzergreifend weiter mit der Einleitung von „Darkness Within“, wo Flynn über die Bedeutung von Musik sprach, was von den Anwesenden mit wohlwollendem Gejubel zelebriert wurde: „At some point, music wormed its way into your ears and it went inside your heart somehow and you needed this shit, man. You needed to go to shows, you needed to connect, you needed to socialize and be with a bunch of freaks like we are tonight, man!”

Und mit einem grölenden “You’re at a Machine Head show, Vienna, you can do whatever the fuck you want!” wurde die Stadthalle dazu animiert, so laut wie möglich zu „Darkness Within“ mitzusingen!

Machine Head Wien 2022Der Rest des Auftritts gestaltete sich gewohnt stürmisch und lud zur Energieentladung ein. Lieder wie „Now We Die“, „Davidian“ sowie „Halo“ waren echte Selbstzünder. Wie bereits angedeutet, war die Begeisterung seitens des Publikums groß und schlug sich in Headbang-, Mosh- und Hüpfexzessen von jeglichen Seiten nieder.

MACHINE FUCKING HEAD verabschiedeten sich von Wien mit einer weiteren Konfetti-Explosion am Ende von „Halo“. Wer keine Plektren, Drumsticks oder Setlists erhaschen konnte, durfte sich zumindest mit Papierfetzen an diversen verschwitzten Körperstellen und klebrigen Schuhsohlen, dem einen oder andern blauen Fleck sowie lebhaften Erinnerungen an einen spektakulären Abend nachhause begeben!

Setlist

01. BECØME THE FIRESTØRM
02. Imperium
03. Ten Ton Hammer
04. I Am Hell (Sonata in C#)
05. Aesthetics of Hate
06. Darkness Within
07. Now We Die
08. From This Day
09. Davidian
10. Halo

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