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BLAZE – Out Through The Door

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BLAZE Out Through The Door album cover
BLAZE Out Through The Door album cover

Band: BLAZE 🇯🇵
Titel: Out Through The Door
Label: No Remorse Records
VÖ: 24/10/25
Genre: Heavy Metal/Hard Rock

Bewertung:

4,5/5

Mit ihrem neuesten Album »Out Through The Door« setzen BLAZE erneut ein beeindruckendes Zeichen in der Heavy-Metal- und Hard-Rock-Szene. Die japanische Band, bestehend aus Wataru Shiota am Gesang, Hisashi Q Suzuki an der Gitarre, Fumihiko Kimura am Bass und Takashi „Bikky“ Funabiki am Schlagzeug, liefert auf neun Tracks eine Mischung aus technischer Virtuosität, melodischer Raffinesse und roher Energie. Das Ergebnis ist ein Album, das sowohl eingefleischte Metal-Fans sowie Hard-Rock-Liebhaber gleichermaßen begeistert.

Bandbreite und stilistische Vielfalt

»Out Through The Door« umfasst neun Tracks, die sowohl die Bandbreite ihres Könnens als desgleichen ihre stilistische Vielfalt demonstrieren. Bereits der Auftakt mit dem instrumentalen Stück »1335« macht deutlich, dass BLAZE keine halben Sachen machen. Der Track ist eine intensive Mischung aus schnellen Gitarrenläufen, treibendem Schlagzeug und atmosphärischen Basslinien. Er fungiert nicht nur als Intro, sondern als Statement: BLAZE wollen den Hörer direkt in ihre Klangwelt ziehen, ohne Umwege. Die komplexe Instrumentierung und die dynamische Struktur legen die Messlatte für das folgende Material hoch. Es folgt »Let The Right One In«, ein kraftvoller Track mit eingängigen Riffs und leidenschaftlichem Gesang. Das Album hält eine Vielzahl von Stimmungen bereit, von harten Riffs in »The Man In White Boots« bis hin zu melodischen Elementen in »Picture On The Wall«.

Weitere Highlights sind »Thrilled To Pieces« und »Someone Special«, die mit ihrer Energie und emotionalen Tiefe überzeugen. Fans des klassischen Hard Rock werden bei »Rock ’n Roll Man« auf ihre Kosten kommen. Hier verschmelzen die Genres zu einem mitreißenden Track, der sofort Lust auf Bewegung macht. Der Song ist fast schon ein Tribut an die großen Rock-Acts der Vergangenheit, wirkt aber keineswegs altmodisch. »Fort Of Sand« und das abschließende »48 Parts« zeigen, dass BLAZE gleichfalls in ruhigeren, komplexeren Arrangements brillieren kann. Letzterer Track rundet das Album perfekt ab, indem er sowohl musikalische Raffinesse als daneben emotionale Tiefe vereint.

Typischen Elemente des Heavy Metal und Hard Rock verbunden

BLAZE gelingt es auf »Out Through The Door«, die typischen Elemente des Heavy Metal und Hard Rock gekonnt zu verbinden. Die Gitarrenarbeit von Hisashi Q Suzuki ist präzise und kraftvoll, während Fumihiko Kimuras Bass das Fundament für die dynamischen Rhythmen legt. Takashi Bikky Funabikis Schlagzeugspiel treibt die Songs voran und verleiht ihnen die nötige Dringlichkeit. Wataru Shiotas Gesang überzeugt durch seine Vielseitigkeit, von rauen Growls bis hin zu melodischen Passagen.

Der Sound des Albums ist roh, ehrlich und unverfälscht, was den musikalischen Ausdruck der Band unterstreicht. Die Produktion ist klar, ohne die Energie zu verlieren, die für Heavy Metal und Hard Rock typisch ist.

Produktionstechnisch überzeugt »Out Through The Door« ebenfalls. Der Mix ist klar, transparent und lässt jedes Instrument in seinem Raum glänzen, ohne dass die Songs überladen wirken. Besonders die Balance zwischen Shiotas kraftvollem Gesang und den komplexen Instrumentalparts ist lobenswert. Dies sorgt dafür, dass das Album sowohl auf Kopfhörern als auch auf größeren Soundsystemen voll zur Geltung kommt.

Starkes, durchdachtes Album

»Out Through The Door« ist ein starkes, durchdachtes Album, das die Band auf ihrem bisherigen Weg konsequent weiterführt. Für Fans von Heavy Metal und Hard Rock ist es ein Pflichtkauf, und geradeso Neueinsteiger können hier die Vielseitigkeit und das Können der Musiker entdecken. BLAZE haben mit diesem Werk erneut bewiesen, dass sie in der Szene einen festen Platz verdient haben.

Fazit: Mit »Out Through The Door« beweisen BLAZE erneut ihr Können und ihre stilistische Vielseitigkeit

Tracklist

01. 1335
02. Let The Right One In
03. The Man In White Boots
04. Picture On The Wall
05. Thrilled To Pieces
06. Someone Special
07. Rock ’n Roll Man
08. Fort Of Sand
09. 48 Parts

Besetzung

Wataru Shiota – Lead vocals, backing vocals
Hisashi Q Suzuki – Guitar, backing vocals
Fumihiko Kimura – Bass, backing vocals
Takashi Bikky Funabiki – Drums

Internet

BLAZE – Out Through The Door CD Review

PHAETON – Neurogenesis

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cover artwork PHAETON Neurogenesis
cover artwork PHAETON Neurogenesis

Band: PHAETON 🇨🇦
Titel: Neurogenesis
Label: INB Music
VÖ: 24/10/25
Genre: Progressive Metal

Bewertung:

4/5

Die kanadische Instrumental-Prog-Metal-Band PHAETON präsentiert mit Neurogenesis ihr drittes Studioalbum – und zugleich die konsequente Weiterentwicklung ihres bereits auf den ersten beiden Alben etablierten Sounds. Die Band selbst verspricht „ein zerebrales und viszerales Erlebnis, das definiert, was Instrumental Metal sein kann“. Tatsächlich vereint das Album Elemente aus Jazz-Fusion, Djent, Progressive Rock und Metal zu einer beeindruckenden Mischung.

Komplexe Harmonien und technisches Spiel

Wie erwartet, zeigt sich bereits in den ersten Takten die Komplexität von PHAETONs Musik. Tethys Rising kombiniert vielschichtige Leadgitarren mit einem stabilen rhythmischen Fundament aus Bass und Drums. Was sofort auffällt, ist die Klangfülle, die die Band mit Präzision und Gefühl miteinander verknüpft. Zwischen weichen, beinahe ambienten Jazz-Passagen und wuchtigen Metal-Riffs entsteht eine beeindruckende Dynamik, die ebenso durchdacht wie mitreißend wirkt.

