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DEATHGOAT – Dragged Into Realms Below

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cover artwork DEATHGOAT Dragged Into Realms Below
cover artwork DEATHGOAT Dragged Into Realms Below

Band: DEATHGOAT 🇫🇮
Titel: Dragged Into Realms Below
Label: XTREEM MUSIC
VÖ: 10/06/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

4/5

Vier Jahre nach dem Debüt Regurgitated Into Existence melden sich die finnischen Death-Metaller DEATHGOAT mit einem neuen Album zurück. Dragged Into Realms Below ist ein Werk voller unerbittlicher Intensität und viszeraler Energie – tief verwurzelt im klassischen schwedischen Death Metal, aber mit einer frischen Handschrift.

Atmosphärischer Einstieg mit wachsender Intensität

Das Album beginnt unerwartet ruhig: „Alkulima“ wirkt wie ein cinematisches Intro, getragen von einer gesprochenen Passage, langsam aufbauend mit nach und nach einsetzenden Instrumenten. Der Sound ist dicht, schleppend, fast erdrückend – ein massiver Auftakt. Mit „Pestilent Retribution“ entfesselt die Band ihre volle Kraft: sägende Gitarren, massiver Druck, ein richtig guter Einstieg in den eigentlichen Sound der Platte. Die Vocals gehen fast unter, doch die Gitarrenarbeit überzeugt auf ganzer Linie.

„Congregation of Disease“ ist aggressiv, rifflastig und voller Energie. Ein komplexes Solo bricht durch, während die Rhythmusgitarre konstant Druck macht. Die Growls sind tief, kontrolliert und unterstreichen die düstere Atmosphäre – ein klares Highlight.

Die Produktion ist leider ein Schwachpunkt. Die Vocals sind zu weit im Hintergrund, ebenso die Rhythmussektion. Zwar stehen die Gitarren schön präsent im Mix, doch der Sound ist insgesamt unausgewogen. Klanglich erinnert das Werk eher an alte OSDM-Produktionen – was zur Atmosphäre passt, aber Qualität verschenkt. Textlich geht es um Begräbnisrituale und die Wiedergeburt der Untoten – morbide und passend zum Sound.

Kompromissloses Death Metal-Gewitter mit technischer Raffinesse

„Dying to Be Dead“ bringt die Drums weiter nach vorne. Die Riffs sind kantig und schwer, der Song eine drückende Soundwand. „Compulsive Cannibalism“ ist langsamer, atmosphärischer, aber ebenso bedrohlich. Verzerrt, düster, gurgelnd. Das Solo ist technisch beeindruckend – der Track ein weiteres Highlight, trotz seiner düsteren Schwere.

„Monoxide“ beginnt mit unerbittlich pummelnden Drums. Die Riffs wechseln häufig das Tempo – mal schleppend, mal aggressiv. Die Komposition ist interessant, nicht zu verspielt, aber voller Energie. Der Song lebt von seinen down-tuned Gitarren und bestialischen Growls. Ein kompromissloser Track mit einem dichten, unnachgiebigen Klangbild.

DEATHGOAT wurden 2015 gegründet. Zwei der Gründungsmitglieder sind noch dabei – allerdings in neuen Rollen: Nihilist (Gitarre/Backing Vocals), ursprünglich Bassist, und Putrid Worm (Vocals), der früher die Drums bediente. 2019 kam es zu einer umfassenden Neustrukturierung der Band: Chope666 übernahm das Schlagzeug, Vicar Miggoat die zweite Gitarre, und L.F. Molestor stieß als Bassist hinzu.

Dann, in der gleichen höhlenartigen Atmosphäre, „Flashback Psychosis“. Der Song startet direkt mit einem schrillen, hochgepitchten Gitarrensolo, gefolgt von erneut gnadenlosen Drums. Die Komposition ist dissonant, fast schon chaotisch – aber genau dadurch entfaltet sich eine düstere, rohe Atmosphäre, die überzeugt. „Clinically Undead“ wechselt zwischen langsamen und schnellen Passagen. Ein dynamischer Song.

Den Abschluss bildet der Titeltrack „Dragged Into Realms Below“. Er hält sich an das bisher etablierte Rezept des Albums: OSDM-Klangästhetik, schwere Riffs, Wechsel zwischen schleppenden und schnelleren Parts. Die Drums sind ein weiteres Mal beeindruckend präsent. Besonders positiv fällt hier auf, dass die Vocals endlich aus dem Schatten treten – tief grollend, voller Ausdruck. Der Song zeigt noch einmal die Vielseitigkeit und das Können der Band und ist ein würdiges Finale. Ein weiteres Highlight auf einem durchgehend soliden Album.

Eigene Handschrift trotz klarer Genre-Referenzen

Der Einfluss von Entombed, Vomitory, Dismember und anderen schwedischen Klassikern ist deutlich hörbar. Aber DEATHGOAT kopieren nicht – sie bringen eine frische Herangehensweise mit und genug eigene Merkmale, um klarzustellen: Dragged Into Realms Below ist kein Tribute-Album, sondern ein originäres Werk mit eigener Handschrift. Die Band zeigt Persönlichkeit. Insgesamt ist es ein gutes Album – genau das, was man sich als Fan des Genres erwartet.

Ein Album im Stil des schwedischen Old School Death Metal: gut komponiert, stark gespielt und von hoher Qualität. Leider verhindert die schwache Produktion, dass das alles auch so zur Geltung kommt, wie es sollte. Doch DEATHGOATs charakteristischer Gitarrensound, die donnernden Drums und die unterweltartigen Vocals erzeugen dennoch ein intensives, packendes Death-Metal-Erlebnis.

Fazit: Old School im Kern, eigenständig im Geist – DEATHGOAT liefern rohen Death Metal mit Charakter.

Tracklist

01. Alkulima
02. Pestilent Retribution
03. Congregation Of Disease
04. Dying To Be Dead
05. Compulsive Cannibalism
06. Monoxide
07. Flashback Psychosis
08. Clinically Undead
09. Dragged Into Realms Below

Besetzung

Nihilist – Guitars/Backing Vocals
Putrid Worm – Vocals
Chope666 – Drums
Vicar Miggoat – Guitars
L.F. Molestor – Bass

Internet

DEATHGOAT – Dragged Into Realms Below CD Review

AUSTERE – The Stillness of Dissolution

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cover artwork AUSTERE The Stillness of Dissolution
cover artwork AUSTERE The Stillness of Dissolution

Band: AUSTERE 🇦🇺
Titel: The Stillness of Dissolution
Label: Prophecy Productions
VÖ: 06/06/25
Genre: Dark Metal/Depressive Black Metal

Bewertung:

3,5/5

Die australischen Meister der depressiven Klangkunst, AUSTERE, präsentieren mit The Stillness of Dissolution ihr fünftes Studioalbum – und bereits das dritte innerhalb von drei Jahren. Man spürt: Die lange Bandpause hat neuen Hunger geweckt und frische musikalische Ideen mit sich gebracht.

Das Album beginnt mit soliden Riffs, kehligem Geschrei und einer von der Leadgitarre getragenen Melodielinie. „Dissolve Exile“ ist ein vielversprechender Einstieg. Die Atmosphäre ist sofort da: bedrückend, traurig, durchzogen von Melancholie. Die Riffs bleiben konstant, die Vocals liegen leicht im Hintergrund – aber allein das sich wiederholende Hauptmotiv schafft bereits die Grundstimmung.

