Feanor – Power Of The Chosen One

Feanor – Power Of The Chosen One

feanor - power of the chosen one - album cover

Band: Feanor
Titel: Power Of The Chosen One
Label: Massacre Records
VÖ: 23. April 2021
Genre: True/Heavy Metal
Bewertung: 4/5

Das vierte Werk der argentinischen Formation ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Denn was den Rahmen der darauf befindlichen Musik angeht, bin ich eigentlich schon raus, bevor auch nur eine Note in mein Ohr dringt.

Dass man nach dem (was die Chartplatzierung angeht) erfolgreichen, kürzlich veröffentlichten WIZARD – Album nachschiebt, ist vollkommen nachvollziehbar. Vollkommen richtig ist es auch, den Longtrack an das Ende der Scheibe zu stellen, da der Konsument das leichter verdaut.
Auch dass David Shankle seine (als Fortsetzung von The Triumph Of Steel geplanten) Kompositionen irgendwann auf Tonband bannen möchte und als Musiker auch muss, ist genauso nachvollziehbar wie die Wahl von Sven D`Anna als Sänger,
der seit dem Vorgänger We Are Heavy Metal ohnehin bei FEANOR singt.
Denn gerade er ist in der Lage, den Stücken Authentizität einzuhauchen.

Warum man mit diesem Liedgut jedoch nicht ein Projekt gründet,
statt unter dem FEANOR – Banner ein neues Album herauszubringen mit einem Cover,
welches ebenfalls wenig Assoziationsspielraum zum Referenzwerk lässt, ist mir ein Rätsel.
Dies und (für mich als Kritiker) der Beipackzettel, welcher mir als Fan alter MANOWAR dieses Werk dermaßen schmackhaft macht, dass zumindest unter Louder Than Hell – Niveau alles enttäuscht, werten dieses an sich doch echt starke Stück True Metal von vornherein, und zwar von den am Entstehungsprozess beteiligten Personen, ab.

Weshalb ich trotzdem fair und nur auf die Musik eingehe, hat mehrere Gründe.
Zum einen liefert Shankle hier spielerisch eine seiner stärksten Darbietungen. Und die sind so großartig, dass man den einzigen Totalausfall, nämlich den Titeltrack, zumindest auf Durchschnittsniveau hievt. Desweiteren ist es D`Anna, der hier stellenweise über sich hinauswächst. Und meine Wenigkeit ignoriert das Drumherum mittlerweile einfach und kann sich seitdem an den meisten Tracks nicht satt hören. Wer das nicht schafft, darf der Bewertung einen Punkt abziehen.

Das hier viele The Triumph Of Steel – Zitate zu finden sind, liegt nicht nur in der Sache der Natur, sondern ist auch gut. Und mich über die Texte zu echauffieren, wenn ich als Verehrer alter MANOWAR ein True Metal – Album bespreche, wäre ein wenig schizophren.
Nach mehreren Durchläufen halte ich Rise Of The Dragon daher für den perfekten Einstieg, auch wenn er aufgrund des Gesangs etwas zu sehr nach einem (der besten) Wizard – Song(s) klingt. Besonders geil und sich durch das komplette Werk ziehend sind die Chöre, welche laut Info echt sind. Ob das so ist, weiß ich nicht, aber ich kaufe das zu einhundert Prozent!
Der folgende Titeltrack ist dann, was die Struktur angeht, allerdings sogar eine Beleidigung an mein simpel vernetztes Resthirn und wäre der fette Minuspunkt.
Jedoch zeigt man nicht nur mit Metal Land, wie es richtig geht, das davor befindliche This You Can Trust und Hell Is Waiting sind dermaßen starke und abwechslungsreiche Powerhymnen, dass ich beinahe schon wie zuletzt 1996 am Dauerfäusterecken bin.
Das schaffen am Ende nur der Schlachtenepos Lost In Battle, das zum knien geile Bringer Of Pain und tatsächlich das abschließende Mamutwerk, die ich mal frech als die besten Manowarsongs deklariere, die sie nie geschrieben haben.

Im direkten Vergleich mit The Triumph Of Steel kommt POWER OF THE CHOSEN ONE natürlich nicht ran. Qualitativ reicht es zumindest an das ebenfalls durchwachsene 2002er Werk der ehemaligen Metalband heran und so manches mal fühlt man sich hier sogar in die Zeit vor 25 Jahren zurückversetzt.

Tracklist

01. Rise Of The Dragon
02. Power Of The Chosen One
03. This You Can Trust
04. Metal Land
05. Hell Is Waiting

06. Together Forever
07. Bringer Of Pain
08. Lost In Battle
09. Fighting For A Dream
10. The Return Of The Metal King (The Odyssey In 9 Parts)

Besetzung

Sven D’Anna – Gesang
David Shankle – E-Gitarren, klassische Gitarren
Walter Hernandez – E-Gitarren
Gustavo Acosta – Bassgitarren, Oud, Piano, Bouzouki
Emiliano Wachs – Schlagzeug

Internet

Feanor – Power Of The Chosen One CD Review

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