PHAETON stammen aus Kimberley, British Columbia, und bestehen aus vier erfahrenen Musikern: Kevin Thiessen (Gitarre, Keyboards – ex-Azsension, ex-Datura), Daniel Airth (Gitarre – ex-Chaos Logic), Ferdy Belland (Bass – ex-Bif Naked) und Colin Righton (Schlagzeug – ex-Chaos Machine). Alle vier sind versierte Instrumentalisten – und dieses Können prägt das gesamte Album.

Nach dem melodischen Auftakt präsentiert Discontinuum eine dissonantere, tief gestimmte und insgesamt langsamere Komposition. Doch auch ohne extreme Geschwindigkeit bleibt die Musik höchst anspruchsvoll und technisch präzise. Besonders das Schlagzeug überzeugt mit unkonventionellem Spiel, das perfekt mit den fließenden Gitarrenpassagen harmoniert. Die tiefen Rhythmusgitarren stehen im Kontrast zu den filigranen Leadlinien, die sich teils akustisch, teils progressiv entfalten – die Musik wächst in einer kreisförmigen, stetig sich entwickelnden Bewegung.

Ein anderer Klangkosmos eröffnet sich mit Isochron, auf dem Derek Sherinian (ex-Planet X, Black Country Communion, Sons of Apollo, Whom Gods Destroy) als Gastmusiker mitwirkt. Seine komplexen Keyboard-Arpeggien fügen sich nahtlos in den PHAETON-Sound ein und erweitern ihn um zusätzliche Tiefe. Hier klingen die Gitarren etwas metallischer, während die Gesamtatmosphäre stark in Richtung Jazz tendiert – eine Art „Heavy Jazz“ mit progressiven Strukturen und perfekt abgestimmten Harmonien.

Beeindruckende Ausführung und ein reichhaltiges Klangbild

Mit Synesthesia erreicht das Album einen seiner Höhepunkte. Schwere Riffs, schnelle Drums und eine klare Melodielinie, die von der Leadgitarre getragen wird, schaffen eine dichte und kraftvolle Atmosphäre. Hier steht der „metallische“ Aspekt der Band im Vordergrund, ohne dass die vielschichtige Komplexität verloren geht. Die Kombination aus Melodik, Präzision und Energie macht den Song zu einem Paradebeispiel für PHAETONs Vielseitigkeit.

Die Produktion ist hervorragend – glasklar und detailreich. Jede Note, und davon gibt es viele, ist deutlich hörbar und präzise abgemischt. Ein etwas präsenterer Bass hätte dem Gesamtklang jedoch zusätzliche Tiefe gegeben, da er hier überwiegend rhythmische Aufgaben übernimmt. Das klangliche Rückgrat bilden ganz eindeutig die beiden Gitarren, deren Interaktion – von verzerrten Riffs bis hin zu filigranen Arpeggien – das Markenzeichen des Bandsounds ist.

Das dissonante Intro von Arachnid mündet rasch in melodischere Gefilde. Der Bass tritt stärker hervor, die Gitarren bleiben tief gestimmt, und das Ergebnis ist ein massiver, leicht aggressiver Klang. Die melodischen Solos kontrastieren mit den druckvollen Riffs und schaffen eine harmonische Balance zwischen Härte und Eleganz.

Mit Augmented wird der Sound direkter, dichter und etwas einfacher strukturiert. Die Gitarren klingen weniger ätherisch, dafür präsenter und erdiger. Das ergibt ein packendes, klar konturiertes Klangbild, das den aggressiveren Charakter des Albums fortführt, ohne die stilistische Einheit zu brechen. Der abschließende Titeltrack Neurogenesisgreift dieses Gleichgewicht zwischen Energie und Atmosphäre nochmals auf: technische Raffinesse, Wechsel zwischen zarten Melodien und kraftvollen Riffs – ein beeindruckender Abschluss und ein weiteres Highlight.

Ein Klang, der sich von sanft zu schwer entwickelt und dabei immer geschlossen bleibt

Der Sound von Neurogenesis bewegt sich irgendwo zwischen Al Di Meola und Alex Skolnick, Devin Townsend und Rush, gewürzt mit einer Prise King Crimson. Eine Musik, die stärker im Jazz wurzelt als im Metal, aber gleichzeitig den technischen Anspruch beider Welten vereint. Stilistisch schwer zu fassen, aber musikalisch faszinierend.

Nach einem eher sanften Beginn gewinnt das Album im Verlauf zunehmend an Schwere und Energie. Trotz der stilistischen Vielfalt bleibt der Gesamteindruck geschlossen – ein musikalischer Spannungsbogen, der gleichermaßen kraftvoll wie feinfühlig ist. Neurogenesis ist ein Werk, das Virtuosität, Atmosphäre und Emotion in außergewöhnlicher Balance vereint.

Fazit: „Neurogenesis“ zeigt PHAETON als Klangforscher mit eigenständigem, faszinierendem und vielschichtigem Sound

Tracklist

01. Tethys Rising
02. Discontinuum
03. Isochron ft. Derek Sherinian
04. Synethesia
05. Arachnid
06. Augmented
07. Neurogenesis

Besetzung

Colin Righton – Drums, Percussion
Daniel Airth – Lead, Rhythm Guitars
Kevin Thiessen – Lead, Rhythm Guitars, Keyboards
Ferdy Belland – Electric Bass

Internet

PHAETON – Neurogenesis CD Review

DREAM LEGACY – Immortal

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DREAM LEGACY - Immortal - album cover
DREAM LEGACY - Immortal - album cover

Band: DREAM LEGACY 🇩🇪
Titel: Immortal
Label: Nauntown Music
VÖ: 24/10/25
Genre: Classic Rock/Hard Rock/AOR

Bewertung:

3/5

Die deutsche Rockszene hat in den letzten Jahren einige bemerkenswerte Bands hervorgebracht, die sich klassischen Klängen verschrieben haben, ohne angrenzend den Anschluss an moderne Einflüsse zu verlieren. Eine davon ist DREAM LEGACY, deren aktuelles Album »Immortal« versucht, die Essenz des Classic Rock, Hard Rock und AOR einzufangen. Mit einem Line-up bestehend aus Dustin Hönes am Gesang, John Zell an der Rhythmusgitarre, Andy Paynes an der Leadgitarre. Chris de Oliveira am Bass und Andre Altenried am Schlagzeug präsentiert die Band ein Werk, das sowohl ambitioniert als auch vertraut klingt.

