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MEZZROW – Embrace The Awakening

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MEZZROW Embrace The Awakening album cover
MEZZROW Embrace The Awakening album cover

Band: MEZZROW 🇸🇪
Titel: Embrace The Awakening
Label: ROAR! / Rock of Angels Records
VÖ: 14/11/25
Genre: Thrash Metal

Bewertung:

4,5/5

Mit »Embrace The Awakening« präsentiert die schwedische Thrash-Metal-Band MEZZROW ein Album, das Fans klassischer, aggressiver Riffs und präziser Rhythmusarbeit gleichermaßen begeistern dürfte. Bereits beim Opener »Architects Of The Silent War« wird klar, dass hier keine halben Sachen gemacht werden: Treibende Drums, ein druckvoller Bass und Gitarren, die zwischen messerscharfen Riffs und melodischen Leads pendeln, lassen keine Zweifel daran, dass MEZZROW das Genre ernst nehmen. Ulf Pettersson setzt mit seinem kraftvollen, dennoch nuancierten Gesang Akzente, die das lyrische Gerüst des Albums tragen.

Klarheit und Transparenz

Die Produktion des Albums überzeugt durch Klarheit und Transparenz: Jeder Ton sitzt, jeder Schlagzeugwirbel ist definiert, ohne dass die rohe Energie des Thrash darunter leidet. Besonders hervorzuheben ist das Zusammenspiel von Magnus Söderman und Ronnie Björnström, deren Gitarrenarbeit mal aggressiv, mal fast schon episch anmutet. Tracks wie »Sleeping Cataclysm« und »Symphony Of Twisted Souls« zeigen, dass die Band sowohl komplexe Songstrukturen als desgleichen intensive Grooves mühelos miteinander verbindet.

Die thematische Bandbreite von »Embrace The Awakening« reicht von düster-apokalyptischen Szenarien (»Dominion Of The Dead«) bis zu introspektiven Momenten wie »In Shadows Deep«. Trotz der unterschiedlichen Stimmungen ist das Album in sich stimmig, wobei die Lieder durchgehend eine aggressive, energiegeladene Grundhaltung beibehalten. Besonders das instrumentale Spiel auf »Inside The Burning Twilight« offenbart das technische Können der Band, ohne dass die Songs dabei in sterile Perfektion verfallen – die menschliche Note bleibt spürbar.

Ein Highlight ist »The Moment To Arise«, das mit einem mitreißenden Midtempo-Riff und hymnischen Refrains überzeugt. Hier zeigen MEZZROW, dass sie nicht nur technisch versiert sind, sondern auch das Songwriting beherrschen, das Ohrwurm-Qualitäten besitzt, ohne den Thrash-Kern zu kompromittieren. Alvaro Svanerö am Schlagzeug liefert ein beeindruckendes Fundament, das von blastbeat-artigen Passagen bis zu groovigen Breaks alles abdeckt und die Energie der Songs konsequent hochhält.

Balance zwischen Härte und Melodie

Die Balance zwischen Härte und Melodie gelingt MEZZROW besonders gut. So entsteht ein Album, das sowohl für traditionelle Thrash-Metal-Fans sowie für Hörer, die progressive Einflüsse schätzen, interessant ist. Das Gitarrenduo zeigt sich variabel, der Bass liefert einen druckvollen Unterbau, und Petterssons Stimme sorgt für den unverwechselbaren Wiedererkennungswert der Band. Selbst nach mehreren Durchläufen wirken die Songs frisch und lassen immer wieder neue Details entdecken – sei es ein Gitarrenlick, ein Drumfill oder subtile Harmonien im Hintergrund.

»Embrace The Awakening« wirkt wie eine konsequente Weiterentwicklung der Band, ohne die Wurzeln zu verleugnen. MEZZROW setzen auf Tightness, Energie und ein starkes Songwriting, das die Stärken jedes Bandmitglieds ins Zentrum rückt. Der Sound ist modern, klar und doch roh genug, um die aggressive Essenz des Thrash zu transportieren.

Insgesamt präsentieren MEZZROW mit ihrem neuesten Werk ein Album, das sowohl in technischer als überdies in emotionaler Hinsicht überzeugt. Die Band schafft es, eine intensive Atmosphäre zu erzeugen, die Hörer von der ersten Sekunde an packt und nicht mehr loslässt. Für Liebhaber von Thrash-Metal, die sowohl klassisches Riffing als gleichermaßen modernen, klar produzierten Sound zu schätzen wissen, ist »Embrace The Awakening« ein absolutes Muss.

Ein Must-Have für Fans des Genres

Fazit: MEZZROW gelingt mit »Embrace The Awakening« ein beeindruckendes Album, das den Geist des Thrash-Metal atmet und gleichzeitig neue Wege geht. Ein Must-Have für Fans des Genres und alle, die es noch werden wollen.

Tracklist

01. Architects Of The Silent War
02. Sleeping Cataclysm
03. Symphony Of Twisted Souls
04. Foreshadowing
05. The Moment To Arise
06. In Shadows Deep
07. Inside The Burning Twilight
08. Dominion Of The Dead

 

Besetzung

Ulf „Uffe“ Pettersson – Vocals
Conny Welén – Bass
Magnus Söderman – Lead Guitar
Ronnie Björnström – Guitar
Alvaro „Alvis“ Svanerö – Drums

 

Internet

MEZZROW – Embrace The Awakening CD Review

CASKETS – The Only Heaven You’ll Know

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CASKETS The Only Heaven You’ll Know album cover
CASKETS The Only Heaven You’ll Know album cover

Band: CASKETS 🇬🇧
Titel: The Only Heaven You’ll Know
Label: SharpTone Records
VÖ: 07/11/25
Genre: Post-Hardcore, Alternative Metal

Bewertung:

3,5/5

Die britische Band CASKETS meldet sich mit ihrem neuesten Werk »The Only Heaven You’ll Know« zurück und liefert erneut einen kraftvollen Beitrag im Post-Hardcore- und Alternative-Metal-Genre. Mit einer Besetzung, die sich aus Matt Flood (Gesang), Benji Wilson (Lead-Gitarre), Craig Robinson (Rhythmus-Gitarre) und James Lazenby (Schlagzeug) zusammensetzt, ist die Band mittlerweile bestens eingespielt, was sich in der Präzision und Intensität des Albums deutlich widerspiegelt.

Energiegeladener Einstieg

Das Album eröffnet mit »Lost In The Violence«, einem energiegeladenen Einstieg, der direkt die Härte und Dynamik der Band demonstriert. Die treibenden Schlagzeugrhythmen von Lazenby bilden das Rückgrat des Songs, während Wilsons Lead-Gitarren mit aggressiven Riffs und melodischen Hooks spielen. Floods Stimme variiert gekonnt zwischen wütendem Schreien und klaren, emotionalen Passagen, was dem Song eine intensive Spannung verleiht. Bereits hier zeigt sich die Stärke von CASKETS. Sie schaffen es, Härte und Melodie gleichermaßen zu verbinden, ohne dass eine Seite dominiert!

»Our Remedy«, das zweite Stück, enthält ein Feature mit den Australiern MAKE THEM SUFFER und hebt die Kollaboration auf ein beachtliches Level. Der Song ist düster und episch, mit choralen Momenten, die die ohnehin längst druckvolle Instrumentierung noch verstärken. Das Zusammenspiel der Gitarren und das druckvolle Schlagzeug erzeugen eine bedrohliche, approximativ apokalyptische Atmosphäre, während die beiden Vocalisten ihre Emotionen in einem intensiven Dialog entfalten. Es ist einer der Highlights des Albums und verdeutlicht, wie gut CASKETS experimentelle Elemente in ihr gewohnt hartes Fundament einbetten können.

