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ETERNAL RETURNS – Let There Be Sin

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cover artwork ETERNAL RETURNS Let There Be Sin
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Band: ETERNAL RETURNS 🇮🇳
Titel: Let There Be Sin
Label: Brutal Records
VÖ: 05/09/25
Genre: Groove/Thrash Metal

Bewertung:

3,5/5

ETERNAL RETURNS, die Groove-/Thrash-Metal-Band aus Mumbai, meldet sich mit ihrem zweiten Full-Length zurück. Mit Let There Be Sin widmen sie sich den sieben Todsünden und verwandeln diese in Songs – ein Konzeptalbum, das versucht, musikalische Vielschichtigkeit mit thematischer Stringenz zu verbinden.

Aggressiv und temporeich

Das Album beginnt sehr atmosphärisch. Birth-Life-Death ist mehr als nur ein Intro – eine vollständige Komposition, die als Einleitung funktioniert. Schlagzeug und Percussion bilden den Rahmen, langsam kommen weitere Instrumente hinzu: Keys und Synths, Saiteninstrumente mit indischem Lokalkolorit sowie ein melodisches Gitarrensolo. Rein instrumental, ein rein ambientales Stück, das eine besondere Stimmung schafft.

Mit Sloth schlägt das Album dann abrupt eine andere Richtung ein – nichts mehr von Ambient, sondern pure Aggression und hohes Tempo. Schreiende Vocals, starke Riffs, ein unerbittlicher Groove, eine dichte Soundwand voller Energie. Ein kraftvoller Auftakt, intensiv und lebendig.

ETERNAL RETURNS wurden 2009 gegründet. Heute besteht die Band aus Narendra Patel (Vocals), dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied, Harsh Makwana (Bass, Backing Vocals) und Shankul Chavan (Gitarre). Obwohl keiner der Musiker große Vorerfahrungen aus anderen Projekten mitbringt, zeigt die Band ein gutes technisches Niveau.

Vielfalt der Genres – von Elektronik bis Nu Metal

Lust eröffnet mit einer markanten Basslinie, elektronischen Einflüssen und Vocals, die an Hip-Hop erinnern – der Nu-Metal-Faktor ist hier unüberhörbar. Das Tempo ist gedrosselt, thrashige Elemente verschwinden fast völlig, stattdessen prägen Sampling und Shouts den Song. Am Ende steht ein langes, komplexes Gitarrensolo, das abrupt abbricht. Mit Envy bleiben die Synths präsent, doch die Gitarren rücken wieder stärker in den Vordergrund. Aggressiver, weniger melodisch, aber mit einem Refrain in cleanem Gesang, der eine neue, wenn auch fragwürdige Dimension eröffnet. Die Komposition ist bedrückend, schwer, mit einem verschachtelten Gitarrensolo.

Die ersten Stücke wirken wie aus völlig verschiedenen Welten – stilistisch zersplittert, noch kein einheitlicher Klang. Mit Greed gelingt jedoch eine bessere Balance: Aggressive Parts wechseln sich ab mit gelungen eingesetzten Clean-Vocals, die dieses Mal schlüssiger eingebunden sind. Ein dynamischer, energiegeladener Song – einer der Höhepunkte der Platte.

Moderne, druckvolle Produktion

Die Produktion ist zeitgemäß und gibt dem Sound Tiefe. Alles wirkt dynamisch und klar, auch wenn die programmierten Drums stellenweise künstlich wirken – ein Manko, da die Band gar keinen festen Drummer im Line-up hat. Dennoch: insgesamt ein druckvoller, ausgewogener Sound, der besonders die Gitarren und die variablen Vocals hervorhebt.

Gluttony setzt auf starke Rhythmen, fette Riffs und Groove. Wieder tauchen Clean-Vocals im Refrain auf, doch die Songstruktur gleicht sehr der vorherigen. Trotzdem ein solider, energischer Track. Wrath dagegen startet melancholisch-melodisch, beinahe untypisch, bevor er ins Chaotische kippt: starke Riffs, Growls, aber erneut ein vorhersehbarer Clean-Refrain.

Mit Pride wird es cineastischer: explosionsartige Parts, ein dichter und intensiver Song. Das abschließende Emasculator fällt aus dem inhaltlichen Rahmen des Konzeptes, da es keine Todsünde im kirchlichen Sinn beschreibt. Musikalisch jedoch überzeugt es: starke Riffs, gequälte Growls, melodische Clean-Passagen – einer der besten Tracks des Albums und ein energisches Finale.

Zwischen Vielschichtigkeit und Wiederholungen

Einflüsse von Machine Head, Slipknot oder Korn sind unverkennbar. Stilistisch wirkt das Album jedoch stellenweise chaotisch, besonders im ersten Drittel. Später stellt sich eine größere Kohärenz ein, doch die Songstrukturen folgen oft demselben Schema: langsames Intro, aggressive Growls mit harten Riffs, dann der Clean-Refrain. Diese Vorhersehbarkeit schwächt die Gesamtwirkung.

Interessant sind die dezenten Einflüsse traditioneller indischer Musik – sie verleihen dem Sound eine originelle Note, ohne ihn zu dominieren. Die Band arbeitet mit viel Energie, Leidenschaft und einem modernen Songwriting, das klar auf ein breites Publikum zielt. Eingängige Hooks, gute Riffs, emotionale Intensität – ein Werk, das Fans moderner Metal-Spielarten gefallen dürfte.

Fazit: ETERNAL RETURNS liefern mit “Let There Be Sin” ein solides, modern klingendes Metal-Album.

Tracklist

01. Birth-Life-Death (Intro)
02. Sloth
03. Lust
04. Envy
05. Greed
06. Gluttony
07. Wrath
08. Pride
09. Emasculator

Besetzung

Narendra Patel – Vocals
Harsh Makwana – Bass, Backing Vocals
Shankul Chavan – Guitars

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ETERNAL RETURNS – Let There Be Sin  CD Review

KORP – And Darker It Shall Become

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cover artwork KORP And Darker It Shall Become
cover artwork KORP And Darker It Shall Become

Band: KORP 🇸🇪
Titel: And Darker It Shall Become
Label: Grind To Death Records
VÖ: 05/09/25
Genre: Black/Thrash Metal

Bewertung:

3,5/5

24 Jahre sind seit ihrem letzten Album vergangen. Die schwedischen Veteranen KORP, im Grenzbereich zwischen Thrash und Black Metal angesiedelt, kehren nun mit ihrem vierten Longplayer zurück – aggressiver, aber auch melodischer als zuvor. Ein starkes Lebenszeichen in ihrer Diskografie.

Kraftvolle Riffs und infernale Vocals

Ein beeindruckend aggressiver Auftakt gelingt mit „Blood Upon The Throne“. Starke Riffs, treibendes Uptempo, tremolierte Gitarren und rasendes Drumming entfesseln ein finsteres Black-Metal-Gewitter. Die Vocals sind schrill, roh und aggressiv, während melodische Gitarrenlinien immer wieder durchbrechen. Ein kraftvoller Start und gleich ein erstes Highlight.