Bedrückende, traurige Klanglandschaften

Die Band wurde um 2005 an der Ostküste Australiens gegründet – mit den beiden Gründungsmitgliedern, die bis heute den Kern von AUSTERE bilden: Desolate (auch aktiv bei Dearthe, Funerary Torch, Temple Nightside, Unfelled, ex-Funeral Mourning, ex-Ill Omen, ex-Pestilential Shadows u.v.m.) ist für Gitarre, Bass, Keyboards und Gesang verantwortlich, Sorrow (auch bei Autumn’s Dawn, Germ, ex-Blackened Angel, ex-Lord u.a.) übernimmt Schlagzeug, Keyboards und Gesang.

Time Awry“ taucht noch tiefer in die atmosphärischen Klangflächen ein – dabei bleibt das Tempo hoch. Man würde bei diesem Musikstil eher langsamere, doom-lastige Songs erwarten, doch was hier passiert, funktioniert sehr gut: Die Musik transportiert exakt das, was sie soll. Ein cleaner Gesangspart verstärkt die traurige Grundstimmung, die Akkorde bleiben einfach, aber wirkungsvoll.

Auch „Redolent Foulness“ hält das Tempo hoch, das Schlagzeug pumpt gleichmäßiger, die Clean Vocals wirken hier etwas schwächer als die harschen Parts – aber die Atmosphäre bleibt stimmig. Eine zarte Melodielinie sorgt trotz Dynamik für die nötige Tiefe.

Nach zwei erfolgreichen Alben löste sich AUSTERE 2010 auf. Beide Mitglieder verfolgten in der Folge unterschiedlichste Projekte – oft experimentell, oft auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen. 2021 fanden sie wieder zueinander – und das Feuer war zurück. Zwei neue Alben folgten, beide weltweit positiv aufgenommen.

Tiefgestimmte Gitarren und verzweifelte Growls

The Downfall“ bringt tiefere Gitarrenstimmung und eine noch düsterere Grundhaltung. Die Clean Vocals wirken diesmal passender, emotionaler – bald aber übernehmen wieder gequälte Growls das Ruder. Verzweifelte Schreie, vertonte Einsamkeit. Ein Highlight des Albums. Die Orchestrierung verdichtet sich zu einer Wand aus Sound, über der die unmenschlichen Vocals schweben. Tempowechsel verstärken die Intensität. Kompositorisch klassisch, aber wirkungsvoll und intensiv.

Die Produktion erfüllt, was das Genre verlangt: Atmosphäre. Die Vocals – ob clean, geschrien oder gegrunzt – sind eher zurückhaltend gemischt, fast wie ein Echo. Das verstärkt den dramatischen Charakter. Die Themen sind wie erwartet: Trauer, Herzschmerz, Verlassenheit – Emotionen, Depressionen. Keine Überraschung, aber genau das, was man will.

Rusted Veins“ bringt erneut starke Akkorde – ein starker Song. Eine traurige Leadgitarre führt die Komposition, ein hypnotisch-repetitiver Akkord legt sich wie Nebel darüber. Eine kontemplative Stimmung, fast mit einem Hauch von Trost.

Melodischer Black-Metal mit bedrückender Atmosphäre und klarem Abschluss

Storm Within My Heart“ beschließt das Album – mit infernalischem Drumming, harschen Riffs und einem dichten Soundbild. Verzweifelte Schreie hallen über kraftvolle, emotionale Strukturen. Melodie, Gefühl, Rhythmus – alles ist da. Vielleicht der stärkste, klarste Track – das Finale, das man sich gewünscht hat. Ein würdiger Abschluss, der alles bündelt: Wucht, Emotion, Atmosphäre. Wenn es einen Song gibt, der dieses Album zusammenfasst – dann dieser. Ein klares Highlight, ein Opus.

Ja, AUSTERE haben stärkere Alben gemacht. Aber The Stillness of Dissolution ist kein schlechtes Werk. Es zeigt eine leichte stilistische Verschiebung – weg vom Depressive Black hin zu einem atmosphärisch-melodischen Post-Black, aber die Essenz der Band bleibt spürbar.

Ein Album mit vielen guten Momenten und einem klaren Crescendo am Ende. Nicht der verzweifelte Tiefschlag, den man vielleicht erwartet, aber ein kaltes, intensives, emotional aufgeladenes Werk – mit Momenten dissonanter Schönheit. AUSTERE bewegen sich hörbar vom Depressive Black Metal hin zu einer melodischeren, atmosphärischeren Spielart – mit höherem Tempo, aber ungebrochener emotionaler Wucht.

Die repetitiven Riffs, charakteristisch für AUSTERE, wirken trotz höherem Tempo melodisch und effektiv. Ein kaltes, atmosphärisches Album mit Seele.

Fazit: AUSTERE halten Wort – The Stillness of Dissolution ist ein starkes Album mit viel Atmosphäre, Melodie und einem wuchtigen Finale.

Tracklist

01. Dissolve Exile
02. Time Awry
03. Redolent Foulness
04. The Downfall
05. Rusted Veins
06. Storm Within My Heart

Besetzung

Desolate – Guitars, Bass, Keyboards, Vocals
Sorrow – Drums, Keyboards, Vocals

Internet

AUSTERE – The Stillness of Dissolution CD Review

VERMOCRACY, VANGUARD & EREBOS – Café-Bar Number9, Bad Aussee, 30.05.2025

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VERMOCRACY, VANGUARD & EREBOS @ Café-Bar Number9, Bad Aussee, 30.05.2025

VERMOCRACY, VANGUARD & EREBOS @ Café-Bar Number9, Bad Aussee, 30.05.2025 – Live-Bericht

VERMOCRACY, VANGUARD & EREBOS @ Café-Bar Number9, Bad Aussee 2025

Letzten Freitag kollidierten im wahrsten Sinne des Wortes zwei fremde Welten miteinander. Die Wiener Death-Metal-Band VERMOCRACY stattete dem steirischen Kurort Bad Aussee einen Besuch ab. Gleichzeitig fand dort Österreichs größtes Blumenfest statt. Das Line-Up dieses einzigartigen Abends vervollständigten VANGUARD, die aus Tschechien angereist waren, und EREBOS, die ebenfalls aus Österreich stammen. Alle Fotos vom Abend gibt es hier!

Wenn Welten aufeinander treffen

Es war einer der ersten sommerlichen Tage des Jahres. Die Bands trudelten gegen 16 Uhr ein und waren sogleich mit der Herausforderung konfrontiert, einen Parkplatz zu finden.  Spätestens da wussten alle, dass hier dieses Wochenende das Narzissenfest stattfinden würde. Der idyllische Kurort Bad Aussee mit seinen bescheidenen 5000 Einwohnern wurde die Hauptattraktion für tausende kulinarisch und kulturell Interessierte – und ein paar Metalheads. Selten war die Wahl des Outfits ein so klares Zeichen für das individuelle Freizeitprogramm: Während man in Dirndl oder Lederhose das Narzissenfest besuchte, strawanzten gänzlich schwarz gekleidete Gestalten um die Café-Bar Number9 umher. Diese befand sich direkt gegenüber vom Hauptplatz, wo diverse Verkaufsstände, ein großes Bierzelt mit Live-Musik und dergleichen das Narzissenfest belebten.

