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LAMP OF MURMUUR – The Dreaming Prince in Ecstasy

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cover artwork LAMP OF MURMUUR The Dreaming Prince in Ecstasy
cover artwork LAMP OF MURMUUR The Dreaming Prince in Ecstasy

Band: LAMP OF MURMUUR 🇺🇸
Titel: The Dreaming Prince in Ecstasy
Label: Wolves of Hades
VÖ: 14/11/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

3/5

LAMP OF MURMUUR ist ein fleißiges Black-Metal-Projekt, sehr aktiv im Studio und auch als Touring-Band, präsentiert nun ihr viertes Album „The Dreaming Prince in Ecstasy„. Als „romantischer“ Black Metal angepriesen, ist es tatsächlich eine Kombination aus Geschichten – nicht unbedingt Märchen, aber nicht weit davon entfernt. Auch die Bildsprache, die die Band verwendet, um sich zu präsentieren, ist eine von alten Rittern mit Schwertern und Umhang. Und all das übersetzt sich in eine leicht kommerzielle Art von Black Metal – sehr melodisch und episch.

Eklektischer Start zwischen Atmosphäre und Kitsch

Synth-Effekte und ein Klavier in tiefer Oktave sind die Eröffnungsklänge im Album, wobei „The Fires Of Seduction“ nur ein atmosphärisches kurzes Intro ist. Der erste Song, „Forest Of Hallucinations„, beginnt mit langsamen, vielschichtigen Gitarren, verhallt, aber bald trifft ein guter Rhythmus die Lautsprecher. Sehr melodisch, aber auch mit einer Note von Aggressivität, simple Riffs und tiefe Shriek-Vocals. Die Kombination zwischen der verrauschten Hintergrundmusik und der Melodie, auch gespielt von einer hochgepitchten Gitarre, schafft die unheimliche Atmosphäre. Eklektisch, springend von einem Stil und einer Klanglandschaft zur anderen – teilweise beeindruckend, aber auch teilweise zu kitschig, ein nicht überzeugender Start.

LAMP OF MURMUUR ist eigentlich ein Solo-Projekt des Musikers, der sich M. nennt (ebenfalls von Fuinäehot, Magus Lord, Silent Thunder). 2019 gegründet, begann es als Mischung aus Black Metal mit vielen Gothic-Einflüssen, setzte sich fort als pure Hommage an die legendäre norwegische Band Immortal – nun bleibt der Tribut-Teil, die Gothic-Einflüsse kehrten zurück, und die Musik ist zufällig geladen mit Effekten und Melodien aus anderen Genres, was einen eklektischen Stil ergibt.

Gute Riffs in „Hategate (The Dream-Master’s Realm)„, ein direkterer Ansatz, auch aggressiver und dunkler. Mehr als in anderen Songs können hier die Immortal-Einflüsse gehört werden, aber insgesamt ein ausgewogenerer Sound. Vocals, immer noch rau und dämonisch, aber näher an einem authentischen Black-Metal-Sound. Auch cleane Vocals im Gothic-Stil als kontrastierendes Element. Verwobene Leadgitarren-Passagen wechseln sich ab mit abrasiven Riffs und einer guten Rhythmussektion. Ein guter Song, ein Höhepunkt.

Leicht unterproduziert, mit einer Rohheit, die für die Haupt-Klangschicht verwendet wird, wobei nur die Effekte und melodischen Akkorde etwas klarer sind. Auch die Gitarre hat Momente, in denen der Sound klar ist, gefolgt von rohen und kaum verständlichen. Drums ziemlich inkonstant – manchmal sehr im Vordergrund, den Sound dominierend, manchmal kaum hörbar. Im zweiten Teil des Albums verschwindet die Rohheit und wird durch Gothic-Sounds und Heavy-Metal-artige Gitarren ersetzt – viel klarer und auch anders, was das Album zu einem klaren Zwei-Teile-Werk macht.

Märchenatmosphäre trifft auf musikalische Inkohärenz

Tremolo-gepickte Gitarren mit schnellem Song-Tempo definieren den Sound in „Reincarnation Of A Witch„. Unerbittliche Drums über einer komplexen Klangschicht mit klarem Symphonic-Black-Metal-Einfluss. Akustische, zarte Passagen werden abrupt gefolgt von sonischer Aggression. Der Song blendet direkt über in „Angelic Vortex“ mit ambientem Sound. Wieder eine märchenhafte Atmosphäre, ätherische Chöre und akustische Instrumentierung.

Der nächste Song ist eigentlich ein dreiteiliger Song, verbunden durch dasselbe textliche Thema, auch das zentrale Element des Albums, das dem LP seinen Namen gab. Der erste Song ist „The Dreaming Prince In Ecstasy Part I – Moondance“ mit positiver, fröhlicher Melodie, cleanen melodischen Vocals – insgesamt sehr leichte Art von Metal. Dann „The Dreaming Prince In Ecstasy Part II – Twilight Orgasm“ noch langsamer und leichter, akustische Gitarren und verhallte Leadgitarre – mehr wie eine Heavy-Metal-Ballade mit Progressive-Rock- und Gothic-Einflüssen. Die Schlussfolgerung der Trilogie, „The Dreaming Prince in Ecstasy Part III – The Fall„, bleibt in derselben musikalischen Klanglandschaft – viele Solos und dämonische, tief growlende Vocals, mit einem minimalistischen und dissonanten Mittelteil, der fortsetzt, indem mittelalterliche Instrumente und Atmosphäre hinzugefügt werden. Das ganze Trio von Songs bringt einen anderen Sound ins Album – melodisch und leicht, aber nicht gänzlich überzeugend.

Der finale Track, „A Brute Angel’s Sorrow„, noch melancholischerer Vibe – Glocken, Klavier und wieder Märchenatmosphäre. Mit Gastvocals von Crying Orc (Këkht Aräkh) repräsentiert der Song höchstwahrscheinlich das Happy End der Geschichte. Aber musikalisch nicht der beste Moment des Albums, ein nicht überzeugendes Ende.

Produktivität auf Kosten von Kohärenz

Eine Kombination aus Black Metal mit progressiven Einflüssen, mit Symphonic-Black-Metal-Momenten, vielen cleanen Vocals in allen Techniken, erinnernd an Heavy Metal oder den ursprünglichen Sound der Band, Gothic Metal. Oszillierend zwischen der Härte von purem Black Metal und Tonnen melodischer Momente, aber nicht immer kohärent in der Komposition – fühlt sich an wie ein Album, bei dem M. versucht, alle seine musikalischen Ideen und Fertigkeiten auf allen Instrumenten zu zeigen.

Ein Album, das sich gehetzt anfühlt, in Eile gemacht. Wahrscheinlich ist M., so produktiv wie er ist, in all den verschiedenen Projekten und mit einem so aktiven Tourleben – sicher sind die Momente, wenn die Zeit es erlaubt zu komponieren, aufzunehmen und all die anderen Sachen bezüglich eines Albums zu machen, kurz, und M. ist immer in Eile. Zu viele musikalische Ideen und Ansätze, um ein kohärentes Werk zu sein. Aber voller guter Momente, nur unstrukturiert. Dennoch ein einfaches und genussvolles Hörerlebnis.

Fazit: LAMP OF MURMUURs neuestes Album hat ein textliches Konzept und bleibt melodisch, aber musikalisch ist es ein Rückschritt in der Band-Diskografie.