Gegründet 1995 und seit 1996 unter dem Namen KORP aktiv, war die Band in den späten Neunzigern eine feste Größe der schwedischen Underground-Szene, veröffentlichte drei Alben sowie diverse Demos. Danach wurde es lange still um sie, ohne je offiziell aufzuhören. Nun meldet sich die Band mit einem lang erwarteten Werk zurück.

Furious Tempest Rise“ setzt den Angriff fort, erneut mit starken Riffs und einem sehr rhythmischen, bedrohlich-dunklen Klangbild. Thrash-lastige Passagen schimmern durch, doch dominiert klar das Black-Metal-Element. Die Vermischung der Genres wirkt bei KORP natürlich und stimmig.

Dynamische und atmosphärische Passagen

Überraschend ist, dass nach all den Jahren fast die komplette Originalbesetzung zurückgekehrt ist: das Gitarrenduo Kenny Olsson (Goathead, Necrologium, ex-Ferocity) und Henke Westin (ex-Blazing Skies, ex-Inmoria), Schlagzeuger Peter Andersson (ex-Incarnated, ex-Blazing Skies) und Sänger Erik Hillströms (Goathead, Hellsingland, ex-Ferocity). Einziger Neuzugang ist Bassist Tomas Rosenborg (ex-Veil of Sorrow), der jedoch bereits in der Frühphase unter dem Namen Nocturnal dabei war.

I Swear Allegiance“ klingt dissonanter und bedrückender, bleibt aber im etablierten Soundkosmos. „Bloodstorms“ zeigt ein langsameres, atmosphärischeres Gesicht, allerdings mit abnehmender Energie im Vergleich zum starken Beginn.

The Ritual“ startet mit einer bizarren Synthie-Melodie, die aber rasch abgelöst wird von treibenden Riffs und mehr Energie. Die Mischung aus schnellen und getragenen Passagen wirkt jedoch etwas zerklüftet. Mit „Heaven Ablaze“ folgt wieder eine gelungene Verbindung von Black- und Thrash-Elementen, wenn auch die Songstruktur vertraut wirkt. Trotzdem einer der stärkeren Momente der Platte.

Mischung aus Black, Thrash und Death Metal

Die Produktion ist eher roh, etwas dumpf und ohne große Dynamik. Rhythmusgitarren geraten oft zu sehr in den Hintergrund, während die Leadgitarre im Vordergrund steht, um die Black-Metal-Passagen zu betonen. Die Vocals sind ausgewogen eingebettet. Kein Totalausfall, aber auch kein überragender Sound.

Textlich entwirft das Album ein düsteres Konzept: Unter blassem Mond erzählen Raben (Korp bedeutet im Schwedischen „Rabe“) und Hexen von Mord, verlorenen Leben und gefangenen Seelen. Die Nattravnen regiert und kündet von einem dunkleren Morgen.

The Night’s Embrace“ und „Black Winter Masses“ folgen ähnlichen Mustern: schnelles Riffing, melodische Leadgitarren, infernale Schreie. Alles solide, aber nicht herausragend. „Feast Upon The Spineless“ kombiniert atmosphärische Passagen mit aggressivem Riffing, während das Finale „Graced By Flames“ besonders druckvoll wirkt – aggressiv verzerrte Gitarren, folkloristische Einflüsse und ein leidenschaftlicher Gesang bilden einen starken Abschluss.

Gelungene, aber vorhersehbare Mischung

Das Album lebt von starken Riffs, dominanten Vocals und einigen wirklich gelungenen Melodielinien. Fans von Necrophobic, Naglfar oder Sacramentum werden sich in diesem Sound zuhause fühlen.

Allerdings werden viele aggressive Momente zu schnell von melodischen Leadgitarren abgelöst, wodurch die wuchtige Wirkung oft verpufft. Zudem nutzt sich das wiederholte Schema von schnellen und langsamen Passagen mit der Zeit ab. Etwas mehr Freiheit und Experimentierfreude im Songwriting könnte KORP von soliden Mitstreitern zu herausragenden Vertretern der Szene machen.

Trotzdem: Die Verbindung von Black, Thrash und Death Metal funktioniert, es gibt viele gute Ansätze und die Rückkehr der Band ist ein Gewinn für das Genre.

Fazit: KORP melden sich mit And Darker It Shall Become stark zurück – ein rohes, wuchtiges Album mit gelungenen Riffs und einer packenden Mischung der Extreme.

Tracklist

01. Blood Upon The Throne
02. Furious Tempest Rise
03. I Swear Allegiance
04. Bloodstorms
05. The Ritual
06. Heaven Ablaze
07. The Night’s Embrace
08. Black Winter Masses
09. Feast Upon The Spineless
10. Graced By Flames

Besetzung

Kenny Olsson – Guitars
Henke Westin – Guitars
Tomas Rosenborg – Bass
Peter Andersson – Drums
Erik Hillströms – Vocals

Internet

KORP – And Darker It Shall Become CD Review

SHARDANA – The Monarch

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cover artwork SHARDANA The Monarch
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Band: SHARDANA 🇮🇹
Titel: The Monarch
Label: Rude Awakening Records
VÖ: 05/09/25
Genre: Blackened Death Metal

Bewertung:

3,5/5

SHARDANA, die Band aus Sardinien, hat im Laufe ihrer Karriere einen bemerkenswerten stilistischen Wandel vollzogen. Von Folk/Thrash Metal in den Anfangstagen, über epischen Heavy/Power/Thrash Metal in der mittleren Phase, zuletzt epischem Black Metal – und nun präsentieren sie sich mit The Monarch als Blackened Death Metal-Band. Eine musikalische Reise durch viele Welten. Das neue Werk soll das aggressivste ihrer bisherigen Laufbahn sein.

Folk-inspirierte Passagen, die sich zu epischem, schwerem Sound entwickeln

Mit einem kurzen, vom Folk beeinflussten Intro beginnt „Awakening“. Growls und gutturale Vocals setzen ein, und schnell entwickelt sich daraus ein epischer, aber schwerer Sound. Das Tempo bleibt eher langsam, die Melodie ist von Trauer und Melancholie geprägt, während die cleanen Vocals an typische italienische Epic- und Power-Metal-Bands erinnern. Tremolo-Gitarren binden das Stück an Black Metal an, doch insgesamt ist der Klang stärker im Death Metal verankert, mit klar erkennbaren Heavy-Metal-Einflüssen. Eine Darbietung voller Leidenschaft und Pathos.

S’Inferru“ bringt ein klareres Klangbild, tremolierte Gitarren und dann rhythmisierte Riffs. Nach wie vor melodisch, aber insgesamt schwer und bestimmt. Deutlich epische und folkige Elemente sind erkennbar, doch die Atmosphäre bleibt brutal – bis ein abrupter Tempowechsel fast völlige Stille einleitet: gesprochene Vocals und melodische Gitarren bilden einen Einschnitt, der den Fluss des Songs unterbricht.