Die Café-Bar Number9

In der Café-Bar Number9 fand an jenem glorreichen Abend das erste Metal-Konzert überhaupt statt. Es ist einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass es überhaupt dazu gekommen ist. VERMOCRACYs Bassist Hannes war Anfang des Jahres dort zu Besuch und erfuhr, dass sie gerne einmal eine Metal-Veranstaltung buchen würden. So kam der Stein ins Rollen.

Größentechnisch ist die Bar kleiner als z. B. das Escape in Wien. Man merkt auch, dass in dieser Location noch keine wilden Metal-Konzerte über die Bühne gegangen sind. Die Bar wirkte neu, aufgeräumt, fast ein bisschen leer ohne tausende Sticker von diversen Bands an Wänden und Möbeln. Die Bühne, wie sich schnell herausstellte, hätte einen Tick größer sein können. Der Soundtechniker war sehr bemüht und das restliche Personal war den Bands gegenüber extrem zuvorkommend. Draußen gab es gleich gemütliche Sitzgelegenheiten.

Zwischen Lederhosen und Dirndlblusen

VERMOCRACY, VANGUARD & EREBOS @ Café-Bar Number9, Bad Aussee, 30.05.2025Als alle drei Bands ihr Zeug ausgeladen und verstaut hatten, war es an der Zeit, sich die Gegend anzuschauen. Und damit meine ich natürlich, das Narzissenfest unsicher zu machen. Hannes übernahm für uns mit seiner charmanten Art die Tourguide-Rolle. Man fühlte sich ganz klischeehaft aus der Masse herausstechend mit Bandshirts, Tattoos und schwarzen Hosen. Die meisten Leute, egal ob sie Teil des Fests waren oder es besuchten, waren in Tracht gekleidet. Irritierte Blicke gab es von beiden Seiten – es war sehr amüsant!

Währenddessen lernten wir uns untereinander kennen. Mit den Jungs von VANGUARD kam ich schnell ins Gespräch. Sie hatten vorher noch einen Stopp in Hallstatt eingelegt und das Ambiente dort genossen. Je länger wir tratschten, desto neugieriger wurde ich, welche Musik uns die Burschen später gegen die Trommelfelle pressen würden.

Erebos

VERMOCRACY, VANGUARD & EREBOS @ Café-Bar Number9, Bad Aussee, 30.05.2025Nach einer intensiven Foto-Session, die wegen der spärlichen Beleuchtung sehr nervenaufreibend war, konnte ich mich endlich auf das Konzert konzentrieren. EREBOS spielen geradlinigen, mächtigen Death Metal mit gut dosierten melodischen Ausschmückungen. Sie fahren ihr Programm mit einem sehr schwerfälligen Sound, der die Musik nochmal härter klingen lässt. Ich war – obwohl ich mit Death Metal oft meine Schwierigkeiten habe – sofort in ihren Bann gezogen. Mir gefiel die Energie, mit der ihr Sänger die Lieder betonte. Er kümmerte sich nicht um das begrenzte Platzangebot auf der Bühne, also stieg er gleich herunter und performte davor. So war das Publikum automatisch mehr involviert.

EREBOS schaffen in ihren Liedern viel Dynamik durch Tempowechsel. Das Schlagzeug bereitete mir große Freude. Die Gitarristen hauten fiese, groovige Riffs raus, die einem das Zuhören versüßten. Gegen Ende des Sets gab es ein Cover von den Death-Metal-Giganten KATAKLYSM. Seitdem höre ich auch unweigerlich den Einfluss der Kanadier in EREBOS‘ Musik heraus.

Während des Konzerts verirrten sich tatsächlich abenteuerlustige Besucher des Narzissenfests in die Bar. Der Rest des Publikums trug teilweise sogar VERMOCRACY-Shirts. Der Applaus ist mir verdammt laut vorgekommen. Jedes Gesicht, in das man blickte, strahlte über beide Ohren. Die Leute hatten einfach Freude an gutem Underground Metal!

Vanguard

Von den sympathischen VANGUARD hatte ich inzwischen erfahren, dass sie technischen Death Metal spielen. Die Band hat in der Vergangenheit aber vorwiegend melodischen Death Metal gespielt. Der Unterschied zwischen ihrer ersten EP „I“ (2015) und dem jüngsten Album „III: Pyrrhic Sequence“ (2023) ist deutlich erkennbar. Der melodische Einfluss ist aber nach wie vor präsent.

VERMOCRACY, VANGUARD & EREBOS @ Café-Bar Number9, Bad Aussee, 30.05.2025 – FotosNachdem die Jungs sich den heimischen Hopensaft gut schmecken hatten lassen, war ich sehr gespannt, wie sie das Konzert meistern würden. Der Sänger mutierte vom riesigen Teddybär zu einer Bestie, aus der ein Dämon schrie. Er interessierte sich überhaupt nicht für die Bühne. Er bewegte sich schon während dem Line-Check vor der Bühne und brüllte gekonnt ins Mikro. Der Rest der Band wirkte sehr fokussiert. Man merkte ihnen aber sofort an, dass sie gerne und häufig live auftreten.

Ich muss gestehen, dass ich durch das Fotografieren während der ersten Lieder wieder sehr abgelenkt war. Was ich später mitbekommen habe, hat mir aber gefallen. Ihr Sänger stampfte in einem Halbkreis vor der Bühne umher und zog das Publikum in seinen Bann. Die Stimmung war grandios. Gegen Ende schrie er ihnen wortwörtlich ins Gesicht. Er packte die Leute (mich ebenfalls am Schluss) am Hinterkopf, zog sie nahe an sein Gesicht und blies sie mit seinem bösen Death-Growl weg. Mehr Publikumsinteraktion geht fast nicht mehr! Ihr Bassist stieg während einem der letzten Lieder ebenfalls von der Bühne herunter und zupfte dort weiter an seinen Saiten. Auch der Rest der Band war mittlerweile ins Schwitzen gekommen und ließ die Nackenmuskeln tanzen. Fazit: Ich war schwer beeindruckt von VANGUARD.

Vermocracy

VERMOCRACY, VANGUARD & EREBOS @ Café-Bar Number9, Bad Aussee, 30.05.2025 Es war bereits Mitternacht als schließlich VERMOCRACY an der Reihe waren. Ich durfte die Wiener mittlerweile schon mehrmals live spielen sehen. Obwohl sie nach Ankunft in Bad Aussee einen ausgiebigen Soundcheck hatten, durfte der Line-Check natürlich nicht fehlen. Während eines stillen Moments auf der Bühne kam ein witziger Kommentar aus dem Publikum von einer leicht angetrunkenen Dame: „Passt’s auf Jungs, sie is Musikschullehrerin!“. Ich hoffe, die Musikschullehrerin war von der Leistung von VERMOCRACY begeistert.

Stilistisch und soundtechnisch orientiert sich die Band an klassischen 90er Death Metal. Was bei ihnen nicht fehlen darf, ist ein ausgewogenes Maß an Melodik und Dynamik. Darüber hinaus haben die Wiener auch technisch einiges auf dem Kasten. An jenem Abend hatten sie übrigens Unterstützung von Gitarrist Andreas K., der in DYSTERSOL spielt. Er machte einen souveränen Eindruck auf der Bühne und spielte die Songs tadellos! Ich hatte den Eindruck, dass sich die fünf Herren im Vorhinein gut auf dieses Konzert vorbereitet hatten.