Tracklist

01. The Fires Of Seduction
02. Forest Of Hallucinations
03. Hategate (The Dream-Master’s Realm)
04. Reincarnation Of A Witch
05. Angelic Vortex
06. The Dreaming Prince In Ecstasy Part I – Moondance
07. The Dreaming Prince In Ecstasy Part II – Twilight Orgasm
08. The Dreaming Prince in Ecstasy Part III – The Fall
09. A Brute Angel’s Sorrow

Besetzung

M. – all Instruments, Vocals

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LAMP OF MURMUUR – The Dreaming Prince in Ecstasy CD Review

Cristiano Filippini’s FLAMES Of HEAVEN – Symphony Of The Universe

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Cristiano Filippinis FLAMES Of HEAVEN Symphony Of The Universe album cover
Cristiano Filippinis FLAMES Of HEAVEN Symphony Of The Universe album cover

Band: Cristiano Filippini’s FLAMES Of HEAVEN 🇮🇹
Titel: Symphony Of The Universe
Label: Limb Music
VÖ: 14/11/25
Genre: Symphonic Power Metal

Bewertung:

3/5

Cristiano Filippini, seit Jahren in der Symphonic-Power-Metalszene aktiv, hat sich mit FLAMES Of HEAVEN ein ambitioniertes Projekt vorgenommen. »Symphony Of The Universe«, das zweite Studioalbum der Band, vereint Symphonic-Power-Metal mit orchestraler Opulenz, hymnischen Refrains und virtuoser Instrumentalarbeit. Filippini selbst zeigt erneut seine Vielseitigkeit: Lead- und Rhythmusgitarre, Keyboard, Arrangements und Orchestrierung liegen in seiner Hand, während Marco Pastorino die Gesangslinien übernimmt, Michele Vioni die zweite Gitarre spielt, Giorgio Terenziani am Bass für die tieferen Frequenzen sorgt und Paolo Caridi das Schlagzeug bearbeitet. Das Ergebnis ist ein klanglich reichhaltiges Werk, das versucht, epische Metal-Erzählungen mit klassischer Musik zu verbinden.

Orchestrale Klangflächen und triumphale Gitarrenriffs

Schon das Intro »The Immortal Fire« setzt den Ton: Orchestrale Klangflächen und triumphale Gitarrenriffs verschmelzen zu einem dramatischen Auftakt. Es ist ein deutliches Statement – »Symphony Of The Universe« möchte größer sein als die Summe seiner Teile. Das anschließende »On The Wings Of Phoenix« ist ein Paradebeispiel für Symphonic-Power-Metal: schnelle Gitarrenläufe, treibende Drums und ein Refrain, der zum Mitsingen animiert, lassen die Flügel der Phönix-Metapher spürbar werden. Hier zeigt sich Filippinis Stärke in der Kombination aus klassischer Metal-Struktur und orchestraler Breite, auch wenn der Track stellenweise überladen wirkt.

»Midnight Riders« schlägt in eine etwas düsterere Richtung ein. Die Stimmung ist geheimnisvoll, unterstützt durch sphärische Keyboard-Pads und ein Bassfundament, das den Hörer in die nächtliche Szenerie zieht. Marco Pastorinos Gesang variiert zwischen kraftvollem Metal-Shouting und melodischem Ausdruck, was dem Song eine gewisse Dynamik verleiht, dagegen gelegentlich an die Grenzen der stimmlichen Kontrolle stößt. Filippini gelingt es dennoch, die Spannung aufrechtzuerhalten, was den Track zu einem der interessantesten Momente des Albums macht.

Mit »A Flame From The Sky« und »The Power Of Stars« tritt die epische Dimension des Albums noch deutlicher hervor. Die orchestralen Elemente nehmen hier breiteren Raum ein, ohne dass die Gitarrenarbeit an Präsenz verliert. Beide Songs zeigen die Ambition, kosmische Themen musikalisch zu transportieren: Feuer, Sterne, die Unendlichkeit des Universums. Hier fühlt man sich manchmal an die großen Symphonic-Metal-Bands erinnert, wobei Filippini seinen eigenen Stil zu etablieren versucht. Es gelingt ihm oft, doch vereinzelt geraten die Arrangements ein wenig überladen, sodass einzelne Elemente im Gesamtbild untergehen.

Klassisches Power-Metal-Melodrama

Romantische und melancholische Töne schlägt »When Love Burns« an, während »Don’t Leave Me Tonight« eher klassisches Power-Metal-Melodrama bietet. Besonders in diesen Tracks zeigt sich die Bandbreite des Albums: Neben epischen Weltenretter-Geschichten gibt es intime, emotional aufgeladene Momente, die die Hörerbindung vertiefen. Die Balance zwischen Bombast und Emotion ist dabei nicht immer perfekt getroffen – zeitweilig wirkt die orchestrale Unterstützung eher wie schmückendes Beiwerk.

»Darkside Of Gemini« und »Eclipse« setzen den Schwerpunkt auf düstere, schwerere Riffs, gepaart mit orchestralen Streichern, die eine bedrückende, fast filmische Atmosphäre schaffen. Gerade in diesen Stücken wird Filippinis Arrangierkunst deutlich: Die Band schafft es, Spannung aufzubauen, ohne dass die Songs in Langeweile abgleiten. »The Archangel’s Warcry« hingegen kehrt zum hymnischen, epischen Stil zurück – ein weiterer Höhepunkt des Albums, der die mythologische Erzählung unterstreicht.

Die abschließenden Tracks »Tears Of Love And Hate«, »Symphony Of The Universe« und »Constellations« fassen die Themen des Albums zusammen. Orchestrale Opulenz, Power-Metal-Energie und ein gewisser theatralischer Touch bestimmen die Klanglandschaft. Besonders der Titeltrack »Symphony Of The Universe« liefert ein Panorama epischer Metal-Kompositionen, das gleichzeitig die Stärken und Schwächen des Albums verdeutlicht: ambitioniert, emotional geladen, im Gegensatz hierzu zuweilen überfrachtet.

Für Liebhaber von Symphonic-Power-Metal Machwerken

Insgesamt zeigt »Symphony Of The Universe«, dass Cristiano Filippini und sein Line-up ein ambitioniertes Werk abliefern, das sich nicht nur auf technische Virtuosität stützt, sondern daneben narrative und orchestrale Elemente einbindet. Dennoch hinterlässt das Album einen gemischten Eindruck: Die musikalischen Ideen sind beeindruckend, die Umsetzung hin und wieder jedoch überladen oder stilistisch nahezu inkohärent. Für Liebhaber von Symphonic-Power-Metal bietet das Album zahlreiche Momente epischer Schönheit, während Kritiker an der Struktur und Überfrachtung Anstoß nehmen könnten.

»Symphony Of The Universe« ist ein kraftvolles, ambitioniertes Werk, das die Stärken von Cristiano Filippini als Multiinstrumentalist und Arrangeur deutlich macht, gleichzeitig im Kontrast hierzu in manchen Passagen zu viel auf einmal will. Fans von orchestraler Epik im Metal werden hier durchaus bedient, wer demonstrativ klare Strukturen bevorzugt, könnte hier und da überfordert sein. Insgesamt verdient das Album eine solide 3 von 5 Sternen – ein respektabler Beitrag zum Genre, aber kein Meilenstein.

Fazit: Cristiano Filippinis FLAMES Of HEAVEN »Symphony Of The Universe« ist ein ambitioniertes und musikalisch anspruchsvolles Album, das die Grenzen zwischen Metal und orchestraler Musik verschwimmen lässt.