Melancholische Tiefe kombiniert mit melodische Gitarrenlinien

Der Titelsong »The Only Heaven You’ll Know« zeigt eine andere Facette der Band. Hier wird die rohe Energie der ersten Tracks mit einer melancholischen Tiefe kombiniert. Melodische Gitarrenlinien treffen auf eine leicht hymnische Gesangslinie von Flood, die den Song trotz seiner Härte zugänglich und emotional greifbar macht. Dieses Stück unterstreicht die Vielseitigkeit der Band, die es versteht, inmitten von Post-Hardcore-typischer Aggression auch subtilere Stimmungen zu erzeugen.

Mit »Closure« und »Sacrifice« folgen zwei Songs, die das Kernrepertoire von CASKETS präsentieren: hart, kompromisslos, gleichermaßen nie eindimensional. Die Rhythmussektion trägt die Songs mit komplexen, doch eingängigen Patterns, während die Gitarren immer wieder melodische Brücken schaffen. Besonders »Sacrifice« glänzt durch ein prägnantes Gitarrenriff, das sich tief ins Gedächtnis einprägt. Floods Stimme wechselt zwischen aggressiven Ausbrüchen und beinahe schon introspektiven Momenten, was den inneren Konflikt des Textes unterstreicht.

»What Have I Become?« und »Make Me A Martyr« treiben die Dynamik weiter voran. Ersterer ist geprägt von einer Mischung aus Melancholie und Wut, letzterer von einer annäherungsweise hymnischen Intensität. Beide Songs zeigen, wie CASKETS es schaffen, persönliche und gesellschaftliche Themen in einem Post-Hardcore-Kontext zu verarbeiten, ohne dass die Songs an Energie verlieren.

Atmosphärische Gitarren und Tempowechsel

Mit »Save Us« und »Escape« tritt die Band abermals in das experimentellere Terrain ein. Die Songs setzen auf atmosphärische Gitarren und Tempowechsel, die den Hörer zwischen aggressiven Ausbrüchen und ruhigen, nachdenklichen Momenten pendeln lassen. Es sind Tracks, die im Albumkontext ein wenig herausstechen, im Gegensatz hierzu gleichzeitig den roten Faden von CASKETS‘ musikalischer Identität wahren.

»In Vein« und das abschließende »Broken Path« runden das Album ab. »In Vein« bringt noch einmal die volle Härte mit sich, unterstützt von druckvollen Drums und verzerrten Gitarren, während Floods Stimme alles andere als zurückhaltend ist. Das Finale »Broken Path« hingegen schließt das Album nachdenklich, fast resigniert, und zeigt die emotionale Bandbreite von CASKETS – von wilder Aggression zu introspektiver Melancholie.

Produktionstechnisch ist »The Only Heaven You’ll Know« sauber abgemischt. Kein Instrument übertönt das andere, und die Vocals sitzen klar im Mix, ohne die Wucht der Gitarren zu schmälern. Das Album wirkt sowohl roh als daneben durchdacht, eine Balance, die im Post-Hardcore oft schwer zu erreichen ist.

Insgesamt ist »The Only Heaven You’ll Know« ein solides Album, das sowohl Fans des Genres als daneben neue Hörer anspricht. Es zeigt die Band in Hochform, ohne allzu große Experimente einzugehen, bleibt dabei im Kontrast hierzu frisch und abwechslungsreich. Highlights wie »Our Remedy« und der Titelsong heben sich deutlich ab, während die anderen Tracks den roten Faden von Intensität, Melodie und Emotionalität konsequent weiterführen.

Gelegentlich etwas vorhersehbar

Ein starkes Album, das in einigen Momenten brilliert, aber gelegentlich etwas vorhersehbar wirkt. CASKETS beweisen, dass sie ihr Handwerk verstehen und weiterhin zu den interessantesten Bands im Post-Hardcore- und Alternative-Metal-Umfeld gehören.

Fazit: »The Only Heaven You’ll Know« von CASKETS ist eine empfehlenswerte Platte für Fans von Post-Hardcore und Alternative Metal, die auf der Suche nach ehrlichen, energiegeladenen Songs sind.

Tracklist

01. Lost In The Violence
02. Our Remedy (feat. Make Them Suffer)
03. The Only Heaven You’ll Know
04. Closure
05. Sacrifice
06. What Have I Become?
07. Make Me A Martyr
08. Save Us
09. Escape
10. In Vein
11. Broken Path

 

Besetzung

Matt Flood – Vocals
Benji Wilson – Lead Guitar
Craig Robinson – Rhythm Guitar
James Lazenby – Drums

 

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CASKETS – The Only Heaven You’ll Know CD Review

VALONTUOJA – Tulesta Syntynyt

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cover artwork VALONTUOJA Tulesta Syntynyt
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Band: VALONTUOJA 🇫🇮
Titel: Tulesta Syntynyt
Label: Inverse Records
VÖ: 14/11/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

4/5

Das Helsinki-Black-Metal-Projekt VALONTUOJA kommt, um sein zweites Album “Tulesta Syntynyt” zu präsentieren. Nach dem letztjährigen LP „Luonnon armoilla“ setzt sich die musikalische Erkundung fort, diesmal noch roher und gleichzeitig atmosphärischer, aber verankert im selben musikalischen traditionellen rohen und melodischen Black Metal.

Melodische Schönheit in Lo-Fi-Hülle

Roh und melodisch, aber auch tief verwurzelt im traditionellen norwegischen Old-School-Black-Metal. „Palaneiden kasvojen maa“ bringt rasende Drums, melodische Akkorde und raue Vocals. Gute Leadgitarre mit melancholischem Touch, verhallte sorgenvolle Akkorde. Vielschichtige Melodie, atmosphärisch – ein guter Song, evokativ und eindringlich.

Die Produktion ist Lo-Fi, mit allem sehr tight und sehr weit hinten gemischt. Selbst die Leadgitarre, Trägerin der melodischen Dimension auf dem Album, ist schwer korrekt zu verstehen. Kaum Drums und fast keine Spur von Bass. Auch die Vocals kaum hörbar, bleiben eher wie ein Flüstern durch das Album. Manche würden es sehr schlechte Produktion nennen, aber sicher ist dies der künstlerische Ausdruck, den VALONTUOJA übermitteln will.

Ympyrä joka syö itseään“ beginnt etwas klarer und wird auch von der Leadgitarre dominiert – langsam kommen Riffs und Drums hinzu, um dies zu ergänzen. Aggressiver in der Substanz, und das lässt die melodischen Linien noch mehr als kontrastierendes Element im Song hervorstechen. Beeindruckende Musik, das Tempo ist hoch – einige Rhythmuswechsel machen den Song dynamischer und komplexer.

Eine Basslinie eröffnet „Kameleontti„, aber kurz darauf kehren wir zur selben sonischen Struktur zurück. Ein verrauschter Hintergrund mit schönen und harmonischen Noten in einer Zurschaustellung von Gitarren-Meisterschaft und Sensibilität. Schnellere Rhythmussektion, ein Song näher an purem Black Metal.

Ein-Mann-Projekt mit beeindruckender Vielseitigkeit

VALONTUOJA, 2024 gegründet, ist das Solo-Projekt von Jal’zoroth (Jari Rantakaulio – auch von IImperium Evocandi und Malasorte), der für alles rund um die Band verantwortlich ist. Alle Instrumente, Vocals, Songwriting, Lyrics. Multiinstrumentalist und ein sehr guter und talentierter – Jal’zoroth beeindruckt auf „Tulesta Syntynyt“ mit seiner technischen Meisterschaft und auch kompositorisch.

