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LEPRA – Mortuus Morgana

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cover artwork LEPRA Mortuus Morgana
cover artwork LEPRA Mortuus Morgana

Band: LEPRA 🇸🇪
Titel: Mortuus Morgana (EP)
Label: BlackSeed
VÖ: 14/07/25
Genre: Post-Black Metal/Crust Punk

Bewertung:

4/5

Die in Stockholm ansässige Band LEPRA präsentiert mit Mortuus Morgana ihre erste EP – zumindest offiziell. Denn ursprünglich wurde das Werk bereits vor einem halben Jahr in Eigenregie veröffentlicht. Offenbar mit so viel Wirkung, dass nun ein Label auf den Plan trat, um das Debüt gebührend neu aufzulegen.

Wut und Aggression

Schon mit dem Opener „Where Despair Has Made Its Home“ legt die Band kraftvoll los: Eine doomgeschwängerte Atmosphäre, wuchtige Riffs und bald ein hohes Tempo mit unerbittlichem Drumming. Die Vocals dringen aus der Tiefe des Mixes, growlend und schreiend, während Hardcore-Einflüsse klar durchscheinen – vor allem in der Haltung und in der rohen Wut, mit der LEPRA zur Sache gehen. Der Sound ist dicht, aggressiv und direkt. Kein Spiel mit Nuancen, sondern eine klare Faust in die Magengrube. Dennoch überrascht der Song nach dem Refrain mit einem ambienten Zwischenteil, ruhiger und fast schon nachdenklich. Ein starker Auftakt.

Die Produktion ist roh, ganz in der Tradition des Crust Punk – nicht Hochglanz, sondern Haltung zählt. Und die ist in jeder Sekunde spürbar. Die tief im Mix liegenden Vocals bleiben dennoch präsent und prägen den Gesamtsound. Der Bass ist kaum zu vernehmen, vieles bewegt sich im mittleren Frequenzbereich. In den ruhigen Passagen wird der Sound klarer, beinahe zart. Man sucht bewusst nach Kontrasten – und setzt diese überzeugend um.

Eine wütende Klangexplosion

In Silence She Lay Still“ beginnt ungewohnt melodisch und langsam, klar auf der post-black-metal-lastigen Seite der Band, mit erkennbarem Rhythmus und starken Riffs. Das Arrangement ist deutlich komplexer. Doch kaum ist die Einleitung vorbei, bricht sich die Raserei Bahn. Eine wahre Klangexplosion! Tempowechsel im Minutentakt, immer wieder abrupt. Der Song ist deutlich dissonanter und chaotischer als der Opener – und zeigt ein beeindruckendes Maß an Kreativität. Alles ist ständig im Wandel, von melodischen Momenten zu verzerrten Attacken, von ruhigen Abschnitten zu wütenden Eruptionen. Die gequälten Vocals setzen dem Ganzen die Krone auf. Viele starke Momente, aber insgesamt wirkt der Song fast zersplittert – wie ein Puzzle aus Extremen.

LEPRA wurden 2023 gegründet, und Mortuus Morgana ist ihr Debüt. Offizielle Mitglieder sind F.F. (Gitarre), G.M. (Schlagzeug) und N.S. (Gesang), wobei Letztere bereits auf Erfahrung aus anderen Bands zurückgreifen können. Doch so ganz sicher ist die Besetzung nicht: Offiziellen Bandfotos zufolge gibt es vier Silhouetten – möglicherweise also ein weiteres, bisher ungenanntes Mitglied.

Aggressive Vocals und erdrückende Klangwucht

Morning Mist Horizon“ bringt erneut eine atmosphärische Klanglandschaft – Naturgeräusche, akustische Gitarren. Ein kurzes, rein instrumentales Stück, das – entgegen der Erwartung – ruhig bleibt, ohne plötzlichen Ausbruch, ohne Riffs, ohne Wut.

Die kehren jedoch mit voller Wucht im finalen Stück „Endless Crimson Dawn“ zurück. Mit erneuerter Rage in Stimme und Sound. Die Drums peitschen nach vorn, die Riffs schlagen unbarmherzig zu, während die dämonischen Schreie diesmal alles überragen. Die düstere Atmosphäre entsteht hier nicht durch Geschwindigkeit, sondern durch schwere, tiefgestimmte Riffs und erdrückendes Klangbild. Erst gegen Ende wird das Tempo angezogen, die Musik melodischer. Ein emotionales Stück, fast schon ein Opus – und definitiv ein Höhepunkt der EP.

Eine komplexe und experimentelle Reise durch verschiedene Klangwelten

LEPRA zeigen Haltung – musikalisch und emotional. Diese EP ist eine Reise durch verschiedene Extreme: von rasender Wut bis zu zerbrechlicher Atmosphäre, von doomigen Dissonanzen bis zu chaotischem Crust. Kurz, aber intensiv.

Manches ist sehr experimentell, und doch bleibt die EP als Ganzes kohärent – nicht unbedingt stilistisch, aber auf emotionaler Ebene. Man hört, dass hier echtes Gefühl hinter der Musik steht. Selbst die brutalen Ausbrüche ergeben im Gesamtbild Sinn. Musikalisch vielschichtig, mit einigen sehr starken Momenten – und einigen verstörenden. Ein spannendes Debüt.

Fazit: Ein solides Debüt von LEPRA, das rohe Wut und emotionale Tiefe vereint. Stilistisch vielfältig und atmosphärisch dicht.

Tracklist

01. Where Despair Has Made Its Home
02. In Silence She Lay Still
03. Morning Mist Horizon
04. Endless Crimson Dawn

Besetzung

F.F – Guitars
G.M – Drums
N.S – Vocals

Internet

LEPRA – Mortuus Morgana CD Review

VIOGRESSION – Thaumaturgic Veil

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cover artwork Viogression Thaumaturgic Veil
cover artwork Viogression Thaumaturgic Veil

Band: VIOGRESSION 🇺🇸
Titel: Thaumaturgic Veil
Label: Selfrelease
VÖ: 11/07/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

4/5

VIOGRESSION bieten mit ihrem neuesten Werk »Thaumaturgic Veil« eine eindrucksvolle Hommage an die rohe, ungefilterte Energie des Old School Death Metal. Die Band, die seit 1987 in verschiedenen Formen aktiv ist – zunächst als RAPE, dann als APOCALYPSE und schließlich als VIOGRESSION – bringt jahrzehntelange Erfahrung und eine unerbittliche Leidenschaft für das Genre mit. Das vierte Album wurde von der Band selbst produziert und zeichnet sich durch einen düsteren, unverfälschten Sound aus, der die Essenz des klassischen Death Metal einfängt. Das von Chris Djuricic produzierte und abgemischte Album bietet eine perfekte Balance zwischen krachenden Riffs, gutturalem Gesang und donnernden Drums – und schafft so ein eindringliches Hörerlebnis, das sich sowohl nostalgisch als daneben frisch anfühlt.

Durchschlagende Gitarrenarbeit

Lief Larson und Johnathon Iberra sorgen für eine durchschlagende Gitarrenarbeit – ein Riff nach dem anderen mit zermalmenden, tremolo-gezupften Melodien, die an den klassischen Sound des Genres erinnern. Die Basslinien von Jason Hellman untermauern das Chaos mit einer donnernden Präsenz und verleihen dem unerbittlichen Angriff Tiefe und Groove. Erik Schulteks Schlagzeugspiel ist rasend und doch präzise und treibt das Album mit Blastbeats und Double Kicks voran, die die Intensität auf einem Höchststand halten. Brian DeNeffe’s Gesang schneidet mit Wildheit durch den Mix und liefert gutturale Growls, die die ursprüngliche Kraft hinter der Musik verkörpern. Seine Performance ist sowohl kraftvoll als desgleichen ausdrucksstark und fängt das rituelle Thema des Albumtitels ein.