Die Setlist bestand aus einem guten Mix ihrer beiden Alben. Die Band begrüßte das Publikum mit „Vermocracy“, welches vom gleichnamigen Debüt stammt. Die Vorstellungsrunde war somit gleichzeitig eine musikalische Demonstration ihres düsteren Sounds und eine Einladung in ihre dystopischen Texte. Bei „Grace of Hypnos“, eine Single des jüngsten Albums „Age of Dysphoria“ (2022) wurde das Tempo hochgefahren. Eine kurze Verschnaufpause lieferte im Anschluss „Paradise Dystopia“, das in der Mitte mit einer wunderschönen, ausgedehnten Gitarrenpassage überraschte. Und so setzte sich das Set fort: mit etlichen Tempowechsel, gekonnt gesetzten melodischen Akzenten, raffinierten Riffs und Soli. Der Bass untermalte währenddessen wunderbar das dystopische Konzept der Band.

VERMOCRACY, VANGUARD & EREBOS @ Café-Bar Number9, Bad Aussee, 30.05.2025 Im Publikum war nun ein Unterschied zu den letzten beiden Bands erkennbar. Die Besucherquote war angestiegen. Zwei Personen, die ehrlich gesagt nicht wie die typischen Metalheads wirkten, haben die Musik sehr gefeiert. Ihr Tanzen erinnerte an Jumpstyle, der ja im Hardcore üblich ist. Ihr Anblick hat mich deswegen gedanklich sofort an den Anfang der 2000er gebeamt. Ich fand es großartig, wie viel Spaß sie an der Musik hatten. Die restlichen Besucher waren entweder wild am Headbangen oder am genießerischen Schweigen.

Fazit: Dieser Konzertabend war dank des Ambientes und allen Personen, die man getroffen und kennengelernt hat, einzigartig! Die Bandbreite an Death Metal, die geboten wurde, war zudem sehr beeindruckend. Ich bin dankbar, ein Teil davon gewesen zu sein und ich hoffe, dass bald wieder eine Metal-Veranstaltung in der Café-Bar Number9 stattfindet, denn mehr Underground geht nicht!

Fotos VERMOCRACY & Support, Café-Bar Number9, Bad Aussee, 2025

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Vermocracy, Vanguard & Erebos live Bad Aussee 2025

VERMOCRACY, VANGUARD & EREBOS @ Café-Bar Number9, Bad Aussee, 30.05.2025 – Fotos

Photos by Charlene

MYSTIC CIRCLE – Kriegsgötter MMXXV

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cover artwork MYSTIC CIRCLE Kriegsgoetter MMXXV
cover artwork MYSTIC CIRCLE Kriegsgoetter MMXXV

Band: MYSTIC CIRCLE 🇩🇪
Titel: Kriegsgötter MMXXV
Label: ROAR
VÖ: 06/06/25
Genre: Black/Death Metal

Bewertung:

4/5

Eine der bekanntesten deutschen Black-Metal-Bands der 90er, MYSTIC CIRCLE, meldet sich mit einem besonderen Werk zurück: Kriegsgötter MMXXV ist eine neu eingespielte und überarbeitete Version ihrer EP Kriegsgötter II aus dem Jahr 2000 – ergänzt um mehrere Coversongs. Schon die Original-EP war eine Sammlung von Titeln, die den Sound der Band prägten und sie stilistisch definierten.

Frische Covers legendärer Black-Metal-Songs

Wie die damalige EP beginnt auch diese Version mit „One Rode to Asa Bay“, einem Cover des legendären Bathory-Songs vom Album Hammerheart. Die Vocals von Beelzebub sind rau, blechern, beinahe gesprochen – und tragen dennoch eine düstere, infernale Stimmung in sich. Ergänzt wird der Gesang, wie schon auf der EP, von Sarah Jezebel Deva, die mit ihrer Sopranstimme einen starken Kontrast setzt. Das wirkt verstörend, beinahe hypnotisch. Eine mutige Interpretation eines Kultsongs – und eine eindrucksvolle noch dazu.

MYSTIC CIRCLE wurde 1992 gegründet von Beelzebub (Marc Zimmer – auch bekannt als Graf von Beelzebub, verantwortlich für Gesang, Gitarre, Bass und Keyboards) und Blackwar (Sven Meesters – auch A. Blackwar oder Aaarrrgon, verantwortlich für Schlagzeug, Gitarre und Keyboards). Nach Veröffentlichung der erwähnten EP verließ Blackwar die Band, kehrte aber 2020 zurück – und gab dem Projekt neues Leben. Mit Erfolg, denn die seither veröffentlichten Alben wurden von Publikum und Presse positiv aufgenommen.

Die Götter der Urväter“ zählt zu den markantesten Songs der Band – besonders in ihren Livesets. Ursprünglich auf dem dritten Demo veröffentlicht und später auch als Single, ist es ein klassischer Black-Metal-Track mit Tempowechseln, schneidenden Riffs, grellen Vocals und markanten Solos. In der Neuaufnahme kommt er kraftvoll, präsent und überraschend frisch daher – als wäre es 1996.

Experimentelle Stücke mit starken Kontrasten

Azazel’s Soulfly“ beginnt mit einem dissonanten, mehrschichtigen Instrumentalpart, der sich in einen symphonischen, fast zeitgenössisch-experimentellen Abschnitt auflöst. Der Titel stammt ebenfalls von der Kriegsgötter II-EP und wirkt mehr wie ein instrumentales Zwischenspiel denn ein klassischer Song.

Mit „Cry Little Sister“ folgt ein weiterer experimenteller Track – basierend auf elektronischen Klängen und Samples. Die Kombination aus verzerrter Elektronik, infernalischen Schreien und dem Gastsängerin-Beitrag von Karoline Hafke ergibt eine düstere, unheimliche, fast albtraumhafte Atmosphäre.

Die Produktion des Albums ist hochwertig – sauberer und polierter als bei vielen traditionellen Black-Metal-Veröffentlichungen, was hier jedoch bestens funktioniert. Die Songs – ob Cover oder Eigenmaterial – wirken in dieser Produktion kohärent, ausbalanciert und modern. Nostalgie ist hier kein Selbstzweck, sondern Grundlage für ein frisches, bewusst gestaltetes Werk.

Afraid to Shoot Strangers“ ist ein Cover des gleichnamigen Iron Maiden-Songs vom Album Fear of the Dark – eine weitere interessante und solide Neuinterpretation eines Klassikers. Sarah Jezebel Deva ist erneut als Gastsängerin beteiligt, und wieder entsteht durch diesen Kontrast eine eindringliche, frostige Atmosphäre. Die Grundstimmung des Originals bleibt spürbar – Maidens Handschrift ist da –, aber MYSTIC CIRCLE verleihen der Komposition ihren eigenen düsteren Anstrich, eine ganz persönliche Note.