Sehr Uptempo-Drumming in „Aurinkoroihun kirous“ und die eindringliche Gitarrenmelodie, hypnotisch, repetitiv. Mit Tempowechseln, ein komplexer kompositorischer Ansatz, aber auch ein energetischer Song. Mit abruptem Start setzt „Välikappale“ fort, den traurigen Melodien zu folgen – furiose Drums und eine Serie dynamischer Riffs sind eine schöne Änderung für diesen Song. Zunächst sehr aggressiv und nicht sehr melodisch kehrt der Song zu bekanntem Terrain zurück, bleibt aber generell einer der energischsten Songs auf dem Werk.

Sehr aggressiv und dissonant kommt „Asiat jotka on tähtiin kirjoitettu“ mit unerbittlichem Drumming, bleibt aber dennoch in derselben Gesamtrichtung. „Sinä vastaat teoistasi“ mit einer kurzen Gitarrenpassage, die wie ein Akzent in der Mitte des Songs kommt und die Komposition in zwei Teile bricht. Kleine Dinge wie diese machen das gesamte musikalische Erlebnis beim Hören von „Tulesta Syntynyt“ zu einem interessanten, und die gesamte Klanglandschaft dynamischer.

Akustische Gitarren beginnen in einer anderen Stimmung in „Korvessa on kotini“ – atmosphärisch, aber auch voller aggressiver Teile, die sich mit introvertierten und zarten akustischen abwechseln. Finaler Song „Kun kaikki muu vaikenee“ ist am Anfang sehr direkt, aber dieser Ansatz setzt sich fort mit einem fast ambienten Mittelteil des Songs – ein anderer Song als der Rest des Albums, ein Wechsel im Ansatz, der eine weniger depressive Stimmung bringt, fast eine positive Note, ein guter finaler Song.

Versteckte Qualität hinter extremer Rohheit

Sehr gute Musik, versteckt hinter der ultra-rohen Produktion, was schlecht ist, weil das den Hörer daran hindert, die Musik wirklich zu genießen. Obsessive, hypnotische Leadgitarre mit so sensiblen und zarten Melodien – das ist wirklich die treibende Kraft hinter VALONTUOJAs Musik. Die Art, wie die Leadgitarre den Rest des Sounds ergänzt, mit verhallten, hohen Noten, nicht wirklich getremolt, aber nicht weit davon entfernt. Jedenfalls ein Sound, der im Gedächtnis des Hörers lange nach Ende des Albums bleibt.

Ein anderer Sound im Vergleich zum vorherigen Werk wegen des Lo-Fi-Ansatzes. Das Debütalbum war auch roh, aber mit viel besserer Produktion. Musikalisch dagegen eine Fortsetzung und Verbesserung – besser ausgearbeitete Kompositionen, inspirierter, aber auch viel atmosphärischer und langsamer insgesamt. Dunkel, zwischen sorgenvoll und abgründig, auch fest verwurzelt im traditionellen Black Metal. Für jeden, der Musik schätzen kann, auch wenn der Sound nicht kristallklar ist, eine Empfehlung.

Fazit: Obsessive Leadgitarren-Linien, aber Lo-Fi-Produktion – VALONTUOJAs „Tulesta Syntynyt“ ist ein Album der Extreme, kreativ im atmosphärischen Black Metal.

Tracklist

01. Palaneiden kasvojen maa
02. Ympyrä joka syö itseään
03. Kameleontti
04. Aurinkoroihun kirous
05. Välikappale
06. Asiat jotka on tähtiin kirjoitettu
07. Sinä vastaat teoistasi
08. Korvessa on kotini
09. Kun kaikki muu vaikenee

Besetzung

Jal’zoroth – All instruments, Vocals

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VALONTUOJA – Tulesta Syntynyt CD Review

BLOODTRUTH – Execration

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cover artwork BLOODTRUTH Execration
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Band: BLOODTRUTH 🇮🇹
Titel: Execration
Label: Selfmadegod Records
VÖ: 14/11/25
Genre: Technical Brutal Death Metal

Bewertung:

4,5/5

Die neue Veröffentlichung der italienischen Death-Metal-Band BLOODTRUTH, „Execration„, ist ein Schritt nach vorne in ihrer Diskografie. Direkter als die älteren Band-Alben, ohne atmosphärische Subtilitäten und ohne religiöse Hymnen oder gregorianische Gesänge, die auf dem vorherigen Album überpräsent waren. Nur direkter, effektiver, brutaler Technical Death Metal.

Unerbittlicher technischer Angriff von Beginn an

Ein sonischer Angriff von den ersten Noten an – „Plague Their Souls“ ist aggressiv und furios. Sehr technisch, ausbalancierte Musik zwischen den gewalttätigen Sounds und Rhythmus und sogar einem Hauch von Melodie. Growl-Vocals, verdoppelt durch hochgepitchte Shrieks, konstante Arpeggios von Leadgitarre und auch Bass, solide Riffs. Alle Zutaten eines soliden Death Metal sind hier – ein beeindruckender Start, ein früher Höhepunkt.

Noch technischer eröffnet die Gitarre „Retribution And Flames“ – weniger melodisch, aber noch bedrückenderer Sound. Konstante Tempowechsel, leidenschaftliche Vocals. Technische Rhythmussektion, die permanenten bedrückenden und unerbittlichen Druck sichert. Abscheuliche Vocals, wilde Atmosphäre – der Song wird im zweiten Teil nur zu einem furiosen Angriff.

Ursprünglich 2009 in Perugia geschmiedet, vom Gitarristen Stefano Rossi Ciucci (Instigate, Vomit the Soul, ex-Five Hundred Murders, ex-Palingenesys). In der ersten Inkarnation der Band sahen die Mitbürger Francesco Paoli und Paolo Rossi – später berühmt geworden mit Fleshgod ApocalypseBLOODTRUTH als Nebenprojekt und waren in den ersten Phasen der Band involviert. Nun besteht das aktualisierte Line-up aus Sänger Luis Maggio (Sudden Death, ex-Escatology), Gitarrist Francesco Caponera (ShadowThrone, Inno, ex-Deceptionist), Bassist Riccardo Rogari (Instigate, Forhekset, ex-Hellraiser) und Drummer Giacomo Torti (Hour of Penance, ex-Ade).

Das Album setzt sich in derselben Ader fort – unerbittlicher Rhythmus, komplexe Gitarren, abrupte Riffs. „Freedom Crucified“ mit hämmernden Drums und vielschichtigen Gitarren, „A Savage Evangelization“ etwas langsamer, aber nicht weniger gewalttätig. Auch mit einer fast progressiven Passage – die Musik ist komplex, mit Tempowechseln, und behält eine permanente dynamische Seite in der Musik.

Exzellente Produktion für technische Brillanz

Die Produktion ist sehr gut, korrekt ausbalanciert – jedes Instrument kommt mit seinem Beitrag zum Gesamtsound. Sie erfasst die technische Seite von BLOODTRUTHs Musik sehr gut, und das ist der dominierende Teil. Besonders beeindruckend: der Bass, der nicht nur das hohe Tempo-Rhythmus hält, sondern zu verwobenen melodischen Linien beiträgt. Auch die Vocals beeindrucken durch konstante erstickte und harshe Growls. Alles in allem nichts an der Produktion zu kritisieren, aber auch Mixing und Mastering des Albums. „Execration“ taucht in die Evangelisierung der Indianer durch die christlichen Konquistadoren ein – ein Thema, das zuvor im Kontext der Geschichte der Inquisition nicht erforscht wurde, während die Kohärenz der Erzählung beibehalten wird.