Tracklist

01. The Immortal Fire
02. On The Wings Of Phoenix
03. Midnight Riders
04. A Flame From The Sky
05. The Power Of Stars
06. When Love Burns
07. Don’t Leave Me Tonight
08. Darkside Of Gemini
09. Eclipse
10. The Archangel’s Warcry
11. Tears Of Love And Hate
12. Symphony Of The Universe
13. Constellations

 

Besetzung

Cristiano Filippini – lead and rhythm guitars, keyboards, arrangements, orchestrations
Marco Pastorino – lead and backing vocals
Michele Vioni – lead and rhythm guitars, acoustic guitars
Giorgio Terenziani – bass guitar
Paolo Caridi – drums

 

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Cristiano Filippini’s FLAMES Of HEAVEN – Symphony Of The Universe CD Review

GOMORRHA – Straight Into Beyond

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Gomorrha Straight Into Beyond album cover
Gomorrha Straight Into Beyond album cover

Band: GOMORRHA 🇩🇪
Titel: Straight Into Beyond
Label: Indpendent
VÖ: 03/10/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

4/5

Mit »Straight Into Beyond« legen GOMORRHA ein Death-Metal-Album vor, das keine Gefangenen macht. Das Trio aus Deutschland – bestehend aus Peter König (Gesang, Bass), Stefan „Ezpharess“ Heintzelmann (Gitarre) und Frank Ernst (Schlagzeug) – verbindet auf seinem aktuellen Werk rohe Aggression mit einem bemerkenswert klaren Gespür für Struktur und Dynamik. Nach Jahren im Underground scheint die Band nun endgültig bereit, sich im europäischen Extrem-Metal-Kosmos festzubeißen.

Messerscharfen Riffs tief in die Magengrube

Bereits das eröffnende »Intro« setzt den Ton: Ein unheilvolles, düsteres Instrumental, das langsam anschwillt, bevor die Hölle losbricht. Mit »Brutal Form Of Death« startet GOMORRHA dann voll durch – blastbeatgetrieben, mit messerscharfen Riffs und einem Bass, der sich tief in die Magengrube bohrt. Peter Königs Growls erinnern an die frühen Tage von MORBID ANGEL und DEICIDE, ohne dabei zur Kopie zu verkommen. Seine Stimme klingt kehlig, roh und doch kontrolliert – das Markenzeichen eines Frontmanns, der genau weiß, wie er seine Wut zu kanalisieren hat.

»War« greift das martialische Konzept des Albums auf. Hier zeigen sich GOMORRHA von ihrer rhythmischsten Seite: Heintzelmann feuert Riffs ab, die zwischen traditionellem Old-School-Death-Metal und modernen Groove-Elementen oszillieren. Das Schlagzeugspiel von Frank Ernst treibt den Song nach vorn – präzise, aggressiv, im Kontrast hierzu nie steril. Besonders beeindruckend ist die Produktion: klar, druckvoll, hingegen ohne den sterilen Glanz vieler zeitgenössischer Produktionen. Das Album klingt roh, fast live – als stünde man direkt im Proberaum der Band.

Mit »One With The Dead« erreicht das Album einen ersten Höhepunkt. Der Song ist ein Paradebeispiel dafür, wie GOMORRHA Atmosphäre erschaffen: schleppend, approximativ doomig, baut sich der Track zu einem massiven Klanggewitter auf. Die düstere Melodieführung und die unheilvollen Tempowechsel lassen die Grenzen zwischen Death- und Black-Thrash-Metal verschwimmen. Hier beweist Heintzelmann sein Gespür für Spannungsbögen – jedes Riff wirkt durchdacht, jede Note sitzt.

Kompromisslos, aggressiv und dennoch überraschend eingängig

Der Titeltrack »Straight Into Beyond« ist die Quintessenz des Albums: kompromisslos, aggressiv und dennoch überraschend eingängig. Der Refrain – wenn man ihn so nennen will – brennt sich mit seinen rhythmischen Wiederholungen ins Gedächtnis. Hier schimmert sogar ein Hauch melodischer Raffinesse durch, der an die großen Schweden-Bands der 90er erinnert, ohne deren Sound zu kopieren.

Mit »My Suffering« schlägt die Band emotionalere Töne an. Zwar bleibt die Grundstimmung düster, trotzdem zeigt die Gitarrenarbeit hier mehr Facettenreichtum. Besonders der Mittelteil mit seinem dissonanten Solo verdeutlicht, dass GOMORRHA keine reine Prügeltruppe sind, sondern Musiker mit Konzept und Vision. Der Track endet in einem langsamen, annähernd rituellen Ausklang – ein Ruhepunkt, bevor das Inferno weitergeht.

»Screams Of The Fallen« und »Slaughtered and Sausaged« markieren den wütenden Kern des Albums. Letzterer Song dürfte mit seinem ironisch-blutigen Titel für Diskussionen sorgen, ist musikalisch aber einer der stärksten Momente der Platte. Hier zeigt sich das Trio in Höchstform: ein Wechselbad aus Geschwindigkeit, Groove und technischer Präzision. Die Produktion behält angrenzend stets den organischen Charakter, der »Straight Into Beyond« folgendermaßen lebendig wirken lässt.

Zum Ende hin ziehen GOMORRHA das Tempo noch einmal an: »Blood Red Snow« liefert ein gnadenloses Finale mit hymnischem Unterton, bevor »More Sacrifice« das Album mit einem letzten Schlagabtausch beschließt – brutal, im Gegensatz hierzu mit Gefühl für Dramaturgie. Wenn die letzten Töne verklingen, bleibt der Eindruck einer Band, die weiß, wer sie ist und wohin sie will.

Klassischer Death-Metal-Kosmos

Textlich bleibt »Straight Into Beyond« im klassischen Death-Metal-Kosmos: Krieg, Tod, Zerstörung und metaphysische Themen ziehen sich durch die Songs. Doch anders als viele Genre-Kollegen gelingt es GOMORRHA, Klischees mit Überzeugung zu füllen. Ihre Texte sind kein reines Blut-und-Schwefel-Spektakel, sondern Ausdruck einer nihilistischen Weltsicht, die perfekt zur musikalischen Wucht passt.

Mit »Straight Into Beyond« gelingt GOMORRHA ein starkes, handwerklich überzeugendes Death-Metal-Album, das sowohl alte Schule als auch moderne Härte vereint. Die Band präsentiert sich fokussiert, hungrig und mit einem Sound, der ehrlich und unverfälscht wirkt. Wer auf kompromisslosen, demgegenüber intelligent arrangierten Death-Metal steht, sollte hier unbedingt reinhören. Kleine Schwächen – etwa eine gewisse Homogenität in der zweiten Albumhälfte – trüben den Gesamteindruck kaum.

Fazit: »Straight Into Beyond« von GOMORRHA ist ein Album, das sowohl musikalisch als desgleichen atmosphärisch überzeugt und eine klare Empfehlung für Fans des Genres darstellt.

Tracklist

01. Intro
02. Brutal Form of Death
03. War
04. One with the Dead
05. Straight into Beyond
06. My Suffering
07. Screams of the Fallen
08. Slaughtered and Sausaged
09. Blood red Snow
10. More Sacrifice

 

Besetzung

Peter König – Vocals & Bass
Stefan Ezpharess Heintzelmann – Guitar
Frank Ernst – Drums

 

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GOMORRHA – Straight Into Beyond CD Review

MEZZROW – Embrace The Awakening

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MEZZROW Embrace The Awakening album cover
MEZZROW Embrace The Awakening album cover

Band: MEZZROW 🇸🇪
Titel: Embrace The Awakening
Label: ROAR! / Rock of Angels Records
VÖ: 14/11/25
Genre: Thrash Metal

Bewertung:

4,5/5

Mit »Embrace The Awakening« präsentiert die schwedische Thrash-Metal-Band MEZZROW ein Album, das Fans klassischer, aggressiver Riffs und präziser Rhythmusarbeit gleichermaßen begeistern dürfte. Bereits beim Opener »Architects Of The Silent War« wird klar, dass hier keine halben Sachen gemacht werden: Treibende Drums, ein druckvoller Bass und Gitarren, die zwischen messerscharfen Riffs und melodischen Leads pendeln, lassen keine Zweifel daran, dass MEZZROW das Genre ernst nehmen. Ulf Pettersson setzt mit seinem kraftvollen, dennoch nuancierten Gesang Akzente, die das lyrische Gerüst des Albums tragen.