Einflussreiche Songs aus Black- und Death-Metal-Geschichte

Death Metal“ – der legendäre Track von Possessed, der einem ganzen Genre seinen Namen gab, 1985 erschienen auf dem Meisterwerk Seven Churches. Lange bevor Death Metal als eigener Stil überhaupt definiert war. Hier schlägt MYSTIC CIRCLE die Brücke vom Black Metal zum Death Metal – eine kraftvolle, aggressive, energiegeladene Explosion.

Acheron (Medley)“ ist ein Tribut an die gleichnamige Death-Metal-Legende aus den USA. In diesem Medley vereint die Band mehrere Acheron-Songs, ursprünglich bereits auf Kriegsgötter II veröffentlicht. Es ist nicht nur eine Hommage, sondern auch ein Teil der musikalischen DNA von MYSTIC CIRCLE – wuchtig, dynamisch, intensiv.

Mit „Circle of the Tyrants“ folgt ein weiterer Meilenstein der Extreme-Metal-Geschichte. Der Song von Celtic Frost braucht keine Vorstellung – ein unaufhaltsames Stück voller bedrohlicher Riffs, satanischer Growls und gnadenloser Drums. Kalt, misanthropisch, roh – und in dieser Version kompromisslos kraftvoll.

Ein Black-Metal-Album, das zurück zum Kern führt

Kriegsgötter MMXXV ist weit mehr als bloß ein nostalgischer Rückblick. Mehr als eine Cover-Compilation. Dieses Album ist tief verwurzelt in der Ideologie des Black Metal, ein Manifest dafür, Musik nach dem eigenen Geist zu gestalten – nicht nach Zeitgeist oder Trends.
Musikalisch wirkt das Werk durchgehend frisch und zeitgemäß, die Auswahl der Stücke ergibt ein klares Konzept: Jeder Song ist ein Knotenpunkt in der Geschichte von Black- oder Death Metal, jeder eine Verbindung zur Substanz des Genres.

Ein Album, in dem jeder Track ein Highlight ist, weil jeder für sich auf eine wichtige Inspirationsquelle verweist – sei es ein Klassiker der Szene oder ein bedeutender Moment in der eigenen Bandgeschichte. Ein Werk, das Erinnerungen weckt – und das auf die kraftvollste aller Arten: durch Musik. Gute Musik. Unsterbliche Musik. Danke, MYSTIC CIRCLE.

Fazit: Mehr als eine Reise in die Vergangenheit – Kriegsgötter MMXXV ist eine Sammlung bedeutender Songs, zeitgemäß neu interpretiert und tief im Genre verwurzelt.

Tracklist

01. One Rode To Asa Bay (Bathory cover)
02. Die Götter der Urväter
03. Azazel’s Soulfly
04. Cry Little Sister (Theme from „The Lost Boys“)
05. Afraid To Shoot Strangers (Iron Maiden cover)
06. Death Metal (Possessed cover)
07. Acheron (Medley) (Acheron cover)
08. Circle Of The Tyrants (Celtic Frost cover)

Besetzung

Beelzebub – Vocals, Guitars, Bass, Keyboards
Blackwar – Drums, Guitars, Keyboards

Internet

MYSTIC CIRCLE – Kriegsgötter MMXXV CD Review

LACABRA – Lacabra

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cover artwork LACABRA Lacabra
cover artwork LACABRA Lacabra

Band: LACABRA 🇺🇸
Titel: Lacabra
Label: M-Theory Audio
VÖ: 06/06/25
Genre: Blackened Death Metal/Melodic Death Metal

Bewertung:

3,5/5

Mit ihrem selbstbetitelten Debüt legen LACABRA aus Seattle ihr erstes vollständiges Album vor. Die Band kombiniert Elemente aus klassischem Heavy Metal, Dark Wave, Black Metal und vor allem melodischem Death Metal der 90er Jahre – und schafft daraus einen eigenen, unverwechselbaren Sound, der roh und eingängig zugleich ist, dennoch präsentieren sie sich als Blackened Death Metal

Das selbstbetitelte Debütalbum von LACABRA bietet einen dynamischen Sound, der Death Metal mit melodischen Elementen verbindet.

Der Opener „Blood of the Goat 1876“ beginnt mit einem melodischen Intro und treibendem Rhythmus. Die Vocals wechseln zwischen gutturalen Growls und klarem Gesang im Refrain. Technisch anspruchsvolle Gitarrenarbeit, mit wechselnden Solos beider Gitarristen, runden das kraftvolle, leicht aggressiv-melodische Klangbild ab – ein gelungener Einstieg.

LACABRA wurde um 2020 gegründet, ging aus der Band Locisteller hervor und präsentiert nach einigen Singles nun das erste vollständige Album. In aktueller Besetzung – Lance Neatherlin (Lead Vocals), Eric Snyder (Gitarre/Gesang), Eric Weber (Bass), Michael Anthony (Gitarre) und Richie Sather (Drums) – verfolgt die Band einen direkteren, härteren Sound.

Fallacy“ legt an Tempo zu, mit hallendem Einstieg, starken Riffs und melancholischer Atmosphäre. Die Struktur ist einfach gehalten, aber das Gitarrenspiel überzeugt erneut – ein songgewordener Spagat zwischen Melancholie und Groteske. „Human Quilt“ folgt demselben Muster: solides Rhythmusfundament, makabre Growls und stimmiges Songwriting mit melodischem Unterbau.

Klar strukturierte Songs mit dunklem Tonfall

Nothing“ lässt stark an Göteborg-Melodic-Death erinnern: gutturale Vocals treffen auf dichte, dunkle Atmosphäre. Die Refrains sind shout-lastig und wirken stellenweise fast wie Metalcore – mit echobeladenem Clean-Gesang. Trotzdem ein klarer Höhepunkt des Albums.

Auch „Reprobate“ beginnt mit doppeltem Gitarrenangriff – energisch, kompromisslos, diesmal weniger melodisch, sondern dunkler und direkter. „Enemy“ knüpft daran an, mit einem klassisch inspirierten Gitarrensolo in der Songmitte.

Die Produktion ist sauber und professionell. Die Instrumentierung wirkt ausgewogen, wenn auch der Gesang gelegentlich etwas zu weit im Hintergrund steht. Musikalisch bleibt die Band meist geradlinig – ohne unnötige Komplexität, aber mit technischer Präzision.

Solides Debüt mit Melodie, Technik und Ideen

I Am Thee“ beginnt groovig, wird dann zum härtesten Stück des Albums. Doch die zweite Songhälfte bremst abrupt: ein fast balladenhafter Ambient-Teil zerstört die zuvor aufgebaute Wucht. Ein Bruch, der nicht überzeugt.

Devil’s Mechanic“ macht es umgekehrt: startet langsam, steigert sich, bleibt konstant druckvoll. Das abschließende „Fractured“ experimentiert mit Shouts im Hintergrund, die aber nicht ganz aufgehen – ebenso wie das etwas deplatziert wirkende Solo. Kein starker Abschluss.

Auch wenn die Band sich selbst zwischen verschiedenen Genres verortet, ist Lacabra im Kern ein melodisches Death-Metal-Album – mit ausladenden, komplexen Gitarrensolos und technisch solider Grundlage. Von „Blackened“ ist hier allerdings wenig zu hören.

In der zweiten Albumhälfte verliert das Werk etwas an Klarheit – kompositorisch weniger zielgerichtet, die Energie nimmt spürbar ab. Dafür werden die Soli verspielter, komplexer. Kein Bruch, aber ein anderer Tonfall. Trotzdem: ein durchgehend hörenswertes Debüt.