God, Transcendental Killer“ – was für ein seltsamer Songtitel, glücklicherweise kann man kaum verstehen, was die Vocals sagen. Aber nichts ist komisch im Song – ein echter zermalmender Song, sehr schnell und höllisch, mit dämonischen Vocals, beeindruckendem wildem Drumming, einem sehr soliden Rhythmus und insgesamt einer brutalen Atmosphäre. Ein neuer, variierterer Vocal-Ansatz, mit klaren Variationen in der Art, wie er singt. Sehr starke Riffs, konstant bestrafende – ein guter Song.

Derselbe Ansatz in „Obsidian And Steel“ oder „Kill The Offspring Of Eve„. Wilde Musik, aber mit klarer Struktur und massivem Sound. Unmenschliche Schreie, kraftvoller Rhythmus, solide Instrumentierung. Ein langsamerer Song, „The Infinity„, dann kommen viele Tempowechsel, die dem Song viel Dynamik geben. Wellen furiöser Ausbrüche von Vocals und gutes Tempo. Finaler Song und auch Titelsong „Execration“ bringt erneuerte Energie in den finalen sonischen Angriff – Uptempo, aggressiv, ein überzeugendes Ende.

Technische Meisterschaft ohne Atempause

Nicht melodisch, aber auch keine pure Dissonanz, wie man sie manchmal im Genre findet – gute Kompositionen mit klarer Struktur und konstantem bestrafendem Rhythmus. Bass und Drums sind wirklich unermüdlich darin, ein hohes Tempo durch das gesamte Album zu halten. Aber alle Instrumente beeindrucken – das Album ist eine echte Zurschaustellung hoher technischer Fähigkeiten von jedem Mitglied der Band.

Dichte und unaufhörliche Rhythmen, furiose Blast-Beat-Parts und sehr aggressive Growl- und Scream-Vocals. Ein Album, das furios beginnt und das Tempo und die Aggression über seine gesamte Dauer behält. Kein Moment der Pause – sie greifen den Hörer einfach weiter an. Aber mit genug Wechseln, variierten Kompositionen, um einen involviert zu halten. Hochwertige Musik.

Fazit: BLOODTRUTHs drittes Album „Execration“ ist brutaler Technical Death Metal auf höchstem Niveau.

Tracklist

01. Plague Their Souls
02. Retribution And Flames
03. Freedom Crucified
04. A Savage Evangelization
05. God, Transcendental Killer
06. Obsidian And Steel
07. Kill The Offspring Of Eve
08. The Infinity
09. Execration

Besetzung

Stefano Rossi Ciucci – Guitars
Giacomo Torti – Drums
Riccardo Rogari – Bass
Luis Maggio – Vocals
Francesco Caponera – Guitars

Internet

BLOODTRUTH – Execration CD Review

MORAL IMPLANT – Delusion

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cover artwork MORAL IMPLANT Delusion
cover artwork MORAL IMPLANT Delusion

Band: MORAL IMPLANT 🇵🇱
Titel: Delusion (EP)
Label: Caligari Records
VÖ: 14/11/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

3/5

Eine Band mit moralischen Prinzipien in Bezug auf Musik, die versucht, auf einem einzigartigen und anderen Pfad zu sein – MORAL IMPLANT präsentieren ihr Debüt-EP „Delusion„, eine Kombination aus aggressiver Musik, Old-School-inspiriertem Death Metal, ergänzt durch seltsame experimentelle Momente, Musik zwischen Direktheit und Disharmonie.

Fragwürdige Entscheidungen vom ersten Moment an

Sampling und Effekte sind die willkommenden Sounds ins Album. „Intro“ hat einen seltsamen Effekt, atmosphärisch, aber finster und mysteriös. Elektronische Musik zur Eröffnung eines Death-Metal-Albums, ohne jede Verbindung zur Musik, die folgen wird – eine fragwürdige Entscheidung.

Gegründet im Oktober 2017, ist MORAL IMPLANT eine Band, die eine einzigartige Perspektive auf das Spielen und Mischen verschiedener musikalischer Geschmäcker teilt. Drei Freunde schlossen sich zusammen, um einen markanten Sound zu kreieren – dunklen, ominösen und tief klingenden Death Metal, Musik, die authentisch und furios ist, Ausdruck ihrer Opposition zum aktuellen musikalischen Klima und zur Mode. Die Band erklärt: „Alles, was wir musikalisch erschaffen, basiert auf unseren eigenen Prinzipien. Die Antithese zu so viel sterilem, Copy-Paste-‚Metal.‚“ (!?) Die drei Freunde in Frage sind PR, verantwortlich für Vocals, Lyrics, Intro und Outro, Jurek Brokmann am Schlagzeug und SM (Mortal_VVorx), der Gitarren spielt – einschließlich Solos – und Bass.

Surrende Gitarren, ein aggressiver Sound kommt in „Neglect“ – dynamisch, roh und furios. Wahnsinnig schnelles Drumming, quietschende Leadgitarre, entfernte und sehr tiefe Growls. Ein Sound zwischen traditionellem schwedischem Death Metal und Brutal Death Metal. Technisch gespielte Instrumente, besonders die Leadgitarre. Mit Grindcore-Atmosphäre auch – kurzer Song, aber effektiv.

Katastrophale Produktion sabotiert die Musik

Eine sehr rohe Produktion ist das, was man auf der EP hören kann. Kaum verständliche Musik, die Vocals sind so weit hinten im Mix, dass sie mehr wie ein Zischen im Hintergrund wurden. Auch die Rhythmussektion fast inexistent – selten kann etwas furioses Drumming gehört werden, aber wieder so weit in der Entfernung. Viel zu viel von der Leadgitarre, fast nervig, aber sie erfüllt ihren Zweck: Unbehagen zu schaffen. Ein Sound schlechter als alte Demos – scheint, als hätten sie es in einem der Mitglieder-Schlafzimmer aufgenommen. Zu schade für die Produktion, weil die Musik gut klingt.

Etwas langsamer, aber immer noch bestrafend kommt „Demiurge“ – düstere Vocals, ein guter Rhythmus, eine Lärmmauer, Musik, die Terror und Wut übermittelt. Nicht melodisch, nur dissonanter Sound, aber aggressive Riffs und ein völlig disharmonisches Gitarrensolo. Einige abrupte Unterbrechungen oder Tempowechsel klingen mehr wie ein Produktionsfehler, aber ein Song, der wirklich gut sein könnte mit einer anständigen Produktion und einem kontrollierteren Solo.

Derselbe Sound in „Zero Believer„, wieder mit Drums, die wie eine Maschine klingen, und schnellen Riffs. Aber ein guter Song. Mit repetitiven Reimen, variierten Vocals, Leadgitarre in Tremolo-gepickter Begleitung der massiven Riffs, die den Sound dominieren. Und diese Riffs sind im Grunde der beeindruckendste Teil des Band-Sounds.

Letzter Song der kurzen Arbeit, „Obsecrate„, mit einem Hauch von Melodie, mit einer Leadgitarre, mehr wie vom Black Metal geliehen. Auch die Vocals kommen in verschiedenen Ansätzen – ein Song mit Potenzial, er braucht nur etwas mehr Aufmerksamkeit. Dieselben elektronischen Effekte wie beim Intro wurden gewählt, um die Arbeit in „Outro“ zu beenden – bizarr und fehl am Platz, besonders nachdem man gerade aggressiven, rohen Death Metal gehört hat. Ein Set von Effekten mit klarem Sound bringt nichts zur EP. Manchmal steht der Wunsch zu schockieren über allen moralischen Prinzipien.