Klarheit und Transparenz

Die Produktion des Albums überzeugt durch Klarheit und Transparenz: Jeder Ton sitzt, jeder Schlagzeugwirbel ist definiert, ohne dass die rohe Energie des Thrash darunter leidet. Besonders hervorzuheben ist das Zusammenspiel von Magnus Söderman und Ronnie Björnström, deren Gitarrenarbeit mal aggressiv, mal fast schon episch anmutet. Tracks wie »Sleeping Cataclysm« und »Symphony Of Twisted Souls« zeigen, dass die Band sowohl komplexe Songstrukturen als desgleichen intensive Grooves mühelos miteinander verbindet.

Die thematische Bandbreite von »Embrace The Awakening« reicht von düster-apokalyptischen Szenarien (»Dominion Of The Dead«) bis zu introspektiven Momenten wie »In Shadows Deep«. Trotz der unterschiedlichen Stimmungen ist das Album in sich stimmig, wobei die Lieder durchgehend eine aggressive, energiegeladene Grundhaltung beibehalten. Besonders das instrumentale Spiel auf »Inside The Burning Twilight« offenbart das technische Können der Band, ohne dass die Songs dabei in sterile Perfektion verfallen – die menschliche Note bleibt spürbar.

Ein Highlight ist »The Moment To Arise«, das mit einem mitreißenden Midtempo-Riff und hymnischen Refrains überzeugt. Hier zeigen MEZZROW, dass sie nicht nur technisch versiert sind, sondern auch das Songwriting beherrschen, das Ohrwurm-Qualitäten besitzt, ohne den Thrash-Kern zu kompromittieren. Alvaro Svanerö am Schlagzeug liefert ein beeindruckendes Fundament, das von blastbeat-artigen Passagen bis zu groovigen Breaks alles abdeckt und die Energie der Songs konsequent hochhält.

Balance zwischen Härte und Melodie

Die Balance zwischen Härte und Melodie gelingt MEZZROW besonders gut. So entsteht ein Album, das sowohl für traditionelle Thrash-Metal-Fans sowie für Hörer, die progressive Einflüsse schätzen, interessant ist. Das Gitarrenduo zeigt sich variabel, der Bass liefert einen druckvollen Unterbau, und Petterssons Stimme sorgt für den unverwechselbaren Wiedererkennungswert der Band. Selbst nach mehreren Durchläufen wirken die Songs frisch und lassen immer wieder neue Details entdecken – sei es ein Gitarrenlick, ein Drumfill oder subtile Harmonien im Hintergrund.

»Embrace The Awakening« wirkt wie eine konsequente Weiterentwicklung der Band, ohne die Wurzeln zu verleugnen. MEZZROW setzen auf Tightness, Energie und ein starkes Songwriting, das die Stärken jedes Bandmitglieds ins Zentrum rückt. Der Sound ist modern, klar und doch roh genug, um die aggressive Essenz des Thrash zu transportieren.

Insgesamt präsentieren MEZZROW mit ihrem neuesten Werk ein Album, das sowohl in technischer als überdies in emotionaler Hinsicht überzeugt. Die Band schafft es, eine intensive Atmosphäre zu erzeugen, die Hörer von der ersten Sekunde an packt und nicht mehr loslässt. Für Liebhaber von Thrash-Metal, die sowohl klassisches Riffing als gleichermaßen modernen, klar produzierten Sound zu schätzen wissen, ist »Embrace The Awakening« ein absolutes Muss.

Ein Must-Have für Fans des Genres

Fazit: MEZZROW gelingt mit »Embrace The Awakening« ein beeindruckendes Album, das den Geist des Thrash-Metal atmet und gleichzeitig neue Wege geht. Ein Must-Have für Fans des Genres und alle, die es noch werden wollen.

Tracklist

01. Architects Of The Silent War
02. Sleeping Cataclysm
03. Symphony Of Twisted Souls
04. Foreshadowing
05. The Moment To Arise
06. In Shadows Deep
07. Inside The Burning Twilight
08. Dominion Of The Dead

 

Besetzung

Ulf „Uffe“ Pettersson – Vocals
Conny Welén – Bass
Magnus Söderman – Lead Guitar
Ronnie Björnström – Guitar
Alvaro „Alvis“ Svanerö – Drums

 

Internet

MEZZROW – Embrace The Awakening CD Review

CASKETS – The Only Heaven You’ll Know

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CASKETS The Only Heaven You’ll Know album cover
CASKETS The Only Heaven You’ll Know album cover

Band: CASKETS 🇬🇧
Titel: The Only Heaven You’ll Know
Label: SharpTone Records
VÖ: 07/11/25
Genre: Post-Hardcore, Alternative Metal

Bewertung:

3,5/5

Die britische Band CASKETS meldet sich mit ihrem neuesten Werk »The Only Heaven You’ll Know« zurück und liefert erneut einen kraftvollen Beitrag im Post-Hardcore- und Alternative-Metal-Genre. Mit einer Besetzung, die sich aus Matt Flood (Gesang), Benji Wilson (Lead-Gitarre), Craig Robinson (Rhythmus-Gitarre) und James Lazenby (Schlagzeug) zusammensetzt, ist die Band mittlerweile bestens eingespielt, was sich in der Präzision und Intensität des Albums deutlich widerspiegelt.

Energiegeladener Einstieg

Das Album eröffnet mit »Lost In The Violence«, einem energiegeladenen Einstieg, der direkt die Härte und Dynamik der Band demonstriert. Die treibenden Schlagzeugrhythmen von Lazenby bilden das Rückgrat des Songs, während Wilsons Lead-Gitarren mit aggressiven Riffs und melodischen Hooks spielen. Floods Stimme variiert gekonnt zwischen wütendem Schreien und klaren, emotionalen Passagen, was dem Song eine intensive Spannung verleiht. Bereits hier zeigt sich die Stärke von CASKETS. Sie schaffen es, Härte und Melodie gleichermaßen zu verbinden, ohne dass eine Seite dominiert!

»Our Remedy«, das zweite Stück, enthält ein Feature mit den Australiern MAKE THEM SUFFER und hebt die Kollaboration auf ein beachtliches Level. Der Song ist düster und episch, mit choralen Momenten, die die ohnehin längst druckvolle Instrumentierung noch verstärken. Das Zusammenspiel der Gitarren und das druckvolle Schlagzeug erzeugen eine bedrohliche, approximativ apokalyptische Atmosphäre, während die beiden Vocalisten ihre Emotionen in einem intensiven Dialog entfalten. Es ist einer der Highlights des Albums und verdeutlicht, wie gut CASKETS experimentelle Elemente in ihr gewohnt hartes Fundament einbetten können.

Melancholische Tiefe kombiniert mit melodische Gitarrenlinien

Der Titelsong »The Only Heaven You’ll Know« zeigt eine andere Facette der Band. Hier wird die rohe Energie der ersten Tracks mit einer melancholischen Tiefe kombiniert. Melodische Gitarrenlinien treffen auf eine leicht hymnische Gesangslinie von Flood, die den Song trotz seiner Härte zugänglich und emotional greifbar macht. Dieses Stück unterstreicht die Vielseitigkeit der Band, die es versteht, inmitten von Post-Hardcore-typischer Aggression auch subtilere Stimmungen zu erzeugen.