Fazit: Melodisch, energiegeladen, mit vielen eingängigen Momenten – LACABRA legen ein solides Debüt vor, das Fans des melodischen Death Metal ansprechen wird.

Tracklist

01. Blood of the Goat 1876
02. Fallacy
03. Human Quilt
04. Nothing
05. Reprobate
06. Enemy
07. I Am Thee
08. Devil’s Mechanic
09. Fractured

Besetzung

Lance Neatherlin – Vocals
Michael Anthony – Guitars
Eric Snyder – Guitars
Richie Sather – Drums
Eric Weber – Bass

Internet

LACABRA – Lacabra CD Review

OUTERGODS – Dethroned & Devoured

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Cover Artwork OUTER GODS Dethroned and Devoured
Cover Artwork OUTER GODS Dethroned and Devoured

Band: OUTERGODS 🇬🇧
Titel: Dethroned & Devoured
Label: Apocalyptic Witchcraft Recordings
VÖ: 13/06/25
Genre: Black Metal/Grindcore

Bewertung:

3,5/5

»Dethroned & Devoured« von OUTERGODS ist eine wilde Mischung aus Black-Metal und Grindcore, die mit roher Intensität und chaotischer Energie aufwartet, die sowohl unerbittlich als auch unerbittlich ist. Das Album der Briten zeigt eine Band, die sich nicht scheut, Grenzen zu überschreiten und eine dunkle, apokalyptische Ästhetik anzunehmen.

Flut von Tremolo-Riffs

Von Anfang an liefern die Gitarren, die von Nathan Michael bedient werden, eine Flut von Tremolo-Riffs, die einen düsteren Ton erzeugen. Brett Richards’ Basslinien untermauern das Chaos mit einer düsteren, donnernden Präsenz, während Dan Gormans Leadgitarrenarbeit Momente chaotischer Melodie inmitten der Brutalität einbringt. Dave Sarres Schlagzeugspiel ist unerbittlich und treibt das Album mit Blastbeats und schnellen Fills an, die den Hörer in Atem halten.

Gleichgewicht zwischen Klarheit und Rohheit

Patrick MacDonalds Gesang ist urwüchsig und kehlig und passt perfekt zu den düsteren Themen des Albums und schafft eine eindringliche, beklemmende Atmosphäre. Die Produktion schafft ein Gleichgewicht zwischen Klarheit und Rohheit, das es jedem Instrument erlaubt, sich durch das Chaos zu schneiden, ohne seine rohe Schärfe zu verlieren.

Schon beim Eröffnungstrack »Origin« wird der Hörer in einen Strudel aus verzerrten Gitarren, hämmernden Drums und dem markanten Gesang von Patrick MacDonald gestoßen. Nathan Michaels Gitarrenarbeit und Brett Richards’ Bass sorgen für ein düsteres Fundament, während Dan Gormans Leadgitarren für eindringliche Melodien inmitten des Chaos sorgen. Dave Sarres Schlagzeugspiel hält ein rasantes Tempo aufrecht und treibt das Album mit unnachgiebiger Intensität voran.

Tracks wie »Mortal Gateway« und »Sprawling Chaos« veranschaulichen die Dualität des Albums – die Mischung aus roher Grindcore-Aggression und atmosphärischen Black-Metal-Schichten. Die Themen des Albums erforschen apokalyptische Visionen und kosmischen Horror und gipfeln im ausufernden Schlusstrack »A Mausoleum at the Edge of Time«, der einen bleibenden Eindruck von Trostlosigkeit und kosmischem Grauen hinterlässt.

Abrupten Übergänge

Während »Dethroned & Devoured« einen fesselnden Angriff auf die Sinne bietet, könnten die etwas abrupten Übergänge und die dichte Produktion eine Herausforderung für Hörer darstellen, die inmitten des Chaos Klarheit suchen. Die Intensität des Albums ist unerschütterlich, nichtsdestoweniger könnten einige Hörer das unerbittliche Tempo und die Aggression ein wenig überwältigend finden. Trotzdem gelingt es den Briten mit »Dethroned & Devoured«, ein kraftvolles, apokalyptisches Erlebnis zu liefern, das in den Traditionen des extremen Metal verwurzelt ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass OUTERGODS eine lobenswerte Bereicherung für die Black-Metal- und Grindcore-Szene sind und eine brutale, aber dennoch stimmige Klangreise bieten. Mit soliden 3,5 von 5 Punkten ist es ein empfehlenswertes Hörerlebnis für Fans von intensivem, ungefiltertem Extrem-Metal.

Fazit: »Dethroned & Devoured« von OUTERGODS ist eine starke Mischung aus Dunkelheit und Brutalität, die das technische Können und die thematische Tiefe der Band unter Beweis stellt.

Tracklist

01. Origin
02. Mortal Gateway
03. Sprawling Chaos
04. Cosmic Abomination
05. Phantasm
06. The Sleepless Malice
07. Sparagmos
08. Celestial Heretic
09. A Mausoleum at the Edge of Time

 

Besetzung

Nathan Michael – Guitars
Brett Richards – Bass
Dave Sarre – Drums
Dan Gorman – lead Guitars
Patrick MacDonald – Vocals

 

Internet

OUTERGODS – Dethroned & Devoured CD Review

PHASE TRANSITION – In Search of Being

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cover artwork PHASE TRANSITION In Search of Being
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Band: PHASE TRANSITION 🇵🇹
Titel: In Search of Being
Label: Selfrelease
VÖ: 06/06/25
Genre: Progressive Metal

Bewertung:

2/5

Die portugiesische Progressive-Metal-Band PHASE TRANSITION aus Porto kombiniert klassische Einflüsse mit modernen Metal-Elementen. Nach ihrer ersten EP Relatively Speaking (2020) hat sich die Band mit Live-Auftritten und ihrem eklektischen Stil langsam einen Namen in der progressiven Szene gemacht.

Leicht, atmosphärisch – und zu sehr auf Gesang fixiert

Das Album beginnt vielversprechend mit „Dichotomy„: solide Riffs, ein interessanter Kontrast durch den Einsatz von Violine. Doch bald wird der Sound zunehmend leichter – fast rein atmosphärisch. Der Fokus liegt auf cleanem, melodischem Gesang, die Instrumentierung rückt in den Hintergrund. Die Stimmung ist cerebral und verkopft, die Lyrics erzählen eine Geschichte. Die orchestralen Momente, komplexen Arrangements und Fusion-Elemente blitzen auf – bleiben aber Ausnahmen. Die dominierende Gesangsebene lässt wenig Raum für instrumentale Entfaltung.

Die Mitglieder stammen aus verschiedenen musikalischen Hintergründen – von Klassik bis Technical Prog Metal. Gegründet wurde die Band 2018 von Fernando Maia (Drums), Luís Dias (Gitarre) und Sofia Beco (Gesang, Violine). Bassist Zé Pereira ist zwar offiziell Teil der Band, wurde jedoch auf dem Album nicht genannt. Ihren Anfang nahm die Band mit Dream-Theater-Coverversionen während der Studienzeit.