Melodien mit einer klaren, fast schon nostalgischen Wärme

Schon der Opener des Albums lässt erahnen, dass DREAM LEGACY sich ganz bewusst in den Spuren großer Rock-Acts bewegt. Der kraftvolle Gesang von Dustin Hönes trägt die Melodien mit einer klaren, fast nostalgischen Wärme, die an die großen Stimmen der 70er und 80er Jahre erinnert. Hönes versteht es, zwischen sanften, emotionalen Passagen und wuchtigen Rockmomenten zu wechseln, ohne dass sein Vortrag gezwungen wirkt. Allerdings fällt auf, dass die stimmliche Bandbreite des Sängers zwar solide ist, im Kontrast hierzu selten wirklich überraschende Akzente setzt. Für Liebhaber klassischer Rockvocals mag dies angenehm vertraut wirken, für jene, die nach Innovation suchen, könnte es etwas zu vorhersehbar sein.

Instrumental zeigt die Band ihre Stärken vor allem in der Gitarrenarbeit. John Zell liefert eine kompakte, saubere Rhythmusarbeit, die das Fundament für die Soli von Andy Paynes legt. Paynes beweist immer wieder, dass er sein Instrument technisch beherrscht, ohne sich dabei in übermäßigen Selbstzweck zu verlieren. Die Gitarren harmonieren gut miteinander und verleihen dem Sound eine klassische, dennoch frische Dynamik. Das Schlagzeugspiel von Andre Altenried ist solide, manchmal sogar treibend, wobei es den Songs oft die nötige Energie verleiht, ohne die Melodien zu überladen. Chris de Oliveira am Bass rundet das Klangbild ab, sorgt für warme Tiefe und unterstützt die rhythmische Struktur effektiv.

Bekannte AOR-Formeln

Musikalisch bewegt sich »Immortal« in einem Terrain, das stark von bekannten AOR-Formeln geprägt ist: prägnante Refrains, melodische Gitarrenlicks, ausgewogene Rhythmusabschnitte. Besonders die Hooklines sind eingängig, und die Produktion sorgt dafür, dass jedes Instrument klar zur Geltung kommt. Die Mischung wirkt sauber, die Soundbalance stimmt – man hört jedem Ton an, dass hier Profis am Werk sind.

Das Album eröffnet mit »The Anthem Of Surya«, einem kraftvollen Opener, der sofort die Atmosphäre des Albums setzt. Es folgt »Out Of The Blue«, das mit eingängigen Melodien und einem treibenden Rhythmus überzeugt. »You Are The One« besticht durch seine emotionale Tiefe und zeigt, wie die Band ihre Wurzeln neu entdeckt.

Weitere Highlights sind »Der Kern« und »Don’t Give Me Up«, die mit starken Refrains und mitreißenden Riffs aufwarten. Das ruhige »Farewell For Now« bietet eine willkommene Ruhepause, bevor die Band mit »Immortal In Me« wiederum in den Hochgeschwindigkeitsmodus schaltet. »Don’t Waste Your Time« und »Simul Stamus« zeigen die technische Versiertheit der Band, während »One Love« und »Hope Will Never Die« eine hoffnungsvolle Botschaft vermitteln.

Viele Songs folgen ähnlichen Strukturen

Trotz dieser Stärken wirkt das Album insgesamt nahezu konservativ. Viele Songs folgen ähnlichen Strukturen, und die Band wagt wenige Experimente, die den Hörer gewiss überraschen würden. Das kann für Fans klassischer Rockmusik angenehm sein, denn man bekommt genau das, was man erwartet: ein Album, das solide Rockmusik liefert, ohne die eigene Komfortzone zu verlassen. Wer jedoch nach innovativen Ideen oder modernen Akzenten sucht, könnte enttäuscht werden.

Ein weiterer Punkt, der auffällt, ist die emotionale Tiefe der Songs. DREAM LEGACY verstehen es, Stimmung zu transportieren, doch manche Tracks bleiben annähernd eindimensional. Die Texte wirken stellenweise generisch, die Botschaften sind eindeutig, im Gegensatz hierzu nicht besonders überraschend. Dennoch erzeugen die melodischen Linien und das harmonische Zusammenspiel der Instrumente eine Atmosphäre, die Fans des Genres durchaus ansprechen dürfte.

Verstehen ihre Handwerkskunst

Insgesamt zeigt »Immortal«, dass DREAM LEGACY ihre Handwerkskunst verstehen. Die Band klingt eingespielt, technisch versiert und stimmlich solide, was die Hörbarkeit des Albums erleichtert. Gleichzeitig fehlt ein gewisser Funken Originalität, der das Album aus der Masse vergleichbarer Classic-Rock-Veröffentlichungen herausheben würde. Die Bewertung von 3 von 5 Punkten erscheint daher angemessen: Das Album ist gelungen, solide und sympathisch, erreicht definitiv nicht die Höhepunkte, die man von herausragenden Werken im Hard Rock oder AOR erwarten könnte.

Für Fans des Genres ist »Immortal« dagegen hörenswert. Es liefert die vertraute Mischung aus melodischem Gesang, präzisen Gitarrenriffs und treibendem Rhythmus, die man von Classic Rock erwartet. Wer sich auf die nostalgische Reise einlässt, wird die Professionalität und Liebe zum Detail der Band zu schätzen wissen. Wer allein nach Innovation und neuen Impulsen sucht, muss leider ein wenig enttäuscht werden. DREAM LEGACY bleibt auf diesem Album lieber im sicheren Hafen bekannter Klänge, was ihnen zwar handwerklich Anerkennung sichert, aber den Wow-Effekt vermissen lässt.

Fazit: »Immortal« von DREAM LEGACY ist ein solides Rockalbum, das Fans klassischer Gitarrenmusik und melodischer AOR-Klänge zufriedenstellen dürfte.

Tracklist

01. The Anthem Of Surya
02. Out Of The Blue
03. You Are The One
04. Ma Re-recorded
05. Der Kern
06. Don’t Give Me Up
07. Farewell For Now
08. Immortal In Me
09. Don’t Waste Your Time
10. Simul Stamus
11. One Love
12. Hope Will Never Die

Besetzung

Dustin Hönes – Vocals
John Zell – Rhythm Guitar
Andy Paynes – Lead Guitar
Chris de Oliveira – Bass
Andre Altenried – Drums

Internet

DREAM LEGACY – Immortal CD Review

Saüc – Catarsi

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Saüc – Catarsi - Artwork
Saüc – Catarsi - Artwork

Band: Saüc 🇪🇸
Titel: Catarsi
Label: Eigenproduktion
VÖ: 16/10/25
Genre: Heavy/Progressive Metal

Bewertung:

4,5/5

Seit acht Jahren aktiv, bieten die Katalanen von SAÜC mit CATARSI innerhalb von vier Jahren ihr zweiten Vollalbum an, und dies hat sich gewaschen.
In den Erstling, Eterna, habe ich nicht reingehört und der imposante Fünfer war mir bis dato auch kein Begriff. Laut Beipackzettel war das Debüt eher mit Thrash – Schlagseite, auf dem Zweitwerk jedoch ist alles anders.