Mit »Closure« und »Sacrifice« folgen zwei Songs, die das Kernrepertoire von CASKETS präsentieren: hart, kompromisslos, gleichermaßen nie eindimensional. Die Rhythmussektion trägt die Songs mit komplexen, doch eingängigen Patterns, während die Gitarren immer wieder melodische Brücken schaffen. Besonders »Sacrifice« glänzt durch ein prägnantes Gitarrenriff, das sich tief ins Gedächtnis einprägt. Floods Stimme wechselt zwischen aggressiven Ausbrüchen und beinahe schon introspektiven Momenten, was den inneren Konflikt des Textes unterstreicht.

»What Have I Become?« und »Make Me A Martyr« treiben die Dynamik weiter voran. Ersterer ist geprägt von einer Mischung aus Melancholie und Wut, letzterer von einer annäherungsweise hymnischen Intensität. Beide Songs zeigen, wie CASKETS es schaffen, persönliche und gesellschaftliche Themen in einem Post-Hardcore-Kontext zu verarbeiten, ohne dass die Songs an Energie verlieren.

Atmosphärische Gitarren und Tempowechsel

Mit »Save Us« und »Escape« tritt die Band abermals in das experimentellere Terrain ein. Die Songs setzen auf atmosphärische Gitarren und Tempowechsel, die den Hörer zwischen aggressiven Ausbrüchen und ruhigen, nachdenklichen Momenten pendeln lassen. Es sind Tracks, die im Albumkontext ein wenig herausstechen, im Gegensatz hierzu gleichzeitig den roten Faden von CASKETS‘ musikalischer Identität wahren.

»In Vein« und das abschließende »Broken Path« runden das Album ab. »In Vein« bringt noch einmal die volle Härte mit sich, unterstützt von druckvollen Drums und verzerrten Gitarren, während Floods Stimme alles andere als zurückhaltend ist. Das Finale »Broken Path« hingegen schließt das Album nachdenklich, fast resigniert, und zeigt die emotionale Bandbreite von CASKETS – von wilder Aggression zu introspektiver Melancholie.

Produktionstechnisch ist »The Only Heaven You’ll Know« sauber abgemischt. Kein Instrument übertönt das andere, und die Vocals sitzen klar im Mix, ohne die Wucht der Gitarren zu schmälern. Das Album wirkt sowohl roh als daneben durchdacht, eine Balance, die im Post-Hardcore oft schwer zu erreichen ist.

Insgesamt ist »The Only Heaven You’ll Know« ein solides Album, das sowohl Fans des Genres als daneben neue Hörer anspricht. Es zeigt die Band in Hochform, ohne allzu große Experimente einzugehen, bleibt dabei im Kontrast hierzu frisch und abwechslungsreich. Highlights wie »Our Remedy« und der Titelsong heben sich deutlich ab, während die anderen Tracks den roten Faden von Intensität, Melodie und Emotionalität konsequent weiterführen.

Gelegentlich etwas vorhersehbar

Ein starkes Album, das in einigen Momenten brilliert, aber gelegentlich etwas vorhersehbar wirkt. CASKETS beweisen, dass sie ihr Handwerk verstehen und weiterhin zu den interessantesten Bands im Post-Hardcore- und Alternative-Metal-Umfeld gehören.

Fazit: »The Only Heaven You’ll Know« von CASKETS ist eine empfehlenswerte Platte für Fans von Post-Hardcore und Alternative Metal, die auf der Suche nach ehrlichen, energiegeladenen Songs sind.

Tracklist

01. Lost In The Violence
02. Our Remedy (feat. Make Them Suffer)
03. The Only Heaven You’ll Know
04. Closure
05. Sacrifice
06. What Have I Become?
07. Make Me A Martyr
08. Save Us
09. Escape
10. In Vein
11. Broken Path

 

Besetzung

Matt Flood – Vocals
Benji Wilson – Lead Guitar
Craig Robinson – Rhythm Guitar
James Lazenby – Drums

 

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CASKETS – The Only Heaven You’ll Know CD Review

VALONTUOJA – Tulesta Syntynyt

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cover artwork VALONTUOJA Tulesta Syntynyt
cover artwork VALONTUOJA Tulesta Syntynyt

Band: VALONTUOJA 🇫🇮
Titel: Tulesta Syntynyt
Label: Inverse Records
VÖ: 14/11/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

4/5

Das Helsinki-Black-Metal-Projekt VALONTUOJA kommt, um sein zweites Album “Tulesta Syntynyt” zu präsentieren. Nach dem letztjährigen LP „Luonnon armoilla“ setzt sich die musikalische Erkundung fort, diesmal noch roher und gleichzeitig atmosphärischer, aber verankert im selben musikalischen traditionellen rohen und melodischen Black Metal.

Melodische Schönheit in Lo-Fi-Hülle

Roh und melodisch, aber auch tief verwurzelt im traditionellen norwegischen Old-School-Black-Metal. „Palaneiden kasvojen maa“ bringt rasende Drums, melodische Akkorde und raue Vocals. Gute Leadgitarre mit melancholischem Touch, verhallte sorgenvolle Akkorde. Vielschichtige Melodie, atmosphärisch – ein guter Song, evokativ und eindringlich.

Die Produktion ist Lo-Fi, mit allem sehr tight und sehr weit hinten gemischt. Selbst die Leadgitarre, Trägerin der melodischen Dimension auf dem Album, ist schwer korrekt zu verstehen. Kaum Drums und fast keine Spur von Bass. Auch die Vocals kaum hörbar, bleiben eher wie ein Flüstern durch das Album. Manche würden es sehr schlechte Produktion nennen, aber sicher ist dies der künstlerische Ausdruck, den VALONTUOJA übermitteln will.

Ympyrä joka syö itseään“ beginnt etwas klarer und wird auch von der Leadgitarre dominiert – langsam kommen Riffs und Drums hinzu, um dies zu ergänzen. Aggressiver in der Substanz, und das lässt die melodischen Linien noch mehr als kontrastierendes Element im Song hervorstechen. Beeindruckende Musik, das Tempo ist hoch – einige Rhythmuswechsel machen den Song dynamischer und komplexer.

Eine Basslinie eröffnet „Kameleontti„, aber kurz darauf kehren wir zur selben sonischen Struktur zurück. Ein verrauschter Hintergrund mit schönen und harmonischen Noten in einer Zurschaustellung von Gitarren-Meisterschaft und Sensibilität. Schnellere Rhythmussektion, ein Song näher an purem Black Metal.

Ein-Mann-Projekt mit beeindruckender Vielseitigkeit

VALONTUOJA, 2024 gegründet, ist das Solo-Projekt von Jal’zoroth (Jari Rantakaulio – auch von IImperium Evocandi und Malasorte), der für alles rund um die Band verantwortlich ist. Alle Instrumente, Vocals, Songwriting, Lyrics. Multiinstrumentalist und ein sehr guter und talentierter – Jal’zoroth beeindruckt auf „Tulesta Syntynyt“ mit seiner technischen Meisterschaft und auch kompositorisch.

Sehr Uptempo-Drumming in „Aurinkoroihun kirous“ und die eindringliche Gitarrenmelodie, hypnotisch, repetitiv. Mit Tempowechseln, ein komplexer kompositorischer Ansatz, aber auch ein energetischer Song. Mit abruptem Start setzt „Välikappale“ fort, den traurigen Melodien zu folgen – furiose Drums und eine Serie dynamischer Riffs sind eine schöne Änderung für diesen Song. Zunächst sehr aggressiv und nicht sehr melodisch kehrt der Song zu bekanntem Terrain zurück, bleibt aber generell einer der energischsten Songs auf dem Werk.