SHARDANA wurden 2008 gegründet mit dem Ziel, epische und kämpferische Klänge zu erschaffen – eine Mischung aus Heavy Metal, Black- und Viking-Einflüssen. Gründungsmitglieder sind Daniele Manca (Coma, Fanculo Merda, Swaamp) – Gitarre, Backing Vocals – und Aaron Tolu (Astral Fortress, The Blacktones, ex-Natrium) – Vocals. Ergänzt wurden sie durch Lorenzo Deiv Mariani (ex-Ad Vitam) an der Gitarre, Luca Littera (Burning Ground, Stigmatized) am Bass und Federico Sala (Worstenemy) am Schlagzeug.

Dynamischer, melodischer Sound

Sleep Of The Righteous“ zeigt ein noch melodischeres und epischeres Klangbild, bleibt aber dynamisch. Gutturale Vocals werden mit infernalischen Screams gedoppelt, und stellenweise wirkt es, als würden gleich mehrere Sänger agieren. Selbst ein fast chorartiges Shouting erinnert an feuchtfröhliche Metal-Hymnen. Ein Song mit gewissen Stärken, getragen von Leidenschaft.

Die Produktion ist sehr klar und gelungen, der Sound ist dicht und massiv. Gitarren bauen eine solide Wand auf, Bass und Drums verstärken den wuchtigen Gesamteindruck. Ein voller, dynamischer Klang, für das Genre eher untypisch, aber durchaus wirkungsvoll. Die Vocals stehen deutlich im Mittelpunkt, wechseln jedoch ständig den Ansatz, sodass manchmal fast der Eindruck entsteht, ein halbes Dutzend Sänger seien beteiligt – was der Kohärenz nicht immer zugutekommt.

Songwriting inspiriert von sardischer Geschichte und Kultur

The Landing“ eröffnet mit hallenden Akustikgitarren, dann folgen harte Riffs und clean gesungene Heavy-Metal-Vocals. Ein Mix aus Stilen, dessen Teile nicht ganz zusammenfinden; am Ende versinkt der Song in einem lärmenden Gesamtklang. Der Titeltrack „The Monarch“ startet als klarer Blackened-Death-Metal-Song, bis epische Vocals diese erste Wirkung brechen. Starke Riffs, beeindruckende Leadgitarre und eine noch beeindruckendere Rhythmussektion machen die Komposition zu einem Höhepunkt des Albums.

Iron Will“ beginnt folkloristisch, bevor er sich zu einem fast klassischen Heavy-/Power-Metal-Stück entwickelt – nicht schlecht gelungen. „Rei De Sonnu“, in sardischer Sprache, bietet treibende Riffs, eine gute Melodielinie, hohes Tempo und technische Drums. Der Refrain besteht aus mehrstimmigen, shoutenden Vocals, fast hymnisch. Ein akustisch-atmosphärischer Schluss führt den Song zu Ende. Melodische Solos und Clean-Gesang runden ihn ab.

Der Name Shardana geht auf sardische Piraten zurück, die im 2. Jahrtausend v. Chr. das Mittelmeer durchquerten. Ihre Geschichte inspiriert die Band maßgeblich – Texte über Mut, Stolz und die einstige Größe Sardiniens prägen das Songwriting, teils sogar in sardischer Sprache.

Occasu“ ist ein kurzes, melodisches Akustikintermezzo und führt direkt ins Finale „Is Cerbus“. Growls, eine melodische Leadgitarre und eine traurige Grundstimmung treffen hier auf schwere Klangmauern. Dämonisches Gekreisch mischt sich mit fast trinkfesten Metal-Vocals – eine seltsame, teils störende Kombination. Doch das Ende ist episch und atmosphärisch.

Das Album zeigt die Entwicklung der Band

Eine Überraschung aus Italien: The Monarch ist deutlich schwerer geraten als erwartet. Stilistisch bleibt die Band zwischen den Welten, ohne sich festzulegen. Am wichtigsten war SHARDANA offensichtlich, Herzblut und Überzeugung in ihre Musik zu legen. Melodie ist dabei zentral, die Vocals stechen hervor – vielfältig, oft stark, manchmal gewöhnungsbedürftig.

Das Album markiert den bisherigen Höhepunkt ihrer Entwicklung. Sie haben eine neue Form gefunden, ein Werk geschaffen, das viele Genres berührt. Besonders die Rhythmussektion verleiht den Songs zusätzliche Dynamik. Ein Album mit vielen guten, einprägsamen und eingängigen Momenten.

Fazit: Mit The Monarch zeigen SHARDANA eine neue, schwerere und aggressivere Seite, ohne ihre epischen und folkigen Wurzeln ganz aufzugeben.

Tracklist

01. Awakening
02. S’Inferru
03. Sleep Of The Righteous
04. The Landing
05. The Monarch
06. Iron Will
07. Rei De Sonnu
08. Occasu
09. Is Cerbus

Besetzung

Daniele Manca – Guitars
Aaron Tolu – Vocals
Lorenzo Deiv Mariani – Guitars
Luca Littera – Bass
Federico Sala – Drums

Internet

SHARDANA – The Monarch CD Review

Steelpreacher – Gimme Some Metal

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Steelpreacher – Gimme Some Metal - Artwork
Steelpreacher – Gimme Some Metal - Artwork

Band: Steelpreacher
Titel: Gimme Some Metal
Label: ACFM Records
VÖ: 05.09. 2025
Genre: Heavy Metal/
(manchmal Hard) Rock

Bewertung: 3/5

3/5

Man kann es nicht oft genug erwähnen:
Bands mit Attitüde wie die hier zu besprechenden STEELPREACHER sind das, was Heavy Metal ausmacht. Bisher hat man fünf Alben auf die Metalfans losgelassen, die handwerklich sehr gut gemacht sind und einen Riesenspaß offenbarten, weil die Band nie die Grenze zwischen Feierkultur und Ballermann übertreten hatte.
Doch leider muß man mit dem aktuellen Werk GIMME SOME METAL diesbezüglich leichte Abstriche machen.

Ein starker Einstieg

bildet zusammen mit der Judas Priest/Saxon – Melange Hell Ain`t What It Used To Be
der gute Laune – Banger Drinking The Night Away, in dessen Cocktail man einen Schuß AC/DC hinzufügt. Auch das folgende Titellied ist mit seinem Accept – Flair ein Volltreffer, auch wenn er erst Live sein volles Potenzial erreicht.
Hell Is On Fire ist sehr stark gespielt, jedoch kommt der Refrain dermaßen uninspiriert daher,
daß es sich auf den ganzen Song auswirkt. Wie es richtig geht haben STEELPREACHER nicht nur auf sämtlichen Vorgängeralben gezeigt, sondern dies tut die äußerst sympathische Kapelle auch darauf mit Heart Of Darkness, einem der Höhepunkte des Albums.

Gimme some Metal, please!