Potenzial unter fragwürdigen Entscheidungen begraben

Die Solos sind so dissonant und aggressiv, pure sonische Gewalt. Nicht melodisch, wie ein Solo normalerweise ist – wieder nur der Wunsch, anders zu sein. Inkonsistent und ohne klare Vision – so eine seltsame Entscheidung mit Intro und Outro. Sicherlich werden sich viele fragen: Was hat sich die Band dabei gedacht?

Aber aggressive Musik. Nicht sehr kohärente Kompositionen, sehr schlecht produziert – alles deutet auf ein Demo-Tape hin, in Eile gemacht. Aber es gibt Substanz in dieser Musik, und wenn sie einfach weiter Musik machen, anstatt um jeden Preis anders zu sein oder zu schockieren, sieht die Zukunft gut für sie aus. MORAL IMPLANTs „Delusion“ ist ein 18-minütiges, aggressives und dissonantes Experiment. Death Metal an der Oberfläche, geschwärzt darunter, und mit Grindcore-artiger Dringlichkeit – die Band zeigt Leidenschaft, und das ist beruhigend.

Fazit: MORAL IMPLANTs Debüt-EP „Delusion“ zeigt Potenzial mit roher Energie und dissonanten Riffs, behindert durch Produktion und Schockwunsch.

Tracklist

01. Intro
02. Neglect
03. Demiurge
04. Zero Believer
05. Obsecrate
06. Outro

Besetzung

PR – Vocals
Jurek Brokmann – Drums
SM (Mortal_VVorx) – Guitars, Bass

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MORAL IMPLANT – Delusion CD Review

Abyssalis – Adaptation

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Band: Abyssalis 🇺🇸
Titel: Adaptation
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 19/09/2025
Genre: Technical Death Metal, Deathcore

5/5

Ein Todesquartett aus Atlanta bringt uns den passenden Soundtrack für den Herbst: „Adaptation“ heißt das neue Werk von Abyssalis – und der Titel ist Programm. Ganz neu ist das Ding allerdings nicht: Die elf Tracks setzen sich aus fünf frischen Songs und sechs Stücken der 2023er EP „The Mountain“ zusammen. Ob man das Ganze also als vollwertiges Album oder als konsequente Weiterentwicklung der EP verstehen will, bleibt offen. Fakt ist: „Adaptation“ ist ein wuchtiges Biest von einem Album.

technisches Death-Metal-Feingefühl und dennoch brutal

Schon der Opener macht klar: Hier wird kein Metalhandwerk betrieben – hier wird seziert. Abyssalis kombinieren technisches Death-Metal-Feingefühl mit einer rhythmischen Brutalität, die so präzise ist, dass sie fast unheimlich wirkt. Jeder Takt sitzt, jede Note hat Gewicht. Das Schlagzeug feuert auf chirurgischem Niveau, während die Gitarren so messerscharf schneiden, dass man fast vergisst zu atmen. Dazu kommen Growls und Shouts, die perfekt austariert sind – aggressiv, aber nie übersteuert.

Trotz der massiven Wucht bleibt das Ganze erstaunlich groovig. Hier trifft handwerkliche Exzellenz auf Bauchgefühl. Die Band zeigt, dass technischer Death Metal nicht nur Kopf-, sondern auch Körpermusik sein kann. Und selbst in den kurzen Momenten, in denen „Adaptation“ Luft holt, etwa in kleinen Melodieeinschüben oder rhythmischen Spielereien, bleibt alles unter Hochspannung.

Was Abyssalis besonders gut gelingt: Dieses Album wirkt nicht wie ein technisches Schaulaufen. Es ist roh, direkt und trotzdem klug konstruiert – wie ein präzise kalibrierter Abrisshammer. „Adaptation“ klingt brutal, aber nie beliebig. Hier greifen Schlagzeug, Gitarre, Bass und Vocals ineinander wie die Zahnräder eines finsteren Uhrwerks – jedes Element zwingend notwendig, nichts überflüssig.

komplex, aggressiv und dennoch harmonisches Chaos

Fazit: Mit „Adaptation“ liefern Abyssalis eine Lehrstunde in Sachen Technical Death Metal. Komplex, aggressiv, kompromisslos – und dabei erstaunlich harmonisch im Chaos. Hier wird nicht einfach gebolzt, hier wird gebaut. Elf Songs, die dir den Schädel polieren und gleichzeitig ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern. Brutal, tight, absolut überzeugend – Abyssalis sind auf dem besten Weg, sich aus dem Underground freizusprengen.

Tracklist

01. Adaptation
02. Indomitable
03. Pandemonium
04. Senescence
05. Valholl
06. Arrival
07. Attitude Of Gratitude
08. Synonymous
09. Shine
10. Ethos
11. The Hills Have Eyes

Besetzung

Mac Smith – Vocals, Lyrics
Josh Steverson – Guitars
Cole Daniels – Bass
Jack Blackburn – Drums

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Abyssalis – Adaptation

Breathe // Die – gestalt

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Band: Breathe // Die 🇩🇪
Titel: Gestalt
Label: Tidal Force Records
VÖ: 01/10/2025
Genre: HC Punk, Grindcore, Death Metal

5/5

Mit ihrem zweiten Studioalbum „Gestalt“ melden sich Breathe // Die eindrucksvoll zurück – kompromisslos, brutal und faszinierend in ihrer Konsequenz. Das Berliner Duo um Ben-John und Nils zeigt Anfang Oktober, dass musikalische Härte noch immer eine Kunstform sein kann, wenn sie mit Präzision, Haltung und Intelligenz umgesetzt wird.

„…entfesselt, zerstört, roh…“

Seit ihrer Gründung im Jahr 2018 und dem Debütalbum von 2020 haben sich Breathe // Die als feste Größe in meiner extremen Musiklandschaft etabliert. Ihr Sound ist ein radikaler Hybrid aus Hardcore Punk, Death Metal, Powerviolence und Grindcore – eine Mischung, die keine Zugeständnisse macht. „Gestalt“ verkörpert diese Philosophie in Reinform: Es wird nicht einfach gespielt, sondern entfesselt. Hier wird geschlagen, zerstört, dekonstruiert – und aus der Asche entsteht eine neue, rohe Form von Energie.

Das Album stürzt sich ohne Vorwarnung in ein Klanggewitter, das den Hörer überrollt. Schon der erste Track zündet wie eine Sprengladung – das Duo zelebriert rhythmische Präzision, eruptive Aggression und eine Ästhetik des Zusammenbruchs. Die Gitarren schneiden wie rostige Klingen durch den dichten Soundwall, während das Schlagzeug unaufhaltsam nach vorne treibt. Trotz der massiven Härte bleibt das Werk in sich strukturiert und durchdacht: Jeder Song hat Richtung, Dynamik und Haltung.

kompromisslos, düster, brutal, ehrlich

Selbst in den vermeintlich ruhigeren Momenten – etwa in „Undertow“ oder „Arsonist“ – gönnt die Band dem Hörer keine wirkliche Atempause. Diese Stücke sind eher Zäsuren als Erholungsphasen, pulsierend und bedrohlich, als lauere die nächste Explosion bereits im Hintergrund. „Gestalt“ ist kein Album, das gefallen will – es will überfordern, herausfordern und reinigen. Eine klangliche Katharsis im besten Sinne.