Sehr eigenständiger Heavy Metal in der Muttersprache

ertönt nach dem, musikalisch für die folgenden gut vierzig Minuten die Marschroute angebenden, Intro Quàlia. Modern produzierter und trotzdem der Tradition verpflichteter Heavy Metal erklingt mit Bèstia.
Dream Theater zu Train Of Thought – Zeiten sind hier eine grobe Referenz, auch wenn die Band ihr eigenes Süppchen kocht. Sowohl die Dynamik als auch der fette Groove sorgen dafür, daß der Track trotz seiner Progressivität sofort in der Großhirnrinde hängenbleibt.
Nèmesi hingegen ist melodischer Metal in Reinkultur mit einem wahnsinnig eingängigem Refrain, während Series Tu den Hereos del Silencio alle Ehre machen würde, ohne allerdings in den Pop – Bereich abzudriften.

Abwechslungsreich und trotzdem homogen

ist CARTARSI trotz seiner schwer in Einklang zu bringenden Facetten. Instinct beispielsweise besticht nicht nur durch eine fabelhafte Melodieführung. Es ist dank der Rhythmusfraktion ein kleiner Epos mit rotem Faden. Després del Silenci (mit Kris Vega von Cobra Spell als Gast) ergreift einen, obwohl die Gitarren stellenweise die Kauleiste massieren und das zehnminütige Indíbil i Mandoni (diesmal mit Marc Storm von Icestorm als Mittäter),
welches mit allen Aspekten
– den modernen Grooves, der Dramatik, der Verbundenheit zum echten Metal und den harschen Ansätzen –
des Klangbildes des Werkes auffährt, wäre schlichtweg perfekt, wenn es am Ende nicht nur ausblenden würde.

Dieser Fakt und das „nur großartige“, progressive Groovemonster Obstinació sorgen zwar für Abzüge in der B – Note, aber auf jeden Fall sollte, nein müßte jeder Fan von hochklassiger, harter und origineller Musik CARTARSI zumindest eine Chance geben!

Tracklist

01. Quàlia
02. Bèstia
03. Nèmesi
04. Series Tu
05. Instint
06. Després del Silenci
07. Obstinació
08. Indíbil i Mandoni

Besetzung

Àlex Fuentes – Gesang
Rubén Peries – Gitarren
Edu Arjona- Gitarren
Viki – Baß
Albert Gasen – Schlagzeug

Internet

SAÜC – Cartarsi CD Review

HOUSE BY THE CEMETARY – Drittes Album erscheint im Dezember

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House By The Cemetary Disturbing The Cenotaph album cover

HOUSE BY THE CEMETARY – Drittes Album „Disturbing The Cenotaph“ im Dezember 2025 über Pulverised Records – Details & Trackpremiere

House by the Cemetary (Swe/USA) - Island Of The Dead (Single 2025)

HOUSE BY THE CEMETARY, angeführt vom ehemaligen MONSTROSITY– und VILE-Frontmann und aktuellen Artwork-Künstler Mike Hrubovcak sowie Rogga Johansson von PAGANIZER und RIBSPREADER, haben ihr drittes Album „Disturbing The Cenotaph“ angekündigt, das am 12. Dezember 2025 bei Pulverised Records erscheinen soll.

Der erste Track, „Island Of The Dead“, wurde hier uraufgeführt:

Da das Duo, komplettiert durch den ehemaligen THE PROJECT HATE-Schlagzeuger Thomas Ohlsson, seinen Namen ursprünglich als Hommage an den gleichnamigen Kult-Horrorfilm von 1981 wählte, dürfte es nicht überraschen, dass sie mit „New York Ripper“, einem der tödlichsten Songs des Albums, erneut Regisseur Lucio Fulci (1927–1996) Tribut zollen. Auch auf diesem dritten Album wurden andere Tracks wie „Undead Apocalypse“ oder „Burial Disturbance“ von anderen berühmten Horrorklassikern wie „Night Of The Living Dead“ und „The Texas Chainsaw Massacre“ inspiriert, während Hrubovcak in seinen Texten eigene Gruselgeschichten erzählt.

Einige davon sind frei erfunden, wie etwa „Coffin Colony“, in dem es um einen „kranken Obdachlosen geht, der in unterirdischen Särgen lebt und sich nach dem Verzehr von Kanalratten mit Tollwut infiziert“. Andere, wie „Lunatic Butcher“, sind von wahren Begebenheiten inspiriert – oder in diesem Fall von den Eskapaden und brutalen Morden von Paul John Knowles, dem „Casanova-Killer“.

Rogga Johansson erklärt:

„Dieses Album ist HOUSE BY THE CEMETARY auf Steroiden. Der Sound ist breit und gottlos, der Gesang ist fantastisch und das harte Riffing, verwoben mit gelegentlichen Melodien, sorgt für ein insgesamt abwechslungsreiches, unterhaltsames und blutiges Hörerlebnis!“

Abgerundet, wie schon auf „The Mortuary Hauntings“ von 2024, durch ein grausiges Artwork von Felipe Mora (dessen alptraumhafte Visionen bereits auf Alben von CONSUMPTION, ACHERON oder WOMBBATH zu sehen sind) und gemischt von Håkan Stuvemark von WOMBBATH, ist „Disturbing The Cenotaph“ ein raues, direktes und acht Songs starkes Death-Metal-Album, das einem bis ins Mark erschüttern wird!

House By The Cemetary Disturbing The Cenotaph album cover

Tracklist

01. New York Ripper
02. Coffin Colony
03. Island Of The Dead
04. Depraved Unspeakable Acts
05. Massive Cadaver Resurrection
06. Undead Apocalypse
07. Phantom Intrusions
08. Burial Disturbance
09. Lunatic Butcher

 

Quellenangabe: Sure Shot Worx

JET JAGUAR – Severance

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JET JAGUAR Severanc album cover
JET JAGUAR Severanc album cover

Band: JET JAGUAR 🇲🇽
Titel: Severance
Label: Steamhammer
VÖ: 24/10/25
Genre: Heavy/Power/Speed Metal

Bewertung:

3,5/5

Wenn eine Band wie JET JAGUAR ein neues Album veröffentlicht, ist Aufmerksamkeit garantiert. Die Mexikaner haben sich seit ihrer Gründung mit einem eigenständigen Mix aus melodischem Power Metal und klassisch geerdetem Heavy/Speed-Metal einen Namen gemacht – epigenom zwischen der hymnischen Theatralik europäischer Größen und dem schneidenden Temperament lateinamerikanischer Metal-Kultur. Mit »Severance« legen sie nun ihr neuestes Werk vor – ein Album, das gleichermaßen nostalgisch wie modern klingt und zeigt, dass Jet Jaguar musikalisch gereift sind, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen. Vier Jahre nach ihrem Debüt »Endless Nights« will die Band beweisen, dass ihr Sieg beim Wacken Metal Battle 2017 kein Zufall war. Und tatsächlich: »Severance« ist ein ambitioniertes, kraftvoll produziertes Werk, das zwischen hymnischer Eingängigkeit, technischer Finesse und spürbarem Spielfeuer pendelt.