War ich beim zweiten Song noch im Partyzelt beziehungsweise in einem gemütlichen Klub, begebe ich mich mit Green Bottled Beer nun auf Bierzeltniveau. Auch wenn der Text lehrreich ist, mit durchschnittlichem Rock lernt keiner daraus!
Mit dem nicht wirklich sensationellen Southern Rock – Anklängen in Midnight Sensation bin ich beinahe ernüchtert, nach Forever Free (Was reimt sich auf Forever Free? Richtig, Tenacious D.!) folgt aber

ein starker Schlußspurt

in Form des Manowar – Gedächtnis Bangers Dawn Of War sowie dem mit Motörhead – Einflüssen veredelten Hell Awaits. Auch den Bonustrack mit Gerre von Tankard kann man mitnehmen, muß man aber nicht.
Bei gerade einmal drei sehr starken Songs, viel Durchlauf und drei Nullnummern ist GIMME SOME METAL das für mich schwächste Album der Koblenzer, welches aber immerhin noch eine knappe Schaumkrone über dem Durchschnitt ist. Sorry Jungs!

Tracklist

01. Hell Ain’t What It Used To Be
02. Drinking The Night Away
03. Gimme Some Metal
04. Hell Is On Fire
05. Heart Of Darkness
06. Green-Bottled Beer
07. Midnight Sensation
08. Forever Free
09. Dawn Of War
10. Hell awaits
11. Hell Ain’t What It Used To Beer (Bonus, feat. Gerre)

Besetzung

Jens „Preacher“ Hübinger – Gesang, Gitarren
Andi „The Wicked“ – Gitarren, Begleitgesang
Andy „Mu“ Hübinger – Bassgitarre, Begleitgesang
Kevin „K.K. Wild“ Kurth – Schlagzeug, Begleitgesang

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STEELPREACHER – Gimme Some Metal CD Review

CULT BURIAL – Collapse of Pattern, Reverence of Dust

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cover artwork CULT BURIAL Collapse of Pattern, Reverence of Dust
cover artwork CULT BURIAL Collapse of Pattern, Reverence of Dust

Band: CULT BURIAL 🇬🇧
Titel: Collapse of Pattern, Reverence of Dust
Label: Selfrelease
VÖ: 05/09/25
Genre: Black/Death/Doom Metal

Bewertung:

4,5/5

Die britische Band CULT BURIAL kehrt mit ihrem dritten Longplayer zurück. Geprägt von einer Vielzahl an Einflüssen, einem mächtigen Sound und einem technisch versierten Ansatz, zeigt Collapse of Pattern, Reverence of Dust eine gereifte und erfahrene Band.

Ein dichter, erdrückender Sound

Eine niederdrückende Atmosphäre, ein massiver Klang mit soliden Riffs, wuchtigen Drums und rohen Growls. Der Opener „Vincula“ ist melodisch, aber nie zu sehr, startet im Black-Metal-Bereich und wechselt dann in doomlastige Gefilde. Ein Song mit wachsendem Spannungsbogen und eindrucksvoller Klanglandschaft. Unterschiedliche Gesangsvarianten – Schreie, Shouts, infernalische Growls – sorgen für Abwechslung.

CULT BURIAL stammen aus London, gegründet 2020 und seitdem mit reichlich Material aktiv – EPs, Singles und, wie erwähnt, zwei Full-Lengths. Die Band besteht aus Simon (Simon Langford) an Gitarre und Drums sowie CésarCésar Moreira (Enblood) – am Mikrofon. Viel ist nicht über sie bekannt, doch die Erfahrung im Hintergrund ist unüberhörbar: Dieses Album ist dicht, kohärent und zielgerichtet.

Der folgende Track „Collapse“ beginnt doomig, wird dann jedoch von Death Metal überrollt. Blastbeats, tremolierte Gitarren, hallender Gesang, gutes Tempo und eine druckvolle Atmosphäre. Dicht, erbarmungslos und zugleich stimmig in seiner Struktur. Verzweifelte Schreie und starke Riffs runden diesen Höhepunkt ab.

Atmosphärischer Sound mit explosiven Momenten

„Aether“ bringt eine Wendung: atmosphärischer, aber durchsetzt von eruptiven Klangmomenten. Klare, dissonant gespielte Tremolo-Gitarren, dramatische Tempowechsel, stärker im Black Metal verankert. Ein sehr technisches Gitarrensolo setzt Akzente in die doomige Grundstimmung.

„Mire“ beginnt als doomiger Ambient-Track, getragen von einer eindrucksvollen Basslinie, schwer, aggressiv und doch homogen. „Enthrall“ bleibt dissonant, mit hallendem Sound, komplexem Solo und gequältem Gesang. Schnell, schwer, aggressiv, mehrschichtig, mit Blastbeats und einer führenden Gitarre, die dem Ganzen ein zusätzliches Geflecht aus Texturen hinzufügt.

Aggressive Vocals und virtuose Gitarrenarbeit

Die Produktion ist ausgewogen, professionell und klar. Die Vocals stehen in gutem Verhältnis zum Gesamtsound, und ihre Vielfalt offenbart beachtliche stimmliche Fähigkeiten. Auch Bass und Drums prägen das Fundament, Basslinien setzen deutliche Akzente, alles wird differenziert eingefangen. Der Sound ist dicht und konsistent, die Produktion hebt das bestens hervor. Textlich beschreibt das Album den allmählichen Verfall geistiger Fähigkeiten, des Selbstbewusstseins und gewohnter Muster.

„Beseech“ startet technisch, bricht abrupt mit einem Ausbruch von Gitarren und Bass los, begleitet von unmenschlichen Schreien. Vertrackte Akkorde, virtuose Leadgitarre – aggressiv, dissonant, fast disharmonisch. Ein markanter Wechsel im Ansatz, stilistisch nahe am Technical Death Metal.

„Vestige“ kehrt zurück zu Doom/Death, mit viel Dynamik und eindringlichem Gesang – bedrückend und erdrückend. Das abschließende „Seethe“ beginnt atmosphärisch, steigert sich zu leidenschaftlichen Gitarrenlinien, ein klagender Grundton, verzweifelte Vocals. Der Schluss gehört erneut der technischen Brillanz – ein starkes Finale.

Vielfältig, aber geschlossen

Ein Album mit unterschiedlichsten Ansätzen, das dennoch wie aus einem Guss wirkt – Ausdruck großer kompositorischer Fähigkeiten. Starke Riffs, exzellente Vocals, jeder Song hat seine eigene Identität und fügt sich doch nahtlos ins Gesamtbild. Brutal, unbarmherzig und gleichzeitig düster-bedrohlich. Eine breite Palette an Texturen und Stimmungen.

Ein Werk mit vielen Facetten, voller Entdeckungen. Ohne sich einem Genre blind zu unterwerfen, formen CULT BURIAL ihre eigene Interpretation verschiedenster Stile. Inspirierte Kompositionen, starke Musik, viele einprägsame Momente. Selbst in den sperrigeren Passagen bleibt die Musik packend, die Atmosphäre bedrückend.

Fazit: CULT BURIAL liefern mit Collapse of Pattern, Reverence of Dust ein komplexes, intensives und beeindruckendes Werk.