Fazit: Mit „Gestalt“ liefern Breathe // Die ein Manifest radikaler Klangkunst. Das Album ist hart, kompromisslos und von einer düsteren, fast industriellen Schönheit. Jeder Song sitzt, jede Sekunde wirkt. Wer nach melodischer Leichtigkeit sucht, wird hier keine finden – wer aber das Rohe, das Reine und das Unverfälschte liebt, erlebt ein Album von beinahe physischer Wucht.
Ein kompromissloses Werk – brutal, ehrlich, grandios.

Tracklist

01. Louder Than Your Peace
02. Ad Nauseam
03. The Echoes Of Past Bruises
04. Vendors Of Violence
05. Tower Of Violence
06. Tears You Were Told Are For The Weak
07. A Silhouette To Suffice
08. War Hawk
09. Neubeginn
10. Gestalt
11. Undertow
12. Prejudice
13. Arsonist

Besetzung

Ben-John – Guitars, Vocals
Nils – Drums

Internet

Breathe // Die – Gestalt

ASIRA – As Ink in Water

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cover artwork ASIRA As Ink in Water
cover artwork ASIRA As Ink in Water

Band: ASIRA 🇬🇧
Titel: As Ink in Water
Label: Selfrelease
VÖ: 14/11/25
Genre: Progressive Metal

Bewertung:

3,5/5

ASIRA nennen ihre Musik „Blackened Prog, das Elemente aus Black Metal, Progressive Rock, Shoegaze, Chormusik und Blues verbindet.“ Man würde komplexe Musik erwarten, mit vielen Einflüssen und einem reichen Sound, aber was man bekommt, ist sanfte Musik mit sehr seltenen Explosionen, die die kraftvolle Seite ihrer Musik zeigen.

Komplexer Auftakt mit unerwarteten Wendungen

Sehr leichte Akkorde, elektronische Effekte und cleane Vocals, sehr emotional geladen, eröffnen das Album mit „Silence of Mind„. Als die Gitarren sich dazugesellen, behalten sie die Melodie bei und fügen nur eine extra komplexe Klangschicht hinzu. Während der Song voranschreitet, wird die Klanglandschaft komplexer, mit mehr und mehr Elementen, die sie vervollständigen, bis es furios wird – mit schweren Riffs und Growl-Vocals. Eine typische Prog-Komposition mit permanenten Wechseln, ein Song, der sich permanent entwickelt, aber um dieselbe melodische Linie. Ein guter Start, ein komplexer Song mit unerwarteten Wendungen.

Die Band kommt aus Großbritannien, die Mitglieder sind Jack Reynolds am Gesang, Martin Williams für Gitarren und Vocals und Ethan Bishop ebenfalls an Gitarren. Die Rhythmussektion wird auf dem Album von Alex Taylor am Bass und Sam Greenland am Schlagzeug ausgeführt. Die zusätzlichen Vocals: Lydia Williams und Ellias Williams. Eine sehr trockene Aufzählung, aber nicht viele Details werden über die Band enthüllt.

Noch langsamer und leichter kommt „Clarity„, noch emotionaler, viele Vocals fügen mehr Textur hinzu. Mehr wie Psychedelic Rock, sehr simpler und minimalistischer Song. Nicht mit typischer Komplexität, leichte und einfache Musik. Nur die finalen Akkorde bringen ein bisschen Energie. „Descent“ ist nur ein fast stilles Zwischenspiel, ein murmelnder Chor, eine knarrende Tür – ein Intermezzo, das nicht viel zum Gesamtsound beiträgt, vielleicht eine Einleitung in den nächsten Song „Cauterise„. Dieser ist schwerer, aggressiv von den ersten Noten an, aber auf gegensätzliche Weise wird der Song sanfter und leichter, während er voranschreitet. Verzweifelte Growls, aggressive Vocals und eine polyrhythmische Orchestrierung, leicht melodisch, aber eine ernsthafte schwere und komplexe Musik. Und dann nur Klavier und akustische Gitarre. Verstörend und mit vielen dramatischen Elementen, kontrastierende Klanglandschaften.

Gute Produktion für überwiegend sanfte Kompositionen

Das Album hat eine sehr gute Produktion, sehr klar, auch wenn etwas mehr Akzent auf der Rhythmussektion mehr Dynamik hinzufügen würde. Aber so wie es ist, ist es in Ordnung – ein typisches progressives Mixing mit Betonung auf Gitarren – manchmal Klavier – und Vocals. Kompositorisch nicht gänzlich überzeugend, mit zu vielen Momenten, die einfach zu simpel und minimalistisch sind. Das Album erkundet schwierige Themen textlich und emotional, einschließlich psychischer Erkrankungen, Trauma, terminaler Krankheit, Vertreibung, Angst, Trauer und Wut. Letztendlich zielt es darauf ab, Hoffnung, Empathie und Heilung zu bringen.

Der Sound kehrt zurück zu akustischen Gitarren und leichten Vocals in „In Sunrise“ – ätherisch, traurig, mit entferntem Klavier, das die emotionale Seite unterstreicht. Und wieder bekommt es langsam mehr Substanz – ein langer Song mit genug Zeit, sich zu entwickeln, aber er dreht sich meist um dieselben Ideen, mehr oder weniger aggressiv oder emotional. Mit Elementen aus Post-Metal, auch viel experimenteller Musik, aber im Kern ein typischer Progressive-Song. Man hat auch Schreie, Growls, aggressive Ausbrüche gewalttätiger Sounds, befeuert von Hass und Wut. Ein Song, der den Hörer durch alle Emotionen führt.

Ein ätherischer Chor ist eigentlich ein weiteres Zwischenspiel, „Ascent„, und wieder nur ein Setzen der Atmosphäre für den nächsten Song, den finalen Track „Still„. Gitarren – für den Großteil des Songs sehr leichte Akkorde mit einem etwas intensiveren Teil gegen Ende. Dasselbe bei den Vocals, nur ein paar furiose Passagen am Ende des Songs.

Emotion ohne eingängige Melodien

Musik mit ihrer Komplexität, aber generell ziemlich simpel und ohne typische Hooks. Steven Wilson kann ein guter Vergleich sein, aber ohne die inspirierten Melodien, die er hat. Oder an Alcest mit progressivem Touch denken. Tatsächlich ist das, wo ASIRA es verpasst haben – sie haben keine eingängigen Melodien oder wirklich unvergessliche musikalische Momente. Technisch und leidenschaftlich und voller Emotion, ja, aber musikalisch noch nicht auf höchstem Niveau.

Als Genre bleiben sie in einer sehr leichten Zone von Progressive Metal, aber meist Rock – der Begriff „blackened“ hat tatsächlich keine Relevanz in ihrer Musik. Auch Blues nicht. Sehr ähnlich zu anderen Werken der Band, vielleicht sogar emotionaler und leichter. Und weniger melodisch, weniger inspiriert kompositorisch.

Die melodischen Momente sind irgendwie zu sanft und emotional, sehr lang, gefolgt von plötzlichen Sprüngen in die extremen, voller Wut, die nur wie kurze Akzente funktionieren. Und das Problem ist genau das: In einem sehr langen Song haben nur ein paar Sekunden Energie und Dynamik, und die sanften Passagen sind wirklich sanft. Diese Kontraste sind massiv, aber irgendwie unverbunden. Von diesem Standpunkt aus unausgewogen. Aber insgesamt ein gutes Hörerlebnis, Musik mit interessanten Wendungen.

Fazit: Eine sehr sanfte Art von Progressive Metal – ASIRAs „As Ink in Water“ ist ein Album voller Emotion, aber zu wenig Power.