Zwischen europäischem Power Metal und dem US-amerikanischen Speed-Sound

Musikalisch bewegt sich die Band weiterhin auf dem Terrain zwischen europäischem Power Metal und dem US-amerikanischen Speed-Sound der späten Achtziger. Wo viele jüngere Vertreter des Genres auf überproduzierte Glätte setzen, klingt »Severance« angenehm organisch. Die Gitarren drücken druckvoll, das Schlagzeug hat Wucht, und der Bass von Jorge „Bori“ Ramirez verleiht dem Sound eine solide Erdung. Die Produktion wirkt ausgewogen – modern, demgegenüber mit genug analogen Kanten, um Authentizität zu bewahren.

Raiden Lozenthall, der Frontmann mit dem markanten Pseudonym, überzeugt erneut als vielseitiger Sänger. Seine Stimme vereint die melodische Klarheit klassischer Power-Metal-Shouter mit einem rauen Unterton, der den Songs Charakter verleiht. In den hohen Lagen erinnert er an frühe HELLOWEEN, während seine Midrange-Passagen an ICED EARTH oder JAG PANZER denken lassen.

Das Album eröffnet mit »Eternal Light«, einem energiegeladenen Uptempo-Track, der sofort zeigt, wohin die Reise geht: doppelstimmige Gitarrenleads von Ariyuki Saddler und Lozenthall, eine packende Refrainmelodie und das obligatorische Solo-Feuerwerk. Wer hier nicht unwillkürlich mit dem Fuß mit wippt, hat den Metal-Spirit vermutlich zu Hause gelassen.

Tempo und Melodie ausbalanciert

Es folgt »Mach 10«, das mit galoppierendem Riffing und einer markanten Hookline überzeugt. Der Song könnte ebenso gut aus der Feder von STRIKER oder ENFORCER stammen – modern, hingegen tief in den Achtzigern verwurzelt. Die Band versteht es, Tempo und Melodie auszubalancieren, ohne in bloße Nostalgie zu verfallen.

»Hollow Drive (Remix)« zeigt eine leicht modernisierte Facette des Quartetts. Der Song stammt ursprünglich aus der vorangegangenen EP und wurde für Severance neu abgemischt. Die überarbeitete Version klingt druckvoller, mit klareren Vocals und schärferem Gitarrenton.

»Fool’s Paradise« nimmt das Tempo etwas heraus und punktet mit hymnischem Chorus – ein klassischer Mitsing-Moment, der live funktionieren dürfte. Das anschließende Titelstück »Severance« ist das Herzstück des Albums: ein kraftvoller Midtempo-Brecher mit düsterer Atmosphäre und nachdenklichem Text über Entfremdung und gesellschaftliche Spaltung.

Im Mittelteil zeigen JET JAGUAR, dass sie nicht nur schnell und laut können. »Disposable Minds« verbindet Melodie und Aggression auf beeindruckende Weise, während »Anthropocene« mit progressiven Akzenten überrascht. Hier darf vor allem Saddler glänzen – seine Soli sind technisch brillant, im Kontrast hierzu nie selbstzweckhaft.

»Evil Within (Remix)» verleiht dem Album noch einmal frische Energie, bevor die beiden Bonustracks »Call Of The Fight« und »Hunter« das Werk abschließen. Beide Nummern sind solide, wenn daneben weniger zwingend als das Hauptmaterial – eher Fanservice als essenzieller Bestandteil des Albums, aber willkommenes Futter für Komplettisten.

Lyrisch zeigt sich »Severance« erstaunlich vielschichtig. Zwischen typischen Metal-Themen – Kampf, Freiheit, Selbstbestimmung – blitzen sozialkritische Töne auf. »Disposable Minds« etwa prangert die Oberflächlichkeit digitaler Kommunikation an, während »Anthropocene« die ökologische Hybris des Menschen thematisiert. Ohne mit dem moralischen Zeigefinger zu wedeln, verleiht die Band ihren Songs damit eine zeitgemäße Relevanz.

Zusammenspiel über jeden Zweifel erhaben

Das Zusammenspiel des Quartetts ist über jeden Zweifel erhaben. Jimmy Lozano an den Drums treibt die Songs mit präzisen Double-Bass-Attacken nach vorn, ohne das Gesamtbild zu überfrachten. Saddlers Gitarrenarbeit ist herausragend – flüssige Läufe, harmonisierte Leads und ein Gespür für eingängige Riffs. Die Rhythmussektion liefert das nötige Fundament, damit Lozenthall stimmlich glänzen kann.

Gerade diese Balance zwischen Virtuosität und Songorientierung macht »Severance« stark. Wo viele Nachwuchs-Acts zu sehr auf Technik setzen, behalten JET JAGUAR immer das Lied als Ganzes im Blick. »Severance« ist ein Statement: JET JAGUAR haben ihren Stil gefunden und beweisen, dass Power-Metal auch 2025 relevant und frisch klingen kann. Das Album verbindet klassische Tugenden – Geschwindigkeit, Melodie, Pathos – mit moderner Produktion und selbstbewusster Haltung.

Zwar fehlt gelegentlich der letzte Haken, der die Songs dauerhaft im Gedächtnis verankert, und die beiden Remixe wirken nahezu überflüssig. Doch das schmälert den positiven Gesamteindruck kaum. Mit »Severance« etablieren sich JET JAGUAR als feste Größe in der internationalen Metal-Szene – irgendwo zwischen Tradition und Aufbruch, Nostalgie und Neuzeit.

Fazit: »Severance« von JET JAGUAR ist ein solides, energiegeladenes Album, das vor allem durch seine Schnelligkeit und technische Finesse besticht.