Tracklist

01. Vincula
02. Collapse
03. Aether
04. Mire
05. Enthrall
06. Beseech
07. Vestige
08. Seethe

Besetzung

Simon – Guitars, Drums
Cesar – Vocals

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CULT BURIAL – Collapse of Pattern, Reverence of Dust CD Review

MALHKEBRE – To Those Who Forged Us

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cover artwork MALHKEBRE To Those Who Forged Us
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Band: MALHKEBRE 🇫🇷
Titel: To Those Who Forged Us (EP)
Label: Solstice Promotion
VÖ: 05/09/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

4/5

Mit MALHKEBRE haben wir es mit einer Band zu tun, die sich vollständig der Ideologie und der rituellen Seite des Black Metal verschrieben hat. Sehr starke Botschaften, durchdrungen von absoluter Hingabe an den Kult. Die französische Black-Metal-Formation präsentiert mit „To Those Who Forged Us“ eine kurze EP, lediglich zwei Songs, die die Wiedergeburt der Band nach einer fünfjährigen Pause markieren. Zugleich versprechen sie, dass diese Rückkehr auch musikalisch dunkler, härter und kraftvoller ausfallen soll.

Ein Song, der sich in der Intensität steigert

Eine Widmung an all jene Bands, die MALHKEBRE beeinflusst haben: Der erste Song „To Those Who Forged Us“ ist nach eigenen Worten der Band „eine Hommage an jene, die das Feuer nährten, das im Herzen und Geist von MALHKEBRE brennt“. Er beginnt sehr langsam, mit beschwörenden, beinahe gesprochenen Passagen, atmosphärisch und zutiefst rituell. Wir befinden uns hier mitten im okkulten, zeremoniellen Klangbild. Die Musik ist melodisch, getragen von repetitiven Akkorden und rauem, geschrienen Gesang. Doch der Rhythmus baut sich kontinuierlich auf, die Intensität wächst, die Drums werden energischer, kräftiger, treibender. Schließlich bricht im letzten Teil vollwertiger Black Metal hervor: dichter Sound, vielschichtig, clever kontrolliert, wie sich die Komposition entfaltet – bis alles in einem langgezogenen, verzerrten Gitarrenton verklingt.

Das Lieblingszitat der Band lautet: „MALHKEBRE ist ein Bote, einer Seiner Boten. Seit 2002 wird das Wort unseres Herrn durch den klanglichen Terrorismus dieser Kämpfer verbreitet, die sich Seiner Sache verschrieben haben. Ihre Kunst ist ein Glaubensbekenntnis, ein Akt des Widerstands. Ein bukolischer Satanismus kommt hier nicht in Frage…“ Als Mitglieder der sektiererischen Organisation The Apostles of Ignominy ist ihr orthodoxer Black Metal zugleich Ritual und Widerstand gegen Moral und Humanismus. Ihre Konzerte sind wahre Zeremonien.

Die Aura des Originals, neu interpretiert in Black Metal

Gegründet 2002 in Toulouse, ist Eklezjas’Tik Berzerk (Malekhamoves, Sektarism, Obscurantist) heute das einzige noch verbliebene Gründungsmitglied, zuständig für Gesang. Shamaanik B. (Malekhamoves, Sektarism) spielt Drums, während die jüngsten Neuzugänge S. Evangelista (Black March) an der Gitarre und H. Hyskariioth am Bass den Kreis schließen.

Die Produktion der EP ist sehr klar, ohne Übertreibung in die eine oder andere Richtung – ein ehrlicher, unverfälschter Sound. Die Musik ist simpel im Kern, doch die Abmischung bringt die Stärken von MALHKEBRE wirkungsvoll zur Geltung.

You Want It Darker” lautet der zweite Song – ein Cover des gleichnamigen Stücks des kanadischen Singer-Songwriters Leonard Cohen aus dem Jahr 2016. Eine spannende Entscheidung, einen solchen Folk- bzw. Folk-Rock-Song ins Black-Metal-Gewand zu kleiden. Sicherlich nicht die erste Coverversion, aber hier doch bemerkenswert umgesetzt.

Das Tempo bleibt langsam, doch die Gitarren klingen klar, leicht verzerrt, während der Gesang rau und beklemmend die Stimmung trägt. Die Grundatmosphäre des Originals bleibt respektvoll erhalten, und dennoch schimmert die typische Black-Metal-Note deutlich durch. Wieder endet das Stück mit dem langgezogenen, verzerrten Gitarrenton.

Ein starkes Statement – musikalisch wie ideologisch

Ein solides, wenn auch kurzes Werk der Franzosen. Leidenschaft und Seele sind spürbar, und obwohl die EP gerade einmal 13 Minuten dauert, besitzt sie klare Qualitäten. MALHKEBRE zeigen hier eine neue Seite: schwerer, dunkler, ritueller, deklamatorischer. Direkt, ehrlich und handwerklich stark umgesetzter Black Metal.

Das Ganze ist mehr als nur Musik – es ist ein Bekenntnis und ein Zeichen ihrer Rückkehr nach der Pause. Musikalisch wie ideologisch markiert dieses Werk die Wiederauferstehung mit Stil. Der Titeltrack ist ein hervorragendes Beispiel für eine klug aufgebaute Komposition, während das Cover zwar ungewöhnlich, aber überzeugend authentisch in Szene gesetzt wird.

Bemerkenswert bleibt, wie viele einprägsame Passagen die EP bereithält, trotz ihrer Kürze. Beide Stücke entfalten eine Nachhaltigkeit, die lange nachwirkt – ein Beweis für echtes Können.

Fazit: MALHKEBRE melden sich mit „To Those Who Forged Us“ eindrucksvoll zurück – eine kurze, aber intensive EP, durchdrungen von Leidenschaft und Überzeugung.

Tracklist

01. To Those Who Forged Us
02. You Want It Darker

Besetzung

Eklezjas’Tik Berzerk – Vocals
Shamaanik B. – Drums
S. Evangelista – Guitars
H. Hyskariioth – Bass

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MALHKEBRE – To Those Who Forged Us CD Review

Vicious Rumors – The Devil`s Asylum

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Vicious Rumors – The Devil`s Asylum - Artwork
Vicious Rumors – The Devil`s Asylum - Artwork

Band: Vicious Rumors
Titel: The Devil`s Asylum
Label: Steamhammer/SPV
VÖ: 29.08. 2025
Genre: US Power/ Heavy Metal

Bewertung: 4/5

4/5

Wer von VICIOUS RUMORS immer noch erwartet, daß diese an die ersten zwei Alben noch einmal irgendwann heranreichen werden, der darf auch nach dem Genuß von THE DEVIL´S ASYLUM weiter träumen und sich abwenden.
Fans hingegen dürfen sich nach fünf Jahren und drei Besetzungswechseln abermals auf ein starkes Album ihrer Lieblinge freuen, welches sich trotz der modernen Einflüsse musikalisch erstaunlich traditionell orientiert.

Energiegeladen und frisch

eröffnet man mit dem Hochtempogeschoß Bloodbath die gut siebenundvierzig Minuten mit US Power Metal aus dem Bilderbuch, was bedeutet daß hier Härte und Melodie perfekt zusammengeführt werden.
Ein Niveau, welches infolge zwar erst wieder gegen Ende mit In Blood We Trust und dem Titellied erreicht wird, jedoch auch das Restmaterial befindet sich überwiegend auf einem sehr hohen Level. Denver Cooper an der Gitarre sowie Chalice am Gesang haben als Neuzugänge anscheinend für frischen Wind gesorgt.