Sehr aggressiv und dissonant kommt „Asiat jotka on tähtiin kirjoitettu“ mit unerbittlichem Drumming, bleibt aber dennoch in derselben Gesamtrichtung. „Sinä vastaat teoistasi“ mit einer kurzen Gitarrenpassage, die wie ein Akzent in der Mitte des Songs kommt und die Komposition in zwei Teile bricht. Kleine Dinge wie diese machen das gesamte musikalische Erlebnis beim Hören von „Tulesta Syntynyt“ zu einem interessanten, und die gesamte Klanglandschaft dynamischer.

Akustische Gitarren beginnen in einer anderen Stimmung in „Korvessa on kotini“ – atmosphärisch, aber auch voller aggressiver Teile, die sich mit introvertierten und zarten akustischen abwechseln. Finaler Song „Kun kaikki muu vaikenee“ ist am Anfang sehr direkt, aber dieser Ansatz setzt sich fort mit einem fast ambienten Mittelteil des Songs – ein anderer Song als der Rest des Albums, ein Wechsel im Ansatz, der eine weniger depressive Stimmung bringt, fast eine positive Note, ein guter finaler Song.

Versteckte Qualität hinter extremer Rohheit

Sehr gute Musik, versteckt hinter der ultra-rohen Produktion, was schlecht ist, weil das den Hörer daran hindert, die Musik wirklich zu genießen. Obsessive, hypnotische Leadgitarre mit so sensiblen und zarten Melodien – das ist wirklich die treibende Kraft hinter VALONTUOJAs Musik. Die Art, wie die Leadgitarre den Rest des Sounds ergänzt, mit verhallten, hohen Noten, nicht wirklich getremolt, aber nicht weit davon entfernt. Jedenfalls ein Sound, der im Gedächtnis des Hörers lange nach Ende des Albums bleibt.

Ein anderer Sound im Vergleich zum vorherigen Werk wegen des Lo-Fi-Ansatzes. Das Debütalbum war auch roh, aber mit viel besserer Produktion. Musikalisch dagegen eine Fortsetzung und Verbesserung – besser ausgearbeitete Kompositionen, inspirierter, aber auch viel atmosphärischer und langsamer insgesamt. Dunkel, zwischen sorgenvoll und abgründig, auch fest verwurzelt im traditionellen Black Metal. Für jeden, der Musik schätzen kann, auch wenn der Sound nicht kristallklar ist, eine Empfehlung.

Fazit: Obsessive Leadgitarren-Linien, aber Lo-Fi-Produktion – VALONTUOJAs „Tulesta Syntynyt“ ist ein Album der Extreme, kreativ im atmosphärischen Black Metal.

Tracklist

01. Palaneiden kasvojen maa
02. Ympyrä joka syö itseään
03. Kameleontti
04. Aurinkoroihun kirous
05. Välikappale
06. Asiat jotka on tähtiin kirjoitettu
07. Sinä vastaat teoistasi
08. Korvessa on kotini
09. Kun kaikki muu vaikenee

Besetzung

Jal’zoroth – All instruments, Vocals

Internet

VALONTUOJA – Tulesta Syntynyt CD Review

BLOODTRUTH – Execration

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cover artwork BLOODTRUTH Execration
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Band: BLOODTRUTH 🇮🇹
Titel: Execration
Label: Selfmadegod Records
VÖ: 14/11/25
Genre: Technical Brutal Death Metal

Bewertung:

4,5/5

Die neue Veröffentlichung der italienischen Death-Metal-Band BLOODTRUTH, „Execration„, ist ein Schritt nach vorne in ihrer Diskografie. Direkter als die älteren Band-Alben, ohne atmosphärische Subtilitäten und ohne religiöse Hymnen oder gregorianische Gesänge, die auf dem vorherigen Album überpräsent waren. Nur direkter, effektiver, brutaler Technical Death Metal.

Unerbittlicher technischer Angriff von Beginn an

Ein sonischer Angriff von den ersten Noten an – „Plague Their Souls“ ist aggressiv und furios. Sehr technisch, ausbalancierte Musik zwischen den gewalttätigen Sounds und Rhythmus und sogar einem Hauch von Melodie. Growl-Vocals, verdoppelt durch hochgepitchte Shrieks, konstante Arpeggios von Leadgitarre und auch Bass, solide Riffs. Alle Zutaten eines soliden Death Metal sind hier – ein beeindruckender Start, ein früher Höhepunkt.

Noch technischer eröffnet die Gitarre „Retribution And Flames“ – weniger melodisch, aber noch bedrückenderer Sound. Konstante Tempowechsel, leidenschaftliche Vocals. Technische Rhythmussektion, die permanenten bedrückenden und unerbittlichen Druck sichert. Abscheuliche Vocals, wilde Atmosphäre – der Song wird im zweiten Teil nur zu einem furiosen Angriff.

Ursprünglich 2009 in Perugia geschmiedet, vom Gitarristen Stefano Rossi Ciucci (Instigate, Vomit the Soul, ex-Five Hundred Murders, ex-Palingenesys). In der ersten Inkarnation der Band sahen die Mitbürger Francesco Paoli und Paolo Rossi – später berühmt geworden mit Fleshgod ApocalypseBLOODTRUTH als Nebenprojekt und waren in den ersten Phasen der Band involviert. Nun besteht das aktualisierte Line-up aus Sänger Luis Maggio (Sudden Death, ex-Escatology), Gitarrist Francesco Caponera (ShadowThrone, Inno, ex-Deceptionist), Bassist Riccardo Rogari (Instigate, Forhekset, ex-Hellraiser) und Drummer Giacomo Torti (Hour of Penance, ex-Ade).

Das Album setzt sich in derselben Ader fort – unerbittlicher Rhythmus, komplexe Gitarren, abrupte Riffs. „Freedom Crucified“ mit hämmernden Drums und vielschichtigen Gitarren, „A Savage Evangelization“ etwas langsamer, aber nicht weniger gewalttätig. Auch mit einer fast progressiven Passage – die Musik ist komplex, mit Tempowechseln, und behält eine permanente dynamische Seite in der Musik.

Exzellente Produktion für technische Brillanz

Die Produktion ist sehr gut, korrekt ausbalanciert – jedes Instrument kommt mit seinem Beitrag zum Gesamtsound. Sie erfasst die technische Seite von BLOODTRUTHs Musik sehr gut, und das ist der dominierende Teil. Besonders beeindruckend: der Bass, der nicht nur das hohe Tempo-Rhythmus hält, sondern zu verwobenen melodischen Linien beiträgt. Auch die Vocals beeindrucken durch konstante erstickte und harshe Growls. Alles in allem nichts an der Produktion zu kritisieren, aber auch Mixing und Mastering des Albums. „Execration“ taucht in die Evangelisierung der Indianer durch die christlichen Konquistadoren ein – ein Thema, das zuvor im Kontext der Geschichte der Inquisition nicht erforscht wurde, während die Kohärenz der Erzählung beibehalten wird.

God, Transcendental Killer“ – was für ein seltsamer Songtitel, glücklicherweise kann man kaum verstehen, was die Vocals sagen. Aber nichts ist komisch im Song – ein echter zermalmender Song, sehr schnell und höllisch, mit dämonischen Vocals, beeindruckendem wildem Drumming, einem sehr soliden Rhythmus und insgesamt einer brutalen Atmosphäre. Ein neuer, variierterer Vocal-Ansatz, mit klaren Variationen in der Art, wie er singt. Sehr starke Riffs, konstant bestrafende – ein guter Song.