Tracklist

01. Eternal Light
02. Mach 10
03. Hollow Drive (Remix)
04. Fool’s Paradise
05. Severance
06. Disposable Minds
07. Anthropocene
08. Evil Within (Remix)
09. Call Of The Fight (Bonustrack)
10. Hunter (Bonustrack)

 

Besetzung

Raiden Lozenthall – Main Vocals, Rhythm Guitar
Ariyuki Saddler – Lead Guitar
Jorge ”Bori” Ramirez – Bass, Backing Vocals
Jimmy Lozano – Drums, Backing Vocals

 

Internet

JET JAGUAR – Severance CD Review

20 Jahre ANNADEFKA – Metalparty mit Herz und Härte in Hartberg (STMK)

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ANNADEFKA, OUTRAGE, HAIL DOWN, TAKTLOS, AMPERE, PLEXTASY und DOMINIK & THE ROCKMACHINES live in Hartberg

Hartberg, 18. Oktober 2025 – Ein runder Geburtstag verlangt nach einer lauten Feier – und genau das lieferten ANNADEFKA anlässlich ihres 20-jährigen Bühnenjubiläums. Zur Metalparty in der Konzerthalle Hartberg hatten sie ein Line-up geladen, das ebenso vielfältig wie energiegeladen war. Fans aller Spielarten harter Musik kamen auf ihre Kosten – von Death Metal bis Punkrock, von Metalcore bis zu melodischem Heavy Metal.

Den Auftakt machte die Band Dominik and the Rockmachines, die mit ihrem rockigen Sound die ersten Gäste in Bewegung brachten. Danach betraten HAIL DOWN erstmals die Bühne – und legten mit ihrem Mix aus Death Metal und Metalcore eine beeindruckende Feuertaufe hin.

Im Anschluss gab es Punk pur – und das gleich doppelt. Zuerst heizten TAKTLOS dem Publikum ein, gefolgt von AMPERE, die mit rotziger Energie und treibenden Riffs überzeugten. Dann war es Zeit für den Gastgeber: ANNADEFKA zelebrierten zwei Jahrzehnte Bandgeschichte mit einer mitreißenden Show und einer Setlist, die keine Wünsche offenließ. Es war eine Metalparty der Extraklasse – laut, wild und herzlich.

Mit OUTRAGE ging es zurück zu den Wurzeln: Old School Death Metal vom Feinsten, roh und kompromisslos, brachte die Halle endgültig zum Kochen.

Eigentlich hätten Felsensterne den Abend beschließen sollen, mussten jedoch krankheitsbedingt absagen. Doch für würdigen Ersatz war gesorgt: PLEXTASY sprangen ein – und lieferten ein energiegeladenes Abschluss-Set, das die Stimmung bis zum letzten Ton hochhielt.

FAZIT:

ANNADEFKA haben gezeigt, dass sie nicht nur eine feste Größe der heimischen Metalszene sind, sondern auch wissen, wie man ein Jubiläum feiert: laut, vielfältig und mit jeder Menge Leidenschaft. Auf die nächsten 20 Jahre!

DEVASTROSITY – Eviscerating Desolation

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cover artwork DEVASTROSITY Eviscerating Desolation
cover artwork DEVASTROSITY Eviscerating Desolation

Band: DEVASTROSITY 🇮🇩
Titel: Eviscerating Desolation
Label: Comatose Music
VÖ: 24/10/25
Genre: Brutal Death Metal

Bewertung:

3,5/5

Debüt-Album der indonesischen Band DEVASTROSITY. Ihr Bandname ist eine Kombination der Wörter Devastate und Monstrosity. Und ihre Musik ist genau das – sie haben eine wirklich gute Wahl für den Namen getroffen und werden dem treffend gewählten Namen gerecht. Das beweisen sie mit „Eviscerating Desolation„. Sie richten Verwüstung beim Hörer an, mit einem unverkennbaren Horror-Touch.

Aggressive, unerbittliche Instrumentierung und Vocals

Die ersten Klänge des Albums setzen ein Gefühl wie in einem Horrorfilm durch gruselige, verstörende Sounds. Aber als die Musik mit dem ersten Song „Human Depravation“ beginnt, trifft der volle Brutal Death Metal den Hörer. Wütend, aggressiv. Heruntergestimmte Gitarren, solide Riffs, hart zuschlagende und unerbittliche Drums, tiefe Growls – das ganze Arsenal ist hier. Blast Beats und aggressives Drumming wechseln ständig die Technik und halten das gute Tempo im Song. Ein kurzer, aber kraftvoller Opener.

Die Aggression setzt sich fort, sehr ähnlich in „Morbid Desires“ – nun kommen sie mit einigen subtilen Tempowechseln und auch einem anderen Vocal-Ansatz. Screams und höllische Shrieks ergänzen die tiefen Growls. Der gesamte Sound ist höllisch und sehr direkt. Es ist brutal und makaber, und der Sound sehr dick. Keine Melodie, nur konstanter Druck.

Weitere Vertreter der lebendigen und sehr aktiven indonesischen Szene. Aus Kediri in Ostjava, ein neues Wagnis in Audio-Gewalt von einem Trio von Musikern mit einer Fülle an Erfahrung in der lokalen Brutal-Death-Metal-Szene. Billy am Schlagzeug (Jayabaya, Killharmonic), Roby an Gitarre und Bass (auch von Barbarism, Cryogenic, Goremorphosis, Gorification, Gorraw, Decaying Human) und Ardian am Gesang (Deserter, Obscure Odium, Over Power). Ein erfahrenes und leidenschaftliches Trio.

Ein weiterer unmenschlicher, finsterer Sound macht den cinematischen Eingang in „The Dealer Of Death“ – etwas langsamerer Rhythmus, aber eine dichtere Klanglandschaft. Ansonsten dieselbe direkte und bestrafende Musik. Nicht sehr viel Variation im Gesamtsound, und das bestätigt sich in „Sadistic Purge Of Society Manifest„, mit den Drums, die einfach konstant im gleichen Tempo hämmern. Dennoch gibt es einige Momente, in denen die technischen Fähigkeiten klar sind, besonders bei den Gitarrenparts.

Ein konstant brutaler und bestrafender Sound

Die Produktion ist mittelmäßig – nicht viel zu tun als Produktion auch, für eine Musik ohne Ornamente oder Akzente. Die Eröffnungs-Intros für die Songs sind sehr klar im Sound, anders als die eigentlichen Songs. Der Mix ist ebenfalls mittelmäßig, sehr flach und uniform, mit nur seltenen Momenten, in denen der Bass zu hören ist oder Drums auf andere Weise glänzen als nur den Rhythmus zu halten. Auch die Vocals auf derselben Lautstärke für das gesamte Album – flach, konstant. Aber andererseits ist der Zweck der Musik zu zermalmen und zu terrorisieren, nicht mit Subtilitäten zu erfreuen.