Midtempo beherrscht das Album

größtenteils und fährt mit den beiden einen vor sich hin treibenden und hängenbleibenden Dogs Of War und Crack In The Sky sowie dem irgendwo zwischen Nasty Savage und Annihilator zu Shizo Deluxe – Zeiten zu verortenden Abusement Park und dem mit Text und Musik perfekt arrangierten Butchers Block weitere Hochkaräter auf.

Ein großartiges Genrealbum

auf dem selbst das eher durchschnittliche High Hell Hammer und der maue Judas PriestRocker Wrong Side Of Love nicht ins Gewicht fallen, weil der Rest so begeistert. Wer also zeitgemäßen US Power/Heavy Metal hört, darf sich mit THE DEVIL´S ASYLUM ordentlich die Ohren waschen.

Tracklist

01. Bloodbath
02. Dogs Of War
03. Crack The Sky In Half
04. High Hell Hammer
05. Butchers Block
06. Abusement Park
07. Wrong Side Of Love
08. Boring Day In Hell
09. In Blood We Trust
10. Better Than Me
11. The Devil’s Asylum

Besetzung

Brian „Chalice“ Betterton – Gesang
Geoff Thorpe – Gitarren
Denver Cooper – Gitarren
Robin Utbult – Bassgitarre
Robin Utbult – Schlagzeug

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VICIOUS RUMORS – The Devil`s Asylum CD Review

PESTILENTIAL SHADOWS – Wretch

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cover artwork PESTILENTIAL SHADOWS Wretch
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Band: PESTILENTIAL SHADOWS 🇦🇺
Titel: Wretch
Label: Northern Silence / Brilliant Emperor
VÖ: 05/09/25
Genre: Atmospheric Black Metal

Bewertung:

3/5

Das mittlerweile achte Album der australischen Black-Metal-Band. PESTILENTIAL SHADOWS verbinden Black Metal mit Ambient-Passagen und schaffen damit dichte, atmosphärische Momente. Mit „Wretch“ wollen sie ihren Platz im Genre festigen.

Atmosphärisch und intensiv

Der Einstieg gelingt mit dem Titelstück „Wretch“, und es ist ein vielversprechender Auftakt. Starke Gitarren, gute Riffs, markanter Rhythmus, düstere Vocals und sogar leicht melodische Ansätze. Die Leadgitarre, im Tremolo angeschlagen, setzt wirkungsvolle Akzente. Das Schlagzeug prügelt unermüdlich nach vorne. Höllische Schreie und ein stark verlangsamtes, fast nur von Leadgitarre getragenes Finale runden den Song ab – einer der besten Momente der Platte.

Gegründet 2003 in Sydney, haben sich PESTILENTIAL SHADOWS dem atmosphärischen, intensiven Black Metal verschrieben. Mit ihrem Debütalbum konnten sie direkt überzeugen, danach folgte jedoch eine Serie von Veröffentlichungen, die weniger Eindruck hinterließen. Trotzdem: eine Band mit klarer Haltung und einer konsequenten, unbeirrbaren Herangehensweise.

Erebus Divination“ bringt mehr Rhythmus und Dynamik, wechselt nach starkem Beginn jedoch bald in melodischere, atmosphärische Gefilde. Ständige Tempowechsel, eine melancholische Melodie, ein Song voller Kontraste. Besonders die reinen Black-Metal-Momente überzeugen, sie sind von Melodie getragen und zugleich aggressiv in Gitarren und Drums. Die infernalischen Schreie verstärken die Atmosphäre – ein klarer Höhepunkt.

Wechsel zwischen Black Metal und Ambient-Passagen

Despondent“ beginnt akustisch, bevor die bekannte Mischung aus Stimmungsschwankungen und Tempi wiederkehrt. Treffender lässt sich das Gehörte wohl als Melodic Black Metal beschreiben. Die traurige, melancholische Grundstimmung bleibt das gesamte Album über präsent. „Death-Knell“ startet mit hohem Tempo und wirkt insgesamt kontrollierter, doch ein fast lautloser Mittelteil zerstört die positive Wirkung.

Die Produktion ist insgesamt klar und gut ausbalanciert, alle Instrumente sind erkennbar – mit Ausnahme des Basses. Die Drums sind oft überaktiv, aber nicht sehr einfallsreich, weshalb ihre etwas zurückgenommene Position im Mix eine kluge Entscheidung ist. Die Ambient-Passagen hätten jedoch mehr Dynamik und Eigenleben vertragen.

Where Sunlight Goes to Die“ überzeugt durch leidenschaftliche, ausdrucksstarke Vocals. Doch hier zeigt sich noch deutlicher ein Problem, das bereits zuvor spürbar war: das Schlagzeug hämmert fast den gesamten Song über in identischem Rhythmus, ohne Bezug zur restlichen Musik. Ohne Fantasie, ohne Variation. Doch die eindringlichen, heulenden Vocals retten den Song – eine starke Performance.

Dramatisch und melancholisch

Einziger Konstante in der Band ist Gründer Balam (Ravenous Dusk, Rift, Varw, Rookwood, ex-Agailiarept, ex-Anwariad), der seit Beginn dabei ist. Heute übernimmt er Gitarre und Vocals, früher auch Bass. Schlagzeuger Basilysk (Burden Man, Crone, Horrisonous, Illimitable Dolor, Runespell, Temple Nightside, The Slow Death) ist ebenfalls seit über zehn Jahren Teil der Band. Ergänzt wird die Besetzung seit Kurzem durch Lithuz (Bane of Isildur, Lithik, Spherical, ex-Bastardizer) am Bass und Drekavac (Thraxas!) an der zweiten Gitarre.

Aherbelts“ zeigt sich direkter und weniger überladen mit Melodie. Das Drumming ist stärker, aber auch hier versinkt der Song für die halbe Laufzeit fast in Stille. „Cold Entropy“ setzt wieder auf Dramatik und Melodie. Der abschließende Song „Embraced by the Spirit-Realm“ startet energisch, bleibt melancholisch, verfällt aber bald in erwartbare Ambient-Phasen, die den guten Beginn verblassen lassen. Alles löst sich im Nichts auf – vorhersehbar, wenig überzeugend.

Atmosphärische Passagen stören den Fluss

Zu viele und zu lange Ambient-Passagen durchbrechen den Gesamteindruck. Sie werden zu dominant und verändern das Bild der Band erheblich. Das eigentliche Problem: musikalisch sind diese ruhigen Abschnitte kaum interessant – fast lautlos, über weite Strecken geschieht schlicht nichts.

Die Vocals sind das große Highlight der Band. Kompositorisch hingegen wirkt das Album unausgewogen, die ständigen Ruhephasen wirken wenig überzeugend. Die Songs sind lang, und zu oft wird der Black Metal völlig vergessen. Im Bereich des melodischen Black Metals findet die Band eher ihre Nische, doch auch hier bleibt sie im Vergleich zu den Besten des Genres blass.