Tracklist

01. Silence of Mind
02. Clarity
03. Descent
04. Cauterise
05. In Sunrise
06. Ascent
07. Still

Besetzung

Jack Reynolds – Vocals
Martin Williams – Guitars, Vocals
Ethan Bishop – Guitars

Alex Taylor – Bass
Sam Greenland – Drums
Lydia Williams – Additional Vocals (tracks 1, 2, 5, 6, 7)
Ellias Williams – Additional Vocals (track 3)

Internet

ASIRA – As Ink in Water CD Review

NEED2DESTROY – Anti

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NEED2DESTROY Anti album cover
NEED2DESTROY Anti album cover

Band: NEED2DESTROY 🇩🇪
Titel: Anti
Label: Fastball Music
VÖ: 21/11/25
Genre: Alternative Metal

Bewertung:

4/5

Mit »Anti« liefern NEED2DESTROY ihr neuestes Album ab und zeigen eindrucksvoll, dass die Band aus der Alternative- und Groove-Metal-Szene noch lange nicht am Ende ihrer kreativen Kraft angelangt ist. Mit einer Mischung aus aggressiven Riffs, durchdachten Arrangements und einer unverwechselbaren Attitüde setzt das Quartett ein Statement, das sowohl Fans von Crossover-Elementen als desgleichen eingefleischte Metal-Hörer begeistert.

Energiegeladen und abwechslungsreich

Die Band, bestehend aus Milan Tajdic an der Gitarre, Diego Carabajal am Gesang, Simon Koesling am Schlagzeug und Wolle van Hogh am Bass, hat sich in den letzten Jahren eine solide Fangemeinde erspielt. Mit »Anti« scheint die Gruppe nun noch einen Schritt weiterzugehen: Die Songs sind energiegeladen, abwechslungsreich und zeigen eine gewisse Reife, die in der Szene ihresgleichen sucht.

Das Album beginnt mit »Thermometer«, einem wuchtigen Opener, der sofort die Richtung vorgibt. Die Riffs von Tajdic sind kantig und präzise, während Carabajals Stimme zwischen aggressivem Shouting und melodischem Gesang pendelt. Das Stück wirkt wie ein Aufwecker, das den Hörer direkt in die raue Welt von NEED2DESTROY zieht. Rhythmisch treibt Koesling das Stück mit treibenden Drums voran, während van Hogh dem Ganzen eine druckvolle Basslinie hinzufügt, die den Groove betont und gleichzeitig für Tiefe sorgt.

Breaks und Tempowechsel

Mit »Zombie« zeigt die Band, dass sie nicht nur Härte, sondern daneben Atmosphäre beherrscht. Der Song hat einen leicht düsteren Unterton, der durch die clever eingesetzten Breaks und Tempowechsel zusätzlich Spannung erzeugt. Hier wird deutlich, dass NEED2DESTROY die Balance zwischen Eingängigkeit und Komplexität sehr gut beherrschen. Die Crossover-Elemente treten besonders in den rhythmischen Passagen zutage, in denen Groove-Metal auf alternative Klangflächen trifft – eine Mischung, die selten derart homogen wirkt.

»Welcome Motherfucker« ist ein direktes Statement. Der Song verzichtet auf Umschweife und haut sofort mit aggressiven Gitarren und prägnantem Refrain zu. Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Band mit roher Energie und präziser Songstruktur arbeitet. Der Track ist sowohl im Live-Kontext als obendrein auf Platte ein unmittelbarer Adrenalinschub.

Ein überraschender Moment des Albums ist »Psiocótico«, das mit lateinamerikanischen Rhythmen und einer leicht experimentellen Gitarrenarbeit aufwartet. Hier zeigt sich die Vielseitigkeit der Band, die bereit ist, ihre musikalischen Grenzen auszuloten, ohne den kernigen Metal-Sound zu verlieren. Ebenfalls interessant ist das kurze »Preludio«, das als atmosphärische Brücke fungiert und die Spannung auf die folgenden Stücke aufbaut.

Introspektive Momente

Die Mitte des Albums dominiert »Voces Internas«, ein Song, der introspektive Momente mit energiegeladenen Passagen verbindet. Die Lyrics wirken bewusst provokativ und fordern den Hörer heraus, sich mit inneren Konflikten auseinanderzusetzen – eine Thematik, die sich durch das gesamte Album zieht. Mit »Horizonte Sistema« und »Esquizofrénico« setzt NEED2DESTROY die Mischung aus Groove, Aggression und melodischer Eingängigkeit fort. Besonders die Gitarrenarbeit von Tajdic sticht hervor: technisch anspruchsvoll, hingegen dienlich für den Song.

Die letzten drei Tracks »El Fin«, »El Cielo« und das instrumentale »Bass Interlude« runden »Anti« ab. Während »El Fin« einen kraftvollen Abschluss bietet, glänzt »El Cielo« durch melancholische Melodien und einen fast hymnischen Charakter, der einen Kontrapunkt zur rohen Energie der vorherigen Songs setzt. Mit dem »Bass Interlude« bekommen die Hörer einen kurzen, indessen eindrucksvollen Einblick in das Bassspiel von van Hogh – minimalistisch, nichtsdestoweniger enorm wirkungsvoll.

Produktionstechnisch ist »Anti« ein Gewinn. Die Mischung aus klaren Gitarren, druckvollem Schlagzeug und einem ausgewogenen Bass lässt jedes Instrument atmen, ohne die rohe Energie zu verlieren. Carabajals Stimme ist stets präsent, nie übertönt, und schafft es, die emotionale Intensität der Songs zu transportieren. Man spürt, dass hier Profis am Werk sind, die ihr Handwerk verstehen.

Intensität und Vielschichtigkeit

NEED2DESTROY liefern mit »Anti« ein Album ab, das sowohl energetisch als überdies abwechslungsreich ist. Es verbindet rohe Aggression mit subtilen Nuancen, zeigt technisches Können ohne die Emotionalität zu verlieren und setzt die Band gekonnt in Szene. Für Fans von Alternative, Groove Metal und Crossover ist dieses Album ein Muss, aber auch Hörer, die sich erstmals auf NEED2DESTROY einlassen, werden schnell von der Intensität und Vielschichtigkeit der Songs überzeugt sein. Mit einer Bewertung von 4 von 5 Punkten positioniert sich „Anti“ als starkes Statement innerhalb der Szene – ein Album, das im Gedächtnis bleibt und Lust auf mehr macht.

Fazit: NEED2DESTROY beweisen mit »Anti«, dass sie zu den vielversprechendsten Acts im Crossover- und Groove-Metal-Genre gehören.

Tracklist

01. Thermometer
02. Zombie
03. Welcome Motherfucker
04. Super Pxrnx
05. Psiocótico
06. Preludio
07. Voces Internas
08. Horizonte Sistema
09. Esquizofrénico
10. El Fin
11. El Cielo
12. Bass Interlude

 

Besetzung

Milan Tajdic – Guitar
Diego Carabajal – Vocals
Simon Koesling – Drums
Wolle van Hogh – Bass

 

Internet

NEED2DESTROY – Anti CD Review

PILEDRIVER – First Nations Rock

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PILEDRIVER First Nations Rock album cover
PILEDRIVER First Nations Rock album cover

Band: PILEDRIVER 🇩🇪
Titel: First Nations Rock
Label: Rockwall Records
VÖ: 14/11/25
Genre: Hard/Classic Rock

Bewertung:

4/5

Mit ihrem neuesten Werk »First Nations Rock« liefern PILEDRIVER erneut einen kräftigen Beweis dafür, dass Classic-Rock im Jahr 2025 wahrhaftig keineswegs verstaubt wirken muss. Die Band um Frontmann Michael Sommerhoff präsentiert auf dem Album eine Mischung aus melodischer Eingängigkeit, treibenden Gitarrenriffs und textlicher Aussagekraft, die sowohl alteingesessene Rockfans als auch neue Hörer in ihren Bann ziehen dürfte.