Nicht viel ändert sich in der Klanglandschaft oder Komposition für die folgenden Songs „Hellish Consumption“ oder „Devastate Atrocity“ – nur hart zuschlagende Drums und kotzende Vocals. Sie variierten das Tempo, ziemlich viel in diesen Songs, aber die langsameren, doomigen Passagen haben nicht denselben Impact wie die energischeren. Ein kurzes Arpeggio auf der Gitarre setzt einen willkommenen Akzent. Aber auch die fantasievolle Rhythmussektion macht den letzteren Song zu einem, der im allgemeinen Kontext heraussticht.

Die Uniformität kehrt zurück mit „Decay Collapse„. Immer noch aggressiv und druckvoll, konstante Klangbarriere. Die Intros in den Songs sind auch sehr ähnlich – keine Notwendigkeit für die Band, unterschiedliche Atmosphären auf verschiedenen Tracks während des Albums zu setzen. Oder, um ehrlich zu sein, überhaupt keine Atmosphäre ist notwendig für ihre Musik, aber diese horrorfilm-inspirierten Intros sind eine Reminiszenz an die „Monstrosity„, die in ihrem Namen verschmolzen ist.

Keine musikalischen Höhepunkte für die letzten Songs, „Parasitic Epidemic“ oder „Cadaveric Feast“ – keineswegs schlechte Songs, aber der Sound folgt weiter demselben Rhythmus, derselben Struktur. Ein solides Fundament, bedrückender, massiver Sound. Und selbst der märchenhafte finale cinematische Input wischt nicht den Eindruck weg, den das wirklich schwere und massiv brutale Album beim Hörer hinterlassen hat.

Ein dicker, höllischer Sound

Eine irgendwie typische Erfahrung für das Genre. Konstante Riffs, mit kurzen Ausnahmen, dieselben Vocals über das gesamte Album, tiefe Growls von Anfang bis Ende. Die Drums zeigten einige Qualitäten, waren aber meist nur damit beschäftigt, das hohe Tempo zu halten, und ziemlich hinten im Mix. Nicht viel Unterscheidung zwischen Songs, Uniformität in Aggression.

Nicht jedes Album erfindet das Genre neu, aber im Brutal Death Metal, wenn es die Brutalität liefert, erfüllt es seine Aufgabe. Und das ist genau das, was „Eviscerating Desolation“ bringt – Aggression, Druck. Nicht sehr technisch insgesamt, und keineswegs atmosphärisch, folgen die Songs einer nach dem anderen mit der konstanten Brutalität.

Fazit: DEVASTROSITY liefern mit „Eviscerating Desolation“ ein gutes Debütalbum, energisch, ein konstanter Angriff gewalttätiger Klänge.

Tracklist

01. Human Depravation
02. Morbid Desires
03. The Dealer Of Death
04. Sadistic Purge Of Society Manifest
05. Hellish Consumption
06. Devastate Atrocity
07. Decay Collapse
08. Parasitic Epidemic
09. Cadaveric Feast

Besetzung

Billy – Drums
Roby – Guitar, Bass
Ardian – Vocals

Internet

DEVASTROSITY – Eviscerating Desolation CD Review

REVERYA – Affliction In Bloom

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REVERYA - affliction in bloom - album cover
REVERYA - affliction in bloom - album cover

Band: REVERYA 🇺🇸
Titel: Affliction In Bloom
Label: Independent
VÖ: 22/10/25
Genre: Modern Metalcore

Bewertung:

3,5/5

Mit ihrem neuesten Werk »Affliction In Bloom« melden sich REVERYA eindrucksvoll in der modernen Metalcore-Szene zurück. Die Band, bestehend aus Nadine (Gesang und Keyboard), Travis (Gitarre) und Kaleb (Schlagzeug), zeigt auf diesem Album ein bemerkenswertes Gespür für Melodie und Härte gleichermaßen. Nach einer EP hat sich die Band bereits als aufstrebendes Talent in der modernen Szene etabliert. Das erste Full Length Album ist ein Schritt in Richtung größerer Anerkennung – und gleichzeitig ein Spiegel ihrer musikalischen Entwicklung und ihrem Fable über den musikalischen Tellerrand zu blocken.

Spagat zwischen Intensität und Emotionalität

Von der ersten Sekunde an wird klar, dass REVERYA den Spagat zwischen Intensität und Emotionalität ernst nehmen. Nadines Stimme ist das Herzstück des Albums: Ihre klaren Vocals wechseln nahtlos zwischen melancholischer Sanftheit und kraftvoller Aggression, wobei sie nie den melodischen Kern aus den Augen verliert. Das Keyboard unterlegt die Songs angrenzend häufig mit subtilen, annäherungsweise atmosphärischen Klangteppichen, die den Härtegrad der Gitarren- und Schlagzeugparts ausbalancieren.

Travis’ Gitarrenarbeit ist auf dem Album variabel, facettenreich und mitunter überraschend verspielt. Zwischen harten Riffs, technisch versierten Breakdowns und melodischen Leadparts pendelt er souverän, ohne dabei die Struktur der Songs aus den Augen zu verlieren. Die Gitarrenarbeit wirkt weniger auf Show-Effekte bedacht als auf die Schaffung einer dichten, emotionalen Klanglandschaft.

Kaleb am Schlagzeug liefert ein präzises und dynamisches Fundament. In Metalcore-Tracks kann der Schlagzeugpart oft standardisiert wirken – nicht so hier. Kaleb arbeitet mit Variationen in Tempo und Rhythmus, baut Spannung auf und unterstützt den dramatischen Spannungsbogen, der sich durch das gesamte Album zieht. Besonders die Übergänge zwischen aggressiven Parts und ruhigeren Passagen sind gelungen, wodurch das Album trotz seiner Härte einen überraschend organischen Fluss behält.

Schmerz, Verlust, persönliche Krisen und die Suche nach Hoffnung

Lyrisch bewegt sich »Affliction In Bloom« in der klassischen Metalcore-Dramatik, ohne in Klischees zu verfallen. Es geht um Schmerz, Verlust, persönliche Krisen und die Suche nach Hoffnung. Dabei wirkt die Umsetzung reflektiert: Die Texte sind introspektiv, emotional aufgeladen und mit einer gewissen literarischen Tiefe versehen, die im Genre nicht immer selbstverständlich ist. Nadines Gesang transportiert diese Emotionen glaubhaft, und die musikalische Untermalung verstärkt die Wirkung spürbar.

Das Album bewegt sich im Bereich des modernen Metalcore, wobei es sowohl durchgreifende Passagen als auch melodische, approximativ schon hymnische Momente bietet. Die Mischung aus harten Riffs, atmosphärischen Keyboards und Nadines vielseitigem Gesang ergibt eine Klangwelt, die sowohl Fans des Genres sowie Neueinsteiger ansprechen dürfte.