Becoming, (R)evolution“ beginnt aggressiver. Der Bass gibt eine klare Struktur vor, auch die Riffs wirken dichter – hier kommt endlich der progressive Anspruch durch. Ein gesprochener Part verleiht dem Song zusätzliche Tiefe. Die Komposition ist experimenteller und kraftvoller – bis die Vocals einsetzen und erneut vieles zurückdrängen. Dennoch: ein Song, der das Potenzial der Band erahnen lässt.

Zwischen Ätherklang und Pop-Rock

Veil of Illusions“ beginnt ebenfalls stark, verliert aber schnell an Natürlichkeit. Die Stimme dominiert, Instrumente geraten erneut in den Hintergrund. Die Atmosphäre ist ätherisch und introspektiv. Ein technisch anspruchsvolles Gitarrensolo wird regelrecht in den Song gepresst, wodurch der Fluss bricht. Der Versuch einer warmen, poetischen Note schlägt fehl – der Song kippt ins Kitschige. Kein guter Moment für die Band.

Shadows of Grief“ beginnt akustisch, aber auch hier wird der instrumentale Einstieg zu Gunsten des Gesangs früh abgewürgt. Eine langsame, dramatische Piano-Violine-Passage bringt kurz Spannung, bevor ein Tempowechsel das Stück in Richtung Pop-Rock hebt. Strukturell gut gedacht, inhaltlich eher flach.

Zu viel Gesang, zu wenig Tiefe

Die Produktion ist klar, alle Instrumente und Klangflächen sauber ausbalanciert. Allerdings stehen die Vocals zu stark im Vordergrund – sowohl klanglich als auch strukturell. Dabei sind sie zwar nicht schlecht, aber auch nicht besonders. Die Drums bleiben über weite Strecken unscheinbar, ohne eigene Handschrift. Die Texte wirken mitunter naiv oder kindlich, teilweise eher poptypisch als progressiv-metallisch.

Erst bei „The Other Side“ zeigt die Band, wozu sie eigentlich in der Lage wäre: kräftige Rhythmen, aggressivere Instrumentierung – und überraschend sogar Growls. Zwar bleiben diese Elemente nur kurze Passagen, aber sie zeigen, dass PHASE TRANSITION durchaus anders können. Eine spürbare Energie wird freigesetzt – und es funktioniert. Ein klarer Höhepunkt des Albums.

Starke Ideen, aber unterdrückt vom Songrezept

Insgesamt wirkt vieles in In Search of Being wie eine verschenkte Chance. Die emotional aufgeladene Gesangsperformance wirkt übertrieben, während die instrumentalen Parts zwar gut gespielt, aber nicht organisch eingebunden sind. Statt echter Progressivität gibt es immer wieder Rückfälle in vorhersehbare Songrezepte – mit Gesang im Mittelpunkt und Musik als Beiwerk.

Einige starke progressive Ansätze sind da – doch sie werden überdeckt von zu leichtem, kaum metallischem Songwriting. Weder klanglich noch kompositorisch ist das Album konsequent Metal. Erst im letzten Track bricht das Muster auf. Vielleicht ein gutes Album in einem anderen Genre – aus Metal-Perspektive aber zu leicht, zu vorhersehbar, zu sehr Gesang statt Musik. PHASE TRANSITION haben Talent und musikalisches Potenzial – sie müssen es nur entschlossener freilegen.

Fazit: Zwischen Pop-Ballade und Prog-Anspruch: Der Mut zur Härte fehlt.

Tracklist

01. Dichotomy
02. Becoming, (R)evolution
03. Veil of Illusions
04. Shadows of Grief
05. The Other Side

Besetzung

Fernando Maia – Drums
Luís Dias – Guitars
Sofia Beco – Vocals, Violin

Internet

PHASE TRANSITION – In Search of Being CD Review

THOMAS CARLSEN’S TRANSMISSION – Clockwork Sky

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cover artwork THOMAS CARLSEN'S TRANSMISSION Clockwork Sky
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Band: THOMAS CARLSEN’S TRANSMISSION 🇳🇴
Titel: Clockwork Sky
Label: Independent
VÖ: 06/06/25
Genre: Heavy Metal

Bewertung:

4/5

Der norwegische Musiker Thomas Carlsen dürfte nur wenigen etwas sagen. Seit gut 2021 hat er sein Soloprojekt THOMAS CARLSEN’S TRANSMISSION am Laufen. Bereits mit dem Debütalbum »A Brave Horizon« konnte der norwegische Künstler für sich aufmerksam machen. »Clockwork Sky« tritt die Nachfolge an und neuerlich hat er für den Gesangsposten etliche Gesangsakrobaten eingeladen. Mit einer Mischung aus kraftvollen Riffs, vertrackten Melodien und aufrüttelnden Texten bietet das Album ein fesselndes Heavy-Metal-Erlebnis, das in der norwegischen Metal-Tradition verwurzelt ist, nichtsdestoweniger eine moderne Note hat.

Traditionelle Heavy-Metal-Kraft mit progressiven Nuancen

Das Album verbindet traditionelle Heavy-Metal-Kraft mit progressiven Nuancen, die sich durch komplizierte Gitarrenarbeit, kraftvolle Rhythmen und atmosphärische Elemente auszeichnen. Carlsens musikalisches Können zeigt sich in allen Instrumenten und schafft einen kohärenten und dynamischen Sound. Tracks wie »Hourglass« und »Clockwork Sky« zeigen eine ausgewogene Mischung aus melodischen Hooks und technischem Können, während das eher atmosphärische »Chronos Rising« ein besinnliches Zwischenspiel bietet.

Die Produktionsqualität ist knackig und lässt jedes Instrument und jeden Gastbeitrag zur Geltung kommen, ohne die Kernkomposition zu überwältigen. Carlsens akribische Arrangements und die nahtlose Integration der Gastmusiker schaffen ein vielschichtiges Hörerlebnis, das sowohl die technische Meisterschaft als daneben die emotionale Resonanz betont.

Dichte, strukturierte Klanglandschaft

Carlsens handwerkliches Können glänzt durchweg; seine Beherrschung mehrerer Instrumente sorgt für eine dichte, strukturierte Klanglandschaft. Die Produktion hält ein Gleichgewicht zwischen Klarheit und Schwere, sodass jedes Instrument und jeder Gesangsbeitrag deutlich zur Geltung kommt. Die Gastauftritte werten die Tracks auf und sorgen für Frische und stimmliche Vielfalt.

Während Thomas Carlsen für alle Instrumente und das Songwriting verantwortlich ist, bringen die beteiligten Sänger – Atli Guðlaugsson, Arnaud Ménard, Mike Livas und Sebastian Palma – Vielfalt und Tiefe in das Album und verleihen den Stücken ihren unverwechselbaren Charakter. Textlich erforscht das Album Themen wie Zeit, Widerstandsfähigkeit, Schicksal und den menschlichen Geist – passend zur Heavy-Metal-Tradition der Introspektion und des Geschichtenerzählens.

»Midnight Queen« sticht als Herzstück des Albums hervor. In diesem Stück ist Sebastian Palma zu hören, dessen Gesang eine Schicht von Intensität und Emotion hinzufügt. Die Komposition vermischt komplizierte Gitarrenarbeit, stampfende Rhythmen und atmosphärische Schichten, die eine kosmische und doch düstere Klanglandschaft hervorrufen. Der Titel deutet auf Themen wie Zeit, Schicksal und kosmische Kräfte hin – Elemente, die im lyrischen Universum des Heavy Metal oft erforscht werden.