Handgemachter Rock mit klassischen Wurzeln

PILEDRIVER sind seit 30 Jahren ein Garant für handgemachten Rock mit klassischen Wurzeln. Das Line-up für »First Nations Rock« liest sich wie ein Who’s Who der Band: Michael Sommerhoff übernimmt Gesang und Gitarre, Peter Wagner ergänzt Gitarre und Gesang, Tom Frerich steuert die Keyboard-Arrangements bei, während Jens Heisterhagen am Bass und Dirk Sengotta am Schlagzeug das Fundament legen. Die Chemie zwischen den Musikern ist auf diesem Album deutlich spürbar, jeder Song zeugt von einem eingespielten Zusammenspiel und einem klaren musikalischen Konzept.

Die Eröffnungstrack »Light Years From Here« startet das Album mit einem energetischen Schlagabtausch zwischen Gitarre und Keyboard, unterlegt von einer treibenden Rhythmusgruppe. Sommerhoffs Stimme, kraftvoll und markant, setzt sofort Akzente und lässt keine Zweifel daran, dass PILEDRIVER immer noch zu den Bands gehört, die Classic Rock nicht nur spielen, sondern leben. Der Song vermittelt das Gefühl von Aufbruch und Fernweh, ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album zieht.

Direkt im Anschluss folgt »Ridin«, das mit seinem eingängigen Refrain und den stampfenden Drums an die großen Rockhymnen der 70er-Jahre erinnert. Besonders bemerkenswert ist hier die Gitarrenarbeit von Wagner, die zwischen klaren Leads und dynamischen Rhythmusparts pendelt, ohne den melodischen Fluss zu stören. Dieser Track zeigt PILEDRIVER von ihrer zugänglichen Seite, gleichzeitig aber daneben als handwerklich versierte Band, die keine Kompromisse bei der Qualität eingeht.

Mischung aus kraftvollen Riffs, emotionalem Gesang und eindringlichen Keyboardflächen

Mit »We Will Be Rockin’ On« und dem titelgebenden »First Nations Rock« wird das Album thematisch und musikalisch noch tiefgründiger. Während ersteres ein energiegeladenes Rock-Statement ist, behandelt »First Nations Rock« die Geschichte und die kulturellen Identitäten der First Nations, ohne dabei belehrend zu wirken. Die Mischung aus kraftvollen Riffs, emotionalem Gesang und eindringlichen Keyboardflächen sorgt stellvertretend, dass der Song sowohl als Hymne als ferner als kritisches Statement funktioniert. Es ist bemerkenswert, wie PILEDRIVER es schaffen, gesellschaftliche Themen in ein klassisches Rockgerüst einzubetten, ohne dass der musikalische Fluss darunter leidet.

Weitere Highlights des Albums sind »Another Treason« und »Comin’ Home«. »Another Treason« überzeugt durch eine dunkle, beinahe bedrohliche Atmosphäre, die durch Heisterhagens Basslinien und Sengottas Drumming getragen wird. Die Gitarrenharmonien sorgen für ein Spannungsfeld zwischen Melancholie und Energie. »Comin’ Home« dagegen setzt auf Wärme und Melodie: Ein Song, der zeigt, dass PILEDRIVER nicht allein kraftvolle Hymnen schreiben können, sondern darüber hinaus feinsinnige Rockballaden beherrschen.

Die Reise geht weiter mit »To The Edge Of The World« und »All Through The Night«, die das klassische Rockrepertoire gekonnt erweitern. Beide Tracks kombinieren gefühlvolle Keyboardflächen mit starken Gitarrenlicks und sommerhoffscher Gesangsdynamik. Besonders das Zusammenspiel von Keyboard und Leadgitarre erzeugt eine dichte, atmosphärische Klanglandschaft, die sowohl live als zusätzlich auf Platte beeindruckt.

Mit »Fire!« und »There Comes A Time« ziehen PILEDRIVER das Tempo wieder an. »Fire!« ist ein Paradebeispiel für ungestümen Classic Rock, der sich seiner Wurzeln bewusst ist und trotzdem frisch klingt. Die Soli sind ausdrucksstark, die Drums treiben den Song nach vorne, und die Gesangslinien bleiben im Ohr. »There Comes A Time« zeigt andererseits die lyrische Tiefe der Band, getragen von emotionalem Gesang und stimmigen Arrangements.

Die letzten Tracks – »The World’s On Afire«, »I Still Can’t Say Good-Bye«, »Back To Back« und »Shout It Out« – runden das Album ab. Besonders »Shout It Out« fungiert als finales Ausrufezeichen, das die Energie des Albums noch einmal bündelt. Die Mischung aus Melodie, treibendem Beat und markanten Gitarrenriffs macht den Song zu einem würdigen Schlusspunkt.

Classic Rock in seiner reinsten Form mit modernen Elementen

Insgesamt präsentiert sich »First Nations Rock« als ein Album, das Classic Rock in seiner reinsten Form zelebriert, hingegen moderne Elemente einbindet. Die Produktion ist klar und transparent, sodass jedes Instrument seinen Raum erhält, ohne die Gesamtwirkung zu verwässern. Die musikalische Qualität ist hoch, die Songs sind abwechslungsreich und tragen die Handschrift einer erfahrenen Band, die sowohl ihre Stärken kennt als obendrein bereit ist, neue Wege zu gehen.

Die Bewertung von 4 von 5 Punkten ist daher mehr als gerechtfertigt: PILEDRIVER liefern ein Album, das sowohl inhaltlich sowie musikalisch überzeugt, kleine Schwächen liegen eher im Bereich der Experimentierfreude – hier hätte man noch mutigere Akzente setzen können. Dennoch ist »First Nations Rock« ein gelungenes Werk, das Classic Rock-Fans anspricht und gleichzeitig offen für neue Hörer bleibt.

Mit »First Nations Rock« zeigen PILEDRIVER, dass Classic Rock alles andere als ein Relikt vergangener Tage ist. Die Band bleibt ihrer Linie treu, erweitert diese gleichwohl um relevante Themen, starke Kompositionen und eindrucksvolle musikalische Momente. Wer handgemachten Rock mit Substanz sucht, findet hier ein Album, das sowohl live als desgleichen auf Platte funktioniert und Lust auf mehr macht.

Fazit: Kraftvoll, abwechslungsreich und gesellschaftlich reflektiert – PILEDRIVER setzen mit »First Nations Rock« ein klares Zeichen für die Vitalität des Classic Rock im 21. Jahrhundert.

Tracklist

01. Light Years From Here
02. Ridin‘
03. We Will Be Rockin‘ On
04. First Nations Rock
05. Another Treason
06. Comin‘ Home
07. To The Edge Of The World
08. All Through The Night
09. Fire!
10. There Comes A Time
11. The World‘s On afire
12. I Still Can’t Say Good-Bye
13. Back To Back
14. Shout It Out

 

Besetzung

Michael Sommerhoff – Vocals & Guitar
Peter Wagner – Guitar & Vocals
Tom Frerich – Keyboard
Jens Heisterhagen – Bass
Dirk Sengotta – Drums

 

Internet

PILEDRIVER – First Nations Rock CD Review