Derselbe Ansatz in „Obsidian And Steel“ oder „Kill The Offspring Of Eve„. Wilde Musik, aber mit klarer Struktur und massivem Sound. Unmenschliche Schreie, kraftvoller Rhythmus, solide Instrumentierung. Ein langsamerer Song, „The Infinity„, dann kommen viele Tempowechsel, die dem Song viel Dynamik geben. Wellen furiöser Ausbrüche von Vocals und gutes Tempo. Finaler Song und auch Titelsong „Execration“ bringt erneuerte Energie in den finalen sonischen Angriff – Uptempo, aggressiv, ein überzeugendes Ende.

Technische Meisterschaft ohne Atempause

Nicht melodisch, aber auch keine pure Dissonanz, wie man sie manchmal im Genre findet – gute Kompositionen mit klarer Struktur und konstantem bestrafendem Rhythmus. Bass und Drums sind wirklich unermüdlich darin, ein hohes Tempo durch das gesamte Album zu halten. Aber alle Instrumente beeindrucken – das Album ist eine echte Zurschaustellung hoher technischer Fähigkeiten von jedem Mitglied der Band.

Dichte und unaufhörliche Rhythmen, furiose Blast-Beat-Parts und sehr aggressive Growl- und Scream-Vocals. Ein Album, das furios beginnt und das Tempo und die Aggression über seine gesamte Dauer behält. Kein Moment der Pause – sie greifen den Hörer einfach weiter an. Aber mit genug Wechseln, variierten Kompositionen, um einen involviert zu halten. Hochwertige Musik.

Fazit: BLOODTRUTHs drittes Album „Execration“ ist brutaler Technical Death Metal auf höchstem Niveau.

Tracklist

01. Plague Their Souls
02. Retribution And Flames
03. Freedom Crucified
04. A Savage Evangelization
05. God, Transcendental Killer
06. Obsidian And Steel
07. Kill The Offspring Of Eve
08. The Infinity
09. Execration

Besetzung

Stefano Rossi Ciucci – Guitars
Giacomo Torti – Drums
Riccardo Rogari – Bass
Luis Maggio – Vocals
Francesco Caponera – Guitars

Internet

BLOODTRUTH – Execration CD Review

MORAL IMPLANT – Delusion

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cover artwork MORAL IMPLANT Delusion
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Band: MORAL IMPLANT 🇵🇱
Titel: Delusion (EP)
Label: Caligari Records
VÖ: 14/11/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

3/5

Eine Band mit moralischen Prinzipien in Bezug auf Musik, die versucht, auf einem einzigartigen und anderen Pfad zu sein – MORAL IMPLANT präsentieren ihr Debüt-EP „Delusion„, eine Kombination aus aggressiver Musik, Old-School-inspiriertem Death Metal, ergänzt durch seltsame experimentelle Momente, Musik zwischen Direktheit und Disharmonie.

Fragwürdige Entscheidungen vom ersten Moment an

Sampling und Effekte sind die willkommenden Sounds ins Album. „Intro“ hat einen seltsamen Effekt, atmosphärisch, aber finster und mysteriös. Elektronische Musik zur Eröffnung eines Death-Metal-Albums, ohne jede Verbindung zur Musik, die folgen wird – eine fragwürdige Entscheidung.

Gegründet im Oktober 2017, ist MORAL IMPLANT eine Band, die eine einzigartige Perspektive auf das Spielen und Mischen verschiedener musikalischer Geschmäcker teilt. Drei Freunde schlossen sich zusammen, um einen markanten Sound zu kreieren – dunklen, ominösen und tief klingenden Death Metal, Musik, die authentisch und furios ist, Ausdruck ihrer Opposition zum aktuellen musikalischen Klima und zur Mode. Die Band erklärt: „Alles, was wir musikalisch erschaffen, basiert auf unseren eigenen Prinzipien. Die Antithese zu so viel sterilem, Copy-Paste-‚Metal.‚“ (!?) Die drei Freunde in Frage sind PR, verantwortlich für Vocals, Lyrics, Intro und Outro, Jurek Brokmann am Schlagzeug und SM (Mortal_VVorx), der Gitarren spielt – einschließlich Solos – und Bass.

Surrende Gitarren, ein aggressiver Sound kommt in „Neglect“ – dynamisch, roh und furios. Wahnsinnig schnelles Drumming, quietschende Leadgitarre, entfernte und sehr tiefe Growls. Ein Sound zwischen traditionellem schwedischem Death Metal und Brutal Death Metal. Technisch gespielte Instrumente, besonders die Leadgitarre. Mit Grindcore-Atmosphäre auch – kurzer Song, aber effektiv.

Katastrophale Produktion sabotiert die Musik

Eine sehr rohe Produktion ist das, was man auf der EP hören kann. Kaum verständliche Musik, die Vocals sind so weit hinten im Mix, dass sie mehr wie ein Zischen im Hintergrund wurden. Auch die Rhythmussektion fast inexistent – selten kann etwas furioses Drumming gehört werden, aber wieder so weit in der Entfernung. Viel zu viel von der Leadgitarre, fast nervig, aber sie erfüllt ihren Zweck: Unbehagen zu schaffen. Ein Sound schlechter als alte Demos – scheint, als hätten sie es in einem der Mitglieder-Schlafzimmer aufgenommen. Zu schade für die Produktion, weil die Musik gut klingt.

Etwas langsamer, aber immer noch bestrafend kommt „Demiurge“ – düstere Vocals, ein guter Rhythmus, eine Lärmmauer, Musik, die Terror und Wut übermittelt. Nicht melodisch, nur dissonanter Sound, aber aggressive Riffs und ein völlig disharmonisches Gitarrensolo. Einige abrupte Unterbrechungen oder Tempowechsel klingen mehr wie ein Produktionsfehler, aber ein Song, der wirklich gut sein könnte mit einer anständigen Produktion und einem kontrollierteren Solo.

Derselbe Sound in „Zero Believer„, wieder mit Drums, die wie eine Maschine klingen, und schnellen Riffs. Aber ein guter Song. Mit repetitiven Reimen, variierten Vocals, Leadgitarre in Tremolo-gepickter Begleitung der massiven Riffs, die den Sound dominieren. Und diese Riffs sind im Grunde der beeindruckendste Teil des Band-Sounds.

Letzter Song der kurzen Arbeit, „Obsecrate„, mit einem Hauch von Melodie, mit einer Leadgitarre, mehr wie vom Black Metal geliehen. Auch die Vocals kommen in verschiedenen Ansätzen – ein Song mit Potenzial, er braucht nur etwas mehr Aufmerksamkeit. Dieselben elektronischen Effekte wie beim Intro wurden gewählt, um die Arbeit in „Outro“ zu beenden – bizarr und fehl am Platz, besonders nachdem man gerade aggressiven, rohen Death Metal gehört hat. Ein Set von Effekten mit klarem Sound bringt nichts zur EP. Manchmal steht der Wunsch zu schockieren über allen moralischen Prinzipien.

Potenzial unter fragwürdigen Entscheidungen begraben

Die Solos sind so dissonant und aggressiv, pure sonische Gewalt. Nicht melodisch, wie ein Solo normalerweise ist – wieder nur der Wunsch, anders zu sein. Inkonsistent und ohne klare Vision – so eine seltsame Entscheidung mit Intro und Outro. Sicherlich werden sich viele fragen: Was hat sich die Band dabei gedacht?