Der Einstieg mit »Allium« ist betörend und schier hypnotisch. »Wisteria« folgt mit einem eingängigen Refrain und zeigt die Fähigkeit der Band, Melodien zu entwickeln, die im Ohr bleiben. Besonders hervorzuheben ist »Pyrophyte«, das mit rhythmischer Dramatik und explosiven Passagen aufwartet und die aggressive Seite von REVERYA unterstreicht.

Songs wie »Forget Me Not« und »Dahlia« zeigen die emotionalen Tiefen der Band. Hier verschmelzen Melancholie und Kraft zu einem eindrucksvollen Hörerlebnis. Nadines Gesang reicht von wohlklingend bis zu durchgreifenden, melodischen Passagen, während die Keyboards die Atmosphäre noch vertiefen. »Lily« ist ein weiteres Highlight mit einem hymnischen Refrain, der zum Mitsingen einlädt, während »Asphodel« eine düstere, beinahe zerbrechliche Stimmung vermittelt. Das Album endet mit »Magnolia«, einem epischen Abschluss, der die Hörer emotional mitnimmt.

Gut aber nicht Perfekt

Dennoch ist das Album nicht perfekt. An manchen Stellen wirkt die Produktion leicht überladen, sodass die filigranen Keyboard-Parts etwas untergehen. Außerdem hätte das Album an manchen Stellen von stärkeren Hooks profitieren können, die den Songs noch mehr Eingängigkeit verleihen. Gerade im Vergleich zu internationalen Genregrößen wird deutlich, dass REVERYA zwar technisch versiert und emotional ausdrucksstark ist, im Kontrast hierzu noch an der endgültigen Formung ihres eigenen, unverwechselbaren Stils arbeiten könnte.

Die Produktion von »Affliction In Bloom« ist klar und druckvoll, ohne die Feinheiten zu vernachlässigen. Die Balance zwischen den Instrumenten ist gelungen, sodass sowohl ein Quäntchen dunkle Härte als desgleichen die Melodik zur Geltung kommen. Besonders die Keyboardflächen werden dezent eingesetzt, um die Atmosphäre zu unterstreichen, ohne den Groove zu überlagern.

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte überzeugt »Affliction In Bloom« insgesamt durch seine Ehrlichkeit, Energie und musikalische Vielfalt. REVERYA gelingt es, sowohl harte Metalcore-Fans als daneben Hörer, die sich für melodische Elemente interessieren, anzusprechen. Das Album wirkt durchdacht, nicht überladen, und zeigt eine Band, die ihre Stärken kennt und sie gezielt einsetzt. Besonders die Kombination aus Nadines charismatischem Gesang, den melodischen Keyboard-Einlagen und den dynamischen Gitarren- und Schlagzeugparts macht das Album hörenswert.

Solider Eindruck mit Luft nach oben

Insgesamt hinterlässt »Affliction In Bloom« einen soliden Eindruck. Es ist kein Album, das sofort Genregeschichte schreibt, aber es ist ein starker Schritt für REVERYA, ihre Position in der modernen Metalcore-Landschaft zu festigen. Fans des Genres werden die emotionale Intensität und die technischen Fertigkeiten der Band zu schätzen wissen, während die Band selbst zeigt, dass sie bereit ist, sich weiterzuentwickeln und ihre Stimme im internationalen Vergleich zu behaupten.

Ein solides Album, das zwar kleinere Schwächen zeigt, im Gegensatz hierzu durch seine emotionale Tiefe, technische Präzision und musikalische Vielseitigkeit überzeugt. Für Liebhaber von Modern Metalcore bietet es genug Material, um mehrmals gehört zu werden, und hinterlässt die Vorfreude auf zukünftige Projekte.

Fazit: REVERYA beweisen mit »Affliction In Bloom« ihre musikalische Reife und die Fähigkeit, emotionale Tiefe mit harten Riffs zu verbinden.

Tracklist

01. Allium
02. Wisteria
03. Pyrophyte
04. Forget Me Not
05. Dahlia
06. Lily
07. Asphodel
08. Magnolia

 

Besetzung

Nadine – Vocals/Keys
Travis – Guitars
Kaleb – Drums

 

Internet

REVERYA – Affliction In Bloom CD Review

Sintage – Unbound Triumph

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Sintage – Unbound Triumph - Artwork
Sintage – Unbound Triumph - Artwork

Band: Sintage 🇩🇪
Titel: Unbound Triumph
Label: High Roller Records
VÖ: 17/10/25
Genre: Heavy Metal/NWOTHM

Bewertung:

4,5/5

Die Leipziger SINTAGE legen mit UNBOUND TRIUMPH ihr Zweitwerk vor und setzen darauf wieder auf britische Gitarrenharmonien und recht direkt runtergezockte Songs.

Kleine Weiterentwicklungen sind spürbar.

So sorgt die Verstärkung durch einen zweiten Gitarristen dafür, daß die meisten Songs noch mehr nach vorne gehen und so manche Melodie ausgefeilter wirkt. Schon der Start mit dem sehr passend betitelten Raming Speed besticht durch großartige Gitarrenduelle.
Cutting The Stars, Blood Upon The Stage, Prisoned By The Dark und der grandiose Schlußpunkt One With The Wind fügen dem Klangbild, der wohl besten Nachwuchsband in diesem Metier aus Deutschland seit Stallion, neuerdings eine gewisse Rohheit hinzu.
Wo das Debüt Paralyzing Chains stilistisch irgendwo zwischen dem Festland und der Insel zu verorten war, kommt nun eine Prise US Metal hinzu.

An UNBOUND TRIUMPH kommt man schwer vorbei.

Denn hier brilliert jeder Song. Cutting The Stars, Beyond The Thunderdome und Blood Upon The Stage reichen an die Hochphase einer gewissen Piratenband heran, Electric Walls und One With The Wind zeigen auf, daß nicht nur ein Leben ohne Accept und U.D.O. weitergehen kann, sondern auch Rock `n Rolf beruhigt in den Ruhestand gehen kann. Selbst die Halbballade Silent Tears ist ein bärenstarkes Stück Emotionund funktioniert perfekt!
Hier hat sich jemand überraschend für die Champions League – Relegation empfohlen!

Tracklist

01. Ramming Speed
02. Cutting the Stars
03. Electric Walls
04. Silent Tears
05. Blood upon the Stage
06. Beyond the Thunderdome
07. Prisoned by the Dark
08. One with the Wind

Besetzung

Randy – Gesang
Julez – Gitarren
Chili – Gitarren
Marcus – Bassgitarre
Andre – Schlagzeug

Internet

SINTAGE – Unbound Triumph CD Review