Verwebung von melodischen Riffs mit komplexen Arrangements

Während des gesamten Albums beweist Carlsen, dass er es meisterhaft versteht, melodische Riffs mit komplexen Arrangements zu verweben und so einen Sound zu schaffen, der sowohl heavy als desgleichen melodisch ist.

»Clockwork Sky« ist ein Beweis für das Talent und die Vision von Thomas Carlsen im Heavy-Metal-Genre. Verwurzelt in der norwegischen Metal-Sensibilität, aber durchdrungen von cineastischen und progressiven Elementen, ist dieses Album ein Muss für Fans, die sowohl technische Fähigkeiten als daneben atmosphärische Tiefe suchen.

Fazit: »Clockwork Sky« ist eine meisterhafte Demonstration von THOMAS CARLSEN’S TRANSMISSION vielseitigem Talent und seiner Fähigkeit, Heavy Metal zu kreieren, der sowohl klanglich reichhaltig als auch thematisch tiefgründig ist.

Tracklist

01. Hourglass (feat. Atli Guðlaugsson)
02. Thunderbird (feat. Arnaud Ménard)
03. One with the Storm (feat. Mike Livas)
04. The Crimson Cross (feat. Sebastian Palma)
05. Defiant Heart (feat. Arnaud Ménard)
06. Clockwork Sky
07. Chronos Rising
08. Midnight Queen (feat. Sebastian Palma)

 

Besetzung

Thomas Carlsen – All instruments

 

Internet

THOMAS CARLSEN’S TRANSMISSION – Clockwork Sky CD Review

CHAMBER OF MIRRORS – Tales of Blood

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cover artwork CHAMBER OF MIRRORS Tales of Blood
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Band: CHAMBER OF MIRRORS 🇺🇸
Titel: Tales of Blood
Label: Iron Bonehead
VÖ: 06/06/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

3,5/5

Das dritte Album der kalifornischen Black-Metal-Band CHAMBER OF MIRRORS, oder genauer gesagt: des gleichnamigen Ein-Mann-Projekts, ist eine kompromisslose Verneigung vor norwegischem Old-School-Black-Metal. Tales of Blood will nichts anderes sein als eine blasphemische Sammlung apokalyptischer Klangbilder und rasender Vocals – und liefert genau das.

Ein unerbittlicher Klangangriff

Der Opener „Dominion“ startet abrupt und direkt mit einer melodischen Linie. Unnachgiebiges Schlagzeug, typische Black-Metal-Akkorde, gutturale Schreie und heiseres Kreischen – allerdings leicht im Hintergrund gemischt. Was dominiert, ist die Wand aus Klang. Ein Gitarrensolo hebt sich kurz ab, wird aber schnell wieder vom Gesamtbild verschluckt. Ein stark vom Old-School beeinflusster Song und ein früher Höhepunkt.

Nach dem abrupten Ende des ersten Songs führt „Mistress of the Blood Red Moon“ den Klangangriff nahtlos weiter. Surrende Riffs, Tremolo-Leads, geisterhafte Vocals. Eine kurze Melodie kämpft sich kurz durch – doch der Song bricht ab, bevor er melodisch werden könnte.

CHAMBER OF MIRRORS wurde um 2020 von Mortem gegründet (auch aktiv bei Dreaming in Blood). Er beschreibt sein Projekt selbst als One Man Raw & Atmospheric Black Metal. Alle Instrumente, Gesang, Texte und Kompositionen stammen von ihm – ein konsequentes Solo-Vorhaben.

Direkter, abgründiger Black Metal mit roher Produktion

Soul of Sorrow“ und „Ancient Ember of Endless Time“ führen den kompromisslosen Sound fort – direkt, dicht, fast schon noisig. Viele Spuren, wenig Trennung, alles verschmilzt zu einer massiven Wand. Die Einflüsse klassischer Norweger wie Mayhem, Emperor oder Darkthrone sind nicht zu überhören.

Die Produktion ist bewusst roh gehalten. Kein reines Lo-Fi, aber sehr nahe dran. Kaum Trennung zwischen den Instrumenten, keine Hervorhebung der Vocals – alles auf gleichem Lautstärkepegel. Eine klare, wenn auch extreme ästhetische Entscheidung im Geiste des frühen Black Metal. Lyrisch bewegt sich das Album zwischen Okkultismus, Mythologie und Antichristentum.

Stolen Flame“ folgt demselben Aufbau. Und auch hier: Sobald sich Melodik andeutet, endet der Song abrupt. Unprofessionell? Vielleicht. Aber im Kontext dieses Genres fast schon ein Manifest. „The Serpent“ wird noch dissonanter, die Stimmung düsterer, die Riffs schriller – bleich, bedrohlich, nihilistisch.

Tales of Blood“, der Titeltrack, bricht mit dem bisherigen Konzept: ein melodisches Keyboard-Intro, klar, atmosphärisch – fast schon sanft. Keine Gitarren, kein Kreischen, ein Moment der Stille mitten im Sturm. Unerwartet, aber eindrücklich.

Black Metal für Puristen – roh, unpoliert, nicht melodisch, sondern kalt und infernalisch.

I Am Eternal“ beendet das Album – klanglich wieder näher am Gesamtbild, aber mit leicht spürbarer Melodieführung, vielleicht beeinflusst vom Titelstück. Doch auch hier wird die Keyboard-Melodie bald von Tremolo-Gitarren und massiven Riffs zugedeckt. Und konsequenterweise endet das Album abrupt – ein letztes Statement. Ein später Höhepunkt.

Die abrupten Songenden, die sich wie ein roter Faden durch das Album ziehen, wirken zwar auf den ersten Blick unvollständig – doch genau dieses abrupte Abbrechen ist tief im Selbstverständnis des Old-School-Black-Metal verankert: keine Auflösung, kein Ausklang, nur Abbruch und Verweigerung: Schluss ist, wenn der Wille erlischt.

Die Musik von CHAMBER OF MIRRORS ist direkt und ohne jede Subtilität. Die rohe Produktion unterstreicht das: keine Details, keine Feinheiten – nur Druck. Auch musikalisch wird auf Melodik oder Ambient-Elemente weitgehend verzichtet. Trotz der Selbstbeschreibung als atmospheric black metal besteht die Atmosphäre primär aus Beklemmung und Kälte.

Es ist kompromissloser Black Metal – schwer zugänglich, roh, hart. Wer nach Melodien oder emotionalen Bögen sucht, wird wenig finden. Doch für Fans roher, ungeschönter Klanggewalt bietet Tales of Blood genau das, was sie sich wünschen: eine klangliche Tortur in bester Tradition der norwegischen Schule.

Fazit: Wer Black Metal roh, direkt und ohne Schnörkel mag, findet hier genau das, was er sucht. Alle anderen bleiben außen vor.

Tracklist

01. Dominion
02. Mistress of the Blood Red Moon
03. Soul of Sorrow
04. Ancient Ember of Endless Time
05. Stolen Flame
06. The Serpent
07. Tales of Blood
08. I Am Eternal

Besetzung

Mortem – All instruments, Vocals

Internet

CHAMBER OF MIRRORS – Tales of Blood CD Review