Ein zwiespältiges, sicher auch spaltendes Album. Der Sound ist inkonsequent, aber der Stil bleibt stringent – dieselbe Rezeptur in allen Songs. Dennoch gibt es gelungene, melodische Momente, besonders wenn PESTILENTIAL SHADOWS im vollen Black-Metal-Modus sind. In diesen Momenten zeigen sie ihre Stärke. Fans melodischer Ausrichtung werden hier sicher nicht enttäuscht sein.

Fazit: Ein Album mit Stärken und Schwächen – PESTILENTIAL SHADOWS präsentieren mit „Wretch“ Black Metal, der stark von Ambient-Passagen durchzogen ist.

Tracklist

01. Wretch
02. Erebus Divination
03. Despondent
04. Death-Knell
05. Where Sunlight Goes to Die
06. Aherbelts
07. Cold Entropy
08. Embraced by the Spirit-Realm

Besetzung

Balam – Guitar, Vocals
Basilysk – Drums
Drekavac – Guitar
Lithuz – Bass

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PESTILENTIAL SHADOWS – Wretch CD Review

BIOLENCE – Violent Obliteration

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cover artwork BIOLENCE Violent Obliteration
cover artwork BIOLENCE Violent Obliteration

Band: BIOLENCE 🇵🇹
Titel: Violent Obliteration
Label: Raging Planet/Doomed Records/Selvajaria Records
VÖ: 01/09/25
Genre: Death/Thrash Metal

Bewertung:

3,5/5

Die portugiesischen Veteranen BIOLENCE, die Thrash- und Death-Metal miteinander verbinden, melden sich mit ihrem dritten LP Violent Obliteration zurück – und mit dem Versprechen auf aggressive, dynamische Musik.

Aggressiver Thrash Metal

Kriegslärm und Sirenen eröffnen das Album, gefolgt von massiven Riffs und marschartigen Drums. „Theatre of War (Intro)“ ist, wie der Titel verrät, nur ein kurzes Intro, bevor „Pit of Degradation“ das erste richtige Ausrufezeichen setzt: rasantes Thrash-Metal-Tempo, gutturale, harsche Vocals und treibender Rhythmus. Repetitive Akkorde und gellende Schreie setzen Akzente auf der melodischen Linie. Ein überzeugender Auftakt.

BIOLENCE, 1998 in Vila Nova de Gaia gegründet, sind tief in der Szene der späten 80er- und frühen 90er-Jahre verwurzelt. Als Underground-Veteranen veröffentlichten sie bisher fünf Studioalben und stehen seit über zwei Jahrzehnten auf den Bühnen. Aus der Gründungszeit sind David (Unfleshed, ex-Agonizing Terror) an der Gitarre und César (Unfleshed) – Vocals, Gitarre – bis heute dabei. Daniel Marage am Bass kam 2018 hinzu, und kurz vor den Aufnahmen nahm Miguel Sousa den Platz hinter dem Drumkit ein.

Eine Mischung aus Thrash- und Death-Metal-Einflüssen

Humanity Executioner“ ist langsamer, punktet aber mit guten Riffs. Die Vocals zeigen eine andere Facette und halten die Dynamik lebendig. Auffällig ist, dass der Sound stark im mittleren Frequenzbereich verankert ist, selbst das Schlagzeug bleibt dort – ungewöhnlich für das Genre.

Zwar firmieren BIOLENCE als Death/Thrash-Band, doch abgesehen von den Growls dominiert klar der Thrash-Anteil. „Heavy Artillery“ unterstreicht das: riffbetont, mit einem langen, melodischen, langsamen Solo und Tempowechseln. Insgesamt komplexer aufgebaut, mit Versuchen in unterschiedliche Klanglandschaften. Immer wieder wechseln sie zwischen Hochgeschwindigkeit und Midtempo. Wenn es schnell wird, überzeugen Rhythmus und Power.

Worlds Plague“ beginnt cineastisch und kippt dann in Midtempo-Thrash mit stärkerer Death-Metal-Färbung. Auch „Glory of Savagery“ bringt gute Riffs, dazu ein Wechselspiel aus Growls und Schreien, das bestens funktioniert. Ein kurzes Solo im unpassenden Tempo wirkt deplatziert, doch insgesamt ein starker Song.

Flache Produktion

Die Produktion ist nicht beeindruckend, eher flach und stark in der Mittenlage. Alle Instrumente sind hörbar, Gitarren und Vocals dominieren, auch der Bass hat einige klare Momente, und die Drums werden mit Leidenschaft gespielt. Interessanterweise wirkt die Produktion auf den Death-Metal-Stücken deutlich besser, dynamischer und ausgewogener – fast wie zwei verschiedene Ansätze auf demselben Album.

Extermination Through Mutation“ beginnt mit einem gesprochenen Intro voller apokalyptischer Bilder, bevor Midtempo-Death-Metal folgt. Der Titeltrack „Violent Obliteration“ zieht das Tempo wieder an: solide, melodisch, komplexer aufgebaut mit verschachtelten Instrumentalparts. Doch erneut wirken die Solos wie Fremdkörper. Die simplen, repetitiven Verse werden durch wechselnde Vocals aufgelockert – ein guter Moment.

Starke Vocals

50 Caliber Freedom“ schlägt wieder thrashigere Töne an: hohes Tempo, treibende Drums, aggressive Shouts, dazu ein Solo, das diesmal tatsächlich in den Song integriert wirkt. Thematisch dreht sich das Album um Krieg, Waffen, Gier, menschliche Korruption – gesellschaftsnahe Themen sind zentral. Die letzten Takte werden dissonant und weniger stimmig, aber der Song bleibt ein Höhepunkt.

F.U.B.A.R.“ startet schleppend, steigert sich in thrashige Passagen, wird aber durch ein völlig deplatziertes Solo ausgebremst. Danach versucht die Band, wieder Fahrt aufzunehmen – ein eher schwacher Moment. „Ashes of the End (Outro)“ beschließt das Album mit akustischer Gitarre und apokalyptischem Hintergrundsound – ein runder Abschluss.

Gutes Songwriting, aber klare Produktionsprobleme

Der erste Eindruck ist, dass BIOLENCE Thrash- und Death-Metal gar nicht mischen, sondern eher trennen: das Album beginnt thrashig und gleitet dann immer stärker in Death-Metal ab. Das wäre nicht problematisch – doch die Produktion wirkt auf beiden Seiten so unterschiedlich, dass man fast zwei verschiedene Bands zu hören glaubt. Thrash-Momente sind druckvoll, aber die Death-Metal-Passagen wirken kontrollierter, besser komponiert.

So bleibt ein Album mit zwei Gesichtern, starken wie schwachen Momenten, dessen Hauptschwäche in der Produktion liegt. Headbanger finden hier dennoch reichlich Stoff, abwechslungsreiche Tempos und einige packende Riffs. Die Solos hingegen sind meist fehlplatziert und reißen aus dem Fluss heraus.

Fazit: Violent Obliteration von BIOLENCE hat viele interessante Momente und zahlreiche gute musikalische Ideen.

