Die britische Band CASKETS meldet sich mit ihrem neuesten Werk »The Only Heaven You’ll Know« zurück und liefert erneut einen kraftvollen Beitrag im Post-Hardcore- und Alternative-Metal-Genre. Mit einer Besetzung, die sich aus Matt Flood (Gesang), Benji Wilson (Lead-Gitarre), Craig Robinson (Rhythmus-Gitarre) und James Lazenby (Schlagzeug) zusammensetzt, ist die Band mittlerweile bestens eingespielt, was sich in der Präzision und Intensität des Albums deutlich widerspiegelt.
Energiegeladener Einstieg
Das Album eröffnet mit »Lost In The Violence«, einem energiegeladenen Einstieg, der direkt die Härte und Dynamik der Band demonstriert. Die treibenden Schlagzeugrhythmen von Lazenby bilden das Rückgrat des Songs, während Wilsons Lead-Gitarren mit aggressiven Riffs und melodischen Hooks spielen. Floods Stimme variiert gekonnt zwischen wütendem Schreien und klaren, emotionalen Passagen, was dem Song eine intensive Spannung verleiht. Bereits hier zeigt sich die Stärke von CASKETS. Sie schaffen es, Härte und Melodie gleichermaßen zu verbinden, ohne dass eine Seite dominiert!
»Our Remedy«, das zweite Stück, enthält ein Feature mit den Australiern MAKE THEM SUFFER und hebt die Kollaboration auf ein beachtliches Level. Der Song ist düster und episch, mit choralen Momenten, die die ohnehin längst druckvolle Instrumentierung noch verstärken. Das Zusammenspiel der Gitarren und das druckvolle Schlagzeug erzeugen eine bedrohliche, approximativ apokalyptische Atmosphäre, während die beiden Vocalisten ihre Emotionen in einem intensiven Dialog entfalten. Es ist einer der Highlights des Albums und verdeutlicht, wie gut CASKETS experimentelle Elemente in ihr gewohnt hartes Fundament einbetten können.
Melancholische Tiefe kombiniert mit melodische Gitarrenlinien
Der Titelsong »The Only Heaven You’ll Know« zeigt eine andere Facette der Band. Hier wird die rohe Energie der ersten Tracks mit einer melancholischen Tiefe kombiniert. Melodische Gitarrenlinien treffen auf eine leicht hymnische Gesangslinie von Flood, die den Song trotz seiner Härte zugänglich und emotional greifbar macht. Dieses Stück unterstreicht die Vielseitigkeit der Band, die es versteht, inmitten von Post-Hardcore-typischer Aggression auch subtilere Stimmungen zu erzeugen.
Mit »Closure« und »Sacrifice« folgen zwei Songs, die das Kernrepertoire von CASKETS präsentieren: hart, kompromisslos, gleichermaßen nie eindimensional. Die Rhythmussektion trägt die Songs mit komplexen, doch eingängigen Patterns, während die Gitarren immer wieder melodische Brücken schaffen. Besonders »Sacrifice« glänzt durch ein prägnantes Gitarrenriff, das sich tief ins Gedächtnis einprägt. Floods Stimme wechselt zwischen aggressiven Ausbrüchen und beinahe schon introspektiven Momenten, was den inneren Konflikt des Textes unterstreicht.
»What Have I Become?« und »Make Me A Martyr« treiben die Dynamik weiter voran. Ersterer ist geprägt von einer Mischung aus Melancholie und Wut, letzterer von einer annäherungsweise hymnischen Intensität. Beide Songs zeigen, wie CASKETS es schaffen, persönliche und gesellschaftliche Themen in einem Post-Hardcore-Kontext zu verarbeiten, ohne dass die Songs an Energie verlieren.
Atmosphärische Gitarren und Tempowechsel
Mit »Save Us« und »Escape« tritt die Band abermals in das experimentellere Terrain ein. Die Songs setzen auf atmosphärische Gitarren und Tempowechsel, die den Hörer zwischen aggressiven Ausbrüchen und ruhigen, nachdenklichen Momenten pendeln lassen. Es sind Tracks, die im Albumkontext ein wenig herausstechen, im Gegensatz hierzu gleichzeitig den roten Faden von CASKETS‘ musikalischer Identität wahren.
»In Vein« und das abschließende »Broken Path« runden das Album ab. »In Vein« bringt noch einmal die volle Härte mit sich, unterstützt von druckvollen Drums und verzerrten Gitarren, während Floods Stimme alles andere als zurückhaltend ist. Das Finale »Broken Path« hingegen schließt das Album nachdenklich, fast resigniert, und zeigt die emotionale Bandbreite von CASKETS – von wilder Aggression zu introspektiver Melancholie.
Produktionstechnisch ist »The Only Heaven You’ll Know« sauber abgemischt. Kein Instrument übertönt das andere, und die Vocals sitzen klar im Mix, ohne die Wucht der Gitarren zu schmälern. Das Album wirkt sowohl roh als daneben durchdacht, eine Balance, die im Post-Hardcore oft schwer zu erreichen ist.
Insgesamt ist »The Only Heaven You’ll Know« ein solides Album, das sowohl Fans des Genres als daneben neue Hörer anspricht. Es zeigt die Band in Hochform, ohne allzu große Experimente einzugehen, bleibt dabei im Kontrast hierzu frisch und abwechslungsreich. Highlights wie »Our Remedy« und der Titelsong heben sich deutlich ab, während die anderen Tracks den roten Faden von Intensität, Melodie und Emotionalität konsequent weiterführen.
Gelegentlich etwas vorhersehbar
Ein starkes Album, das in einigen Momenten brilliert, aber gelegentlich etwas vorhersehbar wirkt. CASKETS beweisen, dass sie ihr Handwerk verstehen und weiterhin zu den interessantesten Bands im Post-Hardcore- und Alternative-Metal-Umfeld gehören.
Fazit: »The Only Heaven You’ll Know« von CASKETS ist eine empfehlenswerte Platte für Fans von Post-Hardcore und Alternative Metal, die auf der Suche nach ehrlichen, energiegeladenen Songs sind.
Tracklist
01. Lost In The Violence
02. Our Remedy (feat. Make Them Suffer)
03. The Only Heaven You’ll Know
04. Closure
05. Sacrifice
06. What Have I Become?
07. Make Me A Martyr
08. Save Us
09. Escape
10. In Vein
11. Broken Path
Besetzung
Matt Flood – Vocals
Benji Wilson – Lead Guitar
Craig Robinson – Rhythm Guitar
James Lazenby – Drums