Aber aggressive Musik. Nicht sehr kohärente Kompositionen, sehr schlecht produziert – alles deutet auf ein Demo-Tape hin, in Eile gemacht. Aber es gibt Substanz in dieser Musik, und wenn sie einfach weiter Musik machen, anstatt um jeden Preis anders zu sein oder zu schockieren, sieht die Zukunft gut für sie aus. MORAL IMPLANTs „Delusion“ ist ein 18-minütiges, aggressives und dissonantes Experiment. Death Metal an der Oberfläche, geschwärzt darunter, und mit Grindcore-artiger Dringlichkeit – die Band zeigt Leidenschaft, und das ist beruhigend.

Fazit: MORAL IMPLANTs Debüt-EP „Delusion“ zeigt Potenzial mit roher Energie und dissonanten Riffs, behindert durch Produktion und Schockwunsch.

Tracklist

01. Intro
02. Neglect
03. Demiurge
04. Zero Believer
05. Obsecrate
06. Outro

Besetzung

PR – Vocals
Jurek Brokmann – Drums
SM (Mortal_VVorx) – Guitars, Bass

Internet

MORAL IMPLANT – Delusion CD Review

Abyssalis – Adaptation

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Band: Abyssalis 🇺🇸
Titel: Adaptation
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 19/09/2025
Genre: Technical Death Metal, Deathcore

5/5

Ein Todesquartett aus Atlanta bringt uns den passenden Soundtrack für den Herbst: „Adaptation“ heißt das neue Werk von Abyssalis – und der Titel ist Programm. Ganz neu ist das Ding allerdings nicht: Die elf Tracks setzen sich aus fünf frischen Songs und sechs Stücken der 2023er EP „The Mountain“ zusammen. Ob man das Ganze also als vollwertiges Album oder als konsequente Weiterentwicklung der EP verstehen will, bleibt offen. Fakt ist: „Adaptation“ ist ein wuchtiges Biest von einem Album.

technisches Death-Metal-Feingefühl und dennoch brutal

Schon der Opener macht klar: Hier wird kein Metalhandwerk betrieben – hier wird seziert. Abyssalis kombinieren technisches Death-Metal-Feingefühl mit einer rhythmischen Brutalität, die so präzise ist, dass sie fast unheimlich wirkt. Jeder Takt sitzt, jede Note hat Gewicht. Das Schlagzeug feuert auf chirurgischem Niveau, während die Gitarren so messerscharf schneiden, dass man fast vergisst zu atmen. Dazu kommen Growls und Shouts, die perfekt austariert sind – aggressiv, aber nie übersteuert.

Trotz der massiven Wucht bleibt das Ganze erstaunlich groovig. Hier trifft handwerkliche Exzellenz auf Bauchgefühl. Die Band zeigt, dass technischer Death Metal nicht nur Kopf-, sondern auch Körpermusik sein kann. Und selbst in den kurzen Momenten, in denen „Adaptation“ Luft holt, etwa in kleinen Melodieeinschüben oder rhythmischen Spielereien, bleibt alles unter Hochspannung.

Was Abyssalis besonders gut gelingt: Dieses Album wirkt nicht wie ein technisches Schaulaufen. Es ist roh, direkt und trotzdem klug konstruiert – wie ein präzise kalibrierter Abrisshammer. „Adaptation“ klingt brutal, aber nie beliebig. Hier greifen Schlagzeug, Gitarre, Bass und Vocals ineinander wie die Zahnräder eines finsteren Uhrwerks – jedes Element zwingend notwendig, nichts überflüssig.

komplex, aggressiv und dennoch harmonisches Chaos

Fazit: Mit „Adaptation“ liefern Abyssalis eine Lehrstunde in Sachen Technical Death Metal. Komplex, aggressiv, kompromisslos – und dabei erstaunlich harmonisch im Chaos. Hier wird nicht einfach gebolzt, hier wird gebaut. Elf Songs, die dir den Schädel polieren und gleichzeitig ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern. Brutal, tight, absolut überzeugend – Abyssalis sind auf dem besten Weg, sich aus dem Underground freizusprengen.

Tracklist

01. Adaptation
02. Indomitable
03. Pandemonium
04. Senescence
05. Valholl
06. Arrival
07. Attitude Of Gratitude
08. Synonymous
09. Shine
10. Ethos
11. The Hills Have Eyes

Besetzung

Mac Smith – Vocals, Lyrics
Josh Steverson – Guitars
Cole Daniels – Bass
Jack Blackburn – Drums

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Abyssalis – Adaptation

Breathe // Die – gestalt

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Band: Breathe // Die 🇩🇪
Titel: Gestalt
Label: Tidal Force Records
VÖ: 01/10/2025
Genre: HC Punk, Grindcore, Death Metal

5/5

Mit ihrem zweiten Studioalbum „Gestalt“ melden sich Breathe // Die eindrucksvoll zurück – kompromisslos, brutal und faszinierend in ihrer Konsequenz. Das Berliner Duo um Ben-John und Nils zeigt Anfang Oktober, dass musikalische Härte noch immer eine Kunstform sein kann, wenn sie mit Präzision, Haltung und Intelligenz umgesetzt wird.

„…entfesselt, zerstört, roh…“

Seit ihrer Gründung im Jahr 2018 und dem Debütalbum von 2020 haben sich Breathe // Die als feste Größe in meiner extremen Musiklandschaft etabliert. Ihr Sound ist ein radikaler Hybrid aus Hardcore Punk, Death Metal, Powerviolence und Grindcore – eine Mischung, die keine Zugeständnisse macht. „Gestalt“ verkörpert diese Philosophie in Reinform: Es wird nicht einfach gespielt, sondern entfesselt. Hier wird geschlagen, zerstört, dekonstruiert – und aus der Asche entsteht eine neue, rohe Form von Energie.

Das Album stürzt sich ohne Vorwarnung in ein Klanggewitter, das den Hörer überrollt. Schon der erste Track zündet wie eine Sprengladung – das Duo zelebriert rhythmische Präzision, eruptive Aggression und eine Ästhetik des Zusammenbruchs. Die Gitarren schneiden wie rostige Klingen durch den dichten Soundwall, während das Schlagzeug unaufhaltsam nach vorne treibt. Trotz der massiven Härte bleibt das Werk in sich strukturiert und durchdacht: Jeder Song hat Richtung, Dynamik und Haltung.

kompromisslos, düster, brutal, ehrlich

Selbst in den vermeintlich ruhigeren Momenten – etwa in „Undertow“ oder „Arsonist“ – gönnt die Band dem Hörer keine wirkliche Atempause. Diese Stücke sind eher Zäsuren als Erholungsphasen, pulsierend und bedrohlich, als lauere die nächste Explosion bereits im Hintergrund. „Gestalt“ ist kein Album, das gefallen will – es will überfordern, herausfordern und reinigen. Eine klangliche Katharsis im besten Sinne.

Fazit: Mit „Gestalt“ liefern Breathe // Die ein Manifest radikaler Klangkunst. Das Album ist hart, kompromisslos und von einer düsteren, fast industriellen Schönheit. Jeder Song sitzt, jede Sekunde wirkt. Wer nach melodischer Leichtigkeit sucht, wird hier keine finden – wer aber das Rohe, das Reine und das Unverfälschte liebt, erlebt ein Album von beinahe physischer Wucht.
Ein kompromissloses Werk – brutal, ehrlich, grandios.

Tracklist

01. Louder Than Your Peace
02. Ad Nauseam
03. The Echoes Of Past Bruises
04. Vendors Of Violence
05. Tower Of Violence
06. Tears You Were Told Are For The Weak
07. A Silhouette To Suffice
08. War Hawk
09. Neubeginn
10. Gestalt
11. Undertow
12. Prejudice
13. Arsonist

Besetzung

Ben-John – Guitars, Vocals
Nils – Drums

Internet

Breathe // Die – Gestalt