Balance zwischen unerbittlicher Aggression und Momenten unheimlicher Introspektion

Das Album beginnt mit dem unheilvollen Intro »Enûma Elish Ilū«, das einen mythischen Ton anschlägt. Tracks wie »Jinx« und »Travesty ov Darkness« zeigen die Fähigkeit der Band, Brutalität mit Atmosphäre zu verbinden, während »Akhara Aakasa« ein mystisches, fast rituelles Gefühl vermittelt. Das Songwriting zeigt eine Balance zwischen unerbittlicher Aggression und Momenten unheimlicher Introspektion, die in einem zusammenhängenden und trotzdem abwechslungsreichen Hörerlebnis gipfelt.

Zu den herausragenden Stücken gehören »Samsara Ananta« mit seinem hypnotischen Groove und Superposition, das eine komplexe strukturelle Dynamik erforscht. Die abschließenden Tracks »Aeternitas Aevum« und »As the light fades« hinterlassen einen bleibenden Eindruck von kosmischem Zerfall und Transzendenz.

Brutales, riffgetriebenes Songwriting mit eindringlichen Melodien

Vom ersten bis zum letzten Song zeigen VIOGRESSION, dass sie brutales, riffgetriebenes Songwriting mit eindringlichen Melodien und düsteren Atmosphären beherrschen. Die Produktionsqualität unter Djuricics Leitung stellt sicher, dass jedes Detail, von den tremolierten Gitarren bis zu den gutturalen Growls, mit maximaler Wirkung getroffen wird.

Von dem Moment an, an dem der erste Track einsetzt, wird der Hörer in eine Zeit versetzt, in der das Genre durch düstere Riffs, gutturalen Gesang und eine kompromisslose Haltung definiert wurde. »Thaumaturgic Veil« liefert genau das, mit einem dicken, verzerrten Gitarrensound und einer primitiven, aber effektiven Produktion, die die Essenz des Death Metal der späten 80er Jahre einfängt.

Düsteres Old-School-Gefühl

Die Produktion hat ein düsteres Old-School-Gefühl – roh und nichtsdestoweniger klar genug, um die Nuancen in jeder Darbietung zu erkennen. Das »Thaumaturgic Veil«-Konzept ist in die Atmosphäre des Albums eingewoben und beschwört Bilder von geheimnisvollen Ritualen und dunklen Zeremonien herauf, die die aggressive Instrumentierung perfekt ergänzen.

Textlich befasst sich das Album mit dunklen, okkulten Themen, die mit dem „Thaumaturgic“-Aspekt übereinstimmen und Mystik und arkane Riten heraufbeschwören. Die Riffs sind brutal und geradlinig und betonen Geschwindigkeit und Schwere, während das Schlagzeugspiel ein unerbittliches Tempo beibehält, das die Energie durchgehend hochhält.

Die bemerkenswerten Tracks zeigen die Fähigkeit der Band, Wildheit mit Groove zu verbinden, ohne dabei die Rohheit zu opfern, die den Death Metal der alten Schule ausmacht. Sämtliche Vocals sind guttural und aggressiv und fügen sich nahtlos in die instrumentalen Angriffe ein.

Insgesamt ist »Thaumaturgic Veil« ein Beweis für VIOGRESSIONs Hingabe, den Geist des frühen Death Metal zu bewahren, und spricht sowohl nostalgische Fans als auch Neulinge an, die authentische, ungeschliffene metallische Brutalität suchen.

Fazit: »Thaumaturgic Veil« von VIOGRESSION ist eine würdige Ergänzung für die Sammlung eines jeden Death-Metal-Fans, insbesondere für diejenigen, die sich nach dem authentischen, ungeschliffenen Sound der frühen Tage des Genres sehnen.

Tracklist

01. Enûma Elish Ilū
02. Jinx
03. Akhara Aakasa
04. Renumeration
05. Samsara Ananta
06. Travesty ov Darkness
07. Heqet Saeculum
08. Pummeled
09. Amaranthine Kairos
10. Superposition
11. Buki’s Dream
12. Vulnus sclopetarium
13. Ouroboros Noesis
14. Eaten by flies
15. Aeternitas Aevum
16. As the light fades
17. Adrothia Akaru
18. Summon
19. Light harvester

 

Besetzung

Brian DeNeffe – Vocals
Lief Larson – Guitar
Johnathon Iberra – Guitar
Jason Hellman – Bass
Erik Schultek – Drums

 

Internet

VIOGRESSION – Thaumaturgic Veil CD Review

ULTHA – Interview

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ULTHA Band
Photo Credit: Ben Zodiazepin

Interview: Ralph Schmidt. Fotos: Ben Zodiazepin, Void Revelations

Seit ihrer Gründung 2014 hat sich ULTHA als eine der intensivsten und kompromisslosesten Stimmen des deutschen Black Metal etabliert. Ihre Musik ist dunkel, atmosphärisch und zutiefst introspektiv – ein Klang gewordener Abgrund zwischen Hoffnungslosigkeit, Verlust und innerem Kampf. Im Gespräch mit Ralph Schmidt ging es um künstlerische Kontrolle, kreative Prozesse, persönliche Brüche und die tiefere Bedeutung von Musik als existenzielle Ausdrucksform.

In diesem Gespräch zeigt sich Ralph Schmidt von ULTHA ebenso offen wie reflektiert. Ohne leere Phrasen oder kalkulierte Aussagen spricht er über Kontrolle, Zweifel, kreative Verantwortung – und darüber, warum Musik manchmal keine Antworten liefern muss. Ein Interview, das nachhallt.

Eure Musik gilt als komplex, atmosphärisch und emotional fordernd. Was war euer Ausgangspunkt beim Schreiben eines neuen Albums? Beginnt ihr mit einer bestimmten Stimmung im Kopf – oder entwickelt sich diese erst im Prozess?

Ralph Schmidt: Das sind schöne Attribute die du da nennst. Wenn die Leute uns so wahrnehmen, dann freut mich das. Der Anfang des Prozesses zu einem neuen Album kommt meistens nach einer langen Dürreperiode, wo mein Kopf/Herz quasi gar kein „Ultha“ fühlt. Aber dann kommt irgendwann meistens der „Lightning strikes twice“-Moment, wo auf einmal ein Album einer anderen Band was den ganzen Prozess in Gang setzt, weil es das richtige Gefühl zu meinen Gedanken triggert. Es kann ein altes oder neues Album sein, aber es bringt in einem gewissen Moment ein gewisse Stimmung und eine gewisse Ästhetik, das in den Komponenten zu einem Thema passt, über das ich mir zu der Zeit viele Gedanken mache – und dann ist der Zündschlüssel gedreht und ich greife zur Gitarre.

Ultha
Photo Credit: Void Revelations

Wie hat sich euer kreativer Prozess im Laufe der Jahre verändert? Was waren eure größten Herausforderungen, die Band und den kreativen Fluss am Laufen zu halten?

Verändert in der Form das wir immer sicherer wurden wer wir sind und was wir wollen. Es kam immer mehr Freiheit in die Schreibprozesse, weil wir immer weniger an Szeneetiketten oder vorgegeben Stilmittel dachten. 

Die größte Herausforderung für das Schreiben, aber auch die Band im Allgemeinen, ist das Leben abseits der Band. Wir alle arbeiten, haben zwischenmenschliche Beziehungen, Hobbys außerhalb von Musik, andere Bands, etc. pp. Dazu leben wir verteilt über Deutschland, so dass eine Probe nicht immer einfach zu koordinieren ist. Aber im Endeffekt haben wir unser Arbeitsprozesse an diese Umstände angepasst und sind trotz dieser Sachen nach 11 Jahren und vier Alben noch immer hier und kreativ. 

Eure Kompositionen vereinen Black Metal mit Doom-, Ambient- und Drone-Elementen. Wie entstehen diese vielschichtigen Klanglandschaften? Und wie haltet ihr beim Songwriting die Balance zwischen Spontaneität und Struktur?

Spontaneität ist definitiv kein wirklich großer Part bei Ultha, weil unser Schreibprozess aufgrund der Distanz unserer Wohnorte und der mangelnden Zeit selten viel Platz lässt zum rumprobieren. Es ist ein eher zielgerichteter Prozess wo wir zusammenkommen und wissen was zu tun ist. Manchmal kommt es vor das wir Songfragmente aufbauen und einer sich verspielt und einen Glückstreffer erzielt. Aber in der Regel arbeitet jeder seinen Part in Ruhe abseits vom Proberaum aus. 

Das so viele Einflüsse in der Band unterkommt liegt daran, dass alle fünf von uns eine wirklich sehr diverse Palette an Kunst haben die uns inspiriert. Vor allem musikalisch ist der Katalog der Einflüsse riesig. Klar war von Anfang an, dass wir keinen standard Black Metal spielen wollen und das oberste Credo immer war „Alles was gebraucht wird um ein gewisses Gefühl zu vermitteln ist erlaubt“.

Man hört euch eine große Liebe zum Detail an. Viele ULTHA-Releases wirken konzeptionell sehr geschlossen – plant ihr das bereits von Anfang an? Wie wichtig sind euch Struktur und Dramatik innerhalb eines Songs?

Das ist eine zweiteilige Frage, weil das eine ja der Song und das andere das Album ist. Aber im Endeffekt sind die beiden Komponenten Struktur und Dramatik im Song als einzelnen Baustein als auch im Album als ganzes essentiell. Wir nehmen uns viel Zeit jeden Song als einzeln, funktionierenden Mikrokosmos zu etablieren, der in sich aber ein organischer Teil der Dramaturgie der ganzen Platte ist. Das wird dann durch Texte, Sound und das Artwork verstärkt, so das die Musik quasi vierdimensional wird. Sequencing der Songs ist etwas wo ich Wochen mit verbringe, bis das Album wie ein Film funktioniert, der auf einen Höhepunkt hinausläuft.

Ultha Pain Cleanses Every DoubtDer Spannungsbogen eurer Musik wirkt oft filmisch. Gibt es außermusikalische Einflüsse wie Literatur oder Film, die euch inspirieren?

Passend zu deiner Aussage mit dem cineastischen Gehalt unserer Musik würde ich sagen, dass Filmmusik über die Jahre sogar einer der Haupteinflüsse wurde für das wie Ultha klingt. Definitiv eine größere Inspiration als jede Metalband. Und da kommen natürlich dann auch die Filme und Serien an sich ins Spiel. Deswegen arbeiten wir viel mit Samples und Interludes. Vor allem für das Feeling, die Ästhetik und Dramaturgie eines Ultha Albums stehen oft eher Serien Pate. Die Texte wiederum sind eine Mischung aus Beobachtungen meiner Umwelt und Literatur die ich in diesem Moment konsumiere. Grundsätzlich soll jedes Album aber wie ein Soundtrack zu einem Film sein den es nicht gibt und die Songs einzelne Kapitel einer Geschichte. Alles hat einen roten Faden und soll dem Album Struktur geben und zielführend sein.

Ihr habt mit jedem Album neue Wege eingeschlagen. Wie definiert ihr eure Entwicklung als Band bisher – sowohl musikalisch als auch persönlich?

Beides: selbstsicherer & erwachsener. Ultha ist in Konsequenz immer die Summer der Erfahrungen von fünf Individuen die immer wieder, trotz all der Herausforderungen und Hindernisse dieses Lebens,  zusammenfinden um Kunst zu erschaffen. Diese ist und bleibt primär für uns fünf und soll uns befriedigen. Und darin sind wir immer besser geworden und als Band und Menschen zusammen erwachsener und selbstsicherer geworden. Niemand ist frei davon zu hoffen, dass seine Musik gut beim Publikum ankommt, aber es darf eben nicht der zentrale Punkt für das Schaffen sein.

Die Stimme bei ULTHA wirkt oft mehr wie ein Instrument als wie klassischer Gesang. Welche Rolle spielen die Texte für euch im Gesamtbild?

Es ist definitiv die Idee, dass unsere Stimmen nur ein weiteres Instrument sind. Deswegen auch zwei davon. Ulthas Musik ist eine Schichtstufenlandschaft und eine Patchworkarbeit, wo nur das im Vordergrund steht was in dem Moment benötigt wird. Alles andere ist eine Melange die in der Summe Ultha ist. Die Stimme steht da auch mal hinten an, wenn gerade das Keyboard oder die Drums das essentielle Element sind.

Die Texte sind bewusst so vage wie der Gesang im Hall schwebt. Aber so wie der Gesang zwar nicht im Vordergrund steht, aber trotzdem unverzichtbarer Teil ist, so sind die Texte unfassbar wichtig, aber eben verborgen im Schleier wie der Gesang klingt. Alles an Ultha möchte entdeckt werden; es ist keine Musik für „mal eben nebenbei hören“. Es ist keine Musik die in Singles oder Hits funktioniert – sie ist ein lebender Organismus der mit Zeit erforscht werden möchte. Am ehesten kann man das mit Swans Alben vergleichen: man muss sich Zeit nehmen und gewillt sein in mehreren Runde richtig einzutauchen, um alle Details zu entdecken. Und es soll eben nach dem 10x spielen immer noch spannend bleiben.

ULTHA All That Has Never Been TrueEure Texte wirken introspektiv, teils existenziell. Inwieweit spiegeln sie persönliche Erfahrungen wider – oder handelt es sich eher um Fiktion?

Alles ist autobiographisch, manchmal aus der Ich-Perspektive oder aus einer Beobachterrolle. Aber es sind konkrete Dinge die mich bewegt haben und ich sie in Texten verarbeite. Es schwingt immer eine Grundmelancholie mit und ich mag am ehesten einen latent kryptischen Ansatz. Nicht so vertrackt oder schwer das es undeutbar ist, aber mit genug Freiraum das jede/r eine eigene Interpretation finden kann.

Eure Musik ist intensiv – auf Platte wie auch live. Gibt es musikalische oder emotionale Grenzen, die ihr bewusst nicht überschreiten wollt? Gibt es Konzepte oder Richtungen, die ihr gerne noch erkunden würdet?

Es gibt definitiv musikalische Möglichkeiten und Stilmittel die wir eingebaut bekämen, wir aber nicht nutzen werden, wenn es nicht dem größeren Ganzen dient und nicht alle von uns dahinter stehen. Emotionale Grenzen sind sicher nur Themen die ich konzeptuell nicht sehe, fühle oder artikulieren kann. Aber sonst kann das alles sein. Das nächste Album wird sicher einen politischen Einschlag haben, mehr noch als die alten. Aber das ist dem geschuldet wie die Welt gerade ist. Und auch aufgrund dessen werden sich Spielweisen auf dem neuen Album verändern, weil es andere Kanäle braucht als das was wir bis hier hin genutzt haben. 

ULTHA Live
Photo Credit: Ben Zodiazepin

Live seid ihr extrem atmosphärisch. Wie übertragt ihr euren dichten Sound ins Live-Setting?

In dem wir einfach im Studio nur das Aufnehmen was wir live auch so umsetzen können: Gleiches Equipment, keine Overdubs die wir live nicht spielen können, weil es eine weitere Person oder Backingtracks bräuchte. Nur insgesamt sind wir halt lauter und etwas derber auf der Bühne. Meistens auch etwas unkontrollierter und angepisster als im Studio, wo es ja eher auf Nuancen ankommt. 

Ihr spielt selten Konzerte, aber diese wirken umso intensiver. Ist diese Zurückhaltung eine bewusste Entscheidung? Und beeinflusst das Live-Spielen euer Songwriting – denkt ihr beim Schreiben bereits an die Bühne?

Für mich persönlich ist Live spielen das wichtigste und was mir am meisten Spaß macht bei einer Band. Natürlich möchte ich, dass unsere Songs auch live funktionieren. Es gibt immer Tracks wo uns klar ist, dass wir die nicht live spielen werden oder dann welche wo wir merken, dass sie live nicht so funktionieren. Es gibt aber jetzt nicht die Regel nur Songs zu schreiben die live auch gehen.

Was die Seltenheit angeht, weiß ich nicht. Wir machen schon eine Menge, meinst du nicht? Wir haben seit März 21 Konzerte in 8 Ländern gespielt…und es ist gerade mal Juli. Es gab definitiv Zeiten wo wir wesentlich mehr gemacht haben, aber wir haben alle mehr Arbeit, privates etc. Außerdem soll es ja auch für Zuschauer:innen noch interessant bleiben wenn wir wo auch immer angekündigt werden. So etwas kann durch Übersättigung schnell anders werden. 

Die deutsche Szene ist vielfältig – ebenso die weltweite Black-Metal-Szene. Seht ihr euch als Teil einer bestimmten Szene – oder bewusst außerhalb?

Es gibt ja Leute die sprechen in der deutschen Black-Metal-Szene von einem Subcosmos als sogenanntes „Ultha Universum“. Es wurde auch schon mal „AZ Black Metal“ genannt. Das ist irgendwie strange und uns ziemlich gleich. Uns ist es nicht einmal wichtig ob Leute uns als Black Metal Band wahrnehmen.  Die Gralshüter des „echten“ Black Metal haben wir schon mit der zweiten Platte verloren und für einige sind wir eh ein Dorn im Auge. Es gibt diverse Venues und Festivals wo wir nicht spielen dürfen oder werden, ebenso Booker:innen die uns nicht wollen, weil wir wir sind. Das ist aber auch völlig okay. Uns ist schon bewusst, dass wir nicht jedermanns Sache sind. Deswegen sehen wir uns nicht als Teil irgendeiner spezifischen Szene an sich. Wir spielen Metal und spielen mit Bands diverser Coleur die vom Feeling her zu uns passen. Einige davon fallen unter Black Metal, andere nicht. Wie gesagt, we don’t care. Purismus war nie was für uns. Wir sind auf jeden Fall vernetzt mit einer Menge anderer Künstler:innen die wir sehr schätzen und bekommen eine Menge Shows angeboten, auch ohne das wir uns als irgendwas identifizieren oder uns Regelwerke überstülpen lassen. 

Ultha The Inextricable WanderingEuer Sound überschreitet klassische Genre-Grenzen. Haben Genre-Zuordnungen für euch überhaupt noch Bedeutung?

Die Frage zuvor ging ja schon in diese Richtung. Und ja, es ist uns eigentlich recht gleich mittlerweile wir wir eingeordnet werden. Was für uns zählt ist, dass die Musik für uns authentisch ist, wir alle dahinter stehen können und in der Progression keine 180° Drehungen machen. Wo aber die Entwicklung hingeht ist immer zwischen Kalkül und Zufällen. Wenn dann am Ende immer noch Menschen Lust haben die Musik zu hören und etwas in ihr finden: super. Aber wir würden die Musik nicht anders schreiben, wenn wir wüssten, das sie floppen würde.

Eure letzte Veröffentlichung zeigte eine experimentellere und verfeinerte Seite. Wohin entwickelt sich ULTHA eurer Meinung nach als Nächstes? Arbeitet ihr bereits an neuem Material – und könnt ihr uns einen kleinen Ausblick geben?

Wir haben schon einiges an Songs geschrieben. Diese reifen gerade. Ich würde sagen, es ist definitiv der nächste Entwicklungsschritt nach „All That Has Never Been True“ und wird sicher einige Leute nicht mehr abholen. Aber es wird immer noch 100% Ultha sein, nur eben noch freier und weiter weg von dem was wir mal waren. Trotzdem ist uns wichtig nicht den Paradise Lost-Fehler zu machen und auf einmal eine Indie Band zu werden um dann später wieder zurückzurudern. Wir mögen ja auch das was wir gemacht haben. Ich würde sagen die neuen Songs sind eine Referenz an die erste Trilogie, gemischt mit einem gehörigen Schritt in die Freiheit. 

Albumtitel und Artwork spielen bei euch immer eine große Rolle. Was dürfen wir visuell vom neuen Album erwarten?

Für mich muss Musik wie zuvor erwähnt vierdimensional sein. Das heißt die Musik ist ebenso wichtig wie die Texte, die Aufnahme, das Artwork und eben das Gefühl das es alles zusammen vermittelt. Ein Artwork kann ich erst dann vor meinem Auge sehen wenn eigentlich alles andere abgeschlossen ist. Von daher kann ich hierzu für das nächste Album noch nichts konkretes sagen. Es gibt einen Künstler mit dem ich zusammenarbeiten möchte, aber ob er es wirklich wird wird sich erst dann regeln wenn der Rest steht. 

Wie hat sich eure Zusammenarbeit als Band mit jeder Veröffentlichung verändert? Haben sich die Rollen innerhalb der Band verschoben? Könntet ihr euch auch Kollaborationen mit anderen Künstler*innen vorstellen – und wenn ja, mit welchen?

Ich glaube, über die Jahre hat sich einfach jeder von uns, in seiner Rolle in der Band und seinem Beitrag zu dem was Ultha ist, weiterentwickelt. Wir sind alle an unseren Instrumenten gewachsen,  aber eben auch speziell in dem wie wir zusammenspielen, wie wir Ideen kommunizieren und das „große Ganze“ sehen. Es ist immer noch so, dass ich den Großteil der Riffs und Ideen mit ins Plenum nehme und wir uns daran dann entlang arbeiten. Aber es ist viel demokratischer in dem was wir aus den Songs machen, weil einfach jeder ein klareres Bild hat wer wir sind und was wir machen wollen. Man könnte also sagen, dass die Grundrezeptur wie Ultha Songs entstehen noch die gleiche ist, aber wie wir das Rezept am Schluss abschmecken ist komplett anders als früher. 

Kollaborationen sind immer wieder im Raum, aber bis jetzt war es eher so das wir etwas schreiben und dann Gäste auf den Fundamenten ihren Platz finden. Um richtig zu Kollaborieren bräuchte man Zeit etwas in einem Studioraum zu versuchen, weil eine Kollabo macht für uns nur Sinn wenn sie live und organisch entstehen würde. Das scheitert meistens an Zeit, Ort, Raum etc. Es gab mal die Idee einer UNRULTHA „Big Band“, wo wir und Unru zusammen spielen, mit drei Gitarren, zwei Bässen, zwei Drummern, zwei mal Tasten….das wäre großartig. Aber auch das hat leider noch nie mehr als die auf einer Ideenebene geklappt. 

Ultha Live
Photo Credit: Ben Zodiazepin

Eure Musik hat fast rituellen Charakter. Gibt es wiederkehrende Themen oder Motive, zu denen ihr euch in Texten oder Ästhetik immer wieder hingezogen fühlt?

Viel bei Ultha dreht sich ja um Repetition. Vor allem die Songs des zweiten und dritten Albums sowie der Belong EP reizten ja aus wie oft wir Dinge wiederholen können. Das haben wir auf der All That Has Never Been True etwas verworfen. Aber trotzdem gibt es wiederkehrende Elemente. Wir spicken die Alben mit Referenzen zu den anderen Veröffentlichungen und zitieren uns gerne mal im geheimen selbst. Der Songtitel eines Albums hat einen direkten Bezug beim Album davor; die Seiten unserer Platten sind nie A, B, C, D sondern „You“ „Exist“ „For“ und „Nothing“. Inhaltlich gibt es immer wieder Referenzen zueinander. Vor allem bei Album 2,3,4 und der „Floors Of Heaven“ und „Belong“ Eps, weil sie eine lange Geschichte in verschiedenen Kapiteln erzählen.

Rituell ist bei uns als Adjektiv immer gleich etwas mit Ablehnung verknüpft, weil der Begriff in der Black Metal Szene so inflationär genutzt wird. Für uns ist das immer verbunden mit Kerzen, Weihrauch etc. was ja bei uns nie Thema war. Ich mag „cineastisch“ oder „atmosphärisch“ lieber. 

Zum Abschluss: Gibt es etwas, das ihr unseren Leserinnen oder euren Hörerinnen mit auf den Weg geben möchtet? Die letzten Worte gehören euch.

Erstmal vielen Dank für das Interview und die interessanten Fragen, vor allem jetzt zu einer Zeit wo wir ja nichts neues am Start haben und das letzte Album über drei Jahre alt ist. Genauso möchte ich auch mal Danke an die vielen Leute aus Österreich sagen, die seit frühsten Ultha Tagen nicht an Support gespart haben. Wir werden 2026 hoffentlich wieder in eure Gefilde kommen. 

Und dann bleibt mir nur zu sagen: Black Metal sollte sein was jede/r für sich definiert, nicht das was selbsternannte Gralshüter hinter einer Tastatur festlegen. Es war in den 90ern der revolutionäre Gegenentwurf zur festgefahrenen Death Metal Szene….Quasi der Punk zum Heavy Metal. Es ist schade, dass diese Szene sich gerade wieder so sehr in Konformität und Konventionen verliert, denn die spannendsten Bands sind für uns die, die einen Scheiß auf alles geben und dabei authentisch bleiben. Ein Etikett sollte nicht festlegen ob eine Band gut ist oder nicht, sondern das was du fühlst.

ULTHA – Interview

YEAR OF THE GOAT – Kündigen neues Album an

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YEAR OF THE GOAT – Kündigen neues Album „Trivia Goddess“ für den 12. September an – Video zum Song „Alucarda“ online

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Sechs lange Jahre nach ihrem letzten Werk melden sich die schwedischen Okkult-Rock-Fackelträger YEAR OF THE GOAT mit ihrem vierten Studioalbum „Trivia Goddess“ zurück, das am 12. September 2025 über Napalm Records veröffentlicht werden soll!

Begleitet von einem atemberaubenden Musikvideo präsentiert die Band heute ihre erste Single „Alucarda“, die mit einem unwiderstehlich eingängigen 70er-Jahre-Hardrock-Vibe besticht.

Die Band erklärt:

„Alucarda kam eines späten Abends zu uns und erzählte uns eine Geschichte darüber, wie vor allem Mädchen im Laufe der Geschichte der dämonischen Besessenheit, der Hexerei und allerlei Bösem beschuldigt wurden. Der Geist von Alucarda öffnete uns die Augen für die Geschichte des deutschen Mädchens Anneliese Michel, die in den siebziger Jahren 67 katholische Exorzismus-Riten durchlief und schließlich an Unterernährung und Dehydrierung starb, weil ihre Eltern und Priester sie vernachlässigten. Anneliese war nur eine Frau in einer langen Reihe von Frauen und Mädchen, die durch das frauenfeindliche und böse System der abrahamitischen Religionen misshandelt wurden. „

Nach dem Auftakt der Albumtrilogie der Band, dem preisgekrönten „Angels Necropolis“ (2012), und dem vielbeachteten Novis Orbis Terrarum Ordinis“ (2019), wagt sich Trivia Goddess auf einen ganz eigenen Umweg.

Inspiriert von den erschütterndsten Momenten in der Geschichte der Frauen, taucht das Dark-Rock-Kollektiv aus Norrköping, Schweden, tief in die Geschichten echter Frauen ein, die von den Kirchen und den Männern eines kleinlichen Gottes als das geringere Geschlecht abgewertet werden, und stellt sich in wahrhaft satanischer Manier gegen die wahren Strukturen des Bösen in der Welt.

Abgemischt von Tom Dalgety in den Psalm Studios in Wiltshire, UK, und gemastert von Magnus Lindberg / Magnus Lindberg Productions, kehrt YEAR OF THE GOAT majestätischer, epischer und melodischer auf die Bühne zurück, während es gleichzeitig böser klingt als je zuvor. Das Warten auf ein neues Studioalbum hat sich gelohnt, denn mit Trivia Goddess, das von den düsteren Klängen der 60er und 70er Jahre angetrieben wird, übertrifft die Band alle Erwartungen und zeigt ihre vielen Facetten in voller Pracht. Verneigt euch vor der Trivia Goddess vom einzigartigen YEAR OF THE GOAT!

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Tracklist

01. The Power of Eve
02. Trivia Goddess
03. Kiss of a Serpent
04. Mét Agwe
05. The Queen of Zemargad
06. Alucarda
07. King of Damnation
08. Crescent Moon
09. Witch of the Woods

 

Quellenangabe: All Noir

BLACK & DAMNED feiern Videopremiere

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single cover BLACK and DAMNED heart of ashes

BLACK & DAMNED feiern Videopremiere zu brandneuem Song „Heart Of Ashes“!

Nach Veröffentlichung ihres von Fans und Presse gefeierten, dritten Studioalbums „Resurrection“, welches im März 2025 über ROAR hier erschienen ist, haben BLACK & DAMNED heute ein Musikvideo zu ihrer brandneuen Single „Heart Of Ashes“ online gestellt! Den Song findet ihr ab sofort bei allen digitalen Streaming-Diensten auf: https://blackanddamned.rpm.link/heartPR 

Gitarrist Michael Vetter:

„Der Song beschreibt den emotionalen Zustand eines Menschen, der durch seine Erfahrungen immer auf der dunklen Seite seines Geistes gelebt hat. Aber er versucht, Licht in sein Leben zu bringen, indem er nach seinem Herzen und nicht nach seinem Verstand lebt!“

Das neue BLACK & DAMNED Video zu „Heart Of Ashes“ seht ihr hier:

In den vier Jahren seit ihrem Debüt haben sich BLACK & DAMNED einen erstklassigen Namen gemacht, teilten sich die Bühnen mit unter anderem Vicious Rumors, Rage, Tankard und vielen mehr. Dass die Band aus dem Stuttgarter Raum als echte Bereicherung der Heavy Metal Welt bezeichnet werden kann, ist mittlerweile klar und so machte man keine Kompromisse, sondern nutzte die Energie vergangener Liveshows für die zehn Nackenbrecher auf ihrem neuen Album, das im Herbst 2024 von ex-Primal Fear-Gitarrist Stefan Leibing aufgenommen wurde. 
 

Auf „Resurrection“ fesselt die Band mit donnernden Gitarrenriffs, intensiven Rhythmen und packenden Vocals, die euch in eine Welt voller Mythen und innerer Konflikte entführen. BLACK & DAMNED sind als Einheit zusammengewachsen und mit „Resurrection“ sowie auch der neuen Single „Heart Of Ashes“, erschafft die Band einen tiefgründigen, melodischen und melancholischen Heavy Metal Sound, einen Sturm aus Power und Emotionen; perfekt für alle, die den ultimativen Metal-Rausch erleben wollen!

Quellenangabe: All Noir

AZURE EMOTE – Neue Video Single

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photo of us death metal band azure emote
Photo Credit: Josh Mahesh

AZURE EMOTE – Neue Video-Single „Bleed With The Moon“ – Neues Album „Cryptic Aura“ erscheint am 25. Juli via Testimony Records

cover artwork azure emote cryptic aura

Die US-amerikanischen Avantgarde-Death-Metaller AZURE EMOTE haben die letzte Single aus ihrem neuen Album „Cryptic Aura“ veröffentlicht, das am 25. Juli 2025 auf CD, LP und in digitalen Formaten erscheinen wird.

Seht euch hier den Videoclip zu „Bleed With The Moon“ an:

Band-Mastermind und Sänger Mike Hrubovcak sagt dazu:

„Insgesamt ist ‚Bleed with the Moon‘ konzeptionell sehr einfach und geradlinig, aber auch einer der persönlicheren Songs auf dem Album. Alkohol ist ein Dämon und ich habe ihn Al-Kuhl genannt. Diese Analogie basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen, und der Text handelt davon, wie ich nachts an einem Lagerfeuer im Wald von diesem Dämon besessen werde. Ich versuche hier nicht, exzessives Trinken zu verherrlichen. Vielmehr möchte ich die Leidenschaft, die Euphorie und die körperlichen und geistigen Gefahren, die sich aus dem Zusammentreffen mit solchen „Geistern“ in der Hitze des Gefechts ergeben, künstlerisch darstellen. Ich habe eine Hassliebe zu Al-Kuhl, und ich habe gelernt, dass es am Ende viel mehr nimmt als es gibt. Dieser Song wurde jedoch während einer solchen Nacht geschrieben, und sogar das Albumcover ist ein Foto eines selbstgemachten Skeletts, das ich gemacht und im Wald zusammen mit einer Flasche und einem Lagerfeuer verbrannt habe.“

AZURE EMOTE wurde 2003 von Mike Hrubovcak mit der Hilfe seines langjährigen Freundes und Gitarristen Ryan Moll gegründet. Die Band wurde als experimentelles musikalisches Ventil gegründet, um persönliche Negativität auszudrücken, ohne die Genre-Beschränkungen, die es im Extreme Metal oft gibt. AZURE EMOTE verwenden eine Vielzahl von Instrumenten und Musikstilen, um jedem Song seinen eigenen, einzigartigen Sound zu verleihen, der verschiedene Elemente von Experimental, Industrial, Electronic, Doom, Progressive und Blackened Death Metal enthält.

Das neue Album „Cryptic Aura“ ist viel düsterer und schwerer als die Vorgängeralben. Die misanthropischen und verstörenden Atmosphären des Albums sind spürbar und weben sich durch das Skelett des Progressive Death Metal, während sie von einem feurigen Rauch aus dunklen Keyboard-Effekten und ahnungsvollen Violinen umhüllt werden. Das Coverfoto (ebenfalls von Hrubovcak) ist eine Wiederaufnahme des Meditationskonzepts des Vorgängeralbums und symbolisiert das Trauma und den seismischen Wandel, der in den letzten fünf Jahren stattgefunden hat: Das Bildnis der Vergangenheit zu verbrennen und gleichzeitig das kryptische nächste Kapitel zu umarmen.

„Cryptic Aura“ wurde von Ron Vento (Aurora Borealis) in den Nightsky Studios, Maryland/USA aufgenommen, von Noah Buchanan (Nunslaughter) in den Mercinary Studios, Ohio/USA gemischt und von Andy La Rocque (King Diamond) in den Sonic Train Studios, Varberg/Schweden gemastert.

cover artwork azure emote cryptic aura

Tracklist

01. Into Abysmal Oblivion
02. Insomnia Nervosa
03. Aeons Adrift
04. Bleed With The Moon
05. Defiance Infernus
06. Provoking The Obscene
07. Disease Of The Soul
08. Feast Of Leeches
09. Return To The Unknown
10. Writhing Lunacy

 

Quellenangabe: Sure Shot Worx
Photo Credit: Josh Mahesh

FIREFORCE veröffentlichen neue Video Single

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Living on the Edge video of belgium power metal band FIREFORCE

FIREFORCE veröffentlichen neue Video Single „Living On The Edge“!

picture of belgium power metal band FIREFORCE
Photo Credit: Marleen Delanoy

Vier Jahre nach ihrem letzten Studioalbum Rage Of War, meldet sich die belgische Combat-Metal-Band FireForce mit neuem Song Material zurück! Nachdem die Band bereits im letzten Monat ihre Single „The Battle Of Ramadi“ präsentierte, folgt heute epischer Nachschlag in einem brandneuen Musikvideo zum Song „Living On The Edge“!

Wütende Blast Beats, messerscharfe Riffs, und die volle Dosis Heavy Metal Power, „Living On The Edge“ handelt laut Band von

„einem Jagdfliegerpiloten und seinem alltäglichen Flirten mit dem Tod. Gewidmet Pavlo Ivanov, einem ukrainischen Luftwaffen-F-16-Jetpilot, der am Samstag, den 12. April 2025, im Einsatz getötet wurde.“

„Living on the Edge“ findet ihr ab sofort bei allen Streaming-Diensten auf:
https://fireforce.rpm.link/edgePR 

Quellenangabe: All Noir
Photo Credit: Marleen Delanoy

ANGEROT – Seofon

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album cover ANGEROT Seofon
album cover ANGEROT Seofon

Band: ANGEROT 🇺🇸
Titel: Seofon
Label: Redefining Darkness Records
VÖ: 11/07/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

4/5

ANGEROT kommen aus den Tiefen der amerikanischen Death Metal-Szene und liefert einen unerbittlichen und eindringlichen auditiven Angriff, der die Dunkelheit innerhalb des Genres neu definiert. Das von Eddie G im Underground Sound Studio produzierte Album bietet eine düstere, viszerale Klanglandschaft, die die rohe Intensität der brutalen Riffs und des gutturalen Gesangs der Band einfängt. Der Mix und das Mastering von Andreas Linnemann im Hop House Studio heben das Album noch weiter an und sorgen für eine Balance zwischen erdrückender Härte und Klarheit, die es jedem Element erlaubt, hart zuzuschlagen, ohne an Definition zu verlieren. »Seofon« ist eine unerbittliche Reise in die Tiefen der Dunkelheit und zeigt die Meisterschaft der Band, die Grenzen des Death Metal neu zu definieren. Das aus den Vereinigten Staaten stammende Album bietet eine brutale und doch nuancierte Klangerfahrung, die Fans von extremem Metal mit einer Vorliebe für Technik und Atmosphäre ansprechen wird.

Souveräner Gesang und messerscharfe Gitarrenarbeit

C.R. Petits souveräner Gesang und messerscharfe Gitarrenarbeit treiben den aggressiven Kern des Albums an, ergänzt durch Jason Ellsworths wilde Gitarrenriffs. Die Basslinien von Zaugg untermauern das Chaos mit einer donnernden Präsenz und verleihen jedem Track Tiefe und Gewicht. Die Produktion bewahrt die Klarheit inmitten der Brutalität und lässt jedes Instrument durchscheinen. Sieben verschiedene Schlagzeuger von bekannten Extrem-Metal-Bands konnten für die einzelnen Songs verpflichtet werden, welche jeder für sich seine Expertise hat einfließen lassen.

Beherrschung von Atmosphäre und technischem Können

Vom Eröffnungstrack bis zum abschließenden Angriff zeigt »Seofon« ANGEROTs Beherrschung von Atmosphäre und technischem Können. Die Produktion fängt das Chaos und die Präzision ein, nach denen sich Death-Metal-Fans sehnen, und ist damit eine überzeugende Ergänzung der sich entwickelnden Landschaft des Genres. »Seofon« ist ein düsteres, kraftvolles Zeugnis für ANGEROTs Platz im Pantheon des Death Metal – ein Album, das Fans von unerbittlicher, dunkler und intensiver Musik unbedingt hören sollten.

Brutale Aggression mit atmosphärischer Tiefe

Das Album beginnt mit dem unheilvollen »Rapture ov All That Is«, das eine intensive Stimmung erzeugt, die sich durch das ganze Album zieht. Tracks wie »When Witches Dance« und »We Are the Serpents & the Saints« zeigen die Fähigkeit der Band, brutale Aggression mit atmosphärischer Tiefe zu verbinden. »Lying Tongues Removed« und »Her Song ov Feathers & Ivory« bieten Momente eindringlicher Melodie, die im Kontrast zur unerbittlichen Wut von Songs wie »A Pact Made in Flesh & Wine« und dem abschließenden »With No Eyes I See« stehen, das einen bleibenden Eindruck von Dunkelheit und Verzweiflung hinterlässt.

»Seofon« zeichnet sich nicht nur durch sein technisches Können aus, sondern desgleichen durch seine thematische Tiefe, die okkulte und mythologische Themen mit einer poetischen Düsternis erforscht, die sie über bloße Brutalität hinaushebt. Dieses Album ist ein Muss für alle Fans des Death Metal, die ein intensives, eindringliches Erlebnis suchen, das die Grenzen des Genres herausfordert und neu definiert.

Textlich beschäftigen sich ANGEROT mit Themen wie Dunkelheit, Chaos und existenzieller Angst und spricht damit Fans an, die sich sowohl nach Intensität als daneben nach Tiefe sehnen. Das Tempo des Albums ist gut durchdacht, wobei jeder Track zu einer zusammenhängenden und eindringlichen Reise durch Schatten und Verzweiflung beiträgt.

Akribisches Songwriting und unerbittliche Energie

»Seofon« zeichnet sich durch sein akribisches Songwriting, seine unerbittliche Energie und seine kompromisslose Authentizität aus. Es definiert die Dunkelheit innerhalb seines Genres neu und beweist, dass ANGEROT eine Band ist, die sich nicht scheut, Grenzen zu überschreiten und neue Bereiche des Death Metal zu erkunden.

Der Act aus den Staaten unterbreitet eine enorme Fähigkeit, die Brutalität beizubehalten und gleichzeitig melodische und atmosphärische Ebenen einzubauen, die ein dynamisches Hörerlebnis bieten. Die Tracks auf dem neuesten Album sind gut durchdacht, mit komplexen Arrangements, die aufmerksames Zuhören belohnen, ohne die Unmittelbarkeit zu opfern. Das Songwriting beweist ein feines Gespür für das Tempo und geht nahtlos von krachenden Blasts zu bedrohlichen Atmosphären über.

Fazit: »Seofon« von ANGEROT ist eine formidable Ergänzung der Death-Metal-Landschaft und spricht Fans an, die sich sowohl nach Brutalität als auch nach Raffinesse sehnen.

Tracklist

01. Rapture ov All That Is
02. When Witches Dance
03. We Are the Serpents & the Saints
04. Lying Tongues Removed
05. Her Song ov Feathers & Ivory
06. A Pact Made in Flesh & Wine
07. With No Eyes I See

 

Besetzung

C.R. Petit – Guitars and Vocals
Zaugg – Bass
Jason Ellsworth – Guitars

Featured drummers :
Kevin Paradis appears on track 1
Derek Roddy appears on track 2
Dariusz ‚Daray‘ Brzozowski appears on track 3
Pierce Williams appears on track 4
Marco Pitruzzella appears on track 5
Thomas Haywood appears on track 6
Zack Simmons appears on track 7

 

Internet

ANGEROT – Seofon CD Review

DÉCRYPTAL – Simulacre

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cover artwork DÉCRYPTAL Simulacre
cover artwork DÉCRYPTAL Simulacre

Band: DÉCRYPTAL 🇨🇦
Titel: Simulacre
Label: Me Saco Un Ojo / Rotted Life
VÖ: 11/07/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

3,5/5

Die kanadische Band DÉCRYPTAL, gegründet im Jahr 2020, präsentiert mit sichtlicher Begeisterung ihr Debütalbum. Nach dem Demo von 2023 erwartet uns hier eine infernale Death-Metal-Reise.

Atmosphärisch und bedrückend

Das Album beginnt atmosphärisch und bedrückend, mit vielen ambienten Geräuschen. La bête lumineuse setzt auf langsames Tempo, tiefgestimmte Gitarren und sehr tiefe Growls. Deutliche Black-Metal-Einflüsse sind hörbar – etwa durch das Tremolo-Picking der Lead-Gitarre oder die schrillen Schreie an einzelnen Stellen. Tempowechsel bringen einen rifflastigen, kraftvollen Part, die Rhythmussektion hämmert, die Vocals klingen höllisch und bedrohlich. Kompositorisch durchdacht und technisch sauber gespielt – ein starker Auftakt.

DÉCRYPTAL stammen aus Québec und bestehen aus gestandenen Musikern der Underground-Szene. Ihre Mitglieder treten unter ungewöhnlichen Pseudonymen auf: Apothicaire typhonien de l’entropie subsismique (Charles St-Pierre – u.a. Outre-Tombe, Saccage, Sulfure, ex-Atroce) am Bass und Gesang, Pentécorcheur des poutres célestes (Alexis Massicotte – u.a. Saccage, ex-Atroce, ex-Survival Instinct) am Schlagzeug, sowie Haruspice originel des cérémonies nécrobachiques (Léonard Mercader – auch bei Gorgerin) an Gitarre und Gesang. Neu hinzugekommen 2024 ist Iconoclaste (Nathaniel B. Coté – u.a. Anéantix, Gorgerin, Saccage), ebenfalls an der Gitarre.

Mal melodisch, mal dissonant und aggressiv

Ombre hantant les ombres ist kompositorisch klarer, mit treibendem Tempo, gnadenlosen Drums und einem repetitiven Riff, das eine interessante melodische Linie bildet. Ein verschachteltes, komplexes Solo rundet das Stück ab – temporeich, eindrucksvoll, ein echtes Highlight.

Horde d’invertébrés hingegen ist dissonanter, rhythmisch verschoben und deutlich aggressiver – hier dominiert die Wucht, nicht die Melodie. Ganz anders wieder Dendrites, das mit einem melodischen, fast wehmütigen Gitarrenintro beginnt, ehe dämonische Vocals die Stimmung in ein finsteres, höhlenartiges Klangbild verwandeln. Die Lead-Gitarren bringen durch ihre Ähnlichkeit eine gewisse Kontinuität in die Songs. Schreie und sägende Gitarren sorgen für ein rohes, schleifendes Klangbild, untermalt von wuchtigem Schlagzeugspiel.

Die Produktion bewegt sich zwischen Rohheit und Klarheit – Gitarren und Vocals behalten oft ihren schroffen Charakter, dennoch bleibt der Gesamtsound transparent genug für ein intensives Hörerlebnis. Die extrem tiefen Vocals gehen manchmal leicht im Mix unter. Die Texte – komplett auf Französisch – drehen sich um abstrakten Horror, Mythologie und Okkultismus.

Doom-lastige Passagen und dramatische Tempowechsel

Auch Flétrissement setzt den zerstörerischen Ansatz fort: dissonante Lead-Gitarren, keine Spur von Melodie – doch durch die gute Rhythmusarbeit wirkt der Song geschlossen und organisiert im Chaos. Atmosphärisch dicht, mit unheilvollen Backing Vocals. D’autres corps verlangsamt das Tempo deutlich, bleibt aber im Soundbild konsequent. Doom-artige Passagen und geisterhafte Growls wechseln sich mit schnellerem Riffing ab – eine dynamische Komposition, die zeigt, was DÉCRYPTAL musikalisch alles auf dem Kasten haben.

Zisurru, die erste Single, erinnert klanglich stark an den klassischen schwedischen Death Metal – langsamer, schleppender, aber mit einer spürbaren Bedrohlichkeit. Doom-Schattierungen und abrupte Tempowechsel ziehen sich durch, insgesamt jedoch eine starke Komposition und einer der besten Songs des Albums.

Dichte Klangwelt mit spannenden Songideen

Der abschließende Titeltrack Simulacre bringt nochmal die Energie des Openers zurück. Schnelles Riffing, unnachgiebige Drums, melodische Gitarrenlinien, durchbrochen von dissonanten Momenten und wechselnden Spielweisen – ein solides Finale.

DÉCRYPTAL erzeugen eine dichte Klangwelt aus verzerrten Sounds und bedrückender Atmosphäre. Eine Mischung aus finsteren Vocals, zersplitterten Riffs, zuckenden Drums und verbogenen Basslinien sorgt für eine chaotische, aber packende Death-Metal-Erfahrung. Für alle, die aggressive Musik mit Groove und einem Hauch Melodie suchen, ist dieses Debüt eine lohnende Entdeckung.

Downtuned-Gitarren, wuchtige Drums und gnadenlose Growls liefern eine klassische, bösartige Variante des Death Metal. Jeder krumme Riff setzt ein Zeichen, und das Schlagzeug bleibt abwechslungsreich. Ein höhlenartiger Sound mit überraschend durchdachtem Songwriting. Décryptal bedienen das Bedürfnis nach atmosphärischem Old-School-Death Metal auf eindrucksvolle Weise.

Fazit: Ein solides Debüt mit klaren Einflüssen aus dem schwedischen Old School Death Metal – roh, düster, technisch stark, mit vielen gelungenen Momenten.

Tracklist

01. La bête lumineuse
02. Ombre hantant les ombres
03. Horde d’invertébrés
04. Dendrites
05. Flétrissement
06. D’autres corps
07. Zisurru
08. Simulacre

Besetzung

Apothicaire typhonien de l’entropie subsismique – Bass, Vocals
Pentécorcheur des poutres célestes – Drums
Haruspice originel des cérémonies nécrobachiques – Vocals, Guitars
Iconoclaste – Guitars

Internet

DÉCRYPTAL – Simulacre CD Review

VALDRIN – Apex Violator

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VALDRIN – Apex Violator
VALDRIN – Apex Violator

Band: VALDRIN 🇺🇸  
Titel: Apex Violator
Label: Avantgarde Music
VÖ: 20/06/25
Genre: Melodic Black Metal

Bewertung:

4/5

VALDRIN kehren nach nicht einmal zwei Jahren mit einer neuen, finsteren EP namens „Apex Violator“ zurück. Seit ihrem letzten Longplayer haben die US-Amerikaner einen Vertrag mit einem neuen Label, nämlich Avantgarde Music, abgeschlossen. Musikalisch und inhaltlich knüpft die EP an die bisherige Diskografie an.

Underground-Geheimtipp aus den USA

VALDRIN begleiten mich (bzw. ich sie) seit 2020 als „Effigy of Nightmares“ veröffentlicht wurde. Das Coverartwork und der eigentümliche Sound haben sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und seitdem nicht losgelassen. Die grausame Thematik, welche in einem Mythos eingebettet ist, den die Band selbst erfunden hat, ist musikalisch und atmosphärisch grandios umgesetzt worden. Ihr Stil lehnt sich an den mystischen Black Metal á la AKHLYS an. Der Sound ist so gemischt, dass man alle Instrumente sowie die Stimme akustisch differenzieren kann. Die Gesangs- bzw. Schreileistung von Carter Hicks ist beeindruckend. Seine Schreie gehen einem wirklich durch Mark und Bein. Emotionen werden authentisch zum Ausdruck gebracht. Währenddessen bleibt viel Spielraum für technisch raffinierte Schlagzeug- und Gitarrenparts.

Eine weiere Fortsetzung des Ausadjur-Mythos

Das letzte Studioalbum, „Throne of the Lunar Soul“ (2023), setzte den Mythos rund um den Protagonisten Valdrin fort. Valdrin kehrte in seine königliche Heimat „Ausadjur“ zurück. Dort wartete er auf ein Urteil, weil er bei seiner Mission, das Böse in der „Orcus“-Unterwelt zu besiegen, gescheitert war. Ein fiktionaler Bereich unter dieser Orcus-Unterwelt, das „Hospitium Mortis“, war Schauplatz des Albums davor, „Effigy of Nightmares“. In der neuen EP geht es nun darum, dass der Antagonist Nex Animus das Böse in Form von „Apex Violator“ nach Ausadjur bringt.

Keine leichte Kost

Ähnlich wie VALDRINs bisheriges Material ist auch „Apex Violator“ kein Album, das man einfach so nebenbei anhört. Obwohl der Stil Fans des atmosphärischen Black Metals sofort in den Bann zieht, braucht es meiner Meinung nach trotzdem einige Wiederholungen, bis man es verinnerlicht hat. VALDRINs Kompositionen laden den Hörer dazu ein, in eine mystische Welt abzutauchen. Sie verführen uns, genau hinzuhören, um all die lyrischen und musikalischen Feinheiten aufzusaugen. Mit jedem Hören klingen die Lieder geringfügig anders, weil man einen gewissen Lernprozess durchläuft. Ich kann mir vorstellen, dass  „Apex Violator“ schnell überfordernd wirken kann, aber wenn man dranbleibt, offenbart sich viel Schönes in dieser grausamen EP.

Bestialischer Beginn

„Apex Violator“ begrüßt uns mit einer finsteren Atmosphäre. „Poison Soul Vents“ beginnt mit schleppendem Tempo und einer schönen, aber unheimlich wirkenden Gitarrenmelodie. Carter Hicks zerfetzt die Stimmung mit einem seiner dämonischen Schreie. Und obwohl ein Orgel-artiger Klaviersound bald das Ruder übernimmt, pressen kurz darauf schon aggressive Blastbeats gegen unsere Trommelfelle. Das Lied verwandelt sich in diesem Moment in eine unberechenbare Bestie. Soweit man den Text heraushören kann, scheint es um schlimme Verbrechen zu gehen, die zum Teil aus der Ich-Perspektive erzählt werden. Hicks verkörpert die Passagen extrem authentisch. Seine Schreie sind für mich einer der Hauptgründe, warum VALDRINs Lieder so unter die Haut gehen.

Fesselnde Atmosphäre und Intensität

Der nächste Song, „Black Imperial Smoke“, ist atmosphärisch nicht weniger beeindruckend, aber er klingt weniger aggressiv. Am Schlagzeug wird zwischen lockeren Metal-Beats und Blasts gewechselt. Zwischendurch wird ein episch klingender Männerchor eingespielt. Mit den Gitarren werden sehr eigentümliche Klänge erzeugt, die dem Lied das gewisse Etwas verleihen. „Ignite the Murder Shrine“ fährt im Gegensatz dazu wieder ein hefigeres Programm. Die Band hat besagtes Lied als Single veröffentlicht. Es ist meiner Meinung nach auch das beste Lied der EP. Es kombiniert die mystischen und treibenden Black-Metal-Elemente grandios. Das Lied hat einen Flow, einen Groove und dazu eine Intensität, die den Hörer von Anfang bis Ende packen. Obendrein werden Fans der technischen Komplexität mit kreativen Gitarren- und Schlagzeugparts verwöhnt. 

Ein weniger packendes Ende

Einem sehr starken Beginn steht ein etwas schwächeres Ende gegenüber. Mit „The Muttering Derelict“ und „Veins of Akasha“ bin ich auch nach mehrmaligem Hören nicht ganz warm geworden. In „Veins of Akasha“ liegt es vorwiegend an dem Gitarrensound, der für mich schief klingt. Paradoxerweise hat besonders dieser Song sehr viele außergewöhnliche, interessante Gitarrenparts zu bieten. Mir fehlen darüber hinaus Elemente, die besonders hervorstechen. „The Muttering Derelict“ hat diese Elemente zwar, aber in Summe fehlt dem Lied die nötige Dynamik.

Atmosphärischer Black Metal

Alles in allem haben VALDRIN mit „Apex Violator“ eine beeindruckende EP geschaffen. Sie beweisen abermals, wie gut sie musikalisch eine unheimliche Atmosphäre erschaffen können. Sie blicken über den Black-Metal-Tellerrand hinaus, indem sie technisch anspruchsvolle Gitarren- und Schlagzeugelemente einbauen. Die Anlehnung an das Genre ist trotzdem in jeder Note spür- und hörbar. Der selbst erfundene Mythos trägt außerdem dazu bei, dass man auch thematisch tief in die düsteren Sphären der Charaktere eintauchen möchte

Fazit: VALDRIN nehmen uns auf ihrer neuen EP „Apex Violator“ auf eine finstere Reise durch eine fiktionale Welt mit und demonstrieren uns, wie düster Black Metal klingen kann.

Tracklist

01. Poison Soul Vents
02. Black Imperial Smoke
03. Ignite The Murder Shrine
04. The Muttering Derelict
05. Veins Of Akasha

 

Besetzung

Carter Hicks – Vocals
Colton Deem – Guitar
James Lewis – Bass
Ryan Maurmeier – Drums

 

Internet

VALDRIN – Apex Violator CD Review