Tracklist

01. Theatre of War (Intro)
02. Pit of Degradation
03. Humanity Executioner
04. Heavy Artillery
05. Worlds Plague
06. Glory of Savagery
07. Extermination Through Mutation
08. Violent Obliteration
09. 50 Caliber Freedom
10. F.U.B.A.R.
11. Ashes of the End (Outro)

Besetzung

David – Guitars
César – Vocals, Guitars
Daniel Marage – Bass
Miguel Sousa – Drums

Internet

BIOLENCE – Violent Obliteration CD Review

MJOLNE – Through Veils of Time

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cover artwork MJOLNE Through Veils of Time
cover artwork MJOLNE Through Veils of Time

Band: MJOLNE 🇳🇴
Titel: Through Veils of Time
Label: ATMF
VÖ: 29/08/25
Genre: Symphonic Black Metal

Bewertung:

3/5

Mit „Through Veils of Time“ legt der norwegische Musiker MJOLNE sein Debüt vor – ein symphonisches Black-Metal-Werk voller epischer Stimmungen.

Epische Melodien mit Märchenatmosphäre

Sehr atmosphärisch und ruhig beginnt das Album mit „What I Once Was“, getragen von akustischer Gitarre und Ambient-Klängen. Sobald die Musik richtig einsetzt, entfaltet sich ein epischer und melodischer Sound, der stark an Old-School-Black-Metal mit symphonischen Einflüssen erinnert – Emperor oder Dimmu Borgir lassen grüßen. Emotional, melodisch, melancholisch. Langsames Tempo, doch mit unablässigem Drumming. Tatsächlich symphonisch, das Stück wird im Wesentlichen von einem orchestralen Fundament getragen, dazu infernale Vocals und eine absolute Dominanz der Drums.

MJOLNE ist ein Soloprojekt, das inzwischen seinen Namen als Bandbezeichnung trägt. Hinter dem Pseudonym steckt der Schlagzeuger der norwegischen Black-Metal-Band Mactätus (aktiv zwischen 1989 und 2002), der dort über weite Teile hinweg die Drums bediente – ebenfalls mit symphonischen Einflüssen. Im neu gegründeten Projekt übernimmt er alles selbst: Songwriting, Texte und sämtliche Instrumente.

The Olden Perspectives“ bringt einen dynamischeren Klang, man hört den Sound eines kompletten Orchesters. Auch ein geisterhaftes Choral-Motiv trägt zum märchenhaften Flair bei. Viel Black Metal ist hier ebenfalls nicht zu finden, abgesehen von den entfesselten Drums und den gellenden Vocals.

Modernes Drumming, kontrastreiche Passagen

Die Produktion ist ausgewogen, die Atmosphäre spielt bei MJOLNE eine zentrale Rolle. Als Schlagzeuger nimmt er den Drums natürlich einen besonders großen Stellenwert ein. Doch die Produktion ist sehr gelungen und fängt den symphonisch dominierten Klang perfekt ein. Die Drums sind präzise gespielt, wirken im Soundbild jedoch moderner, als man es von traditionellem Black Metal erwarten würde.

Der Titeltrack „Through Veils of Time“ kommt mit einem anderen symphonischen Klangbild und cleanen Vocals. Wieder sehr episch, diesmal aber auch mit deutlichen Einflüssen aus der nordischen Folklore. Kontraste zwischen langsamen und schnellen Passagen, dazu variierte Vocals, die für Spannung sorgen. Im Finale gewinnt das Stück an Dynamik und bietet einige wirklich starke musikalische Momente.

Skaldekvad“ ist ebenfalls getragen, langsam, mit gesprochenen Passagen – fast rein atmosphärisch und sehr ruhig, vielleicht zu sehr für ein Album, das sich dem Metal verschreibt. In den folgenden Songs bleibt man in ähnlichen Gefilden, manchmal etwas energischer wie bei „In the Abyss of Existence“, das mit einem Gitarrenriff aufwartet, das zwar verschwommen wirkt, aber dennoch Wirkung zeigt – einer der besten Momente des Albums.

Schwerere Riffs und dynamische Wechsel

Til Helheim Pt.I Reisen“, „Til Helheim Pt.II Forvandlingen“ und „Til Helheim Pt.III Gjenreiselsen“ bilden eine Trilogie, die melodische Linien miteinander teilt. Schon mit den ersten Akkorden setzt ein schwererer Sound ein, erstmals mit deutlicheren Riffs – etwas, das man bis dahin kaum auf der Platte hörte. Eine starke Melodieführung, Tempo-Wechsel, die für Dynamik sorgen, und insgesamt eine spannende Komposition. Teil I wirkt wie eine klare Hommage an die Genreväter – dynamisch, mitreißend, ein Highlight. Teil II erinnert eher an einen Filmsoundtrack voller Feenwelten, während Teil III mit einer Explosion an Klängen diese Wahrnehmung wieder aufbricht. Ein weiterer Song voller Leidenschaft und Seele. Insgesamt eine komplexe Trilogie, die symphonische Elemente geschickt mit echtem Black Metal verbindet.

The Cries Within“ bringt es auf über acht Minuten. Wieder eine komplexe Komposition mit dynamischen Gitarren, einem übermäßig epischen Klang und wechselnder Atmosphäre, getragen von einer traurigen Melodielinie. Symphonisches Orchester, Drums und Schreie sind zurück. „Ut Av Tiden“ beendet das Album schließlich als akustisches Gitarren-Outro.

Symphonische Musik mit Black-Metal-Einflüssen

Auf diesem Album steckt nicht viel Metal. Nur kurze Passagen, die auch nicht besonders aggressiv klingen. Vielmehr hat man das Gefühl, einen Soundtrack zu hören – ruhig, melodisch, mit Streichern, Bläsern und Chören, fast wie von einem kompletten Orchester gespielt. Klar erkennbar sind die Einflüsse jener Black-Metal-Bands, die schon früh symphonische Elemente einsetzten, hier allerdings noch stärker in den Vordergrund gestellt.

Doch die Musik ist überladen mit langsamen, wenig metallischen Momenten. Als Gesamteindruck wirkt das unausgewogen. Manche Passagen ziehen sich zu lange ohne Tempowechsel. Auch die Songlängen tragen dazu bei, dass der Fluss manchmal stockt. Während die erste Albumhälfte fast rein symphonisch wirkt, überzeugt die zweite Hälfte mit deutlicheren Wurzeln im Black Metal und zeigt mehr Inspiration.

Fazit: MJOLNEs Debüt „Through Veils of Time“ hat starke Momente, ist insgesamt aber eher symphonische Musik mit nur vereinzelten Metal-Parts.

Tracklist

01. What I Once Was
02. The Olden Perspectives
03. Through Veils Of Time
04. Skaldekvad
05. In The Abyss Of Existence
06. Til Helheim Pt.I Reisen
07. Til Helheim Pt.II Forvandlingen
08. Til Helheim Pt.III Gjenreiselsen
09. The Cries Within
10. Ut Av Tiden

Besetzung

Mjolne – alle Instrumente, Vocals

Internet

MJOLNE – Through Veils of